@Drag-Uli,
Es ist ja nicht so, dass dies "meine Vorurteile" wären. Es ist ein breit erforschter Fakt.
Gerne verlinke ich dazu einen Artikel aus dem Jahr 2019:
https://www.swissinfo.ch/ger/serie--soz ... t/45416526:
- Die Schweiz hat im Vergleich zu anderen Ländern eine tiefe Bildungsmobilität. Das heisst: Nur wenige, die aus einem Elternhaus mit geringer Bildung kommen, schaffen einen Hochschulabschluss.
- "Akademikerkinder haben eindeutig höhere Bildungschancen als Arbeiterkinder", sagt Robert Fluder, Professor an der Fachhochschule Bern.
Und aus einem Bericht des Tages-Anzeigers von Anfang 2021
https://www.tagesanzeiger.ch/so-schwer- ... 0768126902:
- Die Wahrscheinlichkeit, in der Schweiz als Akademikerkind ans Gymi zu kommen, liegt gemäss Statistiken bei rund 80 Prozent. Die Gymi-Chance bei intellektuell vergleichbaren Kinder aus ärmeren, (vermeintlich) bildungsfernen Verhältnissen ist mit knapp 25 Prozent massiv geringer.
- Bildungsexpertin Margrit Stamm formulierte dazu im Mai 2021 in der «Aargauer Zeitung»: «Schon der Habitus der Primarschülerin verweist auf ihre soziale Position. Hat sie einen differenzierten Wortschatz oder Hobbys, die etwas kosten, dann sind ihr Vorteile in der Schule wahrscheinlich gewiss. Nicht weil Lehrkräfte parteiisch sind, sondern weil die Schule mittelschichtsorientiert ist und Kinder mit einer solchen Mentalität unbewusst belohnt.»
Und wer sich vertieft interessiert, dem kann ich gerne die Publikation des Schweizerischen Wissenschaftsrats zum Thema Soziale Selektivität empfehlen:
https://wissenschaftsrat.ch/images/stor ... et_WEB.pdf