Erfahrung/Empfehlung bei RS-Viren: NoseFrieda

Hier können sich junge Eltern gegenseitig helfen.

Moderator: conny85

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fem
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Erfahrung/Empfehlung bei RS-Viren: NoseFrieda

Beitrag von fem »

In der Presse wird aktuell von RS-Viren gewarnt - sogar die Kinderspitäler seien überlastet.

RS-Viren sind für die Kleinsten richtig fies, bei uns war es eine traumatische Zeit und es ging fast komplett schief und war knapp - auf jeden Fall anstrengend bis über die eigenen Grenzen. Doch wir konnten es gerade so überstehen - vorallem dank einem guten Nasensauger.

Problematisch ist, dass Babys erst ab etwa dem 9. Monat über den Mund atmen können und vorher auf eine Atmung via Nase angewiesen sind. Dies ist insofern relevant, da RS-Viren bei Erwachsenen und grösseren Kindern sich nicht von einem normalen Schnupfen unterscheiden, bei Babys jedoch ausserordentlich viel und zähen Schleim produzieren können. Somit ist das überlebenswichtige Atmen sehr anstrengend und erschwert dazu das ebenfalls überlebenswichtige Essen und Trinken. Ausserdem wurde uns (es war vor ein paar Jahren) im Spital mitgeteilt, dass es nicht nur einen, sondern unterschiedlich RS-Virenstämme gebe und dass die Immunität dagegen jeweils nur wenige Monate anhalte.
Im Spital gaben sie Sauerstoff und saugten den Schleim ab, Medikamente gab es keine dagegen. Ausserdem stand nur zu Beginn und nicht permanent eine professionelle Spital-Schleimabsauge-Einrichtung zur Verfügung, sondern nur so ein ineffizientes Handpümpelchen aus dem Supermarkt. Doch ich hatte Glück, dass ich meinen eigenen Nasensauger dabei hatte und konnte somit weiterhin Schleim absaugen.

Ich kann nur raten
1. Besorgt euch einen sehr guten Nasensauger für in eure Hausapotheke für Kinder unter vielleicht 2.5 Jahren - bis sie sich selber die Nase befreien können, besonders aber für die Kleinsten bis etwa 9 Monate. Ein Modell, mit dem man einfach, geräuschlos (und geräuscharm, auch für nachts), rasch und einfach andauernd wieder den zähen Schleim abführen kann. Ich musste teilweise alle 10-15 Sekunden absaugen...
Absolut genial finde ich den kostengünstigen "NoseFrieda"/"Frida Baby" für gute 10 Franken, den ich wirklich sehr empfehlen kann. Er rettete uns aus unserer verzweifelten und ohnmächtigen Situation! Noch eine kleine Anmerkung zu NoseFrieda: dieser Sauger, dessen Schlauch man am einen Ende in den Mund nimmt, ist in Sachen Hygiene übrigens unproblematisch: bei uns ging wirklich gar nie Schleim bis in den Schlauch (wir stellten rasch fest, dass die mitgelieferten Schaumstoff-Filter völlig überflüssig waren und setzten sie nicht mehr ein).
Es gibt selbstverständlich auch andere, teils elektrisch betriebene Nasensauger, mit denen ich persönlich jedoch keine Erfahrung habe. Von Handpumpen-Saugern kann ich hingegen nur dringend abraten, sie waren in unserem Fall viel zu wenig effizient und gewisse Modelle, die wir zur Verfügung gestellt bekamen, verletzten sogar das Innere vom Babynäschen (stellt euch vor, ein Baby mit verstopfter Nase liegt höchst wahrscheinlich nicht schön still vor euch da, um sich fast reglos die Nase absaugen zu lassen.. der Nasensauger kann Kitzeln oder gewissermassen stören und so ungewollte rasche Bewegungen und Reaktionen vom Baby auslösen, daher unbedingt ein Modell wählen, das fein zum Näschen ist).

2. Das Babybettchen auf der Kopfseite erhöhen, damit der Kopf erhöht ist, um die Atmung zu erleichtern.

3. Organisieren, dass ihr Hilfe bekommt und das Baby 24h über mehrere Tage aufrecht gehalten werden kann:
- eine Traghilfe und
- Ablösung für euch organisieren (Freunde, Nachbarn, Götti&Gotti...).
Rechnet damit, dass euer Baby eventuell mehrere Tage und Nächte lang nicht mehr hingelegt werden kann. Uns ging es so...

4. Hätte ich die Wahl gehabt und gewusst, was eine Infektion mit RS-Viren an Belastung für das Baby und die ganze Familie und Freunde bringt... ich hätte damals viel lieber Hygienemassnahmen
à la Corona gewählt und unsere Kontakte reduziert, damit unser kleines Baby das Virus gar nicht erst eingefangen hätte...

Orange
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Re: Erfahrung/Empfehlung bei RS-Viren: NoseFrieda

Beitrag von Orange »

Liebe fem

Vielen Dank für deinen Bericht.

Uns hat die Erkrankung mit dem RS-Virus bei unserem Sohn auf dem linken Fuss erwischt, ich hatte dieses Virus gar nicht auf dem Schirm. Daher finde ich es auch wichtig, dass darüber informiert wird. Bei uns war es ein schlimmer Husten, als der Kleine ca. 4 Monate alt war - ich dachte, na, Babys und Kleinkinder husten halt oft... Unter 2 Jahren können die Kinder aber offenbar den Schleim nicht abhusten, sodass das Kind nur noch mit grosser Anstrengung atmen kann. Das Kind könnte dann in der Nacht ersticken. Wir mussten zwei Nächte ins Spital, wo der Kleine Sauerstoff bekommen hat und die Sauerstoffsättigung überwacht wurde. Er musste auch inhalieren. Schnupfen hat er aber zum Glück keinen, das klingt ja horrormässig!

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sillyspider73
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Re: Erfahrung/Empfehlung bei RS-Viren: NoseFrieda

Beitrag von sillyspider73 »

Unser Mittlerer hatte auch eine schwere RS-Infektion, als er 3 Monate alt war. Er konnte auf einmal kaum mehr atmen bzw. hat er dabei unter dem Rippenbogen "eingezogen" und war leicht blau. Er war dann eine Woche lang im Spital. Viel konnten sie dort auch nicht machen, ausser eben Sauerstoff geben, überwachen und etwas Krankengymnastik, um den Schleim zu mobilisieren (ich sass auf einem Gymnastikball, hatte meinen Sohn auf dem Schoss und bin dann vorsichtig auf- und abgehüpft :roll: ). Sie haben noch eine experimentelle Behandlung mit so einem Plexiglaskasten versucht, welcher die Luftfeuchtigkeit/Sauerstoffsättigung hätte höher halten sollen, aber das hat ihn nur hässig gemacht, so dass die Sache bald wieder abgebrochen wurde. Nach dieser Woche haben wir ihn auf eigene Verantwortung nach Hause genommen (sie hätten ihn noch länger dabehalten wollen), aber er ging ihm schon besser, und unserer Ansicht nach war es für alle vorteilhafter, die restliche Rekonvaleszenz ausserhalb des Spitals (aber unter Überwachung des Kinderarzts) zu machen - zu viel Stress für uns alle, zu viele potentielle andere Keime, die da herumschwirrten....
Er musste danach noch zwei Winter lang täglich inhalieren, da seine Bronchiolen offenbar angegriffen waren. Seither hat er aber keine Probleme mehr.

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