Unfallversicherung - Reitunfall

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Moderator: conny85

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Sonne333
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Unfallversicherung - Reitunfall

Beitrag von Sonne333 »

Hallo zusammen

Meine Tochter hatte am Samstag einen Reitunfall. Sie ist während der Reitstunde mit dem Pferd gestürzt. Sie hatte enormes Glück und eigentlich ist ihr nichts passiert. Sie ist nun stark verspannt und Rücken, Knie etc. schmerzen.

Mir ist schon klar, dass ich nun bei der Krankenkasse einen Unfall anmelde. Wir sind nicht zum Arzt, da sie am Anfang auch keine Beschwerden hatte. Die Verspannung kam dann erst am nächsten Tag. Nun werde ich ihr einen Termin bei der Craniosacraltherapie oder Osteopathi vereinbaren, damit alles wieder gerichtet wird. Wir haben Alternativmedizin in der Krankenverischerung miteingeschlossen, also kein Problem.

Nun meine Frage, kann die Pferdehalterin wegen dem Unfall Probleme bekommen. Wird sie für irgendwelche Kosten bezüglich unserer Tochter haftbargemacht werden? Oder wird dies ganz normal über unsere Unfallversicherung abgerechnet. Ich möchte auf gar keinen Fall, dass die Besitzerin des Pferdes Probleme bekommt!!

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Petite Souris
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Re: Unfallversicherung - Reitunfall

Beitrag von Petite Souris »

In der Regel muss ein Fragebogen ausgefüllt werden. Dort beantwortet man mehrere Fragen über die Umstände, welche zum Unfall führten und über das Pferd. Falls kein grobfahrlässiges Verhalten seitens der Pferdebesitzerin heraus kommt, wird eure Unfallversicherung zahlen.

Leela
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Re: Unfallversicherung - Reitunfall

Beitrag von Leela »

Wenn ihr nur die Zusatzversicherung der KK nutzt, müsstet ihr mMn keinen Grund (Unfall) angeben?
2010, 2013, 2015

annegretli74
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Re: Unfallversicherung - Reitunfall

Beitrag von annegretli74 »

Petite Souris hat geschrieben: Mi 30. Nov 2022, 22:05 In der Regel muss ein Fragebogen ausgefüllt werden. Dort beantwortet man mehrere Fragen über die Umstände, welche zum Unfall führten und über das Pferd. Falls kein grobfahrlässiges Verhalten seitens der Pferdebesitzerin heraus kommt, wird eure Unfallversicherung zahlen.
Das stimmt so nicht, muss ich da leider einwerfen. Beim Reiten ist das leider so eine Sache. Wenn das Pferd quasi ohne Auslöser durch die Reiterin z.B. gebockt hat und die Reiterin ist gestürzt, kann die Besitzerin des Pferdes bzw. deren Versicherung haftbar gemacht werden.
Oder anders gesagt: wenn man beispielsweise mit dem Pferd Hindernisse springt und dieses dann stürzt oder verweigert und dadurch die Reiterin ebenfalls stürzt und sich verletzt, zahlt die Versicherung. Da zahlt auch die Fremdreiter-Versicherung der Reiterin, falls sich das Pferd dabei verletzt haben sollte.
Wenn das sich das Pferd aber erschrickt oder grad einen schlechten Tag hat und die Reiterin runterbockt, wird die Besitzerin haftbar gemacht und die Versicherung der Reiterin zahlt nicht. Ich habe seit kurzem wieder eine Reitbeteiligung und die Besitzerin sagte mir, ich solle mir die Fremdreiter-Versicherung sparen, die zahle in den meisten Fällen ja doch nicht.

MissDiamond
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Re: Unfallversicherung - Reitunfall

Beitrag von MissDiamond »

annegretli74 hat geschrieben: Do 1. Dez 2022, 05:57
Petite Souris hat geschrieben: Mi 30. Nov 2022, 22:05 In der Regel muss ein Fragebogen ausgefüllt werden. Dort beantwortet man mehrere Fragen über die Umstände, welche zum Unfall führten und über das Pferd. Falls kein grobfahrlässiges Verhalten seitens der Pferdebesitzerin heraus kommt, wird eure Unfallversicherung zahlen.
Das stimmt so nicht, muss ich da leider einwerfen. Beim Reiten ist das leider so eine Sache. Wenn das Pferd quasi ohne Auslöser durch die Reiterin z.B. gebockt hat und die Reiterin ist gestürzt, kann die Besitzerin des Pferdes bzw. deren Versicherung haftbar gemacht werden.
Oder anders gesagt: wenn man beispielsweise mit dem Pferd Hindernisse springt und dieses dann stürzt oder verweigert und dadurch die Reiterin ebenfalls stürzt und sich verletzt, zahlt die Versicherung. Da zahlt auch die Fremdreiter-Versicherung der Reiterin, falls sich das Pferd dabei verletzt haben sollte.
Wenn das sich das Pferd aber erschrickt oder grad einen schlechten Tag hat und die Reiterin runterbockt, wird die Besitzerin haftbar gemacht und die Versicherung der Reiterin zahlt nicht. Ich habe seit kurzem wieder eine Reitbeteiligung und die Besitzerin sagte mir, ich solle mir die Fremdreiter-Versicherung sparen, die zahle in den meisten Fällen ja doch nicht.
Dazu gab es mal einen Kassensturz-Bericht:

https://www.srf.ch/news/panorama/risiko ... cht-helfen

Da gehts aber um die Kosten, wenn dem Pferd etwas passiert.

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Ursi71
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Re: Unfallversicherung - Reitunfall

Beitrag von Ursi71 »

Die Fremdreiterversicherung hat aber mit dem Fall hier doch gar nichts zu tun? Da geht es ja wie Miss Daimond schreibt nur um einen Schaden, der am Pferd entsteht, also wenn sich das Pferd verletzt.
Ansonsten ist es wie geschrieben. Man muss in der Unfallmeldung die Umstände erklären. Wenn das Pferd oder die Eigentümerin Schuld wäre, würde die Unfallversicherung Rückgriff nehmen. Die Reitschule sollte aber eine Haftpflichtversicherung haben.
Ich würde aber auf jeden Fall eine Unfallmeldung machen. Denn dann fallen Selbstbehalt und Franchise weg und es wird alles übernommen. Auch wenn es noch jetzt unerkannte Folgeschäden geben würde.

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Petite Souris
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Re: Unfallversicherung - Reitunfall

Beitrag von Petite Souris »

Ja, bei diesem Fall hier geht es nicht um die Fremdreiterversicherung. Diese ist wirklich nicht viel Wert und bei dieser geht es nur um Schäden am Pferd.
Bei einem Unfall der Reiterin kommt aber in den meisten Fällen deren Unfallversicherung zu tragen, ausser die Besitzerin hätte zum Beispiel falsche Angaben zum Pferd gemacht oder die Reitlehrerin hätte die Aufsichtspflicht verletzt.

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ragusa
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Re: Unfallversicherung - Reitunfall

Beitrag von ragusa »

@ Ursi71: Das mit dem Selbstbehalt stimmt so nicht. Der Selbstbehalt bei Unfall kommt nur dann nicht zum Tragen, wenn man über eine Unfallversicherung nach UVG versichert ist, sprich man ist arbeitstätig und über den Arbeitgeber Unfall versichert. Reden wir von einem Kind oder jemanden, der nicht arbeitstätig ist, läuft es über die Krankenversicherung und da zahlt jeder Selbstbehalt und Franchise, egal ob Unfall oder Krankheit. Zudem reden wir hier von Leistungen aus der Zusatzversicherung, da ist sowieso je nach Versicherung unterschiedlich.

@ zum Fall: Meine Unfallvers. hat mir gesagt, solange ich regelmässig reite und das Pferd kenne respektive regelmässig reite (durchschnittlich alle 2 Wochen einmal), wird kein Regress gemacht. Zudem wird häufig bei Bagatellfällen mit geringen Kosten kein Rückgriff gemacht, weil sich der Aufwand gar nicht lohnt. Eine Unfallmeldung machen muss man auch bei einer Leistung aus einer Zusatzversicherung - die Komplementärtherapeuten sind verpflichtet, anzugeben, ob es sich um Krankheit oder Unfall handelt.
Meitli 07/2011
Bueb 02/2016

annegretli74
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Re: Unfallversicherung - Reitunfall

Beitrag von annegretli74 »

Es tut mir leid, wenn ich da Verwirrung mit der Fremdreiterversicherung gestiftet habe. Aber ansonsten habe ich es trotzdem so erlebt wie beschrieben. Ich bin viele Jahre in einem Reitschulbetrieb geritten und fast alle Versicherungen haben bei Stürzen mit Verletzungsfolge Regress auf den Reitschulbesitzer (der auch Pferdebesitzer war) genommen. Eben aus den von mir genannten Gründen. Unabhängig davon ob nun der betreffende Reiter das Pferd schon oft geritten hat oder nicht.

Es ist schön, wenn Ragusas Versicherung das anders sieht - ich habe es über viele Jahre nicht so erlebt. Nochmals: wenn Pferd einfach wie ein Pferd reagiert und der Reiter die Reaktion nicht provoziert hat, haftet der Besitzer.

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Tinky
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Re: Unfallversicherung - Reitunfall

Beitrag von Tinky »

@annegretli: bei einer Reitschule kann der Vorwurf gemacht werden, dass die Stunde "gefährlich" war, bzw, dass der Reitlehrer eine mögliche Gefahr hätte voraussehen müssen.

@Sonne: die Pferdehalterin ist in diesem Fall ziemlich sicher deine Tochter. Zitat Pferdewoche: Der Halter eines Pferdes ist immer derjenige, der im Auftrag des Besitzers etwas mit dem Pferd macht oder es hält. Also der Pensionsstallbesitzer, der Hufschmied während des Beschlags, die Reitbeteiligung und so weiter.
Meinst du die Pferdebesitzerin?
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Sonne333
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Re: Unfallversicherung - Reitunfall

Beitrag von Sonne333 »

Danke für die Antworten.
Wir haben bis jetzt nur di Zusatzversicherung gebraucht. 1x craniosacraltherapie. Habe aber trotzdem bei der KK eine Unfallmeldung gemacht.. mal schauen wie sie reagieren.

Thinky
Ja,ich meinte in dem Fall die Pferdebesitzerin.

Dieses mal war es ja nur ein Bagetellunfall,aber mache mir Gedanken,was wäre wenn schlimmeres passieren würde....

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