Abmachen: wieviel?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Chaussette
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Abmachen: wieviel?

Beitrag von Chaussette »

Mein erster Beitrag nach langer Zeit „lesend“:

In der Klasse meines Kindes (2.) ist Abmachen das grosse Thema, grundsätzlich ja nichts spezielles.

Bezüglich der Frequenzen bin ich es von früher anders gewohnt, da war das Freispiel „noimed goge lüüte und denn eifach spiele“ normal und nicht ein (teilweise von Eltern massivst) forciertes „abmache“ ständig, Mo-So. Wie erlebt ihr das? Ist das „normal“ (guet, was isch hüt scho no normal ), dass Eltern sich sogar notieren wann welches Kind“Zeit“ hat und dann straff (manche gar verbissen) planen, vereinbaren? Ich vermisse ehrlich gesagt die Lockerheit von früher - habt ihr einen Rat, wie man damit umgehen soll (denn ändern kann man die anderen ja auch nicht….)

sonrie
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von sonrie »

Aber mitmachen muss man ja auch nicht ;-)
Meine Kinder machen mittlerweile selber ab, ich hab früher aber jeweils klar gesagt, dass ich a) die Kinder (und mich ;-)) nicht tagelang im voraus verplane und b) nein gesagt wenns nicht ging oder ich schlichtweg keine Lust hatte.
Ausnahme: wenn eine Mutter einen Termin hatte und ihr Kind irgendwo unterbringen musste.

Es gibt immer welche die spontan Zeit haben, man muss nicht jeden Blödsinn mitmachen nur weil andere das tun.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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ChrisBern
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von ChrisBern »

Einfach mal klingeln und abmachen gibt es hier leider nicht, ich kenne das auch so von früher. Meine Tochter machte ca an der 2. Klasse/3. Klasse selbst in der Schule ab, das fand ich am besten. Bis dahin lief es schon über die Eltern. Ich habe selten für meine Tochter abgemacht, ich fand das immer recht mühsam, war sowieso die ganze Zeit arbeiten und meine Kinder bis abends in der Betreuung. Dadurch ergab sich das Thema aber so gar nicht wirklich (Kinder hatten lange 4 Tage bis 18 Uhr kita/Schule, da blieb dann nur der Mittwoch oder das WE zum abmachen).

Die Mittwoche habe ich aber schon ganz gerne auch verplant gehabt, so ein bisschen Programm am freien Tag fand ich nicht schlecht. Jetzt können viele gar nicht mehr viel abmachen, da am Nami Schule, dann noch lernen und noch Hobbies. Viele haben einen extrem engen Zeitplan - meine Tochter mit nur einem Hobby ist voll der Exot, mein Sohn ohne Hobby quasi ein Alien. ;-)

Ich fand, das Thema erledigt sich dann auch mal von selbst, wenn die Kinder älter werden (zum Glück).

Leela
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von Leela »

Es kommt hier sehr auf den Wohnort an.
In den Quartieren wird schon noch geklingelt aber bei uns ausserhalb geht das nicht.
Bei Junior wird daher nur alle paar Wochen abgemacht, die Mädchen machen inzwischen selber ab.
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Chaussette
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von Chaussette »

Ich danke euch allen für die schnelle Antwort.

Mein Problem liegt effektiv bei den „penetranten“ Planern. Ich mache nicht mit, habe aber dann das schlechte Gewissen gegenüber meinem Kind, weil es so „nicht verplant“ ist. Eine Eltetnpartie ist so verkrampft dran, dass sie „uns“ schon gar nicht mehr fragt, und ich Löli fühle mich dann ausgeschlossen.

(Evtl liegt das Problem wirklich bei mir 🫣)

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maple
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von maple »

Meinst du, dass Eltern proaktiv Termine abmachen für ihre Kinder? Das kenne ich so nicht. Bei uns ist klingeln üblich. Wenn die Kinder sich aber nicht so gut kennen und/oder nicht wissen, wo sie klingeln müssen, läuft es schon über die Eltern. Aber eher im Stil von "Nora würde gerne mal mit Maria abmachen. Habt ihr vielleicht morgen Nachmittag Zeit?"

Sind die Kinder der "penetranten" Planer denn besonders gut mit deinem Kind befreundet? Sonst kannst du ja froh sein, wenn sie nicht mehr fragen...
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annegretli74
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von annegretli74 »

Ich bin auch so aufgewachsen, dass man an den Haustüren geklingelt hat und wir Kids im Quartier uns dann getroffen haben. Jeder der Lust hatte, war dabei. Ist bei uns auch nicht mehr so. Im Sommerhalbjahr treffen sich unsere Kids gelegentlich mit den Nachbarskindern draussen spontan zum Spielen. Die "penetranten" Abmach-Eltern haben wir im Dorf leider auch. Diese vermitteln mir den Eindruck, dass sie kontrollieren wollen, mit wem ihr Kind spielt. Oft sind Abmachverbote auch die Konsequenz für Fehlverhalten in der Schule, dass finde ich völlig daneben.
Aktiv abgemacht für die Kinder habe ich bis etwa 1. Klasse, seither rufen sie selbst an. Meist sprechen sie sich schon vormittags in der Schule ab. Ab und zu heisst es dann am Nachmittag, dass es doch nicht geht, das ist dann ziemlich nervig.

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maple
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von maple »

annegretli74 hat geschrieben: Do 14. Dez 2023, 12:53 Meist sprechen sie sich schon vormittags in der Schule ab. Ab und zu heisst es dann am Nachmittag, dass es doch nicht geht, das ist dann ziemlich nervig.
Zu diesen nervigen Menschen gehören wir auch... Ich habe ein Kind, das schon mit 3 Jahren bestens über die Wochentage und seine Termine Bescheid wusste, und eines, das völlig verpeilt ist, wenn es um solche Sachen geht. Sie weiss dann schlichtweg nicht, dass sie am Nachmittag noch etwas los hat.
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Leela
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von Leela »

Das macht doch nichts.
Die Kids sprechen sich in der Schule ab, daraufhin schreibt ein Mami obs geht. Wenn nicht, kann man direkt einen anderen Termin ausmachen.
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annegretli74
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von annegretli74 »

Leela hat geschrieben: Do 14. Dez 2023, 13:42 Das macht doch nichts.
Die Kids sprechen sich in der Schule ab, daraufhin schreibt ein Mami obs geht. Wenn nicht, kann man direkt einen anderen Termin ausmachen.
Nö, meist haben die anderen dann auch schon was abgemacht.

Sternli05
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von Sternli05 »

Meine wussten nie ob wir auch Zeit hatten am Nachmittag 😁 darum hat man nach dem Mittag schnell telefoniert ob es passt.

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Nea
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von Nea »

Sorry, doppelt
Zuletzt geändert von Nea am Do 14. Dez 2023, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Nea
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von Nea »

Die Abmacherei stresst mich auch richtig. Mein Sohn machte oft mit einem Kind ab (einige Tage vorher, er wurde jeweils gefragt) und als dann der Tag kam, hatte er eigentlich keine Lust mehr. Ich habe nun gesagt, es werde nur noch kurzfristig abgemacht. Ich möchte auch nicht ständig Kinder hier haben, da ich dann ja auch ans Haus gebunden bin und z.B. nicht einkaufen gehen kann. Bei drei Kindern ist die Woche durch die Abmacherei schnell verplant und es bleibt keine Zeit mehr für Spontanes. Beim Kleinsten muss ich die Kinder draussen auch noch beaufsichtigen. Meiner geht seit Jahren alleine raus, aber ich weiss ja nicht, ob die anderen Kinder das auch dürfen.
Und dann ständig die WhatsApps von anderen Müttern, während ich am Arbeiten bin.
Die Buben wissen grad in der kalten Jahreszeit oft auch gar nichts mit ihren Gspänli anzufangen. Im Sommer spielen sie draussen Fussball usw., im Winter hocken sie herum und ausser gamen können sie sich nicht miteinander beschäftigen.

sonrie
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von sonrie »

Leela hat geschrieben: Do 14. Dez 2023, 13:42 Das macht doch nichts.
Die Kids sprechen sich in der Schule ab, daraufhin schreibt ein Mami obs geht. Wenn nicht, kann man direkt einen anderen Termin ausmachen.
Genau. Meistens telefonieren sie nach dem Mittag obs nun geht oder nicht. Und wenns bei A nicht geht rufen sie halt B an. Und wenn sich nichts ergibt reichen auch die Geschwister oder Nachbarskinder ;-)

@Nea: die WA ignoriere ich oder ich schreib retour sie sollen am Festnetz anrufen
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milou
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von milou »

Was verstehst du unter "penetrant" planen? Jede Woche eine Anfrage oder immer wieder fragen, obwohl du immer absagst?

Ich bin vermutlich so ein Mami, welches in deinen Augen immer plant. Sa frage ich nur ausnahmsweise, So gar nie da Familientag.

Ich plane/plante aus verschiedenen Gründen:
a) schüchterne Kinder, die nur schwer auf andere zugehen konnten/können
b) erwerbstätig mit 3 Kindern und ihren 3 Hobbyterminen, braucht viel Koordination
c) Ich mag generell keinen spontanen Besuch (draussen abmachen ist kein Problem)
d) ich habe gerne eine Struktur/Plan und habe praktisch nie das Gefühl, ich möchte spontan tun und lassen können was ich grad mag
e) wenn ich das Gefühl habe es wird zu viel, mache ich weniger Termine ab ( für mich/Kinder)

Ich wuchs auch wie du auf: man trifft sich draussen im Quartier. Wir waren auch mit Velo im Quartier unterwegs. Velo ist hier wegen starkem Verkehr nicht möglich. Im Sommer sind unsere aber viel draussen auf unserem Spielplatz und es kommt, wer mag. Leider nicht quartierübergreifend.

Je älter die Kinder, umso weniger plane ich. Da müssen sie nun selber ran. Aber coachen muss ich im Hintergrund noch immer...

Evtl. helfen dir meine Angaben für einen Perspektivenwechsel?

milou
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von milou »

Ps.: Spontane Anfragen/Einladungen sind für mich/uns kein Problem. Wenns geht ist es ok, sonst halt nicht. Ich plane vor allem im voraus, wenn meine Kinder andere Gspändli einladen wollen.

Chaussette
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Re: Abmachen: wieviel?

Beitrag von Chaussette »

milou hat geschrieben:
> Was verstehst du unter "penetrant" planen? Jede Woche eine
> Anfrage oder immer wieder fragen, obwohl du immer absagst?
>
> Ich bin vermutlich so ein Mami, welches in deinen Augen immer plant. Sa
> frage ich nur ausnahmsweise, So gar nie da Familientag.
>
> Ich plane/plante aus verschiedenen Gründen:
> a) schüchterne Kinder, die nur schwer auf andere zugehen konnten/können
> b) erwerbstätig mit 3 Kindern und ihren 3 Hobbyterminen, braucht viel
> Koordination
> c) Ich mag generell keinen spontanen Besuch (draussen abmachen ist kein
> Problem)
> d) ich habe gerne eine Struktur/Plan und habe praktisch nie das Gefühl, ich
> möchte spontan tun und lassen können was ich grad mag
> e) wenn ich das Gefühl habe es wird zu viel, mache ich weniger Termine ab (
> für mich/Kinder)
>
> Ich wuchs auch wie du auf: man trifft sich draussen im Quartier. Wir waren
> auch mit Velo im Quartier unterwegs. Velo ist hier wegen starkem Verkehr
> nicht möglich. Im Sommer sind unsere aber viel draussen auf unserem
> Spielplatz und es kommt, wer mag. Leider nicht quartierübergreifend.
>
> Je älter die Kinder, umso weniger plane ich. Da müssen sie nun selber ran.
> Aber coachen muss ich im Hintergrund noch immer...
>
> Evtl. helfen dir meine Angaben für einen Perspektivenwechsel?


Liebe Milou

Danke für Deine Nachricht und den Perspektivenwechsel. Ich finde es wichtig dass der vermutete Attributionsfehler (grad heute schreibt Thomas Meyer im TA darüber…) angesprochen wird. Ich habe diesen Input sehr anregend gefunden und konnte „unsere“ Situation daran nochmals auch hinterfragen …
„Hier“ gehts um Eltern mit einem Einzelkind (was unsriges ja auch ist), das ständig „versorgt“ sein muss, und in meinem Empfinden eher nicht um die deinige Situation. Nichtsdestotrotz kann nehme ich es mir zu Herzen, dass ja evtl doch noch Unerahntes mitspielt und ich Altersmilde walten lassen muss. Respektive mich nicht darauf einlassen muss auf etwas was mir nicht behagt 😉

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