Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Feuerwerksverkauf

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Feuerwerksverkauf

Blitzverschmutzung,
Lärmverschmutzung,
Luftverschmutzung,
Lichtverschmutzung,
Bodenverschmutzung,
Wasserverschmutzung,
Landschaftsverschmutzung,
All das wird nun wieder verstärkt,
Wenn man global nicht endlich merkt
Dass nur Weltverbote etwas bringen,
Wenn wir uns den Verzicht abringen.

Wie kommen dann zu Herstellerstätten
Überhaupt noch genügend Moneten?
Wie kommen überhaupt noch Millionen
In Staaten, die überzeugend betonen,
Dass die Steuereinnahmen so wichtig seien –
Auch vom Feuerwerksverkauf mit Krachschmutzereien?


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Mein größter Wunsch zum Neuen Jahr

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mein größter Wunsch zum Neuen Jahr

Man kennt die Wünsche alle doch:
Gesundheit, Glück und Gottes Segen.
Weiß man dabei denn wirklich noch,
Woran es dieses Jahr gelegen,
Dass dies manchen so wenig brachte
Im alten Jahr, als man erdachte?

Mein größter Wunsch zum Neuen Jahr:
Lasst Eure Mitmenschen in Ruhe!
Menschen sind doch so wunderbar,
Nicht Teil, dass man mit Rufen buhe,
Denn sie sind Glücksfall, keine Bürde
Und Wesen unserer Menschenwürde!

Herummäkeln, das geht doch nicht,
Auch nicht, Deinen Willen überzustülpen!
Du bist nicht ein Gottesgericht,
So dass Beziehungen vergilben...
Du solltest ihnen Liebschönes sagen,
Denn das ist uns Menschen aufgetragen.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Hans Hartmut Karg
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Routernöte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Routernöte

Einst hatten wir die durchgängige Illusion
Vom Ende des Papierkrams, des Kabelsalats,
Doch mancher Router hat Litzensaison,
Die sind Teil des Übertragungsspagats.

Dann ist der Router plötzlich kaputt,
Auf das neue Gerät muss man lange warten.
Erst nach Weihnachten wird alles wieder gut,
Eingerichtet darf man jetzt starten.

Aber das Gerät kommt leider nicht,
Wie es eigentlich vorhergesagt.
Dabei wäre es der Anbieter Pflicht,
Kunden zu bedienen wie angesagt.

Und so wachsen unsere Routernöte
Im Glauben, das Ding komm nicht mehr,
Wie es die Ankündigung ja geböte,
Da wächst der Wechselwunsch sehr.

Und dann ist der Router plötzlich da,
Es läutet und der Service bringt ihn.
Ich richte ihn ein, er ist uns nah,
Ein Wunder – ein Neujahresbeginn!


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Wären wir alle friedlich

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wären wir alle friedlich

Wären wir alle friedlich,
Wie könnten wir unsere Welt doch retten:
Alles wäre so freundlich, idyllisch, niedlich
Und wir könnten uns auf Rosen betten,
Weil man den Frieden erhält,
Das Beste für unsere Welt.

Werden jedoch Grenzen eingerissen,
Weil unterwegs Ideologiebewegte,
Unsere Sittengesetze gar zerschlissen,
Suchte das Abseitige auch das Entwegte.
Hättenen wir damit den Wohlstand verzockt,
Weil nur noch das Wünschwollen lockt.

Viele Wanderungsbewegte zerstören
Auch mit ihrem Fußabdruck unser Hoffen,
Wenn Illusionisten immer wieder behaupten,
Es wäre gut, wenn Grenzen wären offen!
Jedoch: Erhalten wir noch unsere Welt,
Wenn wir verwerfen, was an Schöpfung gestellt?

Frieden könnte die Weltgemeinschaft retten,
Doch bräuchte das Gute auch unseren Schutz,
Kontrolle von Wegen, den Wanderungsstätten
Und das nicht nur aus reinem Eigennutz.
Denn wenn die Umwelt erst zerstört,
Bleibt auch die Wanderung ohne Wert.


©Hans Hartmut Karg
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Noch nie gab es so viele Jahresrückblicke

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Noch nie gab es so viele Jahresrückblicke

Viele Tage hindurch ein Fernsehprogramm,
Bei dem mancher davonlaufen könnte.
Das war nichts Interessantes, das da kam,
Mit Langeweile man uns versöhnte.

Die bekannten Trailer, die jedes Jahr
Immer wieder über den Bildschirm flimmern,
Tragen dazu bei, dass sich immerdar
Die Gemütslagen verschlimmern.

Wo bleiben die großen Geschichtenerzähler,
Wo fesselt ein spannender Blockbusterfilm?
Muss man zum Witzeerzählen in den Keller,
Banaldialoge verkleben mit dem Tesafilm?

Dann nerven auch noch die vielen Jahresrückblicke,
Manche witzebemüht, andere voller Kriegsschlachten,
Immer wieder bekannte Gesichter und ihre Geschicke,
Da ergreift einen der Fernsehschlaf beim Umnachten.

So holen wir hervor unser altes Kartenspiel
Und schalten den Bildschirm ganz aus,
Weil man wieder lebensfroh werden will:
Man mischt und teilt Karten aus.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Silvester für Tiere?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vollkommensein

Der Mensch ist doch kein Ungeheuer
Und hat noch längst nicht ausgedient.
Man nehme ihn nun wieder treuer,
Denn er hat schließlich das verdient.

Schuld gibt es meistens immer dort,
Wo sie vorsätzlich aufgeladen.
Da reicht ein unbedachtsam' Wort –
Schon verlieren wir den humanen Faden.

Rollenmuster, die haben ausgedient,
Gerade jetzt in schweren Zeiten,
Wenn überall Felder vermint,
Menschen darunter schrecklich leiden.

Die Welt, sie braucht Menschenverstand,
Damit man schließlich erneut begreift:
Wir alle sind doch seelenverwandt,
So dass mit uns das Gute reift!

Selig ist ein Hans im Glück,
Wenn er ohn' Maske, Referenz
Auftritt und mit Liebesgeschick
Fremdes bringt in Lebenspräsenz.

Nur in eigener Suppe rühren, langweilt.
Man suche nach Talenten, Gaben,
Weil man dadurch Ideen teilt,
Vollkommensein nun BEIDE haben.


©Hans Hartmut Karg
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Zuletzt geändert von Hans Hartmut Karg am Mo 1. Jan 2024, 10:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Vollkommensein

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vollkommensein

Der Mensch ist doch kein Ungeheuer
Und hat noch längst nicht ausgedient.
Man nehme ihn nun wieder treuer,
Denn er hat schließlich das verdient.

Schuld gibt es meistens immer dort,
Wo sie vorsätzlich aufgeladen.
Da reicht ein unbedachtsam' Wort –
Schon verlieren wir den humanen Faden.

Rollenmuster, die haben ausgedient,
Gerade jetzt in schweren Zeiten,
Wenn überall Felder vermint,
Menschen darunter schrecklich leiden.

Die Welt, sie braucht Menschenverstand,
Damit man schließlich erneut begreift:
Wir alle sind doch seelenverwandt,
So dass mit uns das Gute reift!

Selig ist ein Hans im Glück,
Wenn er ohn' Maske, Referenz
Auftritt und mit Liebesgeschick
Fremdes bringt in Lebenspräsenz.

Nur in eigener Suppe rühren, langweilt.
Man suche nach Talenten, Gaben,
Weil man dadurch Ideen teilt,
Vollkommensein nun BEIDE haben.


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Welt im Umbruch

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Welt im Umbruch

Debatten, die keine Ergebnisse bringen,
Weil Handlungsmöglichkeiten erodieren
Und wir nur die eigenen Lieder singen,
Bewertungen mit Starrsinn uns verführen,
Da bleibe uns Offenheit doch Richtschnur,
Es braucht Nachdenken – und die Literatur.

Ein wenig tastend, doch auch brachial
Fällt sie ein in unser tieferes Fühlen
Und möchte einfacher und ohne Fanal
Lieb gewordene Gewissheiten durchspülen,
Mit denen wir scheinbar alle vertraut,
Wo man gern auf sichere Gründe schaut.

Was gestern war, das ist heute nicht mehr,
Gebrochen sind schon Lenker und Gabeln.
Ein jeder zwar medial beklagt das Malheur,
Kann recht intensiv das beschnabeln,
Doch muss man sich selbst daran halten
Darf Vorsätze nicht bei sich abspalten.

Denn so laufen wir ständig wieder Gefahr
Vor Literarischem bequemlich wegzulaufen.
Die tragenden Worthäuser sind ja rar,
Doch mehr, als nur ablaufende Traufen,
Weil das Freie hier meist leichter erschafft,
Was retten könnte die Gemeinschaft.

Das Hinausgezögerte hat keine Zukunft,
Es treibt uns nur in Entscheidungsnöte.
Das breitere Wissen treibt die Vernunft,
Doch wo nur laut rechtsscheppernde Tröte,
Mit der man verhindert, dass es weitergeht,
Da kläre man, was uns im Wege steht.


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Hans Hartmut Karg
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Die Jahre fliegen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Jahre fliegen

Und wieder ist ein Jahr vorbei
Und lehret mich wohl Viererlei:
Die eigenen Wünsche muss ich stutzen,
Möglichkeiten der Liebe sollte ich nutzen,
Mich schon noch etwas herausputzen
Und meine Sinne geistreich nutzen,
Damit das Neujahr mir ganz frei
Gewähre, was auch Segen sei.

Die Jahre fliegen nur so dahin
Und tragen mich weiß Gott wohin.
Doch wer beschäftigt mit Taggestalten,
Weil seine Sinne noch nicht erkalten,
Den lieben, lieben Gott lässt walten,
Womit auch sein Gemüt erhalten,
Für den beibt Dasein ein Gewinn,
Gespräch mein Leben, das ich bin.


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Wer verantwortet Zivilisation?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wer verantwortet Zivilisation?

Wenn nur noch die Befindlichkeiten
Des Menschen Interessen leiten,
Entbindet er sich jeder Eile
Und landet in der Langeweile.

Was er dort denkt, was er da macht,
Das bleibt dabei recht unbedacht:
Er isst die Bratwurst mit dem Stopfer
Und fühlt sich gar als Bauernopfer.

Hat er sich denn nicht überlegt,
Dass Zivilisation auch er bewegt
Und dass, wenn er so trinkt und isst
Seine Möglichkeiten ganz vergisst?

Alles, was nur dahingestückelt,
Von ihm dabei nicht weiterentwickelt,
Bringt zwar, dass er die Sattheit mehre,
Sich aber der Banalitäten kaum erwehre.


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Ehrlichkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ehrlichkeit

„Mit Ehrlichkeit kommst Du nicht weit,“
Sagte ein Bekannter zu mir.
„Sei zum Lügen immerzu bereit!“
Diese Botschaft ist Weltteufelstier!

„Üb' immer Treu' und Redlichkeit
Bis an Dein kühles Grab
Und weiche keinen Fingerbreit
Von Gottes Wegen ab.“

So hatte man mich einst gelehrt,
Ich habe mich daran gehalten.
Auch deshalb hab' ich sie verehrt,
Die Ehrlichkeit, sie durfte walten.

Ein Leben lang ehrlich gewesen,
Von Eltern mir einst anvertraut,
Mit Ethik Zukunftsglück gelesen,
Weil Lügenhandeln Schuld erbaut.


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Staatsverbrechen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Staatsverbrechen

Zu den größten Staatsverbrechen gehört
Aushorchen, Verraten, Kalfaktern, Bespitzeln,
Weil der Tyrann auf Informationen schwört –
Im Ausland wird man darüber auch witzeln.

Doch Staatsverbrechen sind niemals witzig,
Sie gefährden immer den intimen Raum.
Da gibt es keine Diskussionen, die hitzig
Den Bürger schützen, denn die gibt es kaum.

Ämter bei uns dürfen keine Fallen stellen,
In welche Bürger dann hinein tappen,
Um mit Verbrechen Menschen zu prellen,
Und Ehre, Freiheit und Wohlstand zu kappen.

Kein Staat darf Bürger in Fallen locken,
Wenn diese nicht Verbrechen planen.
Als Bürgerschreck darf er niemals schocken,
Sollte seine Bürger doch lieber ermahnen.

Doppelte Staatsbürgerschaft ist da Unfug,
Wo Verbrecher leichter ausweichen können,
Wenn beispielsweise nach schwerem Betrug
Sie dorthin gehen, wo sie nicht festzunehmen.

Zu teuer, zu groß wird dadurch der Aufwand,
Mit dem man Verbrechern nachrecherchiert,
Um doch nichts auszukundschaften in fernem Land,
Was regelmäßig zur Verfahrenseinstellung führt.

Der Staat kann seine Bürger wirklich schützen,
Wenn er ehrlich und demokratisch bleiben will.
Er muss immerzu alle Möglichkeiten nützen,
Dass Freiheit und Intimstand sein Schutzziel.


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Überall ist jetzt alles zu haben

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Überall ist jetzt alles zu haben

Es gibt heute kaum eine Weltecke mehr,
Die nicht ohne Konsumaufstellung
Uns Menschen überschwemmt wie ein Meer
Damit man aussucht seine Bestellung.

Rasch kommt der Bote und bringt
Alles, zücke immer nur Dein Smartphone,
Wo werbend schon Tausendes sinnt,
Dass Du kaufst übers Netz, aggressiv im Ton.

Überall ist jetzt alles zu haben,
Man fragt nicht: „Brauch' ich denn das?“
Es stumpft ab, wo ständig ein Traben
Bedrängt und nervt ohne Unterlass.

Sucht doch in Eurem Kleiderschrank,
Was noch im Besitz, nicht aufgebraucht!
Spart, dafür gibt’s den Geldbeuteldank:
Zieht nur an, was Ihr wirklich braucht!

Überall ist jetzt alles zu haben,
Doch besteht zum Kaufen eine Eile?
Denke mit den sparsamen Schwaben:
Gut Ding hat immer auch Weile!


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Inmitten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Inmitten

Inmitten ausgelegter Liebesmatten
Geht doch der Schritt umsichtig
So langsam zu Boden, Mal um Mal,
Denn wo Liebende ihre Lage hatten,
Verbargen sie zumeist vorsichtig
Ihre Treffen unten im Liebestal.

Oben lockten zwar freie Flächen
Auf den erwärmten Felssteinen,
Die Blicke zum Himmel getragen.
Doch will in Verborgenem sprechen
Der Liebste mit Sanftmut, um im Einen
Seelen zusammenführen in glückliche Lagen.

Inmitten einer Welt, die außer Rand und Band
Ermöglicht der Rückzug den Liebenden doch
Intimität und das verborgene Umarmen,
Wo die Herzen sie führen in jenen Stand,
Der kurze Zeit ablegt das Menschenjoch,
Zartnähe flieht allem Verarmen.


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Endlich daheim?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Endlich daheim?

„Wo ist daheim?“ fragte der Fremdling,
Dem unbehaust die Welt zur Heimat geworden.
Macht das Bleiben noch Sinn,
Wenn der Blick geht sehnend nach Norden?

Ist er jedoch dort angekommen,
Ist's kalt, es langweilt mancher Tagesablauf
Durch Routinen. Hat er sich nicht vorgenommen,
Zu vermeiden ein Leben im Hamsterradlauf?

Ist das in der Kälte denn seine Welt,
Wo das Vertraute zurückbleibt im Dasein.
Auch sein Fußabdruck kostet sehr viel Geld
Und im Norden bleibt er mental so allein...

Fremdling, sei vielleicht standorttreuer,
Der Schöpfung und Deiner Herkunft zu Ehren!
Das Leben in Vertrautem ist Dir doch geheuer,
Kann der Fortgang Dich in Fremdem noch ehren?


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Weltramsch

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Weltramsch

Schon wieder eine neue Einkaufapp,
Auf der Klamotten billigst verramscht.
Da kann man shoppen, ganz ohne Nepp,
Wo der Kaufwillige in der Fülle planscht?

Die Warenhäuser geh'n zugrunde,
Viele Innenstädte bluten jetzt aus,
Wenn im Internet so mancher Kunde
Verlässt nicht mehr das eigene Haus.

Nachts sind die Zentren ausgestorben,
Auf Gehwegen sieht man nun niemand:
Das Kaufverhalten ist voll beworben,
Gar mancher kauft im Unverstand.

Kauframsch hält Menschen nun zuhause,
Sorgt dafür, dass der Erdball vermüllt.
Innenstädte haben Sendepause,
Kaum Geld wird in die Läden gespült.

So werden die Traditionen insolvent,
Man schließt frustriert den alten Laden,
Den der Kunde aus Notzeiten kennt.
Ramsch bringt Müll und großen Schaden!


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Waas ma nedd em Kobf hodd

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Waas ma nedd em Kobf hodd

Waas ma nedd em Kobf hodd,
Dees muaß ma en de Fiaß haba.
Dann ärgerd ons däar Drodd,
Ma will doch liabr flagga,
Offs Soffa, läsa, Idea baua
Ond a weng nach de Mädla schaua...

Langsam läarnd ma dann begreifa,
Dass ma middengd, ja nedd schlambad,
Siggd dia scheane Bleamla reifa,
Koiner will do liega wambad,
Denn dees machd oos scho bedroffa,
Wenn nix vom Läba zu erhoffa.


©Hans Hartmut Karg
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Lemmingmentalität

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Lemmingmentalität

Wissen ums Leben war nie ein Problem
In Europas großer Geistesgeschichte.
Doch es blieb gar oft allzu bequem,
Sich zu entlasten – durch Geisteswichte!

Denn was bringt es dem Leben,
Wenn Zukunftsnöte wir beweinen,
Uns Kondolenzhände geben,
Weil wir solidarisch uns meinen?

Nur Lemmingmentalität verbreiten,
Gemeinsam auf den Untergang schauen,
Immer auf dem Jammerbock reiten,
Uns aus der Passivität nicht mehr trauen?

Vermehrung als Sieg der eigenen Art?
Haben wir uns damit nicht berauscht?
Die Wirklichkeit bleibt allzeit überhart,
Wo man Lebensgrundlagen nicht belauscht.

Die Menschheit steht heute am Scheideweg,
Vielleicht hilft nur eine große Pandemie,
Dass sie einschlägt endlich den rettenden Weg,
Obwohl sie dazu Geist hätte – und Genie!

Lust am Niedergang und an der Opferbereitschaft
Ist selbstzerstörerisch dem Todestrieb geschuldet.
Nur Frieden und der Einsatz von Vernunft erschafft,
Was als Lebenshoffnung mit Zukunft erduldet.


©Hans Hartmut Karg
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Unsterblichkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Unsterblichkeit

Der Mensch meint von Frühzeit an,
Wenn nicht jetzt, so danach sei er unsterblich.
Alles was er unternimmt im Schöpfungswahn
Sei gut und für die eigene Spezies erblich.

Doch schon in den Hügeln verhockt
Blieb selbst der Laura nur ihr Bildnis,
An das die Dichtkunst herzend andockt,
Wenn Liebe sich entzieht der Wildnis.
,
Damals, als das noch ganz Junge
Dem Erdteil Hoffnung bescherte,
War es der Reim und die Zunge,
Die uns die Ewigkeit glaubend lehrte.

Petrarca sah das Fehlende schon
Im Leben seiner Zeitgenossen,
Dichter, Mensch, des Landes Sohn,
Bekränzt und friedensbegossen.

Als er im Alter dann entschwunden,
Blieben uns nur seine großen Zeilen,
Mit denen er ewigkeitsverwunden
Uns half zum Daseinsverweilen.

Vor Augen müssen wir uns halten:
Wir sind und wir bleiben sterblich.
Also lasst Leben mit Liebe gestalten,
Dann bleibt uns das Göttliche erblich.


©Hans Hartmut Karg
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Hausbesichtigung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hausbesichtigung

Es kam das junge Pärchen
Zur Besichtigung ins Haus.
Für Besitzer war's ein Märchen:
Jugend richtet alles aus!

Intensiv haben sie begangen,
Was zu besichtigen war:
Es gab kein Fordern, Verlangen,
Die Sonne schien so klar!

Witzelnd hat das alte Paar
Versucht, für sich einzunehmen,
Denn immer bestand ja die Gefahr:
Sie würden's doch nicht nehmen...

Brav schauten sie sich alles an,
Kein Lauf verriet ein Urteil,
Weil wohl erzogen Frau und Mann:
Sie dachten sich ihr Teil!

Man schaute hin, man hörte zu,
Belachte die Witze der Alten,
Die meinten, gut genug sei immerzu,
Jungverliebte bei Laune zu halten.

Es warteten die Alten auf der Jugend Entscheidung
Und hielten sich weiter charmant zurück.
Sie erfreuten sich an der Begehungsbegleitung,
Denn entgegen strahlte das junge Glück.

Das Pärchen nahm sein Schicksal an
Und entschied sich für das Anwesen.
Mit dem erfolgten Anmieten begann
Ein Leben mit beglücktem Wesen.


©Hans Hartmut Karg
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