Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Für alles, was nicht in die anderen Foren passt...

Moderator: conny85

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sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

@Yoghurt/Annegretli: es gibt IMMER Situationen, die speziell sind, das sagt ja niemand dass das für alle immer gleich ist.

Aber kann mir mal jemand sagen, warum es keine männlichen Thermomixverkäufer (nur als bsp) gibt?
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annegretli74
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von annegretli74 »

@Danci
Was mich wirklich ärgert ist nicht, dass ich das Gefühl habe, ich müsste XY tun. Sondern das einige hier drin offenbar die Meinung vertreten, es sei einfach, XY zu tun. Ist es aber, je nach Umständen, nicht. Ich kann nur einen Job annehmen, der sich mit meiner familiären und persönlichen Situation vereinbaren lässt. Bei einigen ist da der Rahmen weiter gesteckt und bei anderen weniger weit.
Wenn ich ein halbwegs brauchbares Jobangebot hätte, würde ich es auch annehmen. Aber aktuell gibt es da einfach keines.

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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

annegretli74 hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 14:28 Ich wundere mich, dass es immer noch Frauen gibt, die davon ausgehen, dass alle Familien super eine Betreuung für die Kinder organisieren und finanzieren können, sobald Frau hochprozentiger arbeitet. Fehlt nur noch die alte Leiher: selber schuld, wenn man ländlich wohnt und deshalb schlechte Betreuungs-Strukturen hat. Können ja nicht alle städtisch wohnen, die Kinder haben und arbeiten wollen....
Ausser Acht gelassen werden auch tief verwurzelte Rollenbilder und Vorurteile. Eine Stelle durfte ich nicht antreten, weil: "Ich habe selbst Kinder und weiss wie das ist. Ich traue Ihnen das nicht zu, dass Sie Job und Kinder nebeneinander stemmen können." Es ging dabei lediglich um eine 40% Stelle!!!
Und wer hat das so geschrieben? Betreuung zu organisieren ist ein Knochenjob, glaube mir, ich mache ihn seit 13,5 Jahren und könnte jedes Mal schreien, wenn wieder etwas nicht klappt, wie es sollte. Aber er ist machbar. Und wer mehr arbeitet, verdient ja auch mehr und kann mehr bezahlen. Zudem gibt es Möglichkeiten von Subventionen. Diese sind nicht überall gut und genügend, aber es lohnt sich, es genauer anzuschauen. Ich kenne auch einige, die mittels einer Elternaktion etwas in der Richtung aus dem Boden gestampft haben. Ich hoffe, die KITA-Initiative hast Du schon unterschrieben?
Tief verwurzelte Rollenbilder und Vorurteile werden dadurch, dass man brotlosen Hobbies (und um diese ging es in erster Linie) nachgeht und schreibt, der Lohn sei sekundär, ja nur manifestiert.

Nochmals: Jede Familie kann tun und lassen, wie es ihr beliebt. Aber es bestehen nun mal auch Risiken und auf diese ist hinzuweisen.
Ich bin da tatsächlich direkt: das Leben kostet. Wer nicht genügend Vermögen hat, um davon zu leben und auch keine Rente, muss entweder für den Lebensunterhalt arbeiten oder ist von jemanden abhängig, mit dem Risiko, dass der Finanzierer halt mal wegfällt, aus welchem Grund auch immer. Das ist auch kein Bashing oder eine Meinung, sondern eine Tatsache. Auch wenn es nicht alle gerne hören.

@ Yoghurt
Zumindest ich habe solche Situationen ausdrücklich als Ausnahme aufgeführt...
danci hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 10:20 Spezielle Verhältnisse (Arbeitunfähigkeit, Behinderung eines Kindes und solche Sachen) sind natürlich ausgenommen, aber ohne Not könnte ich das nicht.
EDIT: Zitat eingefügt.
Zuletzt geändert von danci am Mo 4. Apr 2022, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

@ Annegretli
Nein, einfach ist nicht. Gar nicht. Auch nicht, wenn man immer (hochprozentig) gearbeitet hat. Ich glaube, das liest Du, ohne dass es jemand geschrieben hat. Der Rahmen muss gewahrt werden, aber dieser kann auch immer wieder neu gesteckt werden, in erster Linie in der Verteilung innerhalb der Familie und durch Suchen von Betreuungsmöglichkeiten etc.
Ich erinnere mich bei uns an eine Situation vor 8 Jahren:
Mein Mann und ich waren beide auf Stellensuche und nach einigen Monaten Suche, eröffneten sich plötzlich Möglichkeiten..
Er bekam zwei Angebote: A) toller Job, nicht schlecht bezahlt, 100% und mit lange Arbeitsweg resp. er müsste teilweise dort schlafen. B) 60%, flexibel, in der Nähe, ein anderer Bereich.
Ich hatte da auch die Wahl zwischen C) neuer Job. Spannend. Aber 100%+, mit Arbeitsweg von 30 Min. oder D) bleiben wo ich bin, obwohl nicht sehr glücklich, 5 Min von zu Hause, 80%.
Die Kinder waren 5 und 2. Da war für uns auch klar. Entweder wir machen A) und D) oder B) und C). A) und B) geht zusammen nicht. Das packen wir nicht. Aber seine Wahl beeinflusste meine und umgekehrt. In vielen Fällen stelle ich aber fest, dass der Job des Mannes wie vorgegeben ist und er kann (will?) Null abweichen. Und die Frau nimmt das hin oder es passt ihr sogar, weil sie dann einen Grund hat. Das meine ich nicht im Bezug auf Dich, sondern allgemein.
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annegretli74
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von annegretli74 »

@danci
Ja der Job meines Mannes ist vorgegeben, weil er aktuell nicht davon abweichen möchte. Das lässt mir kaum Spielraum.
Und ja ich hätte gerne das er einen anderen Job annähme, aber solange er nicht bereit für den Schritt ist, hilft das nicht. Aber deswegen scheiden lassen möchte ich mich auch nicht :wink:

Bin aktuell einfach zutiefst frustriert. Irgendwie komme ich gerade keinen Millimeter weiter, egal was ich anpacke. Da fühle ich mich bei gewissen Aussagen hier drin wie das Opfer, dass am Boden liegt und noch getreten wird.

edit: danke für den Hinweis mit der Kita-Initiative. Ist bislang spurlos an mir vorüber gegangen... :oops:

sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

weisst du annegretli, ich glaube es geht eben vielen genauso wie dir - sie möchten gerne arbeiten, müssen sich aber einen Job suchen, der sich an den Stundenplan der Kinder und den Job des Mannes anpasst, und am Ende nehmen sie genau deshalb mit irgendwelchen (auf Stunden aufgerechnet) schlechtbezahlten Job WEIL dieser das ermöglicht.

Das ist aber ein teufelskreis, solange sich Frau da einfügt muss Mann sich nicht bewegen. Die Feministin in mir haut da den Kopf an die Wand, dass der Mann sich nicht bewegen muss wenn BEIDE Eltern werden.
Das ist nicht fair, das ist auch nicht zielführend - und ich glaube dir, dass das extrem frustrierend ist.

Und wenn man solche Situationen unter Frauen nicht mal mehr thematisieren darf ohne dass man gleich des bashings bezichtigt wird, dann wird sich auch nie was ändern.

EDIT: und nein, Kinderbetreuung organisieren ist nicht einfach, für niemanden. Gerade nicht im ländlichen bereich wo das Angebot nicht besteht.
Auch nicht dann, wenn man gut verdient. Es ist auch nicht so, dass es allen sehr leicht fällt, das irgendwie hinzubekommen, sondern dass da sehr viel organiation, zeit und geld dahinter steckt. :oops:
Zuletzt geändert von sonrie am Mo 4. Apr 2022, 15:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Stella* »

@annegretli
Ich gehöre übrigens nicht zu denen, die davon ausgehen, dass es einfach ist, eine Betreuung zu organisieren.
Aber ich gehöre zu denen, die sagen, dass auch Väter einen Teil der Betreuungsarbeit übernehmen dürfen. :wink:

Leider gibt es immer noch zu viele Vorgesetzte, die die Meinung haben, dass man Job und Familie nicht unter einen Hut bringen kann.

Dass du wegen deinem Mann keinen Spielraum hast für einen neuen Job ist sehr ärgerlich. Das würde mich auch belasten. Für mich tönt es so, dass du dir zwar einen Job suchen kannst, aber nur so, dass es ihn nicht tangiert. Mein Mann wollte auch nie daheim bleiben, wenn unser Sohn krank war. Irgendwann hat er gemerkt, dass ich nicht locker lasse und es wurde besser. Dein Mann weiss wohl, dass du dich um ihn herum verbiegst und deshalb muss er ja nichts ändern... wirklich traurig :cry:

@Drag-Ulj
Ich kenne leider tatsächlich einige Frauen, bei denen es so war und die auch immer wieder gesagt haben, dass sie hoffentlich nicht mehr lang arbeiten müssen sondern mal mit den Kindern daheim bleiben können. Für mich eine unbegreifliche Aussage. Von Männern habe ich jedoch so etwas noch nie gehört.

@Yoghurt
Es gibt immer Situationen, wo es eine andere Lösung braucht. Genau eben bei Krankheit/Behinderung von einem Kind,…

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Sternli05 »

Als wir Kinder bekamen war klar das ich weniger arbeite. Mein Mann verdiente mehr als doppelt soviel wie ich. War zwischenzeitlich 100% Zuhause. Das habe ich genossen. Bin dann wieder eingestiegen, hab noch eine Ausbildung gemacht. Nach der Scheidung war klar das ich mir was suchen muss und ich fand auch sehr schnell einen zweiten Job. Was ich bereue ist nicht das ich bei den Kindern blieb als sie klein waren. Ich bereue, nicht ehrgeiziger gewesen zu sein in der Schule und einen anderen Job gelernt zu habe. Ich habe jetzt ein grosses Manko in der Pensionskasse, das ist so. Aber ich habe noch das Haus, das nun mir alleine gehört.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Drag-Ulj »

Stella* hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 15:24
@Drag-Ulj
Ich kenne leider tatsächlich einige Frauen, bei denen es so war und die auch immer wieder gesagt haben, dass sie hoffentlich nicht mehr lang arbeiten müssen sondern mal mit den Kindern daheim bleiben können. Für mich eine unbegreifliche Aussage. Von Männern habe ich jedoch so etwas noch nie gehört.
Ich schon ;) und bei denen beiden war es die Frau, die darauf bestanden hat, dass er immerhin TZ arbeiten geht ;)

Worüber ich mich nun wundere: warum.haben alle Verständnis für die Frau, wenn jemand ein besonderes Kind hat? Da kommen die Männer auf einmal nicht mehr ins Spiel ;)

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Drag-Ulj »

Sternli05 hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 15:32 Als wir Kinder bekamen war klar das ich weniger arbeite. Mein Mann verdiente mehr als doppelt soviel wie ich. War zwischenzeitlich 100% Zuhause. Das habe ich genossen. Bin dann wieder eingestiegen, hab noch eine Ausbildung gemacht. Nach der Scheidung war klar das ich mir was suchen muss und ich fand auch sehr schnell einen zweiten Job. Was ich bereue ist nicht das ich bei den Kindern blieb als sie klein waren. Ich bereue, nicht ehrgeiziger gewesen zu sein in der Schule und einen anderen Job gelernt zu habe. Ich habe jetzt ein grosses Manko in der Pensionskasse, das ist so. Aber ich habe noch das Haus, das nun mir alleine gehört.
Das ist doch ein klassisches Bsp, weshalb wir im Moment entscheiden - fürs vorhandene Geld im Moment & nicht in 30 Jahren (ansonsten würde es Sinn machen, dass die weniger verdienende Person mehr srbeitet). Und das kann ich niemandem verübeln.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von annegretli74 »

Meine Mutter hörte auf zu arbeiten, als wir noch klein waren. Nicht weil sie das wollte, sondern weil mein Vater nicht wollte dass sie weiter arbeitet. Heute ist sie verwitwet, lebt von AHV und wenig Ersparnissen, kann sich weder Urlaub noch sonst spezielle Dinge leisten. Nein, das will ich auch nicht.
Ich glaube aber auch nicht, dass ich seit der Geburt der Kinder etwas grundlegend anders gemacht hätte. Es hat in dem jeweiligen Moment gerade gepasst, und jetzt passt es eben nicht mehr. Try and error, so ist es doch nun einmal. Wenn jeder immer schon im voraus der Konsequenzen seines Handelns bewusst wäre, würden wir in einer ganz anderen Welt leben.
Klar muss ich mich bewegen, damit sich mein Partner bewegt. Manchmal wünschte ich mir einfach, dass diese Bewegung, egal ob im Privaten oder in der Gesellschaft, nicht immer von der Frau ausgehen muss.

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Helena
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Helena »

Also das Manko in der PK hat ja nicht die Frau, sondern es haben nachher beide weniger. Von dem her ists ja nicht die Frau, die nachher kein Geld hat? Oder was habt ihr denn alle für Eheverträge?

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Fiona1980
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Fiona1980 »

Ich wundere mich schon lange, warum die Verpackungen von Bouillonwürfeln oder die Bratensaucetube aussen immer fettig werden... 🤔
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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

Helena hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 16:22 Also das Manko in der PK hat ja nicht die Frau, sondern es haben nachher beide weniger. Von dem her ists ja nicht die Frau, die nachher kein Geld hat? Oder was habt ihr denn alle für Eheverträge?
Eheverträge bringen i.S. PK nichts. Betreffend Scheidung ist es so, dass zwar an dem Stichtag geteilt wird, wenn aber jemand beruflich stets zurückgesteckt hat, wird er resp. sie auch danach nicht viel verdienen und die PK nicht mehr auffüllen können. Der Mann schon, v.a. wenn er dann weniger unterhalt bezahlt. Das ist der grosse Unterschied.

Bleibt man zusammen bis zum Tod, haben letztlich beide weniger. Das ist richtig. Solange die Witwenrente noch fliessen. Ich bin da pessimistisch.


@ Annegretli
Ich verstehe Deinen Frust, glaube mir. Und auch, dass dann Kommentare anders verstanden werden. Es tut mir auch leid, dass Du gerade in der Situation bist. Wenn sich der Mann da nicht bewegt, es ist ja leider eher die Regel als die Ausnahme, dann gibt es vielleicht andere Möglichkeiten: Ein Sparkonto zwecks PK-Einkauf? Eine Bekannte von mir ist in Haushaltsstreik gegangen. Sie meinte, wenn sie arbeiten soll und die Kinder ihr Problem sind, weil der Herr denkt, der Papa-Tag, den er hat, sei genug, und darüber hinaus müssten die Kinder nicht betreut werden (sie verdienen ähnlich, sie arbeitet weniger, genau aus den genannten Gründen, würde gerne mehr), dann soll er den Haushalt machen. Sie habe dafür nicht auch noch Zeit. Er nahm sie nicht ernst, sie wusch aber nicht mehr und putzte auch nichts mehr, kümmerte sich um die Kinder und ging arbeiten. Nach einer Weile hat er es gecheckt und nun machen sie es seit 2 Jahren genau so und es klappt. Dadurch, dass sie "nur" Kinder und Arbeit hat, konnte sie auch etwas rauf. Und er macht den Haushalt ohne dabei von der Arbeit zu fehlen. Ich sage nicht, mach es so, nur dass es manchmal auch ungewöhnliche Wege gibt. Toitoitoi für Dich :)
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Helena »

Das ist so. Aber es hindert Frau ja nichts daran während der Kinderphase oder generell, ohne PK zu sparen und in eine 3. Säule zu investieren? Oder sonst wie zu sparen?
Ob das Geld in einer PK steckt oder ich es so beiseite lege ist ja wurst?
Dann wäre es auch egaler, wenn später weiterhin wenig rein kommt?

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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

@ Helena
Das finde ich jetzt sehr vereinfacht:
Also, wenn Frau ganz aussteigt, hat sie ja auch keinen Anspruch auf die 3. Säule. Ob das Geld in der PK ist oder separat spielt sehr wohl eine Rolle, denn Rente und Kapital ist ja nicht das Gleiche. Und glaube mir, in den meisten Familien ist, wenn eine Seite nicht oder nur sehr wenig arbeitet, gar nicht unbedingt genug Geld da, um noch grosse Ersparnisse zu bilden. Und selbst wenn gespart wird, so ist die Bereitschaft selten da, das als Sparen der Frau als Vorsorge zu betrachten, dafür bräuchte es ja wieder einen Ehevertrag.
Sagen wir es so: Ich bin seit 13 Jahren Familienrechtsanwältin und noch NIE ist mir ein Paar mit einem Konto begegnet, das angelegt wurde, um die Vorsorgelücke der Frau zu decken. Man könnte es machen. Es ist einfach meistens theoretisch.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von annegretli74 »

@Helena und Danci:
Wir legen relativ viel pro Jahr weg (3. Säule) und haben auch nur einen Teil der PK ins Haus investiert. Zudem hat mein Mann eine Lebensversicherung, die im Falle seines Todes wenigstens für eine gewisse Zeit der Restfamilie einen gewisse finanzielle Sicherheit gewährt.
Von dem her könnte ich mich ja ausruhen und sagen: wir haushalten gut mit dem Verdienst meines Mannes und könnten auch nach der Pensionierung ganz ordentlich davon leben. Trotzdem ist es nicht so einfach. Während ich mich oft in der Rolle der Bittstellerin wiederfinde, sobald es ums Geld ausgeben geht, leidet mein Mann unter dem Druck des Alleinversorgers. Das hatten wir im Vorfeld nicht so bedacht.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Ursi71 »

Sternli05 hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 15:32 Als wir Kinder bekamen war klar das ich weniger arbeite. Mein Mann verdiente mehr als doppelt soviel wie ich. War zwischenzeitlich 100% Zuhause. Das habe ich genossen. Bin dann wieder eingestiegen, hab noch eine Ausbildung gemacht. Nach der Scheidung war klar das ich mir was suchen muss und ich fand auch sehr schnell einen zweiten Job. Was ich bereue ist nicht das ich bei den Kindern blieb als sie klein waren. Ich bereue, nicht ehrgeiziger gewesen zu sein in der Schule und einen anderen Job gelernt zu habe. Ich habe jetzt ein grosses Manko in der Pensionskasse, das ist so. Aber ich habe noch das Haus, das nun mir alleine gehört.
Was mich da grad wundert: Wurden denn die Pensionskassen von dir und dem Ex nicht bei de Scheidung hälftig aufgeteilt?

@Annegretli: Ich muss sagen, ich verstehe deinen Frust, aber ich bin schon der Überzeugung, dass man sich massiv bewegen muss bei einem Wiedereinstieg, vor allem wenn er zu einem niedrigen Pensum erfolgen soll. Ich habe bei dir gelesen, dass du "einige Wochen" gesucht hast. Es ist nicht ganz klar, ob die die Betreuung oder die neue Stelle gemeint hast. Meine Erfahrung ist: Einige Wochen ist bei beidem nichts. Ich habe (obwohl hoch qualifiziert) über ein Jahr lang eine Stelle gesucht. (obwohl ich nie ganz weg war, sondern auf Mandatsbasis in meinem Gebiet weiter gearbeitet habe). Ich habe wohl über 100 Absagen bekommen, weil überqualfiziert, Pensum zu niedrig (60%) etc. Nach ca. einem halben Jahr habe ich über einen Kollegen eine STelle gefunden: Weder auf einem Gebiet das mir passte, noch mit Arbeit, die mir gefallen hat, und der Arbeitsweg war viel zu lang, als dass es langfristig machbar gewesen wäre. Trotzdem habe ich die Stelle angenommen, für sechs Monate. Während der Zeit habe ich weiter jeden Monat 20 Bewerbungen verschickt. Ca. drei Monate nachdem diese Stelle fertig war, habe ich die neue Stelle gefunden, wo ich jetzt schon zehn Jahre bin. Und die Stelle hätte ich kaum bekommen, wenn ich nicht auch die Sch...Stelle von vorher auf meinem CV hätte ausweisen können.
Was ich damit sagen will: Der (Wieder)einstieg ist harte Knochenarbeit, es dauert lange und viel Durchhaltewillen und viel Frustrationstoleranz, um etwas tragbares zu finden. Und man wird nicht darum herumkommen, auch in Bereichen zu suchen, die vielleicht gar nicht passen von wegen Weg, Arbeit oder Pensum.
Ich wünsch dir viel Eniergie auf deinem Weg!

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von annegretli74 »

@Ursi
Ich verstehe dich schon, und ja, ich habe mich noch nicht "massiv" bewegt bis jetzt. Mein letzter Job war aber auch schon weit weg von meinen Kompetenzen und eine Übergangslösung, wenn man es so sagen darf. Es ist auch nicht so, dass ich besondere Ansprüche hätte an eine neue Stelle. Ich will aber zumindest ein Mindestmass an Ansprüchen haben. Also Thermomix verkaufen gehört nicht dazu :P

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Desroches »

danci hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 17:29 Sagen wir es so: Ich bin seit 13 Jahren Familienrechtsanwältin und noch NIE ist mir ein Paar mit einem Konto begegnet, das angelegt wurde, um die Vorsorgelücke der Frau zu decken. Man könnte es machen. Es ist einfach meistens theoretisch.
Ich kenne 2 Ehepaare, welche das so machen. In beiden Fällen hat der Mann aber ein hohes Einkommen. Als wir nur mit einem Einkommen lebten, wäre dies bei uns jedenfalls nicht möglich gewesen.

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