Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Für alles, was nicht in die anderen Foren passt...

Moderator: conny85

Antworten
KaylaB
Member
Beiträge: 182
Registriert: Do 24. Nov 2016, 10:38

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von KaylaB »

Mialania hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 14:01 Wenn ich mit dem Kinderarzt Kontakt habe, geht das ganze Feedback immer an meinen Mann.
Telefoniere mit der MPA, sie klärt ab und ruft meinen Mann "zurück".
Kinderarzt löscht eMail und TelNr von meinem Mann, schreibt meine Nr. rein. Mail geht an meinen Mann. Ich schaue den ganzen Tag aufs Handy und aktualisiere die Mails, weil mein Mann mir mehrfach gesagt hat, ich müsse ihm das Ergebnis sofort mitteilen. Leitet er mir nachmittags das Mail weiter.

Ist bald seit vier Jahren so. Es klappt komischerweise nur, wenn mich der Kinderarzt direkt anruft - aber er hat mich auch schon "einfach so" angerufen, weil er eine Notiz hatte, mich anzurufen 🤷🏻‍♀️
Passiert bestimmt, weil die in der Mailsoftware gespeicherte Adresse genommen wird, anstatt die aktuelle Adresse aus der Software zu nehmen :wink: Könnte in einem andern Fall gut mal heikel sein, hier für euch einfach mühsam. Ommmmm

Benutzeravatar
Berlin
Vielschreiberin
Beiträge: 1102
Registriert: Fr 30. Jul 2004, 10:13
Wohnort: Region Zürich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Berlin »

jupi2000 hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 14:05 Aber das meine ich doch genau. Sozial schwach. Was heisst das denn überhaupt? Ist das Kind von einer Verkäuferin und eines einfachen Fabrikarbeiters "sozial schwach"? Ist dieses Kind automatisch weniger schlau?
Sozial schwach beinhaltet Einkommen und Bildungsnähe des Elternhauses. Aber eben nicht den Intellekt der Kinder. Aber es ist erwiesen, dass in der Schweiz Kinder aus Nicht-Akademiker-Familien (bei gleichem Intellekt) nur halb so oft eine gymnasiale Matura absolvieren wie Kinder aus Akademikerfamilien. Um da mehr Chancengerechtigkeit herzustellen müssten Kinder mit Potential, die von zu Hause diesbezüglich nicht so viel Unterstützung und Motivation erfahren, stärker gefördert und bestärkt werden. Und das passiert schlussendlich zum grossen Teil über die Lehrpersonen.

Ich sage nicht, dass die Angabe der Berufe der Eltern gegenüber der Schule dieses Problem lösen. Ich sage einfach, dass es unsinnig ist, solche Unterschiede "zu ignorieren", weil es sie gibt und sie sich auf den Bildungsabschluss der Kinder auswirken. Das Kind mit der Mutter, welches an der Tankstelle arbeitet, hat in der Schweiz eher geringe Chancen auf einen sozialen Aufstieg. Das ist klar nachgewiesen, die soziale Mobilität in der Schweiz ist relativ tief. Und - im Unterschied zu Dir - denke ich nicht, dass primär die Vorurteile der Lehrpersonen dafür verantwortlich sind. Aber ich glaube, dass da mit mehr Bewusstsein in der Schule viel gemacht werden könnte.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

Mialania
Stammgast
Beiträge: 2862
Registriert: Fr 27. Sep 2019, 13:50
Geschlecht: weiblich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Mialania »

KaylaB hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 14:38
Mialania hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 14:01 Wenn ich mit dem Kinderarzt Kontakt habe, geht das ganze Feedback immer an meinen Mann.
Telefoniere mit der MPA, sie klärt ab und ruft meinen Mann "zurück".
Kinderarzt löscht eMail und TelNr von meinem Mann, schreibt meine Nr. rein. Mail geht an meinen Mann. Ich schaue den ganzen Tag aufs Handy und aktualisiere die Mails, weil mein Mann mir mehrfach gesagt hat, ich müsse ihm das Ergebnis sofort mitteilen. Leitet er mir nachmittags das Mail weiter.

Ist bald seit vier Jahren so. Es klappt komischerweise nur, wenn mich der Kinderarzt direkt anruft - aber er hat mich auch schon "einfach so" angerufen, weil er eine Notiz hatte, mich anzurufen 🤷🏻‍♀️
Passiert bestimmt, weil die in der Mailsoftware gespeicherte Adresse genommen wird, anstatt die aktuelle Adresse aus der Software zu nehmen :wink: Könnte in einem andern Fall gut mal heikel sein, hier für euch einfach mühsam. Ommmmm
Das ist ja doof. Mein Mann wurde überall zuerst eingespeichert und jetzt nimmt es immer ihn primär. Aber wenn ich mit der MPA telefoniere, gehe ich davon aus, dass sie Tel. Nr lesen kann. Mein Mann hat aufgeregt angerufen, als er eine Combox Nachricht vom Kinderarzt bekommen hat, was denn passiert sei etc.

Sternli05
Plaudertasche
Beiträge: 5231
Registriert: Di 15. Dez 2015, 08:15

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Sternli05 »

Sorry, aber gibts nur Akademikerfamilien und andere? Gibt doch so viel dazwischen. Wir sind keine Akademiker, haben normale Berufe. Ich lerne mit den Kindern, bin da wenn sie mich brauchen. Wahrscheinlich gelte ich jetzt, als alleinerziehend als sozial schwach, was aber nichts mit meiner Bildung zu tun hat oder wie ich mit den Kindern lerne. Man muss überall den Beruf eintragen. Auch beim Arzt oder sonstwo. Habe mir darüber noch nie Gedanken gemacht.

Benutzeravatar
maop
Member
Beiträge: 340
Registriert: Do 1. Jul 2010, 18:53
Geschlecht: weiblich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von maop »

Ich finds auch heikel mit den Berufen. Ihr kennt sicher das Experiment mit der selbsterfüllenden Prophezeiung.

Da hat man Lehrpersonen am Anfang des Schuljahres gesagt dass zufällig ausgewählte Kinder besonders begabt seien und am Ende der Messperiode, hatten genau diese Kinder ihre Leistungen überdurchschnittlich verbessern.
Die Lehrpersonen bestritten alle diese Kinder besonders gefördert zu haben.
(Dies ist ein meine Erinnerung an die Studie, muss dann noch die Quelle googeln, hoffe ich hab’s richtig wieder gegeben)

Das ist in der Schule ein bekanntes Phänomen.

Drum hat’s mich auch grad heute geärgert, dass die Klp meiner Tochter ihr eine 5.5 in Mathe im Zeugnis gegeben hat ihr aber bei der Besprechung gesagt hat, dass sie das wahrscheinlich nicht halten könne im nächsten Semester. :evil: :evil:

Benutzeravatar
maop
Member
Beiträge: 340
Registriert: Do 1. Jul 2010, 18:53
Geschlecht: weiblich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von maop »

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pygmalion-Effekt

Hier der Link dazu

Ist jetzt nicht ganz das gleiche, wie mit dem Berufen. Aber ich kann mir gut vorstellen und meine das ist auch erwiesen, dass das Wissen der Berufe uns des sozialen Backgrounds des Kindes einen Effekt hat.

5erpack
Wohnt hier
Beiträge: 4418
Registriert: Do 12. Sep 2019, 10:10
Geschlecht: weiblich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von 5erpack »

Sternli05 hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 16:07 Sorry, aber gibts nur Akademikerfamilien und andere? Gibt doch so viel dazwischen. Wir sind keine Akademiker, haben normale Berufe. Ich lerne mit den Kindern, bin da wenn sie mich brauchen. Wahrscheinlich gelte ich jetzt, als alleinerziehend als sozial schwach, was aber nichts mit meiner Bildung zu tun hat oder wie ich mit den Kindern lerne. Man muss überall den Beruf eintragen. Auch beim Arzt oder sonstwo. Habe mir darüber noch nie Gedanken gemacht.
Und ich als Hausfrau und Kindern haben migrationshintergrund wegen Vater und Vorurteile sind gepflastert bis zum geht nicht mehr.
Es ist einfach erwiesen das sie schlechter benotet, schlechter gefördert etc werden.
Oder eben die Erwartungshaltung der Lehrer eine andere ist.
Wie liest man oft : Kinder fühlen sehr genau, wenn es den Eltern schlecht geht etc.
Sie fühlen auch, wenn Lehrer sie benachteiligen.

Oder eben sehen es deutlich.
Maop der jetzige Mathelehrer meines Sohnes sagte das auch das er ihn definitiv nicht im VP sehen.
Tja er kommt jetzt eben doch ins VP.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

Drag-Ulj
Plaudertasche
Beiträge: 5995
Registriert: Fr 2. Okt 2015, 15:08
Geschlecht: weiblich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Drag-Ulj »

Berlin
Diese Rückschlüsse sind so individuell und brutal subjektiv - schon alleine bei deinem Bsp: Akademikereltern = Kinder bekommen Unterstützung.
Möglich wäre auch, AE = nie zu Hause = keine Unterstützung. Wie man eben will... Schade!

Benutzeravatar
Berlin
Vielschreiberin
Beiträge: 1102
Registriert: Fr 30. Jul 2004, 10:13
Wohnort: Region Zürich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Berlin »

5erpack hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 16:57 Und ich als Hausfrau und Kindern haben migrationshintergrund wegen Vater und Vorurteile sind gepflastert bis zum geht nicht mehr.
Es ist einfach erwiesen das sie schlechter benotet, schlechter gefördert etc werden.
Da bin ich mir nicht so sicher wegen der Benotung und Förderung. Die von maop zitierte Studie behandelt auch nicht dieses Thema. Und wo und wie Deine Aussage genau erwiesen ist würde mich schon noch interessieren.

Meine Aussage war, dass Kinder, die von zu Hause aus nicht so gefördert und motiviert werden (können), einen speziellen Anschub von der Schule brauchen. Wenn Ihr Eure Kinder selber fördert (zumindest wenn man all Deine Aussagen liest, was Du alles machst), dann ist das ja super. Und zumindest Deinen Aussagen nach erhalten Deine Kinder unzählig mehr Förderungen in und rund um die Schule, als meine jemals erhalten haben.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

5erpack
Wohnt hier
Beiträge: 4418
Registriert: Do 12. Sep 2019, 10:10
Geschlecht: weiblich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von 5erpack »

Berlin ich müsste das suchen.
Las es vor einigen Jahren.

Und ja Förderung. Kommt wohl auf die Schule an.
Hier wird nicht mal der nachteilsausgleich angesehen. Der ist hier nix wert.
In der alten Schule war das alles anders.
( macht mir auch Mühe, weil die Entscheidung umzuziehen nicht einfach war, genau wegen diesen Dingen.)
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

Benutzeravatar
Berlin
Vielschreiberin
Beiträge: 1102
Registriert: Fr 30. Jul 2004, 10:13
Wohnort: Region Zürich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Berlin »

@Drag-Uli,
Es ist ja nicht so, dass dies "meine Vorurteile" wären. Es ist ein breit erforschter Fakt.

Gerne verlinke ich dazu einen Artikel aus dem Jahr 2019: https://www.swissinfo.ch/ger/serie--soz ... t/45416526:

- Die Schweiz hat im Vergleich zu anderen Ländern eine tiefe Bildungsmobilität. Das heisst: Nur wenige, die aus einem Elternhaus mit geringer Bildung kommen, schaffen einen Hochschulabschluss.
- "Akademikerkinder haben eindeutig höhere Bildungschancen als Arbeiterkinder", sagt Robert Fluder, Professor an der Fachhochschule Bern.

Und aus einem Bericht des Tages-Anzeigers von Anfang 2021https://www.tagesanzeiger.ch/so-schwer- ... 0768126902:
- Die Wahrscheinlichkeit, in der Schweiz als Akademikerkind ans Gymi zu kommen, liegt gemäss Statistiken bei rund 80 Prozent. Die Gymi-Chance bei intellektuell vergleichbaren Kinder aus ärmeren, (vermeintlich) bildungsfernen Verhältnissen ist mit knapp 25 Prozent massiv geringer.
- Bildungsexpertin Margrit Stamm formulierte dazu im Mai 2021 in der «Aargauer Zeitung»: «Schon der Habitus der Primarschülerin verweist auf ihre soziale Position. Hat sie einen differenzierten Wortschatz oder Hobbys, die etwas kosten, dann sind ihr Vorteile in der Schule wahrscheinlich gewiss. Nicht weil Lehrkräfte parteiisch sind, sondern weil die Schule mittelschichtsorientiert ist und Kinder mit einer solchen Mentalität unbewusst belohnt.»

Und wer sich vertieft interessiert, dem kann ich gerne die Publikation des Schweizerischen Wissenschaftsrats zum Thema Soziale Selektivität empfehlen: https://wissenschaftsrat.ch/images/stor ... et_WEB.pdf
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

Sternli05
Plaudertasche
Beiträge: 5231
Registriert: Di 15. Dez 2015, 08:15

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Sternli05 »

5erpack
Das kann ich hier nicht feststellen. Es hat einige Kinder von Akademikern. Der Vater Einer der besten Freunde meines Sohnes, ist z.B. Geschäftsführer einer grösseren Firma und wird nicht besser benotet als mein Sohn oder der andere Freund mit Migrationshintergrund. Auch unter uns Eltern gibt es keine solchen Unterschiede.

Benutzeravatar
Helena
Foren-Guru
Beiträge: 8166
Registriert: Do 9. Okt 2014, 23:09
Geschlecht: weiblich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Helena »

Ein Geschäftsführer ist doch nicht unbedingt ein Akademiker??? Lustiges Beispiel:-)).

Ich denke aber auch, dass moderne LPs die Kompetenzen der Kinder beurteilen und sicher nicht den Hintergrund...

Sternli05
Plaudertasche
Beiträge: 5231
Registriert: Di 15. Dez 2015, 08:15

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Sternli05 »

Helena
Doch ich denke als CEO einer grossen Firma bist du Akademiker. Genauer möchte ich nicht werden.

Benutzeravatar
bodega
Vielschreiberin
Beiträge: 1012
Registriert: Do 1. Mär 2007, 11:55

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von bodega »

Ich finde die Berufe der Eltern auch spannend... :oops: machmal ergeben sich da auch tolle Gelegenheiten (Bäckereibesuch o.ä.). Wir erfahren es nicht offiziell weil es bei der Anmeldung nicht gefragt wird...ABER: Meistens weiss ich sehr schnell was oder wo wer arbeitet. :mrgreen: Zudem, es heisst überhaupt nicht, dass Akademikereltern die ganze "Kindererziehung" besser im Griff haben als "Handwerker". Ui nei... da wurde ich schon oft eines Besseren gelehrt.

Benutzeravatar
Moreen
Posting Freak
Beiträge: 3607
Registriert: Mi 14. Okt 2009, 14:06

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

@bodega, es geht ja nicht um die Erziehung an sich, sondern um das Vermitteln von Wissen. Und ich denke schon, dass, je höher die Bildung der Eltern, umso mehr Wissen können sie ihren Kindern vermitteln. Ich selber habe keinen akademischen Abschluss, habe aber meinen Kindern immer Wissen vermittelt (ich musste halt einfach vorab recherchieren). Die Rückmeldungen der LP's waren jeweils sehr positiv, es kam immer mal wieder die Rückmeldung: "Ihre Kinder wissen schon sooo viel...". Es braucht nicht zwingend einen akademischen Abschluss, um das eigene Kind ans Gymi / Studium zu bringen, vielmehr kommt es wohl auf das Engagement der Eltern an.

Übrigens: das finde ich eine ganz tolle Idee :D
bodega hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 19:35 Ich finde die Berufe der Eltern auch spannend... :oops: machmal ergeben sich da auch tolle Gelegenheiten (Bäckereibesuch o.ä.).
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

Benutzeravatar
ChrisBern
Plaudertasche
Beiträge: 5475
Registriert: Di 14. Nov 2017, 08:49
Geschlecht: weiblich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ChrisBern »

In D gab es doch auch einmal die Studie, dass selbst Namen der Kinder (Kevin, Chantal) einen Einfluss auf die Benotung haben. Insofern gibt es da sicher einige Faktoren, die einen Einfluss auf die Benotung ausserhalb der Leistung haben. Das passiert ja unbewusst und ist keine Absicht.

https://www.spiegel.de/lebenundlernen/s ... 12948.html

Bei mir war es so (Akademikerkind), dass ich teilweise immer noch gut benotet wurde, auch wenn ich einmal schlecht war (meistens hatte ich sehr gute Noten). Die Lehrer gingen davon aus, dass ich das schon kann und weiss.

Drag-Ulj
Plaudertasche
Beiträge: 5995
Registriert: Fr 2. Okt 2015, 15:08
Geschlecht: weiblich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Drag-Ulj »

Berlin hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 17:22 @Drag-Uli,
Es ist ja nicht so, dass dies "meine Vorurteile" wären. Es ist ein breit erforschter Fakt.

Gerne verlinke ich dazu einen Artikel aus dem Jahr 2019: https://www.swissinfo.ch/ger/serie--soz ... t/45416526:

- Die Schweiz hat im Vergleich zu anderen Ländern eine tiefe Bildungsmobilität. Das heisst: Nur wenige, die aus einem Elternhaus mit geringer Bildung kommen, schaffen einen Hochschulabschluss.
- "Akademikerkinder haben eindeutig höhere Bildungschancen als Arbeiterkinder", sagt Robert Fluder, Professor an der Fachhochschule Bern.

Und aus einem Bericht des Tages-Anzeigers von Anfang 2021https://www.tagesanzeiger.ch/so-schwer- ... 0768126902:
- Die Wahrscheinlichkeit, in der Schweiz als Akademikerkind ans Gymi zu kommen, liegt gemäss Statistiken bei rund 80 Prozent. Die Gymi-Chance bei intellektuell vergleichbaren Kinder aus ärmeren, (vermeintlich) bildungsfernen Verhältnissen ist mit knapp 25 Prozent massiv geringer.
- Bildungsexpertin Margrit Stamm formulierte dazu im Mai 2021 in der «Aargauer Zeitung»: «Schon der Habitus der Primarschülerin verweist auf ihre soziale Position. Hat sie einen differenzierten Wortschatz oder Hobbys, die etwas kosten, dann sind ihr Vorteile in der Schule wahrscheinlich gewiss. Nicht weil Lehrkräfte parteiisch sind, sondern weil die Schule mittelschichtsorientiert ist und Kinder mit einer solchen Mentalität unbewusst belohnt.»

Und wer sich vertieft interessiert, dem kann ich gerne die Publikation des Schweizerischen Wissenschaftsrats zum Thema Soziale Selektivität empfehlen: https://wissenschaftsrat.ch/images/stor ... et_WEB.pdf
In meinem Bsp. ist auch nicht meine Sichtweise dargestellt, sondern eine mögliche - subjektive. Deswegen ist es schade fürs Kind, wenn sich die LP anhand der Berufsbezeichnung etwas vorstellt...

Benutzeravatar
bodega
Vielschreiberin
Beiträge: 1012
Registriert: Do 1. Mär 2007, 11:55

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von bodega »

Siehst du Moreen, du hast keinen akademischen Abschluss und konntest deinen Kindern trotzdem viel Wissen mitgeben. Wieso soll das jemand mit einem Lehrabschluss nicht können? Habe gerade ein Kind von "Detailhandelsangestellten", was die ihren Kindern auf den Lebensweg mitgeben.... ui, ich staune nur... es kommt nicht auf den Beruf der Eltern an, sondern auf die Lebenseinstellung, die Freude an den Kindern und auf eine gewisse "Lebensintelligenz". Nur weil man im Kanton Zürich an der Goldküste wohnt, dem Kind sämtliche Gymivorbereitungprüfungen bezahlt (sorry, Klischee, genau wie das mit den Berufen...) , heisst das nicht, dass das Kind mal lebensfähiger ist

Benutzeravatar
dede
Vielschreiberin
Beiträge: 1768
Registriert: Sa 13. Okt 2012, 20:32
Geschlecht: weiblich

Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von dede »

bodega hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 20:00 Siehst du Moreen, du hast keinen akademischen Abschluss und konntest deinen Kindern trotzdem viel Wissen mitgeben. Wieso soll das jemand mit einem Lehrabschluss nicht können? Habe gerade ein Kind von "Detailhandelsangestellten", was die ihren Kindern auf den Lebensweg mitgeben.... ui, ich staune nur... es kommt nicht auf den Beruf der Eltern an, sondern auf die Lebenseinstellung, die Freude an den Kindern und auf eine gewisse "Lebensintelligenz". Nur weil man im Kanton Zürich an der Goldküste wohnt, dem Kind sämtliche Gymivorbereitungprüfungen bezahlt (sorry, Klischee, genau wie das mit den Berufen...) , heisst das nicht, dass das Kind mal lebensfähiger ist
Da hätte ich mal das Klischee, dass das Kind von der Goldküste weniger lebensfähig ist, als das Kind der engagierten Detailhandelsangestellten, das mit beiden Füssen auf dem Boden steht und nicht alles in den H...... gestossen bekommt.
Eigentlich wundere ich mich, dass man sich über Klischees wundern kann. Ist doch irgendwie etwas unglaublich Alltägliches, dem wir ständig ausgeliefert sind.

Antworten