Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Moderator: Phönix
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Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Ich habe in den letzten Monaten ein Buch geschrieben, ich würde es auch gerne veröffentlichen oder zumindest würde ich es gerne versuchen wollen.
Ich kann aber schlecht selbst einschätzen, ob es gut genug für eine Veröffentlichung ist bzw. welche Teile man eventuell überarbeiten müsste. Sicherlich könnte ich die Geschichte jetzt auch einfach so im Internet veröffentlichen, das will ich aber nicht wirklich. Möchte aus der Situation auch etwas lernen und für die Zukunft mitnehmen.
Welche Möglichkeiten gibt es da? Wer sagt einem ob ein Manuskript gut genug ist bzw. wo man es verbessern sollte?
Muss man es direkt an die Verlage schicken und erhält dann Feedback oder gibts dafür auch bestimmte Menschen (Lektor?)?
Ich kann aber schlecht selbst einschätzen, ob es gut genug für eine Veröffentlichung ist bzw. welche Teile man eventuell überarbeiten müsste. Sicherlich könnte ich die Geschichte jetzt auch einfach so im Internet veröffentlichen, das will ich aber nicht wirklich. Möchte aus der Situation auch etwas lernen und für die Zukunft mitnehmen.
Welche Möglichkeiten gibt es da? Wer sagt einem ob ein Manuskript gut genug ist bzw. wo man es verbessern sollte?
Muss man es direkt an die Verlage schicken und erhält dann Feedback oder gibts dafür auch bestimmte Menschen (Lektor?)?
Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Buch
Wenn du dein Buch über einen Verlaug drucken / veröffentlichen willst, ist wichtig, dass du nicht das komplette Manuskript einreichst - das landet sofort im Müll. Sende ein Exposé plus maximal 1 Kapitel deines Buches an den Verlag; am besten gleich das 1. Kapitel, denn die ersten 1, 2 Sätze entscheiden darüber, ob der Verlag / der Lektor an deinem Buch interessiert ist… Vielleicht hast du in deinem Umfeld ja ein paar Testleser/Testleserinnen, die dir ihr ehrliches Feedback zu deinem Buch abgeben. Wünsche dir viel Glück
Wenn du dein Buch über einen Verlaug drucken / veröffentlichen willst, ist wichtig, dass du nicht das komplette Manuskript einreichst - das landet sofort im Müll. Sende ein Exposé plus maximal 1 Kapitel deines Buches an den Verlag; am besten gleich das 1. Kapitel, denn die ersten 1, 2 Sätze entscheiden darüber, ob der Verlag / der Lektor an deinem Buch interessiert ist… Vielleicht hast du in deinem Umfeld ja ein paar Testleser/Testleserinnen, die dir ihr ehrliches Feedback zu deinem Buch abgeben. Wünsche dir viel Glück
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Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Nach dem Schreiben des ersten Entwurfs ist es immer wichtig, das Manuskript erst einmal ruhen zu lassen und sich dann noch einmal damit auseinanderzusetzen und es zu überarbeiten. Es gibt Autor*innen, die ihre Bücher bis zu 10 Mal überarbeiten, ehe sie es in ein Lektorat geben oder einem Verlag anbieten. (Und ich bin überzeugt, es gibt auch solche, die noch öfter drüberschauen.)
Für mein erstes Buch habe ich eine Freundin gefragt, ob sie es lesen und mir eine Rückmeldung geben würde. Danach habe ich aber fremde Menschen gesucht, die auch schon andere Manuskripte testgelesen haben und mir ohne das "Mitgefühl" einer Freundin Feedback gaben. Allein das hat schon sehr viel gebracht. Das machen auch die meisten Verlagsautor*innen so.
Für die Veröffentlichung gibt es mehrere Wege:
Verlag
Du schreibst selbst einen Verlag an. Wichtig dabei ist, dass du deine Einsendung GENAU nach ihren Vorgaben richtest. Wenn ein Verlag 3 Seiten Exposé verlangt, dann reichst du 3 Seiten ein, selbst wenn der vorher bis zu 4 Seiten annahm und du es noch einmal kürzen musst. Schau auch, dass dein Projekt zum Verlag passt. Schreibe keine Verlage an, die nur Krimis verlegen, wenn du einen Liebesroman geschrieben hast. Habe eine klare Antwort bereit auf die Frage: Welches Genre hat dein Buch? Erarbeite einen guten Pitch. Du musst den Verlag nicht davon überzeugen, dass du das originellste Buch seit Platon geschrieben hast, sondern eines, das sich mit wenig Marketing gewinnbringend verkaufen lässt.
Wichtig: Du bezahlst keinen Verlag für eine Veröffentlichung. Du musst keine Mindestmenge an Büchern abnehmen. Das Geld fliesst immer vom Verlag zu dir und nicht umgekehrt. Immer. (Wenn du auf einen sogenannten Druckkostenzuschussverlag hereinfällst, ist für viele Verlage dein Name "verbrannt" und es sehr schwer, dich davon zu lösen.)
Bei der Verlagssuche lohnt es sich übrigens, über Imprints bei grossen Verlagen zu schauen oder auch kleine und mittlere Verlage anzufragen.
Agentur
Eine Agentur kann deine Partnerin bei der Buchveröffentlichung sein. Viele grosse Verlage nehmen Manuskripte nur noch auf Agenturempfehlung an. Sie nehmen zwar einen Anteil deiner Anteile vom Verlag, aber sie verhandeln auch für dich, sind bei Verträgen sattelfest und handeln Vorschläge in deinem Sinne aus. Für die Bewerbung gilt das gleiche wie bei Verlagen.
Selfpublishing
Hier hast du freie Wahl, was du deinem Buch vor der Veröffentlichung "gönnst", wie du es veröffentlichst und wann. Oft ist man hier schneller, man kann sich Lektorat, Korrektorat, Cover und Buchsatz selbst aussuchen und behält die Rechte am eigenen Werk, aber es ist sehr schwierig, in der Masse an Büchern dann auch gesehen zu werden. Denn auch wenn man alle Freiheiten hat, muss man alles selbst machen oder dann organisieren. Das kann sehr kräftezehrend und zeitraubend sein (aber es macht auch Spass!).
Und zur eigentlichen Frage: Ob eine Geschichte gut ist, entscheidet der Leser. Das kann dir niemand so beantworten. Es wird immer Menschen geben, die eine Geschichte lieben und solche, die sie hassen. Es gibt nichts, das allen gefällt. Auch damit muss man als (veröffentlichte) Autorin leben können. Was aber auch gilt: Jede Überarbeitung macht ein Manuskript besser. Mit jeder Person, die ihre Sicht aufzeigt, kannst du daran arbeiten und Entscheidungen für oder gegen einen Vorschlag fällen. Ein Lektorat ist nicht nur eine Investition in deine Geschichte, sondern auch in dich als Autorin. Du lernst so wahnsinnig viel dabei! Ein Korrektorat schaut auf Grammatik und Rechtschreibung, ein Coverdesigner kleidet deine Geschichte schön ein. Man kann also sehr viel machen, dass eine Geschichte handwerklich "gut" ist und nicht vor Fehlern strotzt. Aber ob die Menschen sie "gut" finden, steht auf einem anderen Blatt.
Für mein erstes Buch habe ich eine Freundin gefragt, ob sie es lesen und mir eine Rückmeldung geben würde. Danach habe ich aber fremde Menschen gesucht, die auch schon andere Manuskripte testgelesen haben und mir ohne das "Mitgefühl" einer Freundin Feedback gaben. Allein das hat schon sehr viel gebracht. Das machen auch die meisten Verlagsautor*innen so.
Für die Veröffentlichung gibt es mehrere Wege:
Verlag
Du schreibst selbst einen Verlag an. Wichtig dabei ist, dass du deine Einsendung GENAU nach ihren Vorgaben richtest. Wenn ein Verlag 3 Seiten Exposé verlangt, dann reichst du 3 Seiten ein, selbst wenn der vorher bis zu 4 Seiten annahm und du es noch einmal kürzen musst. Schau auch, dass dein Projekt zum Verlag passt. Schreibe keine Verlage an, die nur Krimis verlegen, wenn du einen Liebesroman geschrieben hast. Habe eine klare Antwort bereit auf die Frage: Welches Genre hat dein Buch? Erarbeite einen guten Pitch. Du musst den Verlag nicht davon überzeugen, dass du das originellste Buch seit Platon geschrieben hast, sondern eines, das sich mit wenig Marketing gewinnbringend verkaufen lässt.
Wichtig: Du bezahlst keinen Verlag für eine Veröffentlichung. Du musst keine Mindestmenge an Büchern abnehmen. Das Geld fliesst immer vom Verlag zu dir und nicht umgekehrt. Immer. (Wenn du auf einen sogenannten Druckkostenzuschussverlag hereinfällst, ist für viele Verlage dein Name "verbrannt" und es sehr schwer, dich davon zu lösen.)
Bei der Verlagssuche lohnt es sich übrigens, über Imprints bei grossen Verlagen zu schauen oder auch kleine und mittlere Verlage anzufragen.
Agentur
Eine Agentur kann deine Partnerin bei der Buchveröffentlichung sein. Viele grosse Verlage nehmen Manuskripte nur noch auf Agenturempfehlung an. Sie nehmen zwar einen Anteil deiner Anteile vom Verlag, aber sie verhandeln auch für dich, sind bei Verträgen sattelfest und handeln Vorschläge in deinem Sinne aus. Für die Bewerbung gilt das gleiche wie bei Verlagen.
Selfpublishing
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Und zur eigentlichen Frage: Ob eine Geschichte gut ist, entscheidet der Leser. Das kann dir niemand so beantworten. Es wird immer Menschen geben, die eine Geschichte lieben und solche, die sie hassen. Es gibt nichts, das allen gefällt. Auch damit muss man als (veröffentlichte) Autorin leben können. Was aber auch gilt: Jede Überarbeitung macht ein Manuskript besser. Mit jeder Person, die ihre Sicht aufzeigt, kannst du daran arbeiten und Entscheidungen für oder gegen einen Vorschlag fällen. Ein Lektorat ist nicht nur eine Investition in deine Geschichte, sondern auch in dich als Autorin. Du lernst so wahnsinnig viel dabei! Ein Korrektorat schaut auf Grammatik und Rechtschreibung, ein Coverdesigner kleidet deine Geschichte schön ein. Man kann also sehr viel machen, dass eine Geschichte handwerklich "gut" ist und nicht vor Fehlern strotzt. Aber ob die Menschen sie "gut" finden, steht auf einem anderen Blatt.
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Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Ich habe schon herausgefunden, jeder Verlag will da etwas anderes. Mal so wie du sagst, mal eine Leseprobe, dann soll man wieder eine eigene Beschreibung über das Buch dazulegen,... Also da muss man wirklich darauf schauen was der jeweilige Verlag möchte. Denke das ist dann schon sehr wichtig sonst landet es wirklich sehr schnell im Müll wenn man da die Vorgaben des jeweiligen Verlags nicht erfüllt.Moreen hat geschrieben: ↑Di 23. Jul 2024, 12:14 Wenn du dein Buch über einen Verlaug drucken / veröffentlichen willst, ist wichtig, dass du nicht das komplette Manuskript einreichst - das landet sofort im Müll.
Vielleicht hast du in deinem Umfeld ja ein paar Testleser/Testleserinnen, die dir ihr ehrliches Feedback zu deinem Buch abgeben.
Sind denn Freunde und Verwandte gute Testleser?
Ich denke man will dann ja nicht so kritisch sein und hält eher etwas zurück mit seiner Meinung.
Außerdem wissen die ja auch nicht was sich gerade auf dem Buchmarkt verkauft.
Sind das dann irgendwelche fremden Menschen oder sind das spezielle "Testleser"?Astin hat geschrieben: ↑Di 23. Jul 2024, 19:43
Für mein erstes Buch habe ich eine Freundin gefragt, ob sie es lesen und mir eine Rückmeldung geben würde. Danach habe ich aber fremde Menschen gesucht, die auch schon andere Manuskripte testgelesen haben und mir ohne das "Mitgefühl" einer Freundin Feedback gaben. Allein das hat schon sehr viel gebracht. Das machen auch die meisten Verlagsautor*innen so.
Also gibts sowas überhaupt oder geht es da wirklich nur um das Lesen und die offensichtlichen Fehler finden bzw. eben Kritik, die Freunde und Verwandte nicht geben weil sie niemanden verletzen wollen?
Bekommt man von einem Lektor Feedback oder bessert der dann einfach nur die Fehler (offene Fragen, fehlender Zusammenhang,...) aus und sagt einem nicht wieso?Astin hat geschrieben: ↑Di 23. Jul 2024, 19:43 Jede Überarbeitung macht ein Manuskript besser. Mit jeder Person, die ihre Sicht aufzeigt, kannst du daran arbeiten und Entscheidungen für oder gegen einen Vorschlag fällen. Ein Lektorat ist nicht nur eine Investition in deine Geschichte, sondern auch in dich als Autorin. Du lernst so wahnsinnig viel dabei! Ein Korrektorat schaut auf Grammatik und Rechtschreibung, ein Coverdesigner kleidet deine Geschichte schön ein. Man kann also sehr viel machen, dass eine Geschichte handwerklich "gut" ist und nicht vor Fehlern strotzt. Aber ob die Menschen sie "gut" finden, steht auf einem anderen Blatt.
Oder muss man das dann anhand des Feedbacks selbst umschreiben bzw. die Geschichten/Handlungsstränge besser zusammenführen?
Mir geht es jetzt mal in erster Linie darum herauszufinden ob die Geschichte gut genug ist um es zu probieren. Bin da nicht so eitel, wenn man mir sagt, lass es lieber, dann lass ich es auch. Ich habe die Geschichte jetzt nicht geschrieben um groß rauszukommen, mir hat es Spaß gemacht und es war ein super Ausgleich für mich. Werde auch definitiv weiter schrieben. Eventuell mach ich auch mehr in die Richtung (Kurse, Workshops, zu Lesungen gehen,...) Finde es ist eins ehr schönes Hobby und es gibt mir viel.
Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Meines Erachtens sind Leute aus dem engeren Umfeld eher befangen und nicht immer objektiv (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich persönlich würde tatsächlich "neutrale" Testleserinnen/Testleser suchen. Vielleicht gibt es bei euch eine regionale Facebook-Gruppe, wo du nach Leuten suchen könntest? Oder Lesezirkel? Auf TikTok gibt es zudem den Hashtag "Book-Tok"; dort tauschen sich diverse Leute über Literatur aus - vielleicht wäre dies eine Möglichkeit, um an lesewillige Menschen zu gelangen?
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Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Ja genau das meine ich ja. gebe ich es Freunden und Verwandten, glaube ich nicht, sie sagen mir 100% die Wahrheit. Oder sagen wir, zumindest wollen sie mir mit ihrer Kritik nicht weh tun. Aber mir wäre lieber jemand sagt mir, lass es sein, als jemand sagt mir die Geschichte ist super obwohl sie es letztlich nicht ist. Würde es nicht persönlich nehmen:)
Hätte mir schon gedacht, dass es sowas in die Richtung gibt/geben muss. Irgendwo muss man seine Geschichten ja vorab lesen lassen. Kann ja nichts ein, dass da jeder einfach alles einschicken kann.
Ich halte mal meine Augen offen und suche nach solchen Gruppen. Hoffe ich finde was.
Literaturforen würden mir noch einfallen. Habe dort aber mal kurz reingeschaut und die Stimmung in solchen Foren sagt mir nicht wirklich zu. Dort gibts einige, die glauben sie sind besser weil sie schon etwas veröffentlicht haben und machen dann die neuen Autoren nur runter. Ehrliche Kritik gerne aber nicht in dieser Art und Weise.
Hätte mir schon gedacht, dass es sowas in die Richtung gibt/geben muss. Irgendwo muss man seine Geschichten ja vorab lesen lassen. Kann ja nichts ein, dass da jeder einfach alles einschicken kann.
Ich halte mal meine Augen offen und suche nach solchen Gruppen. Hoffe ich finde was.
Literaturforen würden mir noch einfallen. Habe dort aber mal kurz reingeschaut und die Stimmung in solchen Foren sagt mir nicht wirklich zu. Dort gibts einige, die glauben sie sind besser weil sie schon etwas veröffentlicht haben und machen dann die neuen Autoren nur runter. Ehrliche Kritik gerne aber nicht in dieser Art und Weise.
Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Vielleicht würde sich ja hier im Forum jemand melden, wenn du danach fragst.
Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Huch, da wurde ja noch ganz viel geschrieben. Das habe ich gar nicht gesehen.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Freunde und Verwandte nicht die richtigen Personen sind, um dir die ungeschönte Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Aber: Es kann helfen, das eigene Selbstvertrauen zu stärken. Meine Testleserin (eben eine Freundin) hat mir tatsächlich einige Schwächen aufgezeigt, aber vielleicht nicht alle. Zum Wohle unserer Freundschaft frage ich nicht nach, abgesehen davon spielt es auch keine Rolle mehr, weil das Buch längst veröffentlicht ist. Abgesehen davon ist sie inzwischen sehr viel kritischer.
In welchem Genre spielt die Geschichte? Es gibt Autorenforen, in denen du gute und liebe Leute findest, die es wirklich ernst meinen und dir wohlwollend Kritik geben. Bei Facebook kannst du nach "Testleser gesucht - Autoren überarbeiten ihre Manuskripte" suchen, das ist die grösste Testleser-Suchgruppe, die ich kenne. Wenn du Fantasy oder Science Fiction schreibst, kannst du dich auch bei den Schweizer Phantastikautor:innen melden und dort im Forum (nach Anmeldung) nach Testlesenden suchen.
Als Testleser kann sich im Prinzip jede und jeder melden, es gibt keine "Vorgaben". Meist sind es einfach begeisterte Leser, die Autoren gerne helfen. Und ich denke, um zu schauen, ob die Geschichte auf dem aktuellen Markt funktionieren kann, ist es sicher kein schlechter Weg.
Ein Lektor zeigt dir auf, welche inhaltlichen Schwächen dein Manuskript hat. Das kostet aber. Ein Korrektor schaut auf Rechtschreibung und Grammatik und kostet auch. Um "einfach zu schauen, ob es passen könnte", würde ich also definitiv über Testleser gehen.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Freunde und Verwandte nicht die richtigen Personen sind, um dir die ungeschönte Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Aber: Es kann helfen, das eigene Selbstvertrauen zu stärken. Meine Testleserin (eben eine Freundin) hat mir tatsächlich einige Schwächen aufgezeigt, aber vielleicht nicht alle. Zum Wohle unserer Freundschaft frage ich nicht nach, abgesehen davon spielt es auch keine Rolle mehr, weil das Buch längst veröffentlicht ist. Abgesehen davon ist sie inzwischen sehr viel kritischer.
In welchem Genre spielt die Geschichte? Es gibt Autorenforen, in denen du gute und liebe Leute findest, die es wirklich ernst meinen und dir wohlwollend Kritik geben. Bei Facebook kannst du nach "Testleser gesucht - Autoren überarbeiten ihre Manuskripte" suchen, das ist die grösste Testleser-Suchgruppe, die ich kenne. Wenn du Fantasy oder Science Fiction schreibst, kannst du dich auch bei den Schweizer Phantastikautor:innen melden und dort im Forum (nach Anmeldung) nach Testlesenden suchen.
Als Testleser kann sich im Prinzip jede und jeder melden, es gibt keine "Vorgaben". Meist sind es einfach begeisterte Leser, die Autoren gerne helfen. Und ich denke, um zu schauen, ob die Geschichte auf dem aktuellen Markt funktionieren kann, ist es sicher kein schlechter Weg.
Ein Lektor zeigt dir auf, welche inhaltlichen Schwächen dein Manuskript hat. Das kostet aber. Ein Korrektor schaut auf Rechtschreibung und Grammatik und kostet auch. Um "einfach zu schauen, ob es passen könnte", würde ich also definitiv über Testleser gehen.
Wirbelwind (Sommer 2013) und Wundernas (Februar 2016)
Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Zunächst einmal wünsche ich Dir viel Erfolg für Dein Projekt! Ich bin da leider nicht so begabt, aber meine Schwester schreibt seit Ihrer Schulzeit gerne und arbeitet seit rund einem Jahr ebenfalls an einer Geschichte. Bei Ihr hat sich gut getroffen, dass eine Kollegin bereits ein Buch veröffentlicht hat und daher hat sie sich schon einige Tipps eingeholt. Dazu zählt unter anderem die Tatsache, dass sie ihr Manuskript erst einmal ruhen lassen sollte und dann überarbeiten sowie korrigieren sollte. Erst danach lohnt es sich, sich an ein Lektorat zu wenden. Von KI rät sie dafür ab, weil es bislang zu ungenau ist und die Texte komplett umschreibt. Von der Gruppe mit den Testlesern bekomme ich jetzt zum ersten Mal mit, aber ich werde den Tipp gerne weitergeben. Und habe von meiner Schwester richtig verstanden, dass Verlage teils auch nur das erste Kapitel oder ein Exposé (und nicht beides) verlangen?
- ElisB
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Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Ich war jetzt im Urlaub und habe mir da die ganze Geschichte nochmal durchgelesen. Da habe ich auch schon einige Fehler gefunden. Da wird es bestimmt noch mehr geben:)
Ich habe jetzt mal Bei Reddit jemanden in meiner Nähe gefunden, der sich die Geschichte durchlesen möchte. Sie hat mir erzählt, dass sie das schon öfter gemacht hat und sie gibt sogar Schreibkurse für den Novum Verlag. Hat auch schon selbst einige Bücher veröffentlicht und hat auch einige Zeit bei einer Agentur für Literaturagenten gearbeitet (aber war nicht selbst Literaturagent) Mal schauen was sie sagt, eventuell schau ich auch mal bei einem Kurs vorbei. Würde mich interessieren welche Übungen es da gibt um besser zu werden. Ich warte mal ihr Feedback ab und dann schau ich weiter.
Ich habe einen schlechten Eindruck von Literaturforen bekommen. Aus dem Grund habe ich auch hier gefragt, hier bekommt man viel bessere Antworten und niemand macht einem gleich fertig nur weil man mal einen Fehler macht oder nicht sofort genau das macht, was einem empfohlen wird. Wird sicherlich auch in solchen Foren gute Menschen geben aber die Mehrzahl der User macht das dann auch kaputt. Zumindest geht es mir so und ich habe mir jetzt nur ein paar Fragen anderer durchgelesen. Wenn da einige dieser Kommentare auf meine Fragen kommen würden, würde ich sicherlich recht schnell wieder gesperrt werden:)
Ich habe keinen Zeitdruck und würde möchte halt jetzt nicht bei der Hälfte aufhören. Die zweite Hälfte sieht man ja im Grunde als Außenstehende gar nicht. Aber da bedarf es ja noch extrem vieler Arbeit bis da mal ein Buch in den Regalen steht. Und wenn es dann mal in den regalen steht, muss man auch noch viel machen, damit es irgendjemand kauft:)
Ich habe jetzt mal Bei Reddit jemanden in meiner Nähe gefunden, der sich die Geschichte durchlesen möchte. Sie hat mir erzählt, dass sie das schon öfter gemacht hat und sie gibt sogar Schreibkurse für den Novum Verlag. Hat auch schon selbst einige Bücher veröffentlicht und hat auch einige Zeit bei einer Agentur für Literaturagenten gearbeitet (aber war nicht selbst Literaturagent) Mal schauen was sie sagt, eventuell schau ich auch mal bei einem Kurs vorbei. Würde mich interessieren welche Übungen es da gibt um besser zu werden. Ich warte mal ihr Feedback ab und dann schau ich weiter.
Ich habe einen schlechten Eindruck von Literaturforen bekommen. Aus dem Grund habe ich auch hier gefragt, hier bekommt man viel bessere Antworten und niemand macht einem gleich fertig nur weil man mal einen Fehler macht oder nicht sofort genau das macht, was einem empfohlen wird. Wird sicherlich auch in solchen Foren gute Menschen geben aber die Mehrzahl der User macht das dann auch kaputt. Zumindest geht es mir so und ich habe mir jetzt nur ein paar Fragen anderer durchgelesen. Wenn da einige dieser Kommentare auf meine Fragen kommen würden, würde ich sicherlich recht schnell wieder gesperrt werden:)
Ich habe keinen Zeitdruck und würde möchte halt jetzt nicht bei der Hälfte aufhören. Die zweite Hälfte sieht man ja im Grunde als Außenstehende gar nicht. Aber da bedarf es ja noch extrem vieler Arbeit bis da mal ein Buch in den Regalen steht. Und wenn es dann mal in den regalen steht, muss man auch noch viel machen, damit es irgendjemand kauft:)
Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Wenn Du Dich damit nicht gestresst hast, empfinde ich es als gut, dass Du in Deinem Urlaub an Deiner Geschichte weitergearbeitet hat. Dass Du einige Fehler entdeckt hast, ist völlig normal und ich sehe das insgesamt als einen Fortschritt. Dasselbe gilt für die Tatsache, dass Du jemanden, der sich Deinen Text durchlesen möchte, gefunden hast. Kann man da einfach einen Kurs vor Ort besuchen oder läuft das digital ab?
Auf jeden Fall kann ich Deine negativen Erfahrungen mit Literaturforen nachvollziehen. Ich empfinde es als schade, dass dort oft ein rauer Ton herrscht. In dieser Runde geht es meiner Meinung nach zum Glück viel freundlicher und unterstützender zu. Und ja, es ist gut, dass Du Dir da keinen Zeitdruck machst. Nach der Fertigstellung des Manuskripts wartet da gewissermaßen noch mehr Arbeit… Beim Schreiben nehme ich einmal an, dass Du eine gewisse Routine hast. Bei den darauffolgenden Aufgaben vermutlich weniger…
Auf jeden Fall kann ich Deine negativen Erfahrungen mit Literaturforen nachvollziehen. Ich empfinde es als schade, dass dort oft ein rauer Ton herrscht. In dieser Runde geht es meiner Meinung nach zum Glück viel freundlicher und unterstützender zu. Und ja, es ist gut, dass Du Dir da keinen Zeitdruck machst. Nach der Fertigstellung des Manuskripts wartet da gewissermaßen noch mehr Arbeit… Beim Schreiben nehme ich einmal an, dass Du eine gewisse Routine hast. Bei den darauffolgenden Aufgaben vermutlich weniger…
Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Ich hoffe, deine Testleserin gibt dir gutes und konstruktives Feedback!
Beim Novum-Verlag klingeln bei mir alle Alarmglocken, deshalb sollst du wissen: Ein Verlag bezahlt immer alle Leistungen! Der Autor bezahlt nie und nimmer für das Lektorat, das Korrektorat oder ein Cover - das ist ALLES Sache des Verlags. Der Verlag übernimmt das wirtschaftliche Risiko und verlangt auch keine Mindestabnahmemenge an Büchern.
Ich wünsche dir weiterhin viel Spass und Freude mit deiner Geschichte und den vielen, die da noch kommen mögen!
Beim Novum-Verlag klingeln bei mir alle Alarmglocken, deshalb sollst du wissen: Ein Verlag bezahlt immer alle Leistungen! Der Autor bezahlt nie und nimmer für das Lektorat, das Korrektorat oder ein Cover - das ist ALLES Sache des Verlags. Der Verlag übernimmt das wirtschaftliche Risiko und verlangt auch keine Mindestabnahmemenge an Büchern.
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Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Ich glaube es geht beides aber wenn, würde ich es eh online machen wollen. Will nicht irgendwohin fahren müssen.
Aber vielleicht nehme ich auch nur ein paar Stunden bei der Bekannten aus Reddit.
Grundsätzlich würde es dort ja gute Infos geben und viele kennen sich aus. Ich habe nur immer das Gefühl, viele sind dort wahnsinnig eingenommen von sich selbst und bilden sich etwas auf sich ein. Hat man dann noch nichts veröffentlicht oder hat Fragen, scheint man es nicht wert zu sein mit ihnen sprechen zu dürfen. Das stört mich einfach, man kann ja trotzdem anderen helfen, da muss man dann ja nicht auf andere neidig sein oder es ihnen nicht gönnen können.
Nein, mache mir da keinen Druck. Sehe das als Hobby und mir soll es auch weiterhin Spaß machen. Mit der Zeit wurde mein Interesse einfach immer größer und ich will sehen was da noch kommt. Was man machen muss, was auf einem zukommt, wie alles abläuft,...MatBau hat geschrieben: ↑So 1. Sep 2024, 18:46 Und ja, es ist gut, dass Du Dir da keinen Zeitdruck machst. Nach der Fertigstellung des Manuskripts wartet da gewissermaßen noch mehr Arbeit… Beim Schreiben nehme ich einmal an, dass Du eine gewisse Routine hast. Bei den darauffolgenden Aufgaben vermutlich weniger…
Ja sie soll ja nur mal einige Fehler finden, schauen ob keine offenen Fragen bleiben und etwas Feedback geben. Sie kann auch sicher einschätzen ob es eine Geschichte ist, die sich lohnt zu veröffentlichen.Astin hat geschrieben: ↑Di 17. Sep 2024, 19:45 Ich hoffe, deine Testleserin gibt dir gutes und konstruktives Feedback!
Beim Novum-Verlag klingeln bei mir alle Alarmglocken, deshalb sollst du wissen: Ein Verlag bezahlt immer alle Leistungen! Der Autor bezahlt nie und nimmer für das Lektorat, das Korrektorat oder ein Cover - das ist ALLES Sache des Verlags. Der Verlag übernimmt das wirtschaftliche Risiko und verlangt auch keine Mindestabnahmemenge an Büchern.
Ich habe darüber auch einiges gelesen und mit ihr darüber gesprochen. Sie gibt die Kurse für interessierte Menschen, das hat jetzt noch wenig mit dem Veröffentlichen zu tun. Nicht jeder, der so einen Kurs besucht will auch ein Buch veröffentlichen. Sie hat es mir so geschildert, dass der Novum Verlag im Grunde möchte, dass die Menschen besser werden bevor sie ihre Manuskripte einschicken. Das macht denen dann weniger Arbeit:)
Naja und was ist dann mit dem Selbstverlag? Mir scheint der Selbstverlag schon ziemlich etabliert zu sein und salonfähig zu sein. Selbst in den Literaturforen geben viele an per Selbstverlag veröffentlicht zu haben. Ich nehme mal an ohne Lektorat, Korrektorat,... geht das dann auch nicht gut. Das sind dann ja Dienstleistungen, für die jemand bezahlt werden möchte. In der Regel wird das dann ja deren Arbeit sein.
Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Solange sie dich nicht anwirbt, ist es kein Problem.
Der Unterschied zwischen Selfpublishing und einem Druckkostenzuschussverlag (das sind die, die nur dein Bestes wollen - dein Geld) ist, dass du beim Selfpublishing alle Rechte behältst. Ja, du kannst ohne Lektorat und Korrektorat und professionelles Cover veröffentlichen. Ja, das merkt man bei 99,99% der Menschen, die das so machen. Aber doch, es ist besser, weil: DU behältst die Rechte an deinem Text. DU entscheidest, was mit deinem Text geschieht. Du musst NICHT 300 Exemplare des Buches abkaufen, die du nicht loswirst. Dir wird kein Lektorat verkauft, das BESTENFALLS die Tiefe eines freundschaftlichen Gegenlesens hat. Und: Viele Publikumsverlage arbeiten nicht mehr mit Autoren zusammen, die in einem Druckkostenzuschussverlag veröffentlicht haben. Mit erfolgreichen Selfpublishern hingegen schon.
Beim Selfpublishing entscheidest du, mit wem du zusammenarbeitest. Du bekommst ein paar Seiten Probelektorat und weisst, ob das tief genug durchgeführt wird oder nicht. Du kannst selbst ein Cover erstellen lassen. Es wird dir niemand sagen, dass du dich selbst verwirklichen kannst, indem du dein eigenes Cover designst, obwohl du keine Mediendesignerin bist. Du behältst alle Rechte an deinen Geschichten. Und für den Betrag, den ein Druckkostenzuschussverlag im kleinsten Paket will, haue ich zwei Bücher im Selfpublishing raus. Und eben: Ich behalte dann meine Rechte, bekomme rund 60% vom Verkaufspreis bei E-Books und habe keine 270 Bücher zu Hause, die ich nicht loswerde.
Im Selfpublishing zahle ich Dienstleistungen, die ich verlange, bei Druckkostenzuschussverlagen zahle ich viel für kaum Dienstleistung. Oder anders gesagt: Im Gegensatz zu den Selfpublishing-Dienstleistern, die eine Leistung bieten für dein Geld, bietet ein Druckkostenzuschussverlag kaum Leistung für viel zu viel Geld.
Und falls es nicht klar geworden ist : Ich liebe das Selfpublishing und habe in den letzten 8 Jahren über 20 Veröffentlichungen herausgebracht. Deshalb bilde ich mir auch ein, ein wenig von der Materie zu verstehen.
Der Unterschied zwischen Selfpublishing und einem Druckkostenzuschussverlag (das sind die, die nur dein Bestes wollen - dein Geld) ist, dass du beim Selfpublishing alle Rechte behältst. Ja, du kannst ohne Lektorat und Korrektorat und professionelles Cover veröffentlichen. Ja, das merkt man bei 99,99% der Menschen, die das so machen. Aber doch, es ist besser, weil: DU behältst die Rechte an deinem Text. DU entscheidest, was mit deinem Text geschieht. Du musst NICHT 300 Exemplare des Buches abkaufen, die du nicht loswirst. Dir wird kein Lektorat verkauft, das BESTENFALLS die Tiefe eines freundschaftlichen Gegenlesens hat. Und: Viele Publikumsverlage arbeiten nicht mehr mit Autoren zusammen, die in einem Druckkostenzuschussverlag veröffentlicht haben. Mit erfolgreichen Selfpublishern hingegen schon.
Beim Selfpublishing entscheidest du, mit wem du zusammenarbeitest. Du bekommst ein paar Seiten Probelektorat und weisst, ob das tief genug durchgeführt wird oder nicht. Du kannst selbst ein Cover erstellen lassen. Es wird dir niemand sagen, dass du dich selbst verwirklichen kannst, indem du dein eigenes Cover designst, obwohl du keine Mediendesignerin bist. Du behältst alle Rechte an deinen Geschichten. Und für den Betrag, den ein Druckkostenzuschussverlag im kleinsten Paket will, haue ich zwei Bücher im Selfpublishing raus. Und eben: Ich behalte dann meine Rechte, bekomme rund 60% vom Verkaufspreis bei E-Books und habe keine 270 Bücher zu Hause, die ich nicht loswerde.
Im Selfpublishing zahle ich Dienstleistungen, die ich verlange, bei Druckkostenzuschussverlagen zahle ich viel für kaum Dienstleistung. Oder anders gesagt: Im Gegensatz zu den Selfpublishing-Dienstleistern, die eine Leistung bieten für dein Geld, bietet ein Druckkostenzuschussverlag kaum Leistung für viel zu viel Geld.
Und falls es nicht klar geworden ist : Ich liebe das Selfpublishing und habe in den letzten 8 Jahren über 20 Veröffentlichungen herausgebracht. Deshalb bilde ich mir auch ein, ein wenig von der Materie zu verstehen.
Wirbelwind (Sommer 2013) und Wundernas (Februar 2016)
Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Ah, und warum Selfpublishing ohne Lektorat, Korrektorat und professionelles Cover immer noch besser ist als ein Druckkostenzuschussverlag: Du hast keinen müden Rappen dafür bezahlt. Für dieselbe "Dienstleistung" bezahlst du bei Druckkostenzuschussverlagen 2500 CHF oder deutlich mehr.
Und noch eine kleine Anekdote: Eine bekannte Schriftstellerin schickte einen schlechten Text an einen Druckkostenzuschussverlag. Schlecht heisst in dem Fall: Eine Seite geschrieben, diesen Text 200 Mal kopiert, fertig ist das "Manuskript". Da stand also 201 Mal dasselbe drin.
Die "Manuskriptprüfung" des Druckkostenzuschussverlags war voll des Lobs, konnte sich nicht genug über den wahnsinnig ausgeklügelten Spannungsbogen freuen und schickte mit der Antwort gleich einen Vertrag mit, den sie doch bitte gleich mit der gewünschten Option unterzeichnen sollte.
Deshalb, um zurück zu meinem Statement zu kommen: Ein seriöser Verlag verlangt nie Geld für eine Dienstleistung. Tut er das, ist er nicht seriös. Dann sollte man die Finger davon lassen. Denn: Hast du einmal unterzeichnet, ist dem Druckkostenzuschussverlag ja egal, was weiter geht. Er hat, was er wollte: dein Geld.
Und noch eine kleine Anekdote: Eine bekannte Schriftstellerin schickte einen schlechten Text an einen Druckkostenzuschussverlag. Schlecht heisst in dem Fall: Eine Seite geschrieben, diesen Text 200 Mal kopiert, fertig ist das "Manuskript". Da stand also 201 Mal dasselbe drin.
Die "Manuskriptprüfung" des Druckkostenzuschussverlags war voll des Lobs, konnte sich nicht genug über den wahnsinnig ausgeklügelten Spannungsbogen freuen und schickte mit der Antwort gleich einen Vertrag mit, den sie doch bitte gleich mit der gewünschten Option unterzeichnen sollte.
Deshalb, um zurück zu meinem Statement zu kommen: Ein seriöser Verlag verlangt nie Geld für eine Dienstleistung. Tut er das, ist er nicht seriös. Dann sollte man die Finger davon lassen. Denn: Hast du einmal unterzeichnet, ist dem Druckkostenzuschussverlag ja egal, was weiter geht. Er hat, was er wollte: dein Geld.
Wirbelwind (Sommer 2013) und Wundernas (Februar 2016)
Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
@elisb: Ich kann gut verstehen, dass Du Dich in Literaturforen nicht wohlfühlst, wenn der Ton dort so rau ist. Es ist schade, dass manche Leute so von sich selbst eingenommen sind und anderen nicht helfen wollen. Hingegen empfinde ich es als gut, dass Du das Schreiben als Hobby siehst und Dir keinen Druck machst. Dann kann immer noch mehr als das, was Du Dir mit Stand heute erhoffst, herauskommen, aber das wäre das i-Tüpfelchen. Hoffentlich findest Du bald die richtige Unterstützung für Dein Manuskript.
@Astin: Ich kann die Überlegung mit 270 Büchern, die Du nicht loswirst, schon nachvollziehen! Was ich aber ebenfalls nicht gerne hätte, wären E-Books, die kaum jemand liest. Daher würde mich interessieren, wie es beim Selfpublishing mit dem Marketing ausschaut. Gibt es vielleicht auch Verlage, die diesbezüglich Mischformen anbieten? Weil ohne Marketing ohne (bekannte) Social-Media-Kanäle stelle ich mir das nicht so einfach vor… Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
@Astin: Ich kann die Überlegung mit 270 Büchern, die Du nicht loswirst, schon nachvollziehen! Was ich aber ebenfalls nicht gerne hätte, wären E-Books, die kaum jemand liest. Daher würde mich interessieren, wie es beim Selfpublishing mit dem Marketing ausschaut. Gibt es vielleicht auch Verlage, die diesbezüglich Mischformen anbieten? Weil ohne Marketing ohne (bekannte) Social-Media-Kanäle stelle ich mir das nicht so einfach vor… Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Ich habe kürzlich ein Buch gelesen, das im Selbstverlag oder so erschienen sein muss. Da musste ich an diesen Thread hier denken. Es war in der Stadtbibliothek auszuleihen und handelte von der Arbeit einer Bibliothekarin.
Auffällig war zuerst das Cover. Schlechtes Foto, schlechte grafische Gestaltung bzw Layout.
Das Ganze setzte sich im Inneren fort. Schlechtes Layout, falsche Buchgröße, Schreibfehler (die kommen auch in „normalen“ vor), holpriger Text.
btw, zwei 5-Sterne- Bewertungen (von 5 Bewertungen) bei Amazon kamen von Menschen mit dem gleichen Nachnamen…
War zum Glück eben nur ein Leihbuch.
Die schlechte Qualität war auffällig, deswegen habe ich dann mal gleich geschaut, ob überhaupt ein Verlag dahinter steht. Sonst wäre ich ohne diesen Thread gar nicht auf diese Idee gekommen, das zu nachzuschauen.
Auffällig war zuerst das Cover. Schlechtes Foto, schlechte grafische Gestaltung bzw Layout.
Das Ganze setzte sich im Inneren fort. Schlechtes Layout, falsche Buchgröße, Schreibfehler (die kommen auch in „normalen“ vor), holpriger Text.
btw, zwei 5-Sterne- Bewertungen (von 5 Bewertungen) bei Amazon kamen von Menschen mit dem gleichen Nachnamen…
War zum Glück eben nur ein Leihbuch.
Die schlechte Qualität war auffällig, deswegen habe ich dann mal gleich geschaut, ob überhaupt ein Verlag dahinter steht. Sonst wäre ich ohne diesen Thread gar nicht auf diese Idee gekommen, das zu nachzuschauen.
Nothing is forever, except death, taxes and bad design
Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
@MatBau: Ja, das mit dem Marketing ist der Punkt, der mir am schwersten fällt, und vielen anderen auch. Aber: Druckkostenzuschussverlage machen da auch nichts. Die sind nicht am Bücherverkauf interessiert, sondern am Geld von Autoren. Bekannte Publikumsverlage (Carlsen, Piper, ...) haben Marketingprogramme, mit denen sie einzelne Bücher pushen. Aber wenn man nicht zu den glücklichen 0.1 % der Verlagsautoren gehört, bei denen so viel Verkäufe erwartet werden, dass sich das Marketingprogramm lohnt, ist man auch mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Auch bei den Verlagen ist es eine Mischrechnung zwischen sich gut verkaufenden Büchern, die viele andere Bücher finanziell tragen, und Büchern, die Verluste bringen.
In Sachen Werbung wüsste ich von keinem Verlag, der die Werbung übernimmt und die Rechte den Autoren überlässt. Wie gesagt, auch grosse Verlage bewerben nur ihre Toptitel. Es gibt aber Marketingdienstleister, die man anfragen könnte.
Meistens verkaufe ich um die 300-700 Exemplare eines E-Books in den ersten beiden Jahren nach der Veröffentlichung, einige haben weniger Verkäufe, z.B. Kurzgeschichten. Zwei Bücher haben sich über 2500 Mal verkauft, was für mich sehr erfolgreich ist. Ich weiss jetzt nicht, ob das unter "die kaum jemand liest" geht.
@Netterl: Ach, das ist ärgerlich! Das hätte mich auch genervt. Das mit den Sternen stinkt ja auch etwas ... Leider gibt das Selfpublishing auch die Möglichkeit, Bücher ohne irgendwelche Qualitätskontrollen zu veröffentlichen. Einerseits ist die Freiheit ja gut, weil so die Vielfalt wächst, indem Nischen geschrieben werden, die Verlage als "nicht verkäuflich" abstempeln, andererseits kann man eben wirklich alles veröffentlichen, ohne einen Rappen auszugeben. Es gibt aber auch Selbstverleger, die in anständige Cover, Lektorate und Korrektorate investieren, und ich hoffe, dass du in Zukunft selbstverlegte Bücher nicht kategorisch ausschliesst.
PS: Bei einem Druckkostenzuschussverlag wäre das Buch genau so erschienen, wie du es vor dir hattest, nur mit einem Verlagslogo drauf.
In Sachen Werbung wüsste ich von keinem Verlag, der die Werbung übernimmt und die Rechte den Autoren überlässt. Wie gesagt, auch grosse Verlage bewerben nur ihre Toptitel. Es gibt aber Marketingdienstleister, die man anfragen könnte.
Meistens verkaufe ich um die 300-700 Exemplare eines E-Books in den ersten beiden Jahren nach der Veröffentlichung, einige haben weniger Verkäufe, z.B. Kurzgeschichten. Zwei Bücher haben sich über 2500 Mal verkauft, was für mich sehr erfolgreich ist. Ich weiss jetzt nicht, ob das unter "die kaum jemand liest" geht.
@Netterl: Ach, das ist ärgerlich! Das hätte mich auch genervt. Das mit den Sternen stinkt ja auch etwas ... Leider gibt das Selfpublishing auch die Möglichkeit, Bücher ohne irgendwelche Qualitätskontrollen zu veröffentlichen. Einerseits ist die Freiheit ja gut, weil so die Vielfalt wächst, indem Nischen geschrieben werden, die Verlage als "nicht verkäuflich" abstempeln, andererseits kann man eben wirklich alles veröffentlichen, ohne einen Rappen auszugeben. Es gibt aber auch Selbstverleger, die in anständige Cover, Lektorate und Korrektorate investieren, und ich hoffe, dass du in Zukunft selbstverlegte Bücher nicht kategorisch ausschliesst.
PS: Bei einem Druckkostenzuschussverlag wäre das Buch genau so erschienen, wie du es vor dir hattest, nur mit einem Verlagslogo drauf.
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- ElisB
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Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Nein, das Gefühl hätte ich noch keinen Moment gehabt. Sie ist da recht ehrlich und hat ja auch nichts davon, wenn sie die Leute zu diesem Verlag bringt. Wenn dann hätte sie eher etwas davon, wenn die Leute vermehrt zu ihr in den Kurs gehen:)
Und wo ist dann der Unterschied zwischen einem Druckkostenzuschussverlag und einem Dienstleistungsverlag?Astin hat geschrieben: ↑Do 26. Sep 2024, 13:46 Im Selfpublishing zahle ich Dienstleistungen, die ich verlange, bei Druckkostenzuschussverlagen zahle ich viel für kaum Dienstleistung. Oder anders gesagt: Im Gegensatz zu den Selfpublishing-Dienstleistern, die eine Leistung bieten für dein Geld, bietet ein Druckkostenzuschussverlag kaum Leistung für viel zu viel Geld.
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Re: Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist - Erfahrungen?
Ja das kann ich verstehen. Nur wenn ich das mal mache, will ich es schon ordentlich machen. Weil sonst weiß ich ja nicht ob es besser gewesen wäre, hätte ich es gleich beim ersten Mal ordentlich gemacht. Aber ich kann schon verstehen was du meinst.Astin hat geschrieben: ↑Do 26. Sep 2024, 13:54 Ah, und warum Selfpublishing ohne Lektorat, Korrektorat und professionelles Cover immer noch besser ist als ein Druckkostenzuschussverlag: Du hast keinen müden Rappen dafür bezahlt. Für dieselbe "Dienstleistung" bezahlst du bei Druckkostenzuschussverlagen 2500 CHF oder deutlich mehr.
Nur Dienstleistungen kosten eben Geld und wenn da der Verlag nicht in Vorleistung geht, muss es von irgendwo herkommen. Und auch der Verlag lässt sich dann ja seinen Einsatz bezahlen. Man zahlt dann über einen gewissen Prozentsatz der verkauften Bücher alles zurück.Astin hat geschrieben: ↑Do 26. Sep 2024, 13:54 Deshalb, um zurück zu meinem Statement zu kommen: Ein seriöser Verlag verlangt nie Geld für eine Dienstleistung. Tut er das, ist er nicht seriös. Dann sollte man die Finger davon lassen. Denn: Hast du einmal unterzeichnet, ist dem Druckkostenzuschussverlag ja egal, was weiter geht. Er hat, was er wollte: dein Geld.
Wenn ich mich für den Selbstverlag entscheiden würde, würde ich es ganz bestimmt nicht ohne Lektorat machen. Und das kostet dann ja auch etwas. Und das finde ich auch gut und angemessen. Das ist ja deren Arbeit und die machen das professionell, das steht dem Lektoren ja auch zu.