Schwanger und arbeitssuchend

[Gigi92]

Ich habe eine Zusage für eine neue Stelle bekommen (ich bin seit anfangs 2024 arbeitssuchend). Soeben habe ich aber auch herausgefunden, dass ich schwanger bin. Eigentlich ist es noch viel zu früh, dem zukünftigen Arbeitgeber davon zu erzählen, da ich erst ca. in der vierten Woche bin. Irgendwie fühlt es sich aber auch nicht gut an, den Vertrag für die neue Stelle einfach zu unterschreiben und so zu tun als wäre nichts. Es handelt sich um eine 100% Stelle und mir bereitet Sorgen, ob ich fähig sein werde, die Einarbeitungszeit etc. gut zu meistern trotz der Schwangerschaft. Stellenantritt wäre anfangs April, dann bin ich ca. in der 8. Woche. Die Probezeit dauert bis Ende Juni, bis dahin würde man wahrscheinlich auch bereits etwas sehen. Auch würde ich kurz nach der Einarbeitung bereits wieder ausfallen. Die Stelle wäre richtig toll und ich habe Angst, wenn ich mit offenen Karten spiele, dass sie mir absagen. Wenn ich aber nichts sage, muss ich die ganze Zeit ein Versteckspiel spielen und irgendwann muss ich es dem Arbeitgeber ja sowieso sagen.

Was würdet ihr mir raten? Hatte jemand eine ähnliche Situation?

[Schneeflocke2016]

Glückwunsch!
Ich wäre ehrlich, falls ich mich bei einer drohenden Jobabsage nicht in eine finanzielle Notlage stürzen würde. Ehrlich zu sein bedeutet auch Vertrauen und viele AG schätzen dies. Und wenn nicht: ist es dann der passende AG? Mir stellt sich nur die Frage nach dem Pensum und ob du dann nach der Geburt reduzieren möchtest oder nicht. Allenfalls bieten sie dir kein Teilzeitpensum an und dann musst du künden. Ist ja irgendwie auch doof. Und je unehrlicher frau ist, desto weniger haben AG Lust, Lösungen zu suchen.

[Leela]

Jetzt würde ich wohl noch nichts sagen, es ist noch so früh.
Innerhalb der Probezeit in der ca. 12. SSW würde ich es wohl sagen. Dann hast du auch schon eine Weile dort gearbeitet, was ja für dich sprechen könnte, so das der AG vielleicht eher geneigt wäre, eine Lösung zu suchen, als jetzt, wo man sich noch gar nicht kennt.

[Schwups]

Ich würde nichts sagen, da die Gefahr besteht, dass Du das Kind so früh in der Schwangerschaft wieder verlierst. Wieso denkst Du, dass Du kurz nach der Einarbeitung wieder ausfallen wist? Ist es eine körperlich anstrengende Tätigkeit? Ich habe bei Kind 1 nur die letzte Woche vor Geburt das Pensum von 100 auf 50 % reduziert. Nachdem Mutterschaftsurlaub arbeitete ich im 60%-Pensum weiter. Gedenkst Du nach der Geburt das Pensum zu reduzieren? Bist Du beim RAV angemeldet? Wenn ja, würde ich den Berater fragen, ob Du nach einer allfälligen Jobabsage noch Taggeldanspruch hättest. Problemlose Schwangerschaft wünsche ich Dir.

[lipbalm]

Bei mir war es damals so. Am 1. Juli mit der neuen Stelle angefangen und auch am gleichen Tag gemerkt, das ich schwanger bin.
Ich konnte es die ersten 3 Monate gut verbergen und hatte die Stelle danach auf sicher. Das war es mir wert.

Bei dir sieht es etwas anders aus. Da wird man es bestimmt sehen.
Möchtest du nach dem Kind noch weiterarbeiten?
Wenn ja, dann würde ich es im jetzigen Stadium noch nicht sagen, sondern unterschreiben. Es kann dir ja niemand nachweisen, wann du von der Schwangerschaft erfahren hast.

Viel Glück

[ChrisBern]

Ich würde die ersten 12 Wochen abwarten, du weisst ja aktuell gar nicht, ob die SS intakt ist und hält. Ich würde dann glaube schon vor Ende der Probezeit (eben nach den 12 Wochen) etwas sagen - wie ist es eigentlich arbeitsrechtlich, schwanger in der Probezeit, den Fall hatte ich jetzt noch nicht?

Es sei denn, du weisst schon jetzt, dass du nach dem Kind gar nicht mehr wieder arbeiten willst oder nur 20% oder so.

Edit:
Wenn ich das richtig gelesen habe, kann einem in der probezeit bei Schwangerschaft gekündigt werden. Insofern brauchst du aktuell ja kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn du unterschreibst, da der Arbeitgeber dich ja sehr einfach "wieder los wird". Bis nach der Probezeit warten wird wohl eher schwierig, weil man es ja vermutlich dann auch sieht. Ich persönlich könnte das auch nicht so lange verbergen.

[Helena]

Kommt chli auf den Job an.
Hängen da zb Kinder mit drin, oder ist sehr aufwendig, die Einarbeit zu machen, fände ich es nicht ok, wissentlich schwanger so einen Job anzutreten.

[millou]

Bei uns hat eine vor Arbeitsbeginn informiert, das Kind ist nun etwa 2, sie hat das Pensum auf 80% reduziert.
Dann gabs noch einen Fall, sie hat grad frisch schwanger angefangen, immer bisschen krank (wohl Übelkeit), hat aber nichts gesagt. Nach 5 Monaten gabs eine Restrukturierung und ihre Stelle hat man dann nach der Geburt abgebaut. Interner Grund war unter anderem mangelnde Transparenz und die Restrukturierung kam als Grund super entgegen.

Ich würd sicher mal den ersten Gyni Termin abwarten. Bis April geht es ja noch 4 Wochen. Jetzt (nach dem ersten Test daheim, wenn ich das richtig verstehe) würd ich sicher noch nicht informieren.

[sonrie]

Jetzt wäre es wohl noch gar früh etwas zu sagen, ich würde auch abwarten bis du ein bisschen weiter bist und beim FA warst. Warum meinst du denn dass du die Einarbeitungszeit nicht gut meistern kannst? Was für ein Job ist es denn?

Fair wäre es wohl, wenn du dem AG noch während der Probezeit die Wahrheit sagt, sodass er planen und entscheiden kann wie es weiter geht. Hierzu müsstest du halt auch so ungefähr wissen ob und wieviel du nach dem MU weiterarbeiten willst. Reduzierst du auf 80% ist das weniger einschneidend für den AG als wie wenn du auf 20% runter willst.
Je nach Grösse der Firma oder auch Job ist es halt einfacher oder auch schwieriger, die Stellenprozent zu reduzieren oder eine Vertretung zu finden. Mit offenen Karten spielen macht sicher Sinn, da du bei einer allfälligen Stellenprozent-Reduktion ja auch darauf angewiesen bist, ob der AG das anbietet. Wartest du bis nach der Probezeit hat das einen schalen Nachgeschmack.

[tiwa]

Spätestens während der Probezeit würde ich Bescheid sagen.
Einer Freundin von mir ist es so passiert und der AG hat ihre Offenheit geschätzt und sie hat den Job trotzdem bekommen.
Bedenke, dass so eine Rekrutierung für den AG auch aufwendig sein kann und er zudem anderen Bewerbern ev absagt.