Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

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Moderator: conny85

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Libli
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Libli »

Als ausländerin vpn der Tagesschule geschrieben hat habe ich automatisch gedacht ui, vor allem für mein Ältester wäre das glaub zu viel, ich merke wie er mittags zu Hause eher seine Ruhe braucht. Und dann kam mir jedoch in den Sinn, dass bei uns der Kindsgi in der Form organisiert ist, dh dass die Kinder von 9 bis 15.30 dort sind, inkl. obligatorischem Mittagessen. Da hatte ich nie das Gefühl, es sei für meinen Ältesten zu viel. Ich denke somit auch, wie jemand vorber geschrieben hat, dass es viel auch mit Nornalität zu tun hat. Funktioniert es für alle und überall so, klappt es für die Meisten dann doch. Ausnahmen gibt es sicher, und auf diese könnte man dann individuell Rücksicht nehmen.

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dede
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von dede »

sonrie hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 12:17 Naja, um eine Wahl zu haben benötigt es erst mal ein Angebot.... sich privat organisieren kann eine Alternative sein, aber von "Wahl haben" sind wir da auch weit entfernt.
Die Wahl haben wir bei uns definitiv nicht! Und das Angebot, das bei uns existiert, ist ausgesprochen minimal und definitv nur für das Durchschnittskind gedacht.
Bei unserem ältesten Kind war es wichtig, dass es Abstand bekam von den Kindern in der Schule - da lief zu viel auf Konfrontation. Da hatte keine LP nur ansatzweise die Nerven, da wirklich sinnvoll einzugreifen und ein stimmiges Klima unter den Kindern anzustreben.
Aber sobald das Klima stimmt, ist es für ganz viele Kinder cool, in einer grossen Kindergruppe zu essen. Unsere Kids geniessen es immer sehr, wenn sie solche Angebote im Verein wahrnehmen können. Es ist halt schon noch mal etwas anderes als Tagesfamilie oder mal beim Kollegen/ bei der Kollegin zu Hause zu essen.

@private Angebote
Sich selber organisieren müssen eh all jene, die Schicht und/ oder unregelmässig arbeiten. Da funktioniert in der Regel keine regelmässige Standartbetreuung. Aber so für den 0815-Job sollte es genügend Betreuungsangebote geben. Es funktioniert nicht, dass die Erwartung da ist, dass die Mütter schon früh wieder höherprozentig arbeiten gehen sollen und dabei die Betreuung auf Eigeninitiative selber organisieren sollen. Da habe ich eine Diskussion im Hinterkopf, wie die neuen Unterhalts-Regelungen nach der Scheidung aussehen.

@Berlin
Es ist ja schön, dass ihr euch eine Nanny leisten konntet. Ich denke aber, dass dies auf die meisten arbeitstätigen Eltern nicht zutreffen wird. Mit genügend finanziellem Boden sind immer viele flexible Möglichkeiten da. Viele haben das aber nicht und sind auf subventionierte Angebote angewiesen.

@danci
Das sehe ich wie du. Wenn du 3-5 Tage ausser Haus arbeitest, dann muss in der restlichen Zeit auch Zeit da sein, mit den eigenen Kids etwas zu machen, den Haushalt erledigen oder auch mal etwas Freizeit zu haben. In dieser Zeit sich auch noch um andere Kids kümmern, damit man dann im Austausch die Kids auch zur Betreuung geben kann, um so selber auch noch auswärts arbeiten gehen zu dürfen.....irgendwann ist dann auch mal zu viel Doppel-und Dreifachbelastung. Gerade, wenn man selber mehr als 1-2 Kinder hat.

sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

.... umgekehrt käme niemand auch nur ansatzweise auf die Idee, von einem Mann zu erwarten, dass er arbeiten geht und damit er das kann, auch noch andere Kinder betreut oder sich mit Nachbarn abwechselt ;-)
Was für ein abstruser Gedanke :wink:
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ChrisBern
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ChrisBern »

sonrie hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 23:28 .... umgekehrt käme niemand auch nur ansatzweise auf die Idee, von einem Mann zu erwarten, dass er arbeiten geht und damit er das kann, auch noch andere Kinder betreut oder sich mit Nachbarn abwechselt ;-)
Was für ein abstruser Gedanke :wink:
😅😅😅 Du hast total recht!

Joeyita
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Joeyita »

sonrie hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 23:28 .... umgekehrt käme niemand auch nur ansatzweise auf die Idee, von einem Mann zu erwarten, dass er arbeiten geht und damit er das kann, auch noch andere Kinder betreut oder sich mit Nachbarn abwechselt ;-)
Was für ein abstruser Gedanke :wink:
Wie wahr, wie wahr! :lol:

Ich finde es generell ja super, wenn man sich gegenseitig aushelfen kann und pragmatische Lösungen findet. Wir haben dies während des Lockdowns Anfang 2020 so gemacht, als wir die Kinder nicht mehr in die Kita geschickt haben. Zwischendurch kann unser Sohn auch bei seinem Freund Mittag essen, wenn sie am Nachmittag gemeinsames Programm haben, das bei ihnen in der Nähe stattfindet und umgekehrt hat er auch schon bei uns gegessen, wenn sie froh darum war. Aber um regelmässig an meinen 2 freien Nachmittagen noch zusätzliche Kinder zu betreuen, fehlt mir schlicht die Zeit und Energie. Wenn ich in einem niedrigeren Pensum arbeiten würde, wäre es vielleicht was anderes.

Unser Sohn ging anfangs nicht sehr gerne in die Tagesschule, aber seit er in der Schule ist und dort schon viele Kinder kennt, ist es absolut kein Problem mehr. Er war auch sofort einverstanden, dass wir jetzt noch um einen Mittag aufstocken, damit er an diesem Tag nicht heimstressen muss, sondern dort essen kann und dann auch noch Zeit zum spielen hat.
Stolzes Buebemami - November 2015 und März 2018

pünktli91
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von pünktli91 »

Ich finde die Diskussion rund um die Kinderbetreuung mega spannend, weil mich das gerade selber sehr beschäftigt.
ASB gibt es bei uns leider noch nicht und Tageseltern sind sehr rar gesät.
Wir wohnen sehr ländlich und fahren für die nächste Kita 12 min, mein Mann ist selbständig und durch das haben wir keinen Anspruch auf Betreuungsgutscheine. Wir zahlen mehr als 500.- pro Kind und Monat für 20% Betreuung und da sie momentan so oft krank sind, dass jedes Kind 1 - 2x pro Monat nicht in die Kita gehen kann und jemand von uns trotzdem zu Hause bleiben muss, lohnt sich das Betreuungskonzept kaum.
Ich bewundere jede Frau, die den Spagat zwischen Familie und Arbeit rockt, ich schaffe es nämlich definitiv nicht.

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Savuti
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Savuti »

sonrie hat geschrieben: Mo 28. Nov 2022, 23:28 .... umgekehrt käme niemand auch nur ansatzweise auf die Idee, von einem Mann zu erwarten, dass er arbeiten geht und damit er das kann, auch noch andere Kinder betreut oder sich mit Nachbarn abwechselt ;-)
Was für ein abstruser Gedanke :wink:
Bei uns kommt der beste Freund am Papa-Tag zu uns nach Hause. Dies hat sich einfach aufgrund der Arbeitstage von uns allen so ergeben.
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sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

@Savuti: aber ihm hat niemand gesagt, dass er sich bitte mit anderen familien absprechen muss, damit er arbeiten gehen kann, oder? ;-)

Versteht mich nicht falsch, ich finde es super, wenn man sich mit anderen Familien abspricht und Synergien sucht, ich hab auch einmal pro Woche ein Kind bei uns zum essen und auch meine Kinder werden ab und an zu anderen Familien verfrachtet, weil halt grad irgendwas los ist oder ein termin dazwischen kommt etc. Das ist superpraktisch und macht durchaus Sinn, zumal ja immer irgendwas aussertourliches ist (berufliche Termine, Geschäftsreisen, Arzttermine, Krankheit etc. . Das ersetzt aber keine Kinderbtereuung, um mehr als 2 Halbtage arbeiten zu gehen. Man kann von Frauen nicht erwarten, beruflich am Ball zu bleiben und 60% oder mehr zu arbeiten und sich nebenher die Kinderbetreuung selber zu organisieren, das geht shclichtweg zeitlich nicht auf. Das mag in einem Kleinstpensum funktionieren, hat aber nichts mit "berufstätig bleiben" zu tun. Dieses Frauenbild von 20% Job und Sackgeld verdienen ist schlichtweg nicht mehr zeitgemäss.

Während man den Männern durchaus zugesteht, auch als Vater einen ernstzunehmenden Beruf nachzugehen, Karriere zu machen, sich weiter zu entwickeln und mehr als ein Sackgeld zu verdienen muss Frau sich das "selber organisieren, weil man ja nicht alles vom Staat erwarten kann". (Steuern zahlen tun de Frauen, die auch als Mütter gut verdienen nämlich gleich viel).
Mir dreht sich der Magen um, wenn ich in einem Frauen-/Mütterforum lese, dass das gegenseitige Mittag kochen die Kinderbetreuung ersetzen kann und nicht arbeiten gehen was mit nachhaltigem Geld sparen zu tun hat.
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Leela
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Leela »

Mein Schwager hat uns das mal vorgeschlagen, wir Mütter (mit Teilzeitstellen), könnten uns gegenseitig die Kinder betreuen.
Wir hatten damals je 3 Kinder unter 5.
Ähmm…hab dann dankend abgelehnt 🙈
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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

Ich danke Euch (insbesondere Dir, Sonrie) so sehr für Eure Worte. Manchmal bin ich echt soweit, dass ich nur noch schreien, welche Ansichten immer noch bestehen.

Gestern hatte ich ein solches Klientengespräch. Mann hat während der Ehe seine Firma aufgebaut, war nonstop im Geschäft, teilweise 60 Stunden + gearbeitet. Er sagt selber, dass jeweils gar nicht wusste, ob gerade Schulferien sind oder die Kinder in die Schule gehen. Nun sind die Kinder 11 und 13 und es kommt zur Trennung. Er erzählt mir, dass das ältere Kind ihm gesagt hat, es würde lieber bei ihm wohnen. Auf meine Frage, ob er denn die Ressourcen hätte, das Kind bei sich zu haben, schaute er mich an, als sei ich von allen guten Geistern verlassen und meinte dann doch tatsächlich: "Warum fragen Sie das? Er ist doch 13. Da muss man sie doch nicht mehr betreuen? Und sie sind ja auch immer in der Schule." (Er wohnt in einer Gemeinde ohne Mittagstisch...) Natürlich kann ein 13jähriger mal alleine essen oder ein paar Stunden alleine bleiben, aber die Vorstellung, wieviel Aufwand ein Kind in den Alter noch macht, fand ich schon sehr abenteuerlich.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Berlin »

Nein, ich finde nicht, dass die Eltern die regelmässige Kinderbetreuung primär selber organisieren müssen. Aber ich finde, dass man als Familie durchaus verschiedene Optionen prüfen kann (idealerweise / richtigerweise gibt es ein Grundangebot der Gemeinde, zusätzliche Betreuung oder andere - wenn einem das Grundangebot nicht entspricht - kann man auch selber organisieren, wenn man das möchte). Ihr geht automatisch davon aus, dass "die Frauen organisieren und betreuen" müssen. Bei uns war das nie so. Wir haben als Ehepaar jeweils diskutiert, was für uns - und die Kinder - die beste Betreuungslösung ist und wie wir das organisieren. Das war nicht einfach ich als Frau (wieso auch, ich habe immer schon hochprozentig gearbeitet, genau wie mein Mann). Und schon gar nicht habe ich regelmässig fremde Kinder betreut (wann auch).
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

@Berlin: das machen glaube ich eh bereits die meisten - teilweise aufgrund spezieller Bedürfnisse, Arbeitszeiten oder aber aufgrund mangelnder Betreuungsmöglichkeiten, denkst du nicht?

Die Mann/Frau Unterschiede sind bei uns zu Hause als Paar auch nie ein Thema (sicher auch aufgrund der Situation, dass wir es uns finanziell so organisieren konnten so dass es für uns passt) aber in der Gesellschaft ist es dies sehr wohl, das Bild der Stay-at-home-mum oder niedrigprozentig arbeitenden Mutter ist nach wie vor sehr in den Köpfen verankert. Lies doch hier mal quer....
grad kürzlich hat es eine Arbeitskollegin so auf den Punkt gebracht:" So arbeitet die Mutter TROTZDEM sie 3 Kinder hat 80%, während der Vater mit einem 80% Pensum sein Pensum WEGEN der 3 Kinder angepasst hat ;-) "
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Berlin »

@sonrie
Vielleicht lebe ich zu sehr in meiner ‚Bubble‘ (privat und beruflich). In der arbeiten alle Eltern relativ hochprozentig. Und familienexterne Kinderbetreuung war immer der Normalfall (schon vor 18 Jahren, als mein Sohn auf die Welt kam). Dabei vergesse ich, dass es auch andere Realitäten gibt.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Ich weiss was du meinst, man erlebt oftmals das eigene Umfeld als die Realität aller, geht mir auch oft so.
In meinem Freundeskreis arbeiten auch die allermeisten Mütter hochprozentig (in den unterschiedlichsten Set ups und in versch Städten), aber in meinem direkten (Wohn-) Umfeld sehe ich die andere Seite. Da arbeiten zwar auch die allermeisten Mütter aber meistens nur niedrigprozentig da keine Kinderbetreuungsangebote vorhanden sind und Kinder privat betreut werden müssen. (lange dachte man, dass es keine Betreuungsangebote gibt, weil zu wenige arbeiten, aber sobald der Mittagstisch gegründet wurde, war dieser innert 6 Monaten voll belegt, der Bedarf scheint also da zu sein)
Je nach Einkommen und Anzahl Kinder oder auch Einkommen ist da nicht immer alles so möglich wie man es sich wünschen würde und die Frauen machen die Quadratur des Kreises.
Wir sind hier hergezogen mit dem Wissen, dass wir eine Nanny brauchen, die hatten wir auch für 5 Jahre oder so - mittlerweile kommen wir mit Homeoffice und Mittagstisch gut über die Runden, aber das ist nicht für alle möglich (und kann auch nicht die einzige Lösung sein).,
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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

Ich muss zugeben in meinem Umfeld arbeiten auch die meisten Mütter hochprozentig, gleichberechtigt funktionieren aber trotzdem nur sehr wenige Paare. In allen anderen ist das Arbeitspensum zwar nahezu gleich, die Organisation rundherum ist aber ist Frauensache. Fällt die Betreuung aus, springt die Frau ein. Fällt sie ganz weg, sucht die Frau eine Alternative. Bringen/holen macht er, wenn sie ihn dazu bittet. Arzttermine, Krankheiten, Schulorganisation all das macht sie. Bei uns ist es teilweise so mit dem Unterschied, dass ich mich direkt und immer wieder wehre. Diese Woche gerade so ein Paradebeispiel: Kind verliert am WE einen Draht aus der Zahnspange. Montags ist mein Mann zu Hause. Kind sitzt neben ihm auf dem Sofa und schreibt mir ein WA ins Büro, dass ich dich bitte den Kieferorthopäden anrufen soll….solche Dinge bringen mich zur Weissglut!

Aber eben, wenn ich mich umschaue, ist es bei uns noch heilig.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Berlin »

@Danci
Ich habe sicher auch immer viel mehr an Organisation übernommen. Aber ich sehe den ‚Fehler‘ auch bei mir. Ich fühlte mich immer verantwortlich und habe das nur selten aktiv delegiert. Aber immer mal wieder gejammert, dass ich an Alles denken muss…..Bei der Kinderbetreuung hat mein Mann aber mindestens so viel übernommen wie ich.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von lipbalm »

Bei uns ist der Mental Load auch bei mir. Meinen Mann kümmert es einfach nicht, wann die Kinder Bibliothek haben oder das Turnzeug mitnehmen müssen. Eigentlich manage ich alles mit den Kindern. ( mein Grosser ist inzwischen sehr selbstständig, der Kleine hat jedoch gar kein Gefühl für die Wochentage und kann sich nicht mal die Reihenfolge merken… er würde nie wissen, an welchem Tag turnen ist )

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von annegretli74 »

Es macht schon sehr grosse Unterschiede, wo man wohnt. Wir haben unser Haus an sehr ländlicher Lage gekauft, als Kind 1 knapp ein Jahr alt und Kind 2 unterwegs waren... Die Betreuungssituation ab KiGa bzw. Schule hatten wir schlicht nicht auf dem Radar dazumals. Bis zum KiGa Start war ja eine Betreuung in einer Kita problemlos an einem anderen Ort problemlos möglich, wenn auch sehr teuer. Als Auswärtige zahlten wir natürlich den Höchstsatz.
Während Schulen in Agglo und Stadt täglich Mittagstisch, Auffangzeiten und solche Sachen anbieten, haben wir lang genau gar nichts gehabt. Jetzt gibt es immerhin zweimal pro Woche Mittagstisch, da muss man aber auch noch einen AG haben, dem diese zwei Tage gut in den Plan passen. Ansonsten ist auch von Schul-Seite her alles sehr traditionell angedacht. Bei speziellen Ausflügen wird einfach erwartet, dass man an dem Tag schon um 14:00 die Kinder wieder übernehmen kann statt um 15:00. Ist ein Kind krank oder verletzt, wird grundsätzlich der Mutter angerufen, auch wenn ebenfalls die Nummer des Vaters bei den Notfallnummern aufgeführt ist. Kommt ein Kind 20 Minuten vor Schulbeginn ins Schulhaus statt 15 Minuten vorher, gibts schon eine Rückmeldung... es ist echt zum Mäusemelken.

Also mache ich es wie halt alle anderen Mütter auch. Ich organisiere mich selbst mit anderen Müttern oder die Kinder sind halt mal zwei Stunden alleine zu Hause. Und ja, auch bei mir läufts wie bei Lipbalm, ich manage alles was die Kinder anbelangt und mein Mann wird dann halt informiert, wann er wen wie losschicken soll.

sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

@mental load: das ist nochmal ein ganz anderes Thema. Liegt oft auch bei mir, schlichtweg weil ich alles im Kopf habe wer wann wo und wie. Mein Mann und ich teilen uns die Betreuung der Kinder und er geht mit ihnen zum Coiffeur, Schuhe kaufen, zum Arzt etc. - aber es würde ihm nicht einfallen, dass K1 mal wieder einen Haarschnitt bräuchte und man einen Termin abmachen müsste, es Zeit für Winterschuhe wäre oder man ein geburigeschenk kaufen muss wenn K3 zum Kindergeburi eingeladen ist :roll: . Hat zur Folge, dass ich einfach Aufgaben und Termine verteile ohne zu fragen,so gehts am besten.
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Petite Souris
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Petite Souris »

Beim Mental Load habe ich aber schon das Gefühl, dass es auch daran liegt, dass man es eben einfach als Mutter übernimmt.
Wenn es nicht übernommen werden würde, würde auch keine Welt untergehen (ev. beim Geburigeschenk für das andere Kind schon). Aber alles was Termine und Schule angeht hat keine extremen Folgen. Irgendwann würden auch die Männer merken, was wann gemacht werden muss.

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