Dr. Karg Gedichte / Teil 2
Moderator: Phönix
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Was haben wir doch
Was haben wir doch
Was haben wir doch für seltsame Zeiten,
Dass wir wieder rückerinnernd den Zauber
Vergangener Dekaden so hochheben,
Weil gegenwärtige Nöte wenig Freude bereiten
Und unsere Hoffnungen nur unsauber
Den Horizonten bessere Perspektiven geben.
Das Vergangene erhält dadurch Glanz,
Weil sich Atommächte versöhnten
Und die Abrüstung noch Friedenshort.
Jetzt lebt wieder auf atomarer Tanz,
Despoten Friedensengel verhöhnten
Und Soldatentum wieder im Wort.
Was haben wir doch für schlimme Zeiten,
In denen Berserker und Kriegstreiber asten
Und Städte wie Felder ein Trümmerfeld!
Müssen Tyrannen uns zum Kriege verleiten,
Können Menschen denn niemals rasten,
Geist und Kultur erheben zu heiler Welt?
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Das Mögliche
Das Mögliche
Naturschönes können wir schauen,
Wenn wir Sterne am Himmel sehen
Und auf unseren Augensinn bauen,
Zu Neuhorizonten auf Erden gehen.
Da hat uns die Natur viel beschert,
Was wir als selbstverständlich ergreifen,
Immer schon unser Gemüt entschwert,
Lebenslang konnten wir damit reifen.
Natürlich wird ein Regenbogen verschwinden,
Wenn wir zu ihm laufen, wo er herabgebogen:
Im Hingehen müssen wir allerdings verwinden,
Dass keine Farbe mehr den Augen gewogen.
So wird uns als Mensch jederzeit gezeigt,
Dass wir nicht alles in Besitz bekommen,
Wozu unsere Augen und die Seele geneigt:
Gar manches wird uns auch weggenommen.
Wo wir auf Unmögliches eingeschworen,
Weil Neugierde uns zum Handeln treibt,
Geht manchmal auch das Sichtbare verloren,
Weil die Natur ihre eigenen Gesetze schreibt.
So lasst uns nicht immerzu dorthin eilen,
Wo Unmögliches unsere Wahrnehmung längt,
Sondern lieber in jenem Möglichen verweilen,
Mit dem der Mensch seine Grenzen sprengt.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Salbadern
Salbadern
Das Salbadern haben wir verlernt,
Alle Sprache muss konkret sein.
Möglichst faktisch, kaum besternt
Steht das Wort nüchtern, allein.
Feierlich redet fast niemand mehr,
Nicht umständlich, nicht breittretend:
Peinlich empfindet man alles schwer,
Was geweint, wo Stimmen betend.
Natürlich ist das Salbadern gefährlich,
Wenn es nichts anderes als heiße Luft,
Dabei oftmals auch reichlich unehrlich
Aufbereitet ihre Schwülste mit Duft.
Salbadern hat dann seine Zeit,
Wenn man wieder Zeit dafür hat.
Doch manche liegen im Dauerstreit,
Macher sehen nur noch auf die Tat.
Fabulieren geht dadurch verloren,
Dass der Zweck die Mittel heiligt,
Worte nicht mehr neu geboren,
Alles nur noch gegenwartsbeteiligt.
Lasst uns wieder feierlich reden,
Tausendjahrmuff muss es nicht sein:
Siebensagerei hat ja eigene Ketten,
Damit steht jeder Egomane allein.
Sprache ist eben auch Dekoration,
Verziert, verschönert Stimmschilde:
Wortklauberei hat ihre Tradition,
Damit schafft man Wortgebilde.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Mir kommt es manchmal vor
Mir kommt es manchmal vor
Mir kommt es manchmal vor,
Als wären Lasten nicht zu tragen.
Dann stell' ich mich ans Gartentor
Und suche Antworten auf Fragen.
Ist's Einbildung, ist's Depression,
Wenn etwas auf die Seele drückt?
Ist es der Zeitgeist, Aggression,
Wenn das verjagt, was Nerven pflückt?
Sind da wieder die Drohreiter,
Stürmen apokalyptisch an mich heran,
Wenn das Weltweite, gar nicht heiter
Vor Stümpfen sich nicht retten kann.
Im Kreise drehen sich die Runden,
Man fragt: Ist das Vergeblichkeit
Oder sind's unsere Schicksalsstunden,
Die zu Entfriedungen bereit?
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Frühaufsteher
Frühaufsteher
Bekannte haben mir erklärt:
Frühaufstehen sei stets besser,
Weil damit das Gemüt entschwert,
Den Tag beginne man so kesser.
Wie ist es dann mit der Natur,
Wenn die nur jahreszeitlich tätig,
Damit kommt allzeit in die Spur,
Wenn sie ausführt, was für sie nötig?
Wieder aufstrebendes Jahr erleben,
Blumen schauen, Obstbäume,
Welche alle zum Himmel streben
Und mehr sind, als platte Träume.
Da nehmen Frühaufsteher wahr,
Wie Immen summen, viel Getier
Sich sammelt an der Blütenbar:
Lavendel trägt Duftwolken her.
Erst dann können auch wir gesunden,
Die Nachtseele ist nicht mehr klamm,
Wenn wir das Staudenbeet umrunden,
Sehen den Molch mit seinem Kamm.
Der frühe Vogel fängt den Wurm:
Frühaufsteher sehen Schönheiten,
Die klein, sehr zart, gerad' darum
Aus dem Gemüt vertreiben Leiden.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Sterblich sind wir alle doch
Sterblich sind wir alle doch
Lebt man selbst in langem Leben,
Ist einer wieder von uns gegangen.
So wird die Zeit nie Aufschub geben,
Sie stillt kein Ewigkeitsverlangen.
Und ich geh' zur Beerdigung,
Weil ich den Menschen gut gekannt,
Bereicherte Tage mit Lebensbegleitung,
Weil er dort zu unserer Arbeit stand.
Da haben wir manches gelöst
Und miteinander auch gerungen,
Wenn wichtige Entscheidungen verdöst
Oder ein Falschlied gar gesungen.
Da war er mir dann stets loyal
Und brachte Ideen in die Gänge,
Denn manchmal hat man keine Wahl,
Sonst zieht sich alles in die Länge.
Am Ende istdann alles gut,
Man muss auch auf Vergebung sehen,
Fasst damit neuen Lebensmut,
So können wir in Neulande gehen.
Ich will das Beste nur berichten
Von dem, der nun von uns gegangen
Und niemals über Tote richten,
Die auch am Leben sehr gehangen.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Das bunte Haus
Das bunte Haus
Einst wollte Paradies es sein,
Den Kindern ein Refugium,
Doch dann stand es für sich allein,
Entvölkert – ein Martyrium.
Keiner bedient mehr die Rollos,
Niemand lebt in diesem Haus,
Verwildert der Garten, blühend groß:
Die Lilien wachsen hoch hinaus.
Wenn es nur noch die Trennung gibt,
Wird alle Buntheit fahl und grau,
Weil man sich leider nicht mehr liebt
Und die Natur zur wilden Schau.
Doch junge Mieter sind gekommen,
Siedeln sich an in buntem Haus,
Haben die Räume eingenommen,
Pflücken manchen schönen Strauß.
Schutz gibt ihnen das bunte Haus,
Der kleinen Familie Lebensglück:
Zu den Beeten gehen die Kinder hinaus,
Begleitet von elterlichem Liebesblick.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Fragen an der Grabesstätte
Fragen an der Grabesstätte
Da stehen Menschen an der Stätte
Und mancher geht dann doch in sich,
Sagt innerlich gar: „Hätte...! Hätte...!“,
Er denkt vielleicht ja auch an mich...
Im Leben gut zueinander sein,
Freundlich – ohne Gewissensbisse,
Dann trügt das Sein auch nicht der Schein
Und es gibt keine Herzensrisse.
Erst wenn man sich dort sagen kann,
Ein Miteinander sei geschehen,
Weil Wertschätzung ein heller Span,
Bleibt kein Unbehagen stehen.
Haben wir wirklich wahrgenommen?
Sind wir denn ehrlich uns begegnet?
Waren wir dem Menschen fair gesonnen,
Mit Duldsamkeit halt doch gesegnet?
Fragen stellt der Edle am Grab,
Weil er mehr ist als Artgenosse,
Hat nicht gebrochen seinen Stab
Und wühlt herum in keiner Gosse.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Haben wir Menschen es nicht in der Hand
Haben wir Menschen es nicht in der Hand
Haben wir Menschen es nicht in der Hand,
Ein Leben konfliktfrei und edelmütig zu führen?
Wozu erhielten wir dann Sinn und Verstand,
Wenn wir uns in Nebensächlichkeiten verlieren?
Sehr kurz ist das Leben, die Ewigkeit lang,
Das sollten wir von allem Anfang an wissen
Und deshalb singen den Friedensgesang,
Um überall freundliche Fahnen zu hissen.
Wir Menschen haben es doch in der Hand,
Dass wir miteinander friedlich umgehen,
Denn alles ist nur geliehen, ist nur Pfand,
Mit dem wir ins und aus dem Leben gehen.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Einladung zum Gelage
Einladung zum Gelage
Wenn man wieder witzeln darf,
Ohne damit Gefahr zu laufen,
Dass ein Moralist das Messer warf,
Geht man hin – ohne zu raufen.
Deshalb sucht man ein Revier,
Wo die Hütte rückzugsbereit,
Bringt mit einen Kasten Bier
Und genießt die Männerzeit.
Einer hat 'nen Bock geschossen,
Allein kann er den nicht verspeisen.
Deshalb lädt er ein Genossen,
Die mit ihm zur Hütte reisen.
Da raucht tatsächlich der Kamin,
Waidmänner sind schön länger dort,
Kamen mit Jeeps, Landrovern hin
An diesen so verschwiegenen Ort.
Da darf man seine Witze reißen,
Verbreiten lauthals manche Zoten:
Niemand verbietet das Entgleisen,
Moralisten wären auszubooten.
Während Fleisch am Drehspieß brät,
Sind lachende Männer laut am Lärmen.
Man isst und trinkt, feiert bis spät,
Das Bier lässt ihre Seelen wärmen.
Nach dem Gelage? Verdauende Ruhe,
Ein Rülpser dann, ein Kommentar:
Schnaps vom Gastgeber aus der Truhe
Signalisiert: S'war wunderbar!
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Moderne Liebe
Moderne Liebe
Man liebt sich – oder liebt sich nicht,
Lässt gerne alles in der Schwebe,
Denn wo das Wechselbäumchen lebe
Hat doch nichts anderes Gewicht.
Da scheint der Mensch ganz frei,
Er will sich nie einsperren lassen:
Man kann dorthin und darf anfassen,
Getestet wird das Vielerlei.
Da lebt niemand mehr auf Distanz:
Freiwillig' Lust und nicht erzwungen
Sind Körper zur Lende geschwungen –
So liebt man gern den Jugendglanz.
Man trifft sich oft am Wochenende,
Darbt und sehnt wochentags dahin,
Denn unbewegt bleibt kurz die Lende,
Spart zärtlich auf den Lustgewinn.
Umarmungen geraten länger
Und intensiver reift das Spiel:
Gemeinschaft bedeutet allen viel,
Erlebt dort sogar die Draufgänger.
Zum Abschied muss man leider auch
Sich von den Spielereien trennen
Die Fahrt im Auto auf sich nehmen,
Doch Wiederholung wird zum Brauch.
Man weiß, dass man in seiner Treue
Auf Dauer dennoch Liebe findet,
Sich weiter in der Sehnsucht windet,
Denn die Umarmung sucht das Neue.
So bricht der Mensch dort gerne auf,
Sucht immerzu nach neuen Reizen
Und will mit keinem Glück je geizen,
Bereichert's doch den Lebenslauf.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Das Verstehen heilt das Entzweien
Der Verstehen heilt das Entzweien
Das Verzeihen heilt das Entzweien,
Denn in kranken Herzen lebt kein Spaß.
Keine Gottheit bringt das Seelenschreiende
Zum Stillstand, wo tränendes Herz patschnass.
Der Seelenarzt fragt von daher danach,
Weil er Eingebundenes erzählen lässt,
Was nachwirkt und niemals brach
In der Übertragung ein Leben stresst.
So bewegt sich aus dem Unterbewussten
Das Leiden langsam ins offene Licht,
Hervorholen kann, was seine Sinne wussten
Und was ihm in die Seele einbricht.
Dann muss der Seelenarzt ernst nehmen,
Worüber vielleicht Mitmenschen lachen.
Er darf sich auch niemals fremdschämen,
Um einen Kranken gesund zu machen.
Nicht immer zeigen die Motive Absichten,
Mit denen ein Gegenüber himmlisch gesegnet.
Dann kann man auch kein Verstehen sichten,
Wenn aus der Seelenhölle nur Feuer geregnet.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Haltet zusammen!
Haltet zusammen!
Niemals hat man den Ruf lauter gehört.
Selbst im Karneval ertönt die Stimme:
Haltet zusammen, damit nicht unerhört
Der Hass in den Herzen grimme!
Haltet zusammen! Oft wird man versuchen
Mit Finten und mit Verschwörungen
Versteckt oder offen Hassräume ruchen
Über scheinheilige Betörungen.
Manche Menschen können kein Glück ertragen,
Das sie überall permanent als Last aufspüren,
Gehen Dir und Deinen Gefühlen an den Kragen,
Würgen Dich, wollen Dich vom Leben wegführen.
Da gilt es, die Weisheit einzusetzen
Mit einem sehr wachen und klugen Verstand,
Denn erkennt man die Geister, die verhetzen,
Vertreibt man das Graugespenst aus unserem Land.
Haltet zusammen! Sucht Eure Liebe auf,
Die heilend wirkt, gar nicht verkrampfend.
So kultiviert man auch eigenen Lebenslauf,
Sieht das Böstriebartige verdampfend.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Graue, reiche Maus
Graue, reiche Maus
Tausche Alter gegen Liebe,
Gewachsen sind da späte Triebe,
Wenn ein waches Auge sucht,
Was schön, ein wenig auch verrucht.
Jung muss er sein, jener Galan,
Der immer kommt und immer kann,
Weil er se auch dorthin begleitet,
Wo jene Schickeria reitet,
Die sich darstellt in ihrem Glanz,
Vollführt den Luxusedeltanz,
Um anzugeben, aufzufallen,
Keiner muss Gürtel enger schnallen.
Doch hat der Junge überrissen,
Dass möglicherweise er aufgeschmissen,
Wo es der Luxusdamen Ziel
Mit ihm verfahren, wie man das will?
Arm ist er leider, nicht berühmt,
Doch immerhin die Gage stimmt:
Er kann sein Image aufpolieren,
Die Dame zur Gesellschaft führen.
Sie ist sehr reich, doch uninteressiert,
Weil sie die Langeweile spürt.
Doch wird man sie fotografieren,
Wenn der Galan sie her wird führen.
So kommt die graue, reiche Maus
Am Arm des Jungen groß heraus,
Wird wahrgenommen, lässt es krachen
Und wird sich keine Sorgen machen.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Kardinalfrage
Kardinalfrage
Sind Habende nicht Seiende?
Mag sein.
Auch dazu gibt es Meinungen.
Wo aber alles danach drängt,
nur noch damit seiend zu sein,
dass man sich aushalten lässt,
von wem nimmt der Staat
dann seine Steuern ein,
wenn es kaum noch Habende gibt?
Wer stellt sich denn überhaupt
eine solche Frage?
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Geduldig sei der Patient
Geduldig sei der Patient
Geduldig sei der Patient,
Der nicht hin zur Glocke rennt,
Sondern auf seine Hilfe wartet,
Wenn der Kliniklauf gestartet.
Bimmelt ein Patient unablässig,
So wird das Personal gehässig,
Bringt ihm später die Banane –
Aus Rache für Patientenschikane.
Disziplinierung muss schon sein,
Wenn einer meint, er ganz allein
Wär' hier, sei gar im Bett gefangen,
Alle hörten nun auf sein Verlangen!
Die Netten, ja, die hat man lieber,
Sie kommen doch so freundlich rüber:
Man weiß, wie man sie in der Nacht
Betreut, weil man mit ihnen lacht.
Der Patient muss sich bequemen,
Gemeinsam und im Einvernehmen
Mit Pflegern einen Konsens zu finden,
Muss seine Egomanie so überwinden.
Gelegentlich fehlt auch eine Wurst
Und Pfleger haben manchmal Durst:
Hunger treibt zur Patientenplatte,
Gelüstigkeit gar mancher hatte...
„Der Patient ist eh zu dick!“ –
So holt man sich ein kleines Stück
Vielleicht an Wurst oder vom Käse,
Damit auch der leichter genese...
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Ach, mein Täubchen
Ach, mein Täubchen
Wie gern kehr' ich zurück nach Hause,
Denn deine Mahlzeiten sind begehrt!
Da ist's wie in der Urlaubsjause:
Alles so easy und unbeschwert!
Du bist und bleibst mein einzig Täubchen,
Da such' ich auch kein Fehlerstäubchen,
Denn Liebkind bleibt das Fundament,
Das alle Angst und Sorge hemmt.
Früh hat man Vorkehrung getroffen,
Um Lebensglück dort zu erhoffen,
Wo gern man lebt, um heiß begehrend
Schönheit im Alter auch noch ehrend.
So treffen wir uns immer wieder,
Wir kennen längst die alten Lieder,
Von denen manche nichts gehört,
Weil Sehnsucht sie nicht aufgestört.
Wir tragen uns schon lange Jahre,
Gemeinsam grauten unsere Haare.
Das Glück, in unsere Wiege gelegt
Bleibt bis zum Ende gut gepflegt.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Gewaltenteilung muss sein!
Gewaltenteilung muss sein!
Der gute Staat bleibt auf der Hut,
Gewaltenteilung tut ihm gut!!!
Stets blieb noch die Kontrolle da,
Weil man auf Bürgers Freiheit sah.
Bleibt Demokratie weiter intakt,
Schwächt sie auch nicht ihren Strafakt,
Lässt mit Gewaltenteilung fühlen:
Wir lassen uns hier nicht ausspielen.
Der Rechtsstaat stärke das Gericht,
Denn ohne Urteil geht es nicht:
Wollen wir Clans das Feld überlassen,
Diebstahl akzeptieren – auch das Hassen?
Wer zuschaut, wo der Staat uns fehlt,
Weil das Recht ständig ausgehöhlt,
Der kann sich keine Hilfe holen,
Sanktionen verschwunden auf leisen Sohlen.
Denn Recht bleibt immer nur Makulatur,
Wenn es nicht geschärft und als Richtschnur
Durchsetzt, was leider in zu langen Verfahren
Mit Verklausulierten sich will Strafen ersparen.
Nur wenn das Recht auch durchgesetzt,
Weil es nicht ständig ausgesetzt,
Bleibt Staatsmacht auf dem Kontinent
Handelnd, weil Straftäter sie nennt.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Bereicherung
Bereicherung
Kein Begriff ist so janusköpfig
Wie jener Begriff der Bereicherung,
Und mancher blickt recht sauertöpfig,
Wenn seine Finanzen ohne Schwung.
Bereicherung kann auch immateriell sein
Und zeigt uns seine positive Eigenschaft,
Mit der die Seele kann glücklich sein,
Weil sie uns gerne Gemütsweite schafft.
Man denkt, die Welt wäre kugelrund,
Sei lebensoffen und allzeit gesund,
Leuchten erhellten unser Gemüt,
Der Mensch käme aus gutem Geblüt.
Dann spürt man, dass es leider selten so ist,
Gar mancher Erdling ist ein Giftbovist:
Er lässt in seinem Leben keine Güte sprießen,
Muss immerzu Fake-News ins Netz ausgießen.
Dabei ist unsere Welt so herrlich bunt,
So wunderbar, sie liebt ja den Kussmund.
Doch Kluge sind seit Langem sehr entsetzt,
Wie der Mensch seine eigene Natur besetzt.
Was draußen nicht gelingen mag
Kennt innerlich dann den trüben Tag:
Wir müssen mehr an uns selbst arbeiten
Und uns wieder den edlen Ziele verschreiben.
Deshalb wende an Deinen eigenen Verstand,
Damit Klugheit wachse im ganzen Land!
Setze bunt die Lebensschönheiten drauf
Und bereichere mit Liebe Deinen Erdenlauf!
©Hans Hartmut Karg
2023
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Ungesell
Ungesell
Der Mensch wird dann zum Ungesell,
Wenn es nicht läuft, wie er es will.
Doch weiß er, was er wirklich will?
Herausgeputzt geht alles schnell,
Weil er abwirft, was ihm zuviel?
Er lebt im Augenblicksgefühl.
Affekte sind das Ziel der Zeit,
Zerstörung zeigt Unsägliches
Wo man sich nicht mehr sicher fühlt.
Anstatt mitwirkend befrei'n von Leid,
Rettung aufbauen für Pflegliches,
Driftet man ab, auf Helfer man schielt.
Die Steinzeit holt zurück dieser Typ,
Dem es egal, was in der Welt passiert,
Weil er sich nur eigene Freiheiten gönnt.
Er bleibt Gefangener im Seelengestrüpp,
Trägt mit, was vollständig mediengeführt,
Weil er sich an die Zerstörung gewöhnt.
©Hans Hartmut Karg
2023
*