Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Landschaften
Landschaften
©Hans Hartmut Karg
2013
Im Wendekreis, vorn,
Sitzt Dein herrliches Dreieck,
Lustvoll der Hügel bewaldet.
Was draußen die Landschaft
Mir bieten kann,
Wenn drinnen ich
Dich beschaue?
Nur wenig.
Denn die großen Rundungen
Tragen die duftende Wolke
Und führen mich direkt
Ins Paradies.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Im Wendekreis, vorn,
Sitzt Dein herrliches Dreieck,
Lustvoll der Hügel bewaldet.
Was draußen die Landschaft
Mir bieten kann,
Wenn drinnen ich
Dich beschaue?
Nur wenig.
Denn die großen Rundungen
Tragen die duftende Wolke
Und führen mich direkt
Ins Paradies.
*
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Mit 66 Jahren
Mit 66 Jahren
©Hans Hartmut Karg
2013
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an?
Wirklich? Mitnichten!
Zurück bleibt oft nur Sehnsuchtswahn.
Die Schmerzen plagen den alten Leib,
Die Ängste zerreißen die Sichtung.
Nicht einmal zu kurzweiligem Zeitvertreib
Entpuppt sich das Alter als Lichtung.
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an?
Wirklich? Ein wenig!
Manchmal erwacht auch spät mancher Mann:
Zeit haben in der Wellnessoase,
Ein wenig mit Auto, Bus, Bahn wegfahren,
Der Arbeit drehen die lange Nase,
Nicht mehr zum Frisör mit den wenigen Haaren.
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an?
Wirklich? Na klar!
Denn wer jetzt noch kann, der kann, der kann:
Endlich freie Zeit für sich selber haben.
Denken und reisen wann immer man will,
Sich an gutem Wein und Essen laben
Und Liebe leben, verfeinert und still.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an?
Wirklich? Mitnichten!
Zurück bleibt oft nur Sehnsuchtswahn.
Die Schmerzen plagen den alten Leib,
Die Ängste zerreißen die Sichtung.
Nicht einmal zu kurzweiligem Zeitvertreib
Entpuppt sich das Alter als Lichtung.
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an?
Wirklich? Ein wenig!
Manchmal erwacht auch spät mancher Mann:
Zeit haben in der Wellnessoase,
Ein wenig mit Auto, Bus, Bahn wegfahren,
Der Arbeit drehen die lange Nase,
Nicht mehr zum Frisör mit den wenigen Haaren.
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an?
Wirklich? Na klar!
Denn wer jetzt noch kann, der kann, der kann:
Endlich freie Zeit für sich selber haben.
Denken und reisen wann immer man will,
Sich an gutem Wein und Essen laben
Und Liebe leben, verfeinert und still.
*
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Wohlraunen
Wohlraunen
©Hans Hartmut Karg
2013
Ein wenig so allein zu leben,
Die Stimmen hören
Aus Geräten:
Was wäre Altsein
Ohne Äther,
Den Glauben,
Noch ein Mensch zu sein?
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Ein wenig so allein zu leben,
Die Stimmen hören
Aus Geräten:
Was wäre Altsein
Ohne Äther,
Den Glauben,
Noch ein Mensch zu sein?
*
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Wolkengrau
Wolkengrau
©Hans Hartmut Karg
2013
Vom Bette aus die Welt betrachten –
Welch eine Gnade, welch´ Geschenk!
Da schwebt der Balkon
Zu hellerer Wolkenhöhe.
Drunten im Flusstal
Liegen Nebel und Reif.
Am Talgrund entlang
Schieben sich Regengüsse,
Am gegenüberliegenden Ufer
Hängt dräuende Graubank.
Sie schiebt weitere Peitschen nach
Und verliert sich endlich
In den östlichen Wäldern.
Die Welt vom Bette aus betrachten,
Welch´ Gnade und welch ein Geschenk!
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Vom Bette aus die Welt betrachten –
Welch eine Gnade, welch´ Geschenk!
Da schwebt der Balkon
Zu hellerer Wolkenhöhe.
Drunten im Flusstal
Liegen Nebel und Reif.
Am Talgrund entlang
Schieben sich Regengüsse,
Am gegenüberliegenden Ufer
Hängt dräuende Graubank.
Sie schiebt weitere Peitschen nach
Und verliert sich endlich
In den östlichen Wäldern.
Die Welt vom Bette aus betrachten,
Welch´ Gnade und welch ein Geschenk!
*
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Der Gumbertusbrunnen
Der Gumbertusbrunnen
©Hans Hartmut Karg
2013
Wo einst die Mönche suchend eilten,
Zum Wasser als dem Lebenssaft,
Wo sie mit Wild die Pilze teilten
Und die Natur gab Gotteskraft,
Da gibt es heut´ die kleine Quelle,
Ummauert als Heiliggewässer,
Dem Wanderer gern und auf die Schnelle
Labsal – ein Frosch entkommt dem Häscher,
Weil dunkelfeucht hier alles Leben,
Das sich als Schöpfung will erheben,
Damit ein wenig Ehrfurcht bleibt,
Die Quelle nicht verrohrt abschweift,
Sondern ihr Wasser unbeschwert
Zum Trunke wertbeständig mehrt.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Wo einst die Mönche suchend eilten,
Zum Wasser als dem Lebenssaft,
Wo sie mit Wild die Pilze teilten
Und die Natur gab Gotteskraft,
Da gibt es heut´ die kleine Quelle,
Ummauert als Heiliggewässer,
Dem Wanderer gern und auf die Schnelle
Labsal – ein Frosch entkommt dem Häscher,
Weil dunkelfeucht hier alles Leben,
Das sich als Schöpfung will erheben,
Damit ein wenig Ehrfurcht bleibt,
Die Quelle nicht verrohrt abschweift,
Sondern ihr Wasser unbeschwert
Zum Trunke wertbeständig mehrt.
*
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Oktobergold
Oktobergold
©Hans Hartmut Karg
2013
Die Nächte sind schon grimmig kalt
Und Reif bedeckt den Waldesschlag,
Durchwebt die Luft mit Nebelgrau:
Es ist nicht Nacht – und nicht mehr Tag.
Die Sonne lässt sich schon noch blicken,
Das Blattwerk leuchtet bunt und schön,
Noch tanzen Fliegen voll Entzücken
Und Wanderer können gut gehen.
Das tiefe Blau am hohen Himmel
Verstärkt erst jetzt das Tannengrün,
Und mancher Reiter auf dem Schimmel
Trabt leis´ zur sicheren Quelle hin.
Kein Laut durchbricht die große Stille,
Kein Traktor überfährt den Morgen.
Es ist der Schöpfung heiliger Wille:
Die Welt bleibt still, in sich geborgen.
So ist der Städte Trubel fern,
Der Flurwind gibt gesunde Brise,
Die letzten Blüten leuchten gern,
Verzieren manche grüne Wiese.
Ein Steinpilz legt jetzt seine Kreise,
Letzte Zugvögel sammeln sich
Und grüßen vor der großen Reise
Die bunten Wälder, Dich und mich.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Die Nächte sind schon grimmig kalt
Und Reif bedeckt den Waldesschlag,
Durchwebt die Luft mit Nebelgrau:
Es ist nicht Nacht – und nicht mehr Tag.
Die Sonne lässt sich schon noch blicken,
Das Blattwerk leuchtet bunt und schön,
Noch tanzen Fliegen voll Entzücken
Und Wanderer können gut gehen.
Das tiefe Blau am hohen Himmel
Verstärkt erst jetzt das Tannengrün,
Und mancher Reiter auf dem Schimmel
Trabt leis´ zur sicheren Quelle hin.
Kein Laut durchbricht die große Stille,
Kein Traktor überfährt den Morgen.
Es ist der Schöpfung heiliger Wille:
Die Welt bleibt still, in sich geborgen.
So ist der Städte Trubel fern,
Der Flurwind gibt gesunde Brise,
Die letzten Blüten leuchten gern,
Verzieren manche grüne Wiese.
Ein Steinpilz legt jetzt seine Kreise,
Letzte Zugvögel sammeln sich
Und grüßen vor der großen Reise
Die bunten Wälder, Dich und mich.
*
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Steinleben
Steinleben
©Hans Hartmut Karg
2013
Dem Stein die Kraft zum Glanze,
So kommt die Härte leuchtend weich,
Und im Eidechsentanze
Wird jeder Ruhestein ganz reich.
Die Flechten überwintern
Und geben Flächenfarbe.
So wird uns Menschenkindern
Geheilt so manche Narbe.
Der Stein leuchtet im Licht,
Zeigt uns die Ewigkeit,
Damit ja nicht die Sicht
Verstellt von Traurigkeit.
Ein Stein vermehrt den Glauben
An eine gute Erde.
So müssen wir nicht rauben,
Weil immer schon ein Werde.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Dem Stein die Kraft zum Glanze,
So kommt die Härte leuchtend weich,
Und im Eidechsentanze
Wird jeder Ruhestein ganz reich.
Die Flechten überwintern
Und geben Flächenfarbe.
So wird uns Menschenkindern
Geheilt so manche Narbe.
Der Stein leuchtet im Licht,
Zeigt uns die Ewigkeit,
Damit ja nicht die Sicht
Verstellt von Traurigkeit.
Ein Stein vermehrt den Glauben
An eine gute Erde.
So müssen wir nicht rauben,
Weil immer schon ein Werde.
*
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Zweimal Orangenrot
Zweimal Orangenrot
©Hans Hartmut Karg
2013
Orangenmild leuchten die Fahnen:
Oranje feiert die Feste,
Denn Orangen sind das Beste
Für Gesundheit und Blutbahnen.
Mönche mit wehenden Fahnen
Sind orangefarbig gekleidet.
Wenn das Gebet sie begleitet,
Ist ihre Gottheit zu ahnen.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Orangenmild leuchten die Fahnen:
Oranje feiert die Feste,
Denn Orangen sind das Beste
Für Gesundheit und Blutbahnen.
Mönche mit wehenden Fahnen
Sind orangefarbig gekleidet.
Wenn das Gebet sie begleitet,
Ist ihre Gottheit zu ahnen.
*
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Wandelröschen
Wandelröschen
©Hans Hartmut Karg
2013
Wandelröschen,
Tausch´ Dein Höschen,
Farben leuchten rot und blau.
Nimm´ mein Händchen,
Führ´ zum Hemdchen,
So ich in den Spiegel schau.
Spür´ Dein´ Rücken
Voll Entzücken,
Fühle Dich jetzt ganz als Frau.
Warst erst spröde,
Voller Nöte,
Holst mich aus dem tiefen Grau.
Gib´ Dein Döschen,
Sei mein Röschen,
Ja, Du bist so lieb und schlau.
Dein Schmuckkästchen
Dient dem Gästchen:
Du bist doch ´ne echte Frau!
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Wandelröschen,
Tausch´ Dein Höschen,
Farben leuchten rot und blau.
Nimm´ mein Händchen,
Führ´ zum Hemdchen,
So ich in den Spiegel schau.
Spür´ Dein´ Rücken
Voll Entzücken,
Fühle Dich jetzt ganz als Frau.
Warst erst spröde,
Voller Nöte,
Holst mich aus dem tiefen Grau.
Gib´ Dein Döschen,
Sei mein Röschen,
Ja, Du bist so lieb und schlau.
Dein Schmuckkästchen
Dient dem Gästchen:
Du bist doch ´ne echte Frau!
*
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Wetterwende
Wetterwende
©Hans Hartmut Karg
2013
Noch winken die Himmel verhangen,
Die Seelen, sie müssen jetzt bangen:
Ob es heute Strahlen wohl gebe,
Damit unsere Seele auflebe?
Warten am Tag auf die Sonne,
Damit sie das Leben belohne
Und mit ihren herrlichen Strahlen
Die Blüten treibt aus den Schalen.
Endlich ist es soweit,
Jetzt wurde es aber auch Zeit:
Das blaue Band zieht westlich auf
Und reißt das Wolkenband auf.
Binnen weniger Tagesminuten
Müssen nun unsere Herzen sich sputen,
Damit sie, den Blüten gleich,
Eintauchen ins Sonnenreich.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Noch winken die Himmel verhangen,
Die Seelen, sie müssen jetzt bangen:
Ob es heute Strahlen wohl gebe,
Damit unsere Seele auflebe?
Warten am Tag auf die Sonne,
Damit sie das Leben belohne
Und mit ihren herrlichen Strahlen
Die Blüten treibt aus den Schalen.
Endlich ist es soweit,
Jetzt wurde es aber auch Zeit:
Das blaue Band zieht westlich auf
Und reißt das Wolkenband auf.
Binnen weniger Tagesminuten
Müssen nun unsere Herzen sich sputen,
Damit sie, den Blüten gleich,
Eintauchen ins Sonnenreich.
*
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Mein Morgenstern
Mein Morgenstern
©Hans Hartmut Karg
2013
Mein Morgenstern
Bewahrt den Herrn
Vor allem, die ihm folgen.
Gott hab´ ich gern,
Weil gern von Niederwern
Das Liebeswerk befolgen.
Hilft für die nächsten langen Stunden,
In denen Krebs bei mir gefunden,
Kein Jahr wird mir jetzt mehr gegeben.
Drum lebe ich ab jetzt mein Leben
Und spare nicht mit meiner Not,
Denn wenn auch schließlich wacht der Tod,
So bleibt mein Morgenstern
Jenseits von Niederwern
Mein einzig Lot.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Mein Morgenstern
Bewahrt den Herrn
Vor allem, die ihm folgen.
Gott hab´ ich gern,
Weil gern von Niederwern
Das Liebeswerk befolgen.
Hilft für die nächsten langen Stunden,
In denen Krebs bei mir gefunden,
Kein Jahr wird mir jetzt mehr gegeben.
Drum lebe ich ab jetzt mein Leben
Und spare nicht mit meiner Not,
Denn wenn auch schließlich wacht der Tod,
So bleibt mein Morgenstern
Jenseits von Niederwern
Mein einzig Lot.
*
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Die Toten
Die Toten
©Hans Hartmut Karg
2013
Die Toten sind immer vergessen,
Auch wenn Anderes wird postuliert,
Denn was einmal da gewesen
Sich im Gedächtnis verliert.
Es gibt Tausende Ehrenmale
Und mancher Ritus floriert,
Doch bleibt das Universale
Oft von Schrecklichem ausradiert.
Wer will schon die Toten begleiten,
Wenn er selbst am Leben hängt?
Da wird das Verständnis sich scheiden:
Ob man den Tod anerkennt?
Die Toten gebären auch Nöte,
Mit denen die Lebenden ringen.
Gar mancher irrt, der sich anböte
Im Bildreich mit leisem Singen.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Die Toten sind immer vergessen,
Auch wenn Anderes wird postuliert,
Denn was einmal da gewesen
Sich im Gedächtnis verliert.
Es gibt Tausende Ehrenmale
Und mancher Ritus floriert,
Doch bleibt das Universale
Oft von Schrecklichem ausradiert.
Wer will schon die Toten begleiten,
Wenn er selbst am Leben hängt?
Da wird das Verständnis sich scheiden:
Ob man den Tod anerkennt?
Die Toten gebären auch Nöte,
Mit denen die Lebenden ringen.
Gar mancher irrt, der sich anböte
Im Bildreich mit leisem Singen.
*
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Allerheiligenfragen
Allerheiligenfragen
©Hans Hartmut Karg
2013
Ist ein Mensch denn wirklich wichtig,
Dass man seiner so gedenkt?
Ist das alles denn ganz richtig,
Wenn man ihm Verehrung schenkt?
Warum gibt es Kontinente,
Die sehr viele Heilige kennen?
Gibt es dort nur gute Hände,
Die sich hin zum Schwachen wenden?
Können Paare nicht heilig sein,
Wenn sie Dienste selbstlos küren?
Kann Heiligkeit denn rein allein
Als Lebensleistung höherführen?
Was ist mit Männern und mit Frauen,
Die täglich die Alten pflegen,
Ihnen erträglich Betten bauen,
Sie tragen, umbetten, verlegen?
Gibt´s keine Kinderheiligkeit,
Wenn Kinder gegen Mobbing kämpfen,
Zum Mitleiden sind stets bereit,
Um Inhumanes so zu dämpfen?
Müssen wir erst gestorben sein,
Bis das Verfahren wird eröffnet?
Sind Vielfachmütter denn zu klein,
Als dass man da den Himmel öffnet?
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Ist ein Mensch denn wirklich wichtig,
Dass man seiner so gedenkt?
Ist das alles denn ganz richtig,
Wenn man ihm Verehrung schenkt?
Warum gibt es Kontinente,
Die sehr viele Heilige kennen?
Gibt es dort nur gute Hände,
Die sich hin zum Schwachen wenden?
Können Paare nicht heilig sein,
Wenn sie Dienste selbstlos küren?
Kann Heiligkeit denn rein allein
Als Lebensleistung höherführen?
Was ist mit Männern und mit Frauen,
Die täglich die Alten pflegen,
Ihnen erträglich Betten bauen,
Sie tragen, umbetten, verlegen?
Gibt´s keine Kinderheiligkeit,
Wenn Kinder gegen Mobbing kämpfen,
Zum Mitleiden sind stets bereit,
Um Inhumanes so zu dämpfen?
Müssen wir erst gestorben sein,
Bis das Verfahren wird eröffnet?
Sind Vielfachmütter denn zu klein,
Als dass man da den Himmel öffnet?
*
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- Geschlecht: männlich
Verpulverte Allerseelenlage
Verpulverte Allerseelenlage
©Hans Hartmut Karg
2013
Wie sollten uns im Tagesdenken
Die Toten noch Beachtung schenken?
Ja, alles wird teurer,
Wird ungeheurer,
Es treiben die Kosten
Auf allen Posten.
Jene, die das mögen
Vermehren Vermögen,
Treiben es nach oben
Und werden sich loben.
Und doch bleibt die Frage,
Ob die Welt nicht verzage
Bei solcher Entwicklung,
Mit der alles Stücklung:
Das Mitleid gehäckselt,
Wohlwollen gewechselt,
Lebensmut erschlagen,
Gemehrt das Verzagen.
Keine Genesung
Sozialer Wesung?
Wie könnten uns im Tagesdenken
Die Toten noch Beachtung schenken?
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Wie sollten uns im Tagesdenken
Die Toten noch Beachtung schenken?
Ja, alles wird teurer,
Wird ungeheurer,
Es treiben die Kosten
Auf allen Posten.
Jene, die das mögen
Vermehren Vermögen,
Treiben es nach oben
Und werden sich loben.
Und doch bleibt die Frage,
Ob die Welt nicht verzage
Bei solcher Entwicklung,
Mit der alles Stücklung:
Das Mitleid gehäckselt,
Wohlwollen gewechselt,
Lebensmut erschlagen,
Gemehrt das Verzagen.
Keine Genesung
Sozialer Wesung?
Wie könnten uns im Tagesdenken
Die Toten noch Beachtung schenken?
*
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Passgenaue Herberge
Passgenaue Herberge
©Hans Hartmut Karg
2013
Wir zogen in ein neues Haus
Und waren dort sofort daheim.
Nichts forderte uns da heraus,
Wir durften unsere Gäste sein.
Es war, als wären immer schon
Wir hier ein Leben lang zuhause:
Das war der Suche reicher Lohn,
Damit vornehmer hier hause.
Ein jedes Zimmer zog uns an,
Gab heimelige, stille Kräfte,
Erfüllte unsere Lebensbahn,
Gab Schwung und neue Lebenssäfte.
Kein Tag, an dem das Fühlen
Nicht neue Lebenslüste fördert.
Weg ist das enge Streitgewühl:
Die Einrichtung wird jetzt erörtert.
Das Neue ist uns so vertraut,
Erweitert alle Horizonte,
Denn da ist nichts auf Sand gebaut:
Das Glück sich in den Räumen sonnte.
Haus, Garten, Keller, Pflanzenwelt –
Sie strahlten übervoll harmonisch,
Als wären sie für uns bestellt –
Nichts war da fremd und nichts war komisch.
Grünlilien, sie trieben Blüten,
Kakteen eiferten rasch nach
Und leuchteten, als wär´ der Süden
Das Bollwerk gegen Ungemach.
Harmonisch gaben uns die Räume
Viel Platz für alle unsere Möbel.
Im Garten grüßten Büsche, Bäume
Und zwitschernd sangen Wintervögel.
Ach, dürften wir doch ewig bleiben
In diesem schönen Paradies
Und müssten nicht ins Alter treiben
Ins enge, dunkle Grabverlies.
Das Glück des Bleibens wird nicht sein,
Obwohl das Haus uns gerne trägt.
Das Ende lässt uns stets allein:
Die Zeit ist’s, die da reichlich sägt.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Wir zogen in ein neues Haus
Und waren dort sofort daheim.
Nichts forderte uns da heraus,
Wir durften unsere Gäste sein.
Es war, als wären immer schon
Wir hier ein Leben lang zuhause:
Das war der Suche reicher Lohn,
Damit vornehmer hier hause.
Ein jedes Zimmer zog uns an,
Gab heimelige, stille Kräfte,
Erfüllte unsere Lebensbahn,
Gab Schwung und neue Lebenssäfte.
Kein Tag, an dem das Fühlen
Nicht neue Lebenslüste fördert.
Weg ist das enge Streitgewühl:
Die Einrichtung wird jetzt erörtert.
Das Neue ist uns so vertraut,
Erweitert alle Horizonte,
Denn da ist nichts auf Sand gebaut:
Das Glück sich in den Räumen sonnte.
Haus, Garten, Keller, Pflanzenwelt –
Sie strahlten übervoll harmonisch,
Als wären sie für uns bestellt –
Nichts war da fremd und nichts war komisch.
Grünlilien, sie trieben Blüten,
Kakteen eiferten rasch nach
Und leuchteten, als wär´ der Süden
Das Bollwerk gegen Ungemach.
Harmonisch gaben uns die Räume
Viel Platz für alle unsere Möbel.
Im Garten grüßten Büsche, Bäume
Und zwitschernd sangen Wintervögel.
Ach, dürften wir doch ewig bleiben
In diesem schönen Paradies
Und müssten nicht ins Alter treiben
Ins enge, dunkle Grabverlies.
Das Glück des Bleibens wird nicht sein,
Obwohl das Haus uns gerne trägt.
Das Ende lässt uns stets allein:
Die Zeit ist’s, die da reichlich sägt.
*
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Bildungswandel
Bildungswandel
©Hans Hartmut Karg
2013
Das waren doch noch hohe Zeiten,
Als wir uns informieren mussten,
Aus Büchern Vorträge bestreiten
Und erst gebildet weiterwussten.
Man fuhr einst noch zur Bibliothek
Und musste alles selbst besorgen,
Was heute gänzlich ohne Weg
Per Mail kommt frei zu uns am Morgen.
Einst war man stolz und aufgebaut,
Wenn man sein Referat vollendet
Und in sein Skriptum wissend schaut´,
Was Geist und Weisheit spendet.
Heut´ lädt man alles nur herunter,
Braucht keine Mühsal mehr zu leben.
Das Halbwissen, es treibt jetzt bunter
Und kann dem Menschen wenig geben.
Kein Stolz baut mehr die Leistung auf,
Wenn alles fertig ausdruckt.
Gar mancher Lehrer kommt nicht drauf,
Dass da ein übler Ungeist spukt.
Das Fremde wird still adaptiert,
Manchmal als Eigenes verkauft,
Während dabei ungeniert
Sich niemand mehr die Haare rauft.
Man muss nicht mehr um Bildung ringen
Und muss auch nichts verstanden haben,
Wenn alles uns die Medien bringen
Und wir uns an der Fülle laben.
Fern ist der Schweiß der langen Nächte,
In denen Schreibmaschinen hallten
Und strenge, vorgesetzte Mächte
Die Fäuste über Normen ballten.
Kann da noch Bildungsmacht entstehen,
Wenn blindlings nur gesammelt wird?
Muss das nicht in die Nacht abdrehen,
Was Wert einst war und Hort und Hirt?
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Das waren doch noch hohe Zeiten,
Als wir uns informieren mussten,
Aus Büchern Vorträge bestreiten
Und erst gebildet weiterwussten.
Man fuhr einst noch zur Bibliothek
Und musste alles selbst besorgen,
Was heute gänzlich ohne Weg
Per Mail kommt frei zu uns am Morgen.
Einst war man stolz und aufgebaut,
Wenn man sein Referat vollendet
Und in sein Skriptum wissend schaut´,
Was Geist und Weisheit spendet.
Heut´ lädt man alles nur herunter,
Braucht keine Mühsal mehr zu leben.
Das Halbwissen, es treibt jetzt bunter
Und kann dem Menschen wenig geben.
Kein Stolz baut mehr die Leistung auf,
Wenn alles fertig ausdruckt.
Gar mancher Lehrer kommt nicht drauf,
Dass da ein übler Ungeist spukt.
Das Fremde wird still adaptiert,
Manchmal als Eigenes verkauft,
Während dabei ungeniert
Sich niemand mehr die Haare rauft.
Man muss nicht mehr um Bildung ringen
Und muss auch nichts verstanden haben,
Wenn alles uns die Medien bringen
Und wir uns an der Fülle laben.
Fern ist der Schweiß der langen Nächte,
In denen Schreibmaschinen hallten
Und strenge, vorgesetzte Mächte
Die Fäuste über Normen ballten.
Kann da noch Bildungsmacht entstehen,
Wenn blindlings nur gesammelt wird?
Muss das nicht in die Nacht abdrehen,
Was Wert einst war und Hort und Hirt?
*
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Die liebe Sonne
Die liebe Sonne
©Hans Hartmut Karg
2013
Die liebe Sonne zieht herauf
Und fördert unseres Tages Lauf.
Mit ihr wird alles hell beschienen,
Erwärmt, beflogen von den Bienen,
Beseelt von neuer, tiefer Kraft,
Mit der das Leben Reichtum schafft.
Wär´ sie nicht unsere Himmelslampe,
Käm´ sie nicht über jene Rampe,
Die wir als Horizont bezeichnen
Und mit der alle Nächte weichen –
Wie trostlos, dunkel wär´ die Welt,
Die nur der Sonnenschein erhellt.
Die liebe Sonne zieht herauf,
Begleitet unseren Lebenslauf,
Treibt Flora, Fauna himmelwärts,
Wirft traumhaft manchen Schattenscherz,
So dass mit ihr der Frohsinn wachse,
Der Wein, der Geist – und auch die Lachse!
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Die liebe Sonne zieht herauf
Und fördert unseres Tages Lauf.
Mit ihr wird alles hell beschienen,
Erwärmt, beflogen von den Bienen,
Beseelt von neuer, tiefer Kraft,
Mit der das Leben Reichtum schafft.
Wär´ sie nicht unsere Himmelslampe,
Käm´ sie nicht über jene Rampe,
Die wir als Horizont bezeichnen
Und mit der alle Nächte weichen –
Wie trostlos, dunkel wär´ die Welt,
Die nur der Sonnenschein erhellt.
Die liebe Sonne zieht herauf,
Begleitet unseren Lebenslauf,
Treibt Flora, Fauna himmelwärts,
Wirft traumhaft manchen Schattenscherz,
So dass mit ihr der Frohsinn wachse,
Der Wein, der Geist – und auch die Lachse!
*
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Geburtstagsfeiern
Geburtstagsfeiern
©Hans Hartmut Karg
2013
Da freut man sich,
Da lädt man ein,
Dass alle kommen wieder heim,
Bereit die Kuchen und Pralinen,
Kauft Trauben, Birnen, Apfelsinen,
Setzt Suppen an und Sauerbraten,
Denn alles soll ja gut geraten,
Damit man feiert Dich und mich.
Und dann die Freude,
Wenn sie kommen,
Ein jeder endlich Platz genommen,
Feiernd den Jubeltag gelebt,
Damit die Nähe noch besteht
Im Lebenswandel, Lebenstrubel,
Ein wenig Kuchen, Apfelstrudel –
Und Torten bis zum Abgeläute!
Dann sind sie fort,
Die Teller klappern,
Ein wenig noch die Reste schlappern,
Erinnerungen redend pflegen,
Die Fotostrecke gleich anlegen,
Sich freuen, wenn sie wieder kommen,
Gleichwohl den Fortgang unbenommen
Annehmen als des Schicksals Hort.
So kommen Junge, gehen Alte,
Das Leben spielt Daseinsmobile,
Damit der Mensch als Feinnobile
Freundlich mit eigener Generation
Noch setzt auf gute Tradition.
So bleibt die Feier jene Zeit,
Die unsere Seele mache weit,
Damit die Liebe nicht erkalte.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Da freut man sich,
Da lädt man ein,
Dass alle kommen wieder heim,
Bereit die Kuchen und Pralinen,
Kauft Trauben, Birnen, Apfelsinen,
Setzt Suppen an und Sauerbraten,
Denn alles soll ja gut geraten,
Damit man feiert Dich und mich.
Und dann die Freude,
Wenn sie kommen,
Ein jeder endlich Platz genommen,
Feiernd den Jubeltag gelebt,
Damit die Nähe noch besteht
Im Lebenswandel, Lebenstrubel,
Ein wenig Kuchen, Apfelstrudel –
Und Torten bis zum Abgeläute!
Dann sind sie fort,
Die Teller klappern,
Ein wenig noch die Reste schlappern,
Erinnerungen redend pflegen,
Die Fotostrecke gleich anlegen,
Sich freuen, wenn sie wieder kommen,
Gleichwohl den Fortgang unbenommen
Annehmen als des Schicksals Hort.
So kommen Junge, gehen Alte,
Das Leben spielt Daseinsmobile,
Damit der Mensch als Feinnobile
Freundlich mit eigener Generation
Noch setzt auf gute Tradition.
So bleibt die Feier jene Zeit,
Die unsere Seele mache weit,
Damit die Liebe nicht erkalte.
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Die Nachttischlampe
Die Nachttischlampe
©Hans Hartmut Karg
2013
Gedeckt, mit Borten rundverziert
Verzaubert eine Nachttischlampe.
Die Atmosphäre hier verführt,
Bringt weg von jeder Arbeitsrampe.
Je feiner Garn, Tüll und der Faden,
Desto veredelter die Triebe.
So sind Liebhaber gut beraten,
Wenn sie verschönern ihre Liebe.
Doch erst verdunkelt wird die Welt,
Wenn alles Blendlicht ausgeschaltet,
Intimität sanft einbestellt
Die Liebeslust heimlich gestaltet.
Nicht jede Liebe mag das Licht,
Nicht jeder Mensch ist weltlich offen,
Dass er frei küsst ein Angesicht,
Wo Rampenlichter darauf hoffen.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Gedeckt, mit Borten rundverziert
Verzaubert eine Nachttischlampe.
Die Atmosphäre hier verführt,
Bringt weg von jeder Arbeitsrampe.
Je feiner Garn, Tüll und der Faden,
Desto veredelter die Triebe.
So sind Liebhaber gut beraten,
Wenn sie verschönern ihre Liebe.
Doch erst verdunkelt wird die Welt,
Wenn alles Blendlicht ausgeschaltet,
Intimität sanft einbestellt
Die Liebeslust heimlich gestaltet.
Nicht jede Liebe mag das Licht,
Nicht jeder Mensch ist weltlich offen,
Dass er frei küsst ein Angesicht,
Wo Rampenlichter darauf hoffen.
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Das Röschen
Das Röschen
©Hans Hartmut Karg
2013
Ein kleines, rotes Röschen
Steht noch als stille Knospe
In hohem Wasserglas.
Es öffnet jetzt sein Schößchen,
Damit es so entfroste
Aug´ und Seelengelass.
So muss das kleine Möschen,
Damit es ja nicht roste,
Herhalten für den Spaß.
Da hab´ ich jetzt ein Döschen,
Von dessen Traum ich koste,
Selig in hohem Gras.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Ein kleines, rotes Röschen
Steht noch als stille Knospe
In hohem Wasserglas.
Es öffnet jetzt sein Schößchen,
Damit es so entfroste
Aug´ und Seelengelass.
So muss das kleine Möschen,
Damit es ja nicht roste,
Herhalten für den Spaß.
Da hab´ ich jetzt ein Döschen,
Von dessen Traum ich koste,
Selig in hohem Gras.
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