Hallo Mama21
Mir wäre es mit 1,5 viel zu früh gewesen, aber ich versuche es mal:
Deine Kleine wird (leider) nicht plötzlich grösser, nur weil ich ein Geschwisterchen wollt.

Sie wird, sollte es sofort einschlagen, nun mal 2-2,5 Jahre alt sein. Daher denke ich musst Du diese Fragen vor dem Hintergrund eines kleinen Kindes beantworten:
- wie soll ich anfangen fürs töpfchen zu trainieren? kommt dies von alleine?
Ein Training ist nicht nötig, es kommt von alleine, im Durchschnitt um den 3. Geburtstag herum, gibt natürlich auch Kinder, die schon mit 18 Monaten trocken sind und solche, die es erst mit 5, oder noch später werden. Viele sagen, dass ein Geschwisterchen diesen Prozess etwas verlangsamen könnte, da das Grosse dann nochmals Baby sein will. Bei uns traf das nicht zu, meine Grosse wurde damals einen Monat nach Geburt ihres Bruders trocken. Ihre Erklärung: "Ist doch mühsam für Dich zwei Kinder zu wickeln"

Sie war damals ziemlich genau 3. Bei kleinem Abstand musst Du Dich auf zwei Wickelkinder einstellen, was Vorteile und Nachteile hat.
- was wenn sie plötzlich nur noch getragen werden möchte, und ich nicht mehr darf?
Geübte Tragmamis können bei einer problemlosen Schwangerschaft fast bis zum Schluss tragen. Vorsicht ist eher geboten nach der Geburt. Schau, dass die Rückbildung gut abgeschlossen ist, bevor Du das grosse Kind trägst. Das kann sonst zu Problemen führen, die evtl. erst später ersichtlich sind. Das Neugeborene mit rund 3,5 kg ist meistens kein Problem.
Wenn es aber nicht geht, warum auch immer, dann ist es halt so. Könnte ja auch wegen einem Unfall oder so der Fall sein. Dann wird Dir nichts anderes bleiben, als Alternativen zu suchen, wie viel auf dem Schoss kuscheln, Papi tragen lassen etc. Und Verständnis zeigen und begleiten, wenn sie das frustriert. Sie darf traurig sein. Und trotzdem wissen, dass Mami sie liebt.
- wie kann ich die einschlafbegleitung besser gestalten, so dass sie selber in ihrem bettchen einschläft?
DAs finde ich sehr früh. Es gibt Babys und Kinder, die das in dem Alter können, ich persönlich kenne keins. Was spricht denn gegen ein Familienbett zu 4.? Oder dann aufteilen, jeder mit einem Kind. Meine Kinder durften immer bei uns schlafen und werden begleitet, solange es halt nötig. Die Jüngste ist 7 und schläft nicht alleine ein. Die beiden Grossen taten es auch (erst) so ab ca. 7-8 Jahren. Da mein Mann oftmals abends arbeitet, war ich häufig alleine, aber es klappte trotzdem. Einfach alle zusammen in einem Bett. Nach Geburt der Jüngsten schliefen wir so zu 5. Mein Tipp wäre einfach: anbauen, damit genug Platz für alle ist.
Ansonsten sind Büchlein immer gut. Und sie halt einbinden, wo es geht, am Besten bereits in die Vorbereitung der Geburt. Und ihr aber einräumen, dass sie nicht nur die "grosse" Schwester ist, sondern eben auch noch ein Kleinkind.
Falls Du Dich einlesen willst:
Kennst Du den Blog "das gewünscheste Wunschkind aller Zeiten"? Da steht sehr viel fundiertes zu der sogenannten "Entthronung" des Erstgeborenen bei der Geburt des Zweiten:
https://www.gewuenschtestes-wunschkind. ... -kann.html
Die beiden Bloggerinnen Daniela Grof und Katja Seide haben auch ein Geschwisterbuch rausgebracht. Ich kenne es selbst nicht, die Kritik war aber sehr gut. Ich persönlich mochte das Buch "Geschwister als Team" von Nicola Schmidt, der Autorin von "Artgerecht", auch ein tolles Buch. Soweit ich weiss gibt es alles auch als Hörbuch.