Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Seelennot

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Seelennot

Die rasende Zeit spült sehr viel fort,
Raubt uns oftmals die Haltegurte,
Bringt hervor manches unbedachte Wort,
Weil die Vernunft keine Wahrheit bespurte.

Das ist ja gegenwärtige Seelennot,
Mit der wir auf Worte zurückgreifen,
Welche kränkend oder gar mit Spott
Uns packen, Frieden kann da nicht reifen.

Wie in Familien, in vielen Staaten:
Die Friedenspflicht kommt uns abhanden,
Wo mit den überzogenen Untaten
Unkontrolliert Beziehungen zuschanden.

Da möchte ich Souveränität anmahnen,
Das Vergeben, das Verzeihen wohl auch,
Denn unsere wertvollsten Traditionen begannen,
Als die Nächstenliebe noch Usus und Lebensbrauch.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Retter

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Retter

Man kennt schon Deine Qualitäten,
Weiß um Deine rettende Reputation:
Manche, die solches gerne auch hätten,
Erliegen jedoch meist jener Illusion,
Sie könnten aus dem Morast andere ziehen,
Die sich darum vielleicht gar nicht bemühen.

Da sucht einer Retter, die er wählen kann
Und die doch nur in den Abgrund führen,
Denn darauf wartet mancher Tyrann:
Er will nur für sich den Machtzuwachs spüren
Und greift gern nach den Schwachen, Müden,
Verspricht ihnen gar, sie immer zu behüten.

Deshalb helfen diese Angebote nur ihm,
Suche besser nach Rettern in Deiner Nähe,
Die Du kennst und weißt von deren hohem Sinn,
Damit sich die Angst nicht weiter aufblähe.
Dein Retter steht eigentlich schon nahe Dir,
Also suche ihn auf im Heute und Hier.

Das ist schwer, denn der Tyrann redet schlecht
Weil Machtgier sein ausschließlicher Begleiter.
Er wird dem schwachen Menschen niemals gerecht,
Sein Wesen verdüstert sich, de ist nicht heiter,
Weil er jetzt bei dem Nahretter die Schuld sucht,
Dessen Rettung ihm scheint teuflisch verrucht.

Ist das Leben dann in den Graben gefahren
Und Auswege dem Schwachen nicht mehr sichtbar,
Kommt er, wird bei Dir mit Hilferufen nicht sparen:
Du siehst als Freund und Retter alles glasklar,
Schaufelst Wege ihm frei als naher Ratgeber
Und wirst für ihn wieder zum Lebensbeweger


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Rituximab

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Rituximab

Die Infusion läuft langsamer ein,
Fünf Stunden muss ich schon liegen
Und hoffe, dass dieses Mittel allein
Zurückbringen kann Gesundheitssegen.

Da liege ich nun gedankenverloren
Und weiß nicht, wie's weitergeht.
Eigentlich bin ich doch glücksgeboren,
Wenn Hoffnung sich neu aufstellt.

Dann spür ich das Jucken, viel Müdigkeit,
Die Krankenschwestern umsorgen mich nett,
Helfen mir mit Witzchen und viel Heiterkeit
Hinweg über das Gefangensein im Bett.

Vier Wochen, jedes Mal an einem Freitag
Muss ich diese lange Tortur durchstehen,
Weil ich doch so gern weiter leben mag,
Nicht bereit, vom Hier wegzugehen.

Schon lange wäre ich aus dem Leben,
Hätte ich das Wundermittel nicht bekommen.
Dem Erfinder muss ich Lob weitergeben,
Obgleich ich danach meist benommen.

Jedoch lieber leichten Schwindel ertragen,
Sich mit dem Imbiß danach belohnen,
Als immer nur nach dem Ende zu fragen,
Weil Knoten kutan bei mir thronen.


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Hans Hartmut Karg
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Rolando, mein Villazón

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Rolando, mein Villazón

Du kannst wirklich alles, mein Lieber,
Bist Herr schöner Musik, ihr Gebieter,
Hast es besser, als jeder Lehrer, Priester:
Du liebst die Oper, ihre Helden, die Biester,
Bleibst komödiantisch, ein tatsächlich lieber,
Kein Verwalter oder gar Kulissenschieber.

Dein Witz, Dein Humor, urgroßmutterbedingt,
Womit man keine Weltsprache jemals verschatte,
Als schon Dein Vater, musikalisch verlinkt
Mit der Familie große Melodiefreude hatte,
So dass schon bald die Bühne Dich aufnahm,
Was Deinem tiefsten Sehnen zugute kam.

Rolando, bleib' Du uns weiterhin erhalten,
Denn Lust und Freude ist Dein Weg pur:
Mit diesem Humor kannst Du so viel gestalten,
Rettest auch die Höhe der Musikkultur.
Trotzdem bist Du nie ruhmsüchtig gewesen,
Sondern Musikpflicht allein ist Dein innerstes Wesen.


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Hans Hartmut Karg
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Osterverheißung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Osterverheißung

Der Karfreitag wirft diesen Schmerz
In's bangende Herz, in das Leiden,
Wo würfelnder, abgebrühter Scherz
Sieht keinen Menschen im Scheiden.

Verrat, Verleugnung, dann das Kreuz,
Alleinsein in Gottverlassenheit,
Die Welt dunkel, ohne Glockengeläuts,
So bricht das Auge der Menschheit.

Und diese? Weiter geht ihr Trubel,
Alles gehabt, alles ja zerschunden,
Man hört nur Verzücktes und Gejubel,
Übergeht Schmerzen und die Schrunden.

Dann Ostern! Der Stein hinweggerollt,
Leer das Grab, erfüllt die Verheißung:
Auferstehung ist vom Glauben gewollt,
Gelesen die Schrift, Gottes Weisung.

Und die Glocken, ja, sie schwingen wieder,
Der Auferstandene sendet seinen Frieden
An uns, die wir noch kennen die Lieder,
Mit denen Versöhnung allen beschieden.


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Ostern heutzutage

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ostern heutzutage

Das Kreuz, ist es heute nicht global?
Sind weltweit nicht Dämme längst gebrochen?
Der Tanz um das Goldene Kalb führt den Ball,
Weil der Teufel längst Lunte gerochen.

Im ganz Kleinen wird noch nachgemessen,
Wo das Gute im Nebenan verweilt,
Die Menschheit nur noch auf sich versessen,
Da die Zeit rast und vorübereilt.

Ein Blick zum Kreuz? Für eine Woche
Vielleicht, dann ist alles, wie's war,
Erinnerung als die Leidensepoche,
Schon verdrängt, vergessen, sonderbar.

Man geht seinen Tagesgeschäften nach
Und feiert, verdrängt unsere Gegenwart:
Keine Sublimierung steht mehr danach,
Dass ein neuer Part wäre nachgelebt.

Der war ja davor auch nicht gelebt,
Leiden bleibt schließlich meist ambivalent:
Nur der Schauende sieht, wo der Schmerz klebt,
Körper, Geist und Seele im Tode brennt.


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Errichte Deinem Trauma

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Errichte Deinem Trauma

Schicke doch Dein schlimmes Trauma
Endlich mutig in den Ersten April.
Im Leben hat's nichts verloren, sei nicht da,
Wo Freude und Plaudern das Ziel

Errichte Deinem Trauma kein Denkmal,
Schreib' lieber einen Roman.
Du hast noch immer die Wahl:
Dich zu retten – oder sterben im Wahn.

Das Frühkindliche endlich überwinden,
Wie Beethoven, so genial werden,
Nicht sich mit Gewesenem schinden,
Sich aufmachen ins neue Werden!

Nimm ein Papier und beginne,
Dein Tag überstrahlt die Nacht,
Mobilisiere all Deine Sinne,
Dann ist das Werk vollbracht.

Dein Trauma? Es entschwindet,
Verblasst im Orkus der Zeit,
Auf dass sich erneut erfindet
Dein Blick – für die Zukunft bereit.


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Briefdokument

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Briefdokument

Ich verstehe die Jugend von heute,
Wenn Briefe sie nicht mehr schreibt:
Eine Brief kann werden zur zur Beute,
Mit der man Feindseligkeiten treibt.

Ist er erst einmal verfasst und hinaus,
Wird er zum weltzeitlichen Dokument,
Schützt nichts mehr in Deinem Haus,
Du, Schreiber mit Inhalt bist bekennt!

Gerade wo das Denunziantentum
Seinen toxischen Ungeist auslebt,
Geht es oftmals nur mehr darum,
Dass Stigmatisierungen gewebt.

Das vermeidet die Jugend nur dann,
Wenn sie von sich nicht viel freigibt,
Denn im Netz rast Verbreitungswahn,
Der immerfort auch die Intrige liebt.


©Hans Hartmut Karg
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Kohlendioxidabgabe

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kohlendioxidabgabe

Vermehrt der Staat denn unsere Plage
Mit schwieriger Kohlendioxidabgabe?
Mehrt er damit nicht Verwaltungsqualen,
Geht es denn immer ums Bezahlen?

Wäre es nicht endlich an der Zeit,
Dass die Bürokratie entlastungsbereit
Um Bürgerhilfe würde ringen,
Der Vereinfachung das Liedlein singen?

Wozu haben wir denn die KI,
Unterstützt durch das Verwaltungsgenie?
Man könnte Automatismen errichten
Um Gesellschaftsnöte zu entpflichten.


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Wenn in den frühen Morgenstunden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wenn in den frühen Morgenstunden

Wenn in den frühen Morgenstunden
Dunstiges ins Flusstal fällt,
Sonne bringt mit ihren Runden
Erhellung, wärmt die frühe Welt,
Dürfen wir wieder sicher sein:
Das Licht erfreut unser Hiersein.

Jedesmal bleibt's Wunderding,
Womit der Tagzauber aufgeht,
Verspricht uns dieser Heliosring,
Dass zur Seele er noch steht,
Um damit ganz ohne Bangen
Zu führen uns ins Lebensverlangen.

Wenn in den frühen Morgenstunden
Die Kräfte zu ihren Stärken finden,
Dunkles dem Dunstkreis ist entschwunden,
Weil uns erneut Glanzstrahlen binden,
Wird dieses hell leuchtende Licht
Erheitern Frohsinn – und Gesicht!


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Straflagermord

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Straflagermord

Ausgezogen, um sein Land zu heilen,
Ihm seine Würde ohne Verweilen
Zurückzugeben, denn so war er,
Ein Menschendiener wie ein Herr,
Dem es endlich doch gelungen,
Freiheit zu fordern mit einigen Zungen,
Das Tyrannische einzudämmen
Und das Schlangengift zu zähmen.

Doch ein Diktator kann nur hassen,
Mit ihm ist keinesfalls zu spassen,
Lässt sich dafür gar noch segnen,
Will der Schonung nicht begegnen,
Sondern nur Morde aushecken,
Um Menschen auf den Beton zu strecken.
Damit er der Welt tatfrei erscheint,
Ist dies als Selbstmord dann gemeint.

So sehr der Gefangene an Freiheit denkt,
Ist der Fisch längst mit Gift getränkt.
So stirbt er schrecklich, Schmerzen leidend,
Im Todeskampf die Augen weitend,
Auf Beton sich lange biegend,
Blau und würdelos da liegend,
Fern von Frau, Mutter und Kind
Gestreichelt von eiskaltem Wind.

In Kühlung gelegt wird seine Leiche,
Damit das Gift abklingt und weiche,
So dass ein Mord nicht nachzuweisen,
Wo Raubvögel über dem Lager kreisen.
Und der Tyrann, harmlos scheinbar
Sitzt mit Geliebter in der Bar,
Lässt sich von Kamerateams filmen,
Um als Vaterlandsretter ihn anzuhimmeln.

Erst dann hat man den Leichnam übergeben
Der Mutter, die mit Kreuz und Segen
Dem Edlen, dem Märtyrer gedachte,
Während der Tyrann sie nur verlachte,
Weil er bis heute nicht begreift,
Dass er allein zur Hölle reift,
Wenn ungesühnt der Mord ja bleibt,
Er ihn in sein Sündenregister schreibt.

Denn der Giftmord an dem großen Helden
Empört die Völker in allen Welten,
Wo man andere Meinungen achtet,
Menschen nicht nach ihrem Leben trachtet,
Sich auch wendet gegen die Hatz,
Denn der Mensch bleibt dort noch Schatz,
Von dem man lernt, mit dem man geht,
Weil man aufs Menschenrecht besteht.


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Urlaubsgefühle

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Urlaubsgefühle

Sollen wir fahren, wollen wir bleiben,
Gottseidank haben wir längst gebucht.
So lassen sich Ängste vertreiben,
Denn die Entscheidung wurde gesucht.

Doch man fragt nach dem Fußabdruck,
Den dieses Reisen mit uns verursacht,
Nimmt vielleicht einen tröstenden Schluck,
Doch ist das Bangen längst angedacht.

Sind wir Umweltschützer, wenn wir fliegen
Oder wenn wir mit dem Auto fahren?
Kann man so das Unerfreuliche wegbiegen,
Das wir uns alle gerne ersparen?

Ist man Umweltfrevler mit den Schiffen,
Wenn diese über die Meere schwimmen?
Zerbrechen wir nicht, was an Begriffen
Nachhaltigkeit, Rettung noch zu bestimmen?

Urlaubsgefühle sind sehr ambivalent,
Wenn wir nachdenklich das Reisen planen
Und man zwar seine Sehnsüchte kennt,
Doch Bilder längst zur Umkehr mahnen.


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Funktionärsleben

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Funktionärsleben

Lang ist das Funktionärsleben
Kurz nur die Bestechlichkeit:
„A weng was geht immer,
Macht es nedd schlimmer!“
Welche Wunderlichkeit,
Um Anerkennung zu erstreben!

Wo ist der nächste Lobbyist,
Wem kann man damit dienen,
Was springt dabei raus?
„Vor Euch fang' ich die Maus!“
Das Internet kennt Schienen,
Wo man sich stets der Nächste ist...

So ist es mit dem Apparatschikleben,
Das so Vieles für sich zieht an Land,
Worauf andere überhaupt nicht kämen.
Damit lässt sich die Ehrlichkeit lähmen,
Aber man sieht sich immer nur verkannt,
Denn weiter reicht nicht der Blick, ein Leben...


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Im Duftrevier der Tannen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Im Duftrevier der Tannen

Es geht den Hohlweg hinauf zum Wald,
Da trete ich ein, wo die Tannen stehen
Und atme ihre märchenbezaubernde Luft,
Denn dieser feine, ätherische Duft
Lässt mich nun langsamer gehen,
Wo es ruhig und angenehm kalt.

Betörend strömt in die Lunge,
Was ja ein wenig süchtig macht
Und mir Nase und Gaumen weitet:
Da, wo niemand an Stille leidet,
Vertreibt mir das Reste der Nacht
Und verschließt mir die Zunge.

Jeden Tag im Duftrevier der Tannen
Zu wandern, fern aller Stadthektik,
In Suchträumen vertraut gegangen
Stehe ich ohne Furcht und Bangen,
Wo bald im Zenit die helle Eklektik
Meine Gegenwart weiß zu bannen...


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Was wär' mein Leben ohne Dich

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Was wär' mein Leben ohne Dich

Ihr Alleinstellungsmerkmal:
Einmalig herrliche Frauengaben,
Beglückend hier im Jammertal.

Was wär' mein Leben ohne Sie,
Wie öde wären meine Tage,
Wenn nicht ihr weibliches Genie
Erlöste mich von meiner Plage?

Den Jammer treibt aus pure Freude,
Trübtage werden zu Sonnenschein:
Was morgen kann, das muss nicht heute
Bereichern, wo nur Dein und Mein.

Was wär' mein Leben ohne Dich,
Haus- und Bettschatz, der Du bist,
Der selbstermächtigt Dich und mich,
Weil Liebe schönstes Schicksal ist.


©Hans Hartmut Karg
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Ach, wie haben wir's doch gut

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ach, wie haben wir's doch gut
(Satire)

Wie furchtbar muss die Liebe sein,
Wenn der Auerhahn einsam, allein
Besteigt die bodennahe Henne,
Dass sie sich schüttle – und fortrenne!

Wie kurz nur kann das Ereignis sein,
Wenn der Zuchteber, das arme Schwein
Hin zur Entnahmestelle stapft,
Wo man ihm den Saft abzapft!

Ach, wie haben wir's doch gut,
Haben jede Zeit für Liebesübermut,
Können turteln, dürfen tandeln
Und im Paradiese wandeln...


©Hans Hartmut Karg
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Jeden Tag

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Jeden Tag

Jeden Tag dasselbe Vergnügen,
Um sich in den Armen zu liegen:
Mitten hinein und wieder heraus,
Sucht das Schwert die kleine Maus.

Jeden Tag Kartoffeln essen
Manchen Teig für Klöße auspressen,
Um genüsslich, weil gut beraten
Sie verzehren dann zu Rinderbraten.

Jeden Tag spazierengehen,
Abends mitratend fernsehen,
Beisammen sein und nie allein
Trinken sein Schlückchen Wein.

Jeden Tag ein zweites Vergnügen,
Die Biologie kann uns nicht belügen
Und sucht im Dunkel nach zarter Hand,
Wo Lustfreude ausknipst den Verstand.


©Hans Hartmut Karg
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Lebensgestalter

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Lebensgestalter

Zu diesem morbiden Charme,
Den mancher Badeort verströmt,
Tritt heilend das Warmwasser,
Das uns herrlich verwöhnt:
Wenn der erste Schritt getan,
Zieht man erleichtert seine Bahn...

Was uns vorher schrecklich schmerzte,
Gleitet halbgewichtig durch die Wellen,
Wo der Blauanstrich uns immer zeigt:
Himmelssonne ist hier zu bestellen
An diesen kühlenden Frühlingstagen,
Wo keine Hitze, keine Fliegen plagen.

Die Therme kann so Wunder weben,
Selbst wenn sie in die Jahre gekommen,
Man sie doch immer wieder anfährt,
Weil Wasser dem Körper gut bekommen.
So wird das Warmwasser in hohem Alter
Für uns Einsame zum Lebensgestalter.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Vermehrung kann Selbstmord sein

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vermehrung kann Selbstmord sein!

Die Menschheit ist dem Selbstmord nahe,
Wenn sie sich weiterhin so vermehrt,
Mit vollem Segel an der Rahe,
Damit sich selber ganz verheert.

Die Lebensräume zugemüllt,
An jeder Ecke Menschenmassen,
Die vom Konsumgeist dann erfüllt
Das Mehren können nicht mehr lassen.

Zum Selbstläufer wird die Vermehrung,
Ideologien verschatten die Vernunft,
Wo alles ist in Vollverheerung –
Der Sensenmann schon in Ankunft!

So manche Pandemie wird’s richten
Wozu Menschheit nicht in der Lage:
Die Viren werden uns entpflichten,
Sie senken die Vermehrungsrate.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Vermehrungsideologien zerstören Lebenszukunft

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vermehrungideologien zerstören Lebenszukunft

Man denkt, die Welt der vielen Armen
Hätte sonst keine Altersversorgung,
Das Leben wäre dort zum Erbarmen,
Würden Kinder nicht Alte versorgen.

Man verhütet weltweit möglichst nicht,
Auch weil es um Weltherrschaft geht:
Bei mancher Religion ist es gar Pflicht,
Da man auf Vermehrungsdominanz steht.

Je mehr von Frauen viele Kinder geboren,
Desto mehr überschwemmt man die Erde.
Diese bleibt natürlich nicht ungeschoren:
Es vermehren sich Müll, Heizungen, Gasherde.

Trinkwasser und Nahrung sind doch begrenzt!!!
Vermehrungsideologen interessiert das nicht:
Sie wollen, dass man mit Kindern glänzt,
Die Fruchtbarkeit wird religiöse Pflicht!!!

So gelangt die Menschheit an den Punkt,
Wo Umkehr nicht mehr möglich ist,
Weil die Vermehrung dazwischenfunkt,
Als Mensch Du Täter und Opfer bist.


©Hans Hartmut Karg
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