Eltern-Burnout Puls

Allgemeine Themen ab dem 2. Lebensjahr

Moderator: conny85

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pünktli91
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Eltern-Burnout Puls

Beitrag von pünktli91 »

Ich hoffe, dass es erlaubt ist.

Gestern Abend gab es auf Puls einen spannenden Beitrag zu Eltern am Limit
https://www.srf.ch/play/tv/redirect/detail/107b245a-627c-4b52-aa36-62d9ee7e052f

Ich finde, dass wir viel mehr über negative Gefühle wie Überforderung, Versagensängste, Überlastung, schlechtes Gewissen, Scham, usw. sprechen sollten.
Bisher hatte ich immer das Gefühl, die Einzige zu sein, die in der Mamarolle nicht DIE Erfüllung findet, die bspw. auf vielen sozialen Medien vorgelebt wird und mich noch einmal schlechter gefühlt, wenn ich zu viel mit meinen Kindern schimpfe, mich nerve und sie gerne für einen Moment auf den Mond schicken würde und es ist für mich sehr beruhigend, dass es eben nicht nur mir so geht und es ok ist, dass es einem nicht gut geht.

Damit das ganze Thema eine Diskussionsbasis hat:
Kennst du diese Gefühle auch?
Tauschst du dich mit anderen darüber aus?
Was hilft dir/ welche Strategien hast du für den Umgang mit diesen Gefühlen?

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Vaena
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von Vaena »

ich hatte letztes jahr aufgrund wiederholender krankheit vom kind und den ganzen problemen ein burnout... das einzugestehen ist das schwierigste... aber ich habe daraus gelernt, es angenommen, kommuniziert, hilfe angenommen, mich professionell begleiten lassen und so meine wege gefunden.
eine auszeit, me-time, struktur, auch mal 5 grade sein lassen...

das hilft... und halt das umfeld zu haben, was informiert ist und wirklich klar mitgeteilt bekommt, wenn es mal wieder zu viel wird...

die meisten probleme können bei seite geschafft werden, wenn mal sehr hart, direkt und offen wirklich seine gefühle anspricht. nur so beiläufig das thema ansprechen, hilft oft nur kurz... man muss klar aufzeigen, was los ist, das wirklich direkt mitteilen und aufzeigen, was es heisst.
mein partner meinte einfach, ich hätte stress, bis mich die psychologin für mind. 3 monate krankgeschrieben und mir gesagt hat, heilungsprozess = mind. 1 jahr... dann hat ers gecheckt, wie ernst es war...

und an die richtigen adressen zu kommen, ist leider sehr sehr sehr schwer... :-(

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Moreen
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von Moreen »

Habe mir den Beitrag gestern angeschaut; ich war selber betroffen von einem Eltern-Burnout (4 Monate nach der Geburt meiner Zwillinge). Damals musste ich alleine damit fertig werden, mein Mann hatte NULL Kapazität, mich zu unterstützen. Das war eine sehr, sehr schwierige Zeit :|

Ich finde es gut, dass dieses Thema nun aufgegriffen wird und die Eltern Anlaufstellen haben; ein grosser Schritt in die richtige Richtung 🙏🏼 . Ganz wichtig: weg vom Perfektionismus; Elternsein soll kein Wettkampf sein!
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Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

Joeyita
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von Joeyita »

Danke für den Link, schaue ich mir auch gerne an!

Ich bin selber oft an meinen Grenzen und spreche ziemlich offen darüber, auch dass ich in eine psychologische Beratung gehe deshalb. Finde es aber als Laie schwierig zu sehen, wo die Grenze ist zwischen "einfach" Überforderung oder eben einem Burnout. Soweit ist es bei mir noch nicht gekommen bisher, ich schlafe auch recht gut und habe das Gefühl, dass ich genügend Energie habe rein körperlich. Aber ich finde es oft schon sehr schwer, allen Ansprüchen (Kinder, Ehemann, Arbeit und meine eigenen) gerecht zu werden. Wenn dann noch weitere Belastungen dazu kommen, kommt schon manchmal der Gedanke, jetzt ist dann mal genug.
Stolzes Buebemami - November 2015 und März 2018

Saheeda
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von Saheeda »

Ich habe vor einiger Zeit einen Podcast gefunden, wo es um genau solche Themen geht:
https://open.spotify.com/show/4RW8IVeC5 ... =copy-link

Und ja, ich kenne das Gefühl, manchmal einfach nur meine Ruhe haben zu wollen, weit weg von Kindern. Und ich fühle mich oft als miserable Mutter deswegen. Was mir sehr hilft ist darüber mit anderen zu reden. Den meisten geht es nämlich glaube ich ähnlich, es ist nur einfach nicht "en vogue" zuzugeben, dass nicht jede Frau das Mama sein so total erfüllt und manche ganz froh sind, am Tag auch mal ohne Kinder zu sein.
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Tröpfli83
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von Tröpfli83 »

Habs auch per Zufall gesehen. Fand den Beitrag sehr gut und habe mich darin tatsächlich auch sehr gut erkannt. Inkl. der Aussage, dass man sich schon gewünscht hätte krank zu sein, nur um sich mal nicht um die Familie kümmern zu müssen.

Ich dachte früher immer, dass ich voll aufgehen würde in der Mutterrolle. Musste aber feststellen, dass dem nicht so ist. Ich liebe meine Kinder über alles und würde sie um nichts auf der Welt hergeben...aber ich und mein Job sind mir auch wichtig und erfüllen mich. Ich findes es perfekt, beides zu haben.

Ich glaube, ich laufe oft an der Schmerzgrenze, da ich von meinem Mann ja auch kaum Unterstützung bekommen habe. Ich rede sicherlich viel mit Kolleginnen, aber da merke ich schon, dass das nicht immer ernst genommen wird, a la "geht uns doch allen so". Aber denke da gibts schon noch nen Unterschied zwischen das Kind mal auf den Mond schiessen wollen oder den aufblitzenden Gedanken, dass man ja einfach mal von der Strasse abkommen könnte....

Ich hatte teilweise auch Termine bei Psychologen, aber da wars eigentlich auch so, dass es hiess, ja ist streng, aber irgendwie gings nicht gross weiter. Resp ich war einfach nie "krank" genug.

Aktuell gehts mir besser, da ich ziemlich egoistisch geworden bin, mir mehr Freiheiten nehme und auch mehr arbeite in einem befriedigerendem Job. Auch wenn nun meine Beziehung wohl scheitert, weil mein Mann nun findet, dass ja er alles machen muss und ich "ständig" weg sei. Völlig unobjektiv, da ich nach wie vor den grössten Anteil stemme, aber dieser ist halt nicht so sichtbar wie zb Wäsche machen.

Ich finde, es wäre schon ein RIESEN Fortschritt, wenn nicht jede Mutter so tun würde, als würde sie alles völlig easy alleine schaffen, sondern, dass man sich gemeinsam organisieren würde, dass man sich gegenseitig aushelfen kann. Toll natürlich, wenn jemand einen Partner/Familie hat, der so ne grosse Unterstützung ist, dass das gar nicht nötig ist...kenne ich nur in meinem Umfeld niemanden.

Den Anspruch an die "perfekte" Mutter machts auch nicht besser. Ich gebe offen zu, dass ich zb mittags meine 2 grossen vor dem Fernseher parkiere, damit ich meine jüngste ins Bett bringen kann und dann noch in Ruhe ein Kaffee trinken. Da gibts schon manchmal Kommentare (unsere Kinder dürfen nur 2-3x die Woche fernsehn usw), aber ganz ehrlich, inzwischen scheiss ich drauf...alles andere wie zb"zimmerstunde" funktioniert bei der grossen nicht, also ist das meine einzige Möglichkeit auf ne Pause. Lieber so, als dass ich komplett durchdrehe. Und am besten sind dann jeweils noch die Kommentare von Müttern mit einem Kind im Babyalter (kein high need baby).... da sag ich immer, dass man 1 Kind nicht mit 2 oder 3 vergleichen kann und das Alter und Charakter auch ne Rolle spielen.

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Moreen
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von Moreen »

@Tröpfli83, finde ich super, dass du einen guten Weg gefunden hast, DICH wieder ins Zentrum zu stellen und auf deine Wünsche und Bedürfnisse zu hören. Das geht leider bei vielen Müttern verloren; viele stellen sich zugunsten der Familie ganz hinten an (ich bin bzw. war auch eine von denen)

Tröpfli83 hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 09:19 Ich finde, es wäre schon ein RIESEN Fortschritt, wenn nicht jede Mutter so tun würde, als würde sie alles völlig easy alleine schaffen, sondern, dass man sich gemeinsam organisieren würde, dass man sich gegenseitig aushelfen kann. Toll natürlich, wenn jemand einen Partner/Familie hat, der so ne grosse Unterstützung ist, dass das gar nicht nötig ist...kenne ich nur in meinem Umfeld niemanden.

Den Anspruch an die "perfekte" Mutter machts auch nicht besser.
Das sind fromme Wünsche - leider :| . Wir leben in einer Zeit voller Perfektion und Egozentrik; Instagram & Co lassen grüssen. Diese Kanäle leben ja geradezu von Selbstinszenierung. Solche, die auch mal die schlechten Tage in Szene setzen, sind wohl arg in der Unterzahl.
Und man sieht es ja auch hier im Forum, wie einzelne Mütter eben genau so tun, als könnten sie alles ganz easy stemmen. Für Mütter, welche eine tiefere Belastbarkeitsgrenze haben, klingt das wie ein Hohn. Da muss man erst mal an den Punkt kommen, um zu erkennen, dass vieles nur Fassade ist und die Realität oftmals anders ausschaut ;)
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uetliberg
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von uetliberg »

Ich habe den Bericht nicht gesehen. Ich habe jedoch auf Insta eine Bubble gefunden mit vielen Accounts, welche eben nicht die perfekte Mutter zeigen, sondern all die Struggles. Ich konnte sehr viel mitnehmen und es tut mir sehr gut. Vor fünf Jahren hätte ich das auch schon mal gebraucht, da hatte ich das noch nicht so in diesem Sinne. Ich kann also meinen Vorschreiberinnen nicht zustimmen, was Insta angeht.

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Moreen
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von Moreen »

uetliberg hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 10:58 Ich habe den Bericht nicht gesehen. Ich habe jedoch auf Insta eine Bubble gefunden mit vielen Accounts, welche eben nicht die perfekte Mutter zeigen, sondern all die Struggles. Ich konnte sehr viel mitnehmen und es tut mir sehr gut. Vor fünf Jahren hätte ich das auch schon mal gebraucht, da hatte ich das noch nicht so in diesem Sinne. Ich kann also meinen Vorschreiberinnen nicht zustimmen, was Insta angeht.
Ja, das klingt wohltuend. Aber von solchen Accounts muss man erst einmal wissen, dass diese existieren und sie dann auch gezielt abonnieren. Ich folge praktisch ausschliesslich Accounts aus meinem privaten Umfeld und dann noch den einen oder anderen offiziellen Accounts, welche meine Hobbies teilen. Und ja: es gibt sie, die Mütter, die ihre Kinder und ihre "perfekte Welt" in Szene setzen. Früher hätte ich mich davon blenden lassen und an mir als Mutter gezweifelt; passiert mir heute nicht mehr ;) . Ich weiss, wer ich bin und was ich leiste; vergleichen mit anderen lohnt sich nicht!
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sonrie
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von sonrie »

Es hilft, wenn man sich das richtige Leben anschaut statt sich mit online Profilen zu vergleichen. Ich habe gute Freundinnen mit denen man offen und ehlich reden kann und da läufts bei keiner immer super und alles easy. Das erdet.

Wichtig finde ich auch die Erkenntnis, dass nicht nur die Kinder verschieden sind sondern auch die Eltern. Nicht alle vertragen es gleich gut, wenig schlaf zu bekommen oder Lärm ausgesetzt zu sein, fremdbestimmt zu werden.

Für sich einstehen, seine Bedürfnisse und Belastungsgrenzen kennen (lernen) und diese anzuerkennen ganz unabhängig davon, was andere alles können oder machen erscheint mir als zentral.

Oder wie meine Schwägerin sagt: "ich brauch mehr zeit für mich als andere, das war schon immer so. Ich kann das nicht ablegen nur weil ich geboren habe."
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Moreen
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von Moreen »

@sonrie, klingt alles sehr plausibel, was du schreibst - und auch sehr vernünftig. Nur ist es leider so, dass Menschen, die sich in einem Burnout/in einer Depression befinden, meist ein sehr geringes Selbstvertrauen haben. Sie fühlen sich als Versager und haben das Gefühl, alle um sie herum seien besser. Ihr Selbstwertgefühl ist am Nullpunkt; viel zu schnell lassen sie sich aus dem Gleichgewicht bringen, weil ihre Seele in diesem Zustand sehr labil ist. Ich denke, das kann nur jemand wirklich nachvollziehen und verstehen, der selbst davon betroffen ist/war.

Es braucht sehr viel Aufbauarbeit, ehe man an dem Punkt ist, sich so gut zu spüren, dass man weiss: HIER sind meine Grenzen, mehr geht gerade nicht. Und sich auch einzugestehen: Ich bin gut, so wie ich bin. Und noch viel mehr braucht es, dies auch nach Aussen zu kommunizieren und für sich und seine Bedürfnisse einzustehen (ich rede hier ausschliesslich von Burnout-Eltern, um die es hier ja geht).

Und ja, ich behaupte, dass die ganzen social media Kanäle viel dazu beitragen, dass Menschen anfangen, sich mit anderen zu vergleichen und danach streben, mindestens genau so toll zu sein wie ihr Idol. Ich bin echt dankbar, gab es all diese Möglichkeiten noch nicht, als ich selber kleine Kinder hatte und tief im Burnout steckte. Ich hatte und habe glücklicherweise ein sehr tragendes, liebevolles und wertfreies Umfeld, das war damals, als es mir wirklich schlecht ging, mehr als Gold wert!
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sonrie
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von sonrie »

Mir war nicht klar, dass sich dieses posting ausschliesslich an Betroffene eines Burnouts richtet sondern darauf abzielt, es gar nicht soweit kommen zu lassen ;-) Die Frage war, wie man mit dem Gefühl der überforderung umgeht (was wohl alle hin und wieder haben, auch wenn es nicht bei allen im Burnout endet).

Allenfalls hilft es jemandem zur Prävention - auf sich selber hören. Denn seine Grenzen erreicht und erkennt man bereits vorher, die Frage ist ob man sie überschreiten muss.
MIR hat es in den alleranstrengendsten Zeiten geholfen, mich nicht zu vergleichen sondern mich/uns so anzunehmen wie wir sind.
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von Moreen »

Aber den Titel dieses Threads hast du gelesen, oder ;)
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sonrie
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von sonrie »

Ich hab sogar die sendungs gesehen. 😉 -welche die TE offensichtlich als Anregung nahm das Thema Überforderung, negative Gefühle und den Umgang mit diesen zu thematisieren.
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ChrisBern
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von ChrisBern »

Ich erlebe die Erwartungen an Eltern als wahnsinnig hoch. Man soll möglichst alles richtig machen, sich belesen, natürlich gebären, stillen, selbst Brei kochen (natürlich nur ökologisch korrekt), sich in der Erziehung immer reflektieren, das Kind nie vor dem ipad parken etc. Dabei natürlich noch Paarzeit haben, selbst Sport machen, gut aussehen, beruflich erfolgreich sein (ausser vielleicht Frauen in der Schweiz ;-) ). Uff. Und zu allem gibt es Bücher, die man lesen kann und Medien, in denen man sich reflektieren und austauschen kann. Dieser Optimierungswahn ist schon ein Zeichen unserer Zeit.

Bei sich bleiben hilft vermutlich am meisten. Und mit dem Partner im Dialog bleiben ist vielleicht auch nicht schlecht, muss ja als Familie stimmen. Bei mir ist aktuell der grosse Stressor, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Jeder Teil für sich ist ok, aber das Jonglieren zwischen den Welten und der immense Mental load (ich habe das gefühl, ich muss dauernd an 1000 Sachen denken), der killt mich manchmal fast.

Familienidylle auf WhatsApp oder so schaue ich mir an, das stresst mich aber weniger. Ich weiss ja, wie bei uns das "making off" bei einem Familienfoto ausschaut. Das kann ich glaube gut relativieren. Mich stresst eher die eigene Selbstreflexion und der Abgleich mit meinen eigenen Anforderungen.

Marissa
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Re: Eltern-Burnout Puls

Beitrag von Marissa »

Ich hab die Sendung auch gesehen. Es ist doch mit allem so. Man spricht einfach zuwenig darüber.

Mit „perfekten“ Müttern vergleich ich mich schon lange nicht mehr. Warum auch. Grundsätzlich hab ich aufgehört mich mit anderen zu vergleichen. Sei es als Mutter, im Beruf (Linkedin lässt grüssen das ist Insta für Berufstätige🙄), Aussehen usw. Und ich sage auch offen was mich stört bzw. wenn mich jemand fragt wies mir geht, wies mit den Kids läuft usw. Damit ecke ich manchmal an aber ich hatte auch schon oft die Rückmeldung dass es geschätzt wird wie ehrlich ich bin.

Aber ja ich musste das auch zuerst lernen…. Von Insta und Co hab ich mich verabschiedet. Spiegelt nie die Wirklichkeit.

LG
Marissa

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