Zweijähriger mag nichts mehr essen

Allgemeine Themen ab dem 2. Lebensjahr

Moderator: conny85

Drag-Ulj
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von Drag-Ulj »

Mir gefällt dieses lapidare "das geht so Jahre lang, macht aber nichts" auch überhaupt nicht. Ich meinte eher, ich würde es aktuell sein lassen & dann mal Unverträglichkeiten beim KiA ansprechen - ist ja bald.

Ich hatte/habe einen heiklen Esser (und einen weiteren, der es effektiv spürt, was er nicht verträgt) und habe ihn immer wieder beobachtet: vor allem die Kleinen bekommen so einiges zwischendurch zu essen, am Tisch unbeliebtes zu essen, macht dann keinen Sinn mehr. Ich habe jeweils den vollen Teller stehen lassen und wenn das Kind Hunger hatte, immer wieder angeboten.

Klar hat es sich herauskristallisiert, dass Kinder ein paar Lebensmittel nicht runterbekommen, da gibts auch keinen Zwang, aber per se einen Ersatz anbieten würde ich nicht - vor allem würde ich nicht auf Ungesundes ausweichen, z.B. nimm ein Schoggipudding, wenn du keine Suppe magst...

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ChrisBern
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von ChrisBern »

Bei uns gab und gibt es Brot als Alternative und Apfel/Gurke. So macht es die Schule bei uns auch und Kita hat es auch so gehändelt. Ich hatte mal ein Buch gelesen (mein Kind will nicht essen oder so ähnlich), da wurde vorgeschlagen, dass man eine einfache Alternative (also wo man nicht extra kochen muss, sondern was leicht verfügbar ist) anbieten darf. Damit fahren wir ganz gut. Und eben die Sachen nicht mischen (zb noch keine sauce auf die Nudeln), damit man sich einzeln rausnehmen kann.

Drag-Ulj
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von Drag-Ulj »

Brot hätte ich genau nie anbieten dürfen, denn Kind 2 hätte nur noch Brot gegessen ;)

Hier gilt heute noch: 1. Portion mit Sosse, jede weitere wie gewünscht.

5erpack
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von 5erpack »

ChrisBern hat geschrieben: Mo 1. Nov 2021, 09:46 Bei uns gab und gibt es Brot als Alternative und Apfel/Gurke. So macht es die Schule bei uns auch und Kita hat es auch so gehändelt. Ich hatte mal ein Buch gelesen (mein Kind will nicht essen oder so ähnlich), da wurde vorgeschlagen, dass man eine einfache Alternative (also wo man nicht extra kochen muss, sondern was leicht verfügbar ist) anbieten darf. Damit fahren wir ganz gut. Und eben die Sachen nicht mischen (zb noch keine sauce auf die Nudeln), damit man sich einzeln rausnehmen kann.
Wir eben auch und wehe GG kocht.
Der mischt dann zum Beispiel die Spaghetti grad mit der Sauce an und voila das Theater ist vorprogrammiert.

@ jahrelang. Ich mein damit nicht, nur jahrelang nur 2-3 Lebensmittel. Es gibt und gab bei all meinen Kindern einfach immer lange Phasen, wo es kompliziert war.
Zum Beispiel hat mein jüngster nur Äpfel gegessen und nur die Gala. Nix anderes, als Früchte!
Das ging tatsächlich ein ganzes Jahr so.
Dann an einem Sommer, hat er plötzlich Aprikosen und Wassermelone entdeckt. Und Äpfel waren passe.
Jetzt zum Beispiel isst er nur Bananen.
Äpfel mag er seit gut vier Monaten gar nicht mehr.
Dafür verschlang er plötzlich Gurken und Karotten.
Nudeln bleiben immer noch nackig und Pommes mag er bis heute nicht.
Dafür liebte er Fisch ohne Ende, verweigerte aber Fleisch total.

Es ist äusserst interessant diese Entwicklung zu sehen.
Wir bieten an, jeder darf nehmen was er will.
Aber Extras gibt es keine.

Es ist immer ein Wechsel in der speiseauswahl und solange das Kind fit, munter und auch sonst zwäng ist, warum zwingen?
Denn das hat bei uns bei einem Kind zur totalen Verweigerung geführt und das war dann gar nicht mehr in Ordnung.

Wie gesagt, alle meine Kinder waren als Kleinkind Kinder schwierige Esser und heute Schaufeln sie alles in sich rein und Schrecken auch vor total unbekanntem nicht zurück.
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von Drag-Ulj »

Ein ganzes Jahr nur Äpfel?
Oder war das ein Jahr lang fie einzige Frucht, die er ass?

Das erstere glaube ich jetzt mal aus der Ferne nicht. Und für jemanden, der sich gerade Sorgen macht, macht dies einen RIESIGEN Unterschied.

Von zwingen redet auch niemand, das ist bestimmt kontraproduktiv. Unterstützen würde ich es auch nicht & diese Erklärungen "als Kind ass ich auch nur Schnecken & bin gesund" sind zu vergleichen mit "mein Onkel hat 3 Päckchen Zigaretten am Tag geraucht und wurde 92"

5erpack
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von 5erpack »

Er ass tatsächlich ein Jahr lang nur Äpfel als Früchte.
Andere Früchte wollte er gar nicht erst anfassen etc.
Wir haben immer angeboten und er hat auch probiert von anderen Früchten, aber Nö nix für ihn.

Aber er ist, was das betrifft, etwas speziell. Er braucht länger, bis er neues akzeptiert ( hätte das vielleicht dazu schreiben sollen).
So haben wir dasselbe Problem bei ihm auch mit den Kleidern, Schuhen etc.
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von Drag-Ulj »

Na, siehst du: er ass also nicht nur Äpfel, darauf wollte ich hinaus. Das ist ein wichtiger Unterschied, entscheidend!

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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von sonrie »

Es ist aber etwas anderes, ob ein Kind ein Jahr lang nur äpfel isst und keine anderen Früchte, oder ob ein Kind generell sehr viel / alles andere an Essen verweigert.

EDIT: Drag-ulj war schneller
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von 5erpack »

Drag-Ulj hat geschrieben: Mo 1. Nov 2021, 10:52 Na, siehst du: er ass also nicht nur Äpfel, darauf wollte ich hinaus. Das ist ein wichtiger Unterschied, entscheidend!
Ich hab nie geschrieben das er NUR Äpfel isst.
Nur das NUR Äpfel ist als Früchte ein Jahr lang.
Hab es extra nochmal nachgelesen.
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von ChrisBern »

Drag-Ulj hat geschrieben: Mo 1. Nov 2021, 10:20 Brot hätte ich genau nie anbieten dürfen, denn Kind 2 hätte nur noch Brot gegessen ;)

Hier gilt heute noch: 1. Portion mit Sosse, jede weitere wie gewünscht.
Warum soll ein Kind was mit sosse essen? Das fände ich total komisch. Wenn es bei uns pasta mit sauce gibt, sucht man aus, wie man das haben will. Und wenn ein Kind lieber Brot isst: finde ich recht egal. Aber das ist meine Meinung.

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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von Leela »

Wenn ich eine selbstgemachte Sauce mache, zb. Bolo mit viel Gemüse, Hackfleisch oder Sojahack und dazu Nudeln ist das für mich eine ausgewogene Mahlzeit.
Füdliblutte Nudeln hingegen sicher nicht.
(Nur Brot finde ich auch nicht ok, beides wären ja nur Kohlenhydrate.)
Daher hier auch, zumindest den ersten Teller gibts mit Sauce oder ich mische sie meist direkt darunter. Da geb ich auch gerne noch zuerst ein rohes Ei zu den Nudeln, so gibts noch ewtwas zusätzliches Eiweiss.
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von Drag-Ulj »

ChrisBern hat geschrieben: Mo 1. Nov 2021, 14:06
Drag-Ulj hat geschrieben: Mo 1. Nov 2021, 10:20 Brot hätte ich genau nie anbieten dürfen, denn Kind 2 hätte nur noch Brot gegessen ;)

Hier gilt heute noch: 1. Portion mit Sosse, jede weitere wie gewünscht.
Warum soll ein Kind was mit sosse essen? Das fände ich total komisch. Wenn es bei uns pasta mit sauce gibt, sucht man aus, wie man das haben will. Und wenn ein Kind lieber Brot isst: finde ich recht egal. Aber das ist meine Meinung.
Mein Kind würde NUR und ausschliesslich Brot essen - das halte ich für keine geeignete Ernährungsform für ein Kind.

Warum Sosse? Weil ich Nudeln pur auch nicht für äusserst nahrhaft halte / weil es sonst nichts probieren würde & dem nach auch nie wüsste, wie die Sosse schmeckt / weil der Inhalt der Sosse mit Nudeln bestimmt eher zu einer ausgewogener Ernährung gehört als blutte Nudeln & weils mir wichtig ist, dass sie vielfältig essen.

Auch nur eine Meinung, kein Gratistipp oder gar Zwang.

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ChrisBern
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von ChrisBern »

Leela hat geschrieben: Mo 1. Nov 2021, 15:04 Wenn ich eine selbstgemachte Sauce mache, zb. Bolo mit viel Gemüse, Hackfleisch oder Sojahack und dazu Nudeln ist das für mich eine ausgewogene Mahlzeit.
Füdliblutte Nudeln hingegen sicher nicht.
(Nur Brot finde ich auch nicht ok, beides wären ja nur Kohlenhydrate.)
Daher hier auch, zumindest den ersten Teller gibts mit Sauce oder ich mische sie meist direkt darunter. Da geb ich auch gerne noch zuerst ein rohes Ei zu den Nudeln, so gibts noch ewtwas zusätzliches Eiweiss.
Nur ganz neugierig gefragt: Was machst du bzw ihr, die möchten, dass die Kinder normale Mahlzeiten essen, wenn die Kinder nichts essen?

Ich weiss nicht, ob ihr euch vorstellen könnt, dass es Kinder gibt, die es dann wirklich konsequent nicht essen. Und wirklich auch nicht essen und lieber Hunger haben. Wohlgemerkt, wir reden hier von kleinen Kindern und nicht von Kindern im schulalter, mit denen ich über gesunde Ernährung sprechen kann.

Meine Kinder haben das alles nicht gegessen, hätte ich ihnen dann einfach nichts zu essen gegeben, hätten sie sich von Milch ernährt (die Grosse zumindest). Ich finde gar kein Problem, dass eben dann das Kind nur das isst, was es von der Familienmahlzeit möchte, und wenn es nur die Beilage ist. Meine grosse isst inzwischen fast alles, das findet sich meiner Meinung nach von selbst. Meine Erfahrung ist, dass diejenigen, die erzählen, ihr Kind sollte gesund und ausgewogen essen, nie ein Kind hatten, welches über Tage "hungern" konnte und den Mund zusammenkneift. Und stetig abnimmt.

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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von Drag-Ulj »

@Leela
Hab deinen Text erst nachher gelesen, das sehen wir wohl ähnlich

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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von Drag-Ulj »

@ChrisBern
Ich würde bei einem fremden Kind nichts machen, ich kann nur sagen, was ich gemacht habe & was eben funktioniert hat. Kind 1 war immer schon ein Topesser, das war natürlich vorteilhaft bei heiklem Kind 2, denn es gab schon "Regeln"... bei mir gabs nie Ersatz, sondern: ok, lass stehen, du kannst später essen. Zu 95% hats funktioniert.
Das ist aber nichts, was zwanghaft kopiert werdeb soll, das wäre übel.

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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von Leela »

ChrisBern hat geschrieben: Mo 1. Nov 2021, 16:02
Leela hat geschrieben: Mo 1. Nov 2021, 15:04 Wenn ich eine selbstgemachte Sauce mache, zb. Bolo mit viel Gemüse, Hackfleisch oder Sojahack und dazu Nudeln ist das für mich eine ausgewogene Mahlzeit.
Füdliblutte Nudeln hingegen sicher nicht.
(Nur Brot finde ich auch nicht ok, beides wären ja nur Kohlenhydrate.)
Daher hier auch, zumindest den ersten Teller gibts mit Sauce oder ich mische sie meist direkt darunter. Da geb ich auch gerne noch zuerst ein rohes Ei zu den Nudeln, so gibts noch ewtwas zusätzliches Eiweiss.
Nur ganz neugierig gefragt: Was machst du bzw ihr, die möchten, dass die Kinder normale Mahlzeiten essen, wenn die Kinder nichts essen?

Ich weiss nicht, ob ihr euch vorstellen könnt, dass es Kinder gibt, die es dann wirklich konsequent nicht essen. Und wirklich auch nicht essen und lieber Hunger haben. Wohlgemerkt, wir reden hier von kleinen Kindern und nicht von Kindern im schulalter, mit denen ich über gesunde Ernährung sprechen kann.

Meine Kinder haben das alles nicht gegessen, hätte ich ihnen dann einfach nichts zu essen gegeben, hätten sie sich von Milch ernährt (die Grosse zumindest). Ich finde gar kein Problem, dass eben dann das Kind nur das isst, was es von der Familienmahlzeit möchte, und wenn es nur die Beilage ist. Meine grosse isst inzwischen fast alles, das findet sich meiner Meinung nach von selbst. Meine Erfahrung ist, dass diejenigen, die erzählen, ihr Kind sollte gesund und ausgewogen essen, nie ein Kind hatten, welches über Tage "hungern" konnte und den Mund zusammenkneift. Und stetig abnimmt.
Da reden wir aber von etwas anderem.
Meine Kinder haben von Anfang an gut gegessen und lassen sich auch ohne Drama dazu bringen, Dinge zu essen, die sie nicht bevorzugen.
Selbstverständlich liegt es mir fern, Mütter mit Kindern die wenig essen, zu kritisieren.
Du hast gefragt, warum die Kinder die Sauce essen sollten, bzw. das komisch gefunden, nur darauf bezog sich meine Antwort.

Mal abgesehen davon, Nudeln und dazu Milch, ist sicher gesünder als nur Nudeln.
Wären es Kartoffeln mit Milch, wäre das sogar ausgewogen.

Ich habe es übrigens genauso gemacht wie Draguli, den Teller später wieder angeboten.
Zuletzt geändert von Leela am Mo 1. Nov 2021, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von ChrisBern »

Ich bin einfach recht empfindlich bei diesem Thema, das tut mir leid. Wie oft ich gehört habe: ein Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller und mich immer gefragt habe, was ich falsch gemacht habe. Bestimmt habe ich auch was falsch gemacht, da ich das gleiche Problem zweimal hatte. Aber wenn ich meinen Kindern nicht die Option "Brot" oder "Banane" geboten hätte, hätte ich glaube ich die Mehrheit der Mahlzeiten mit Tränen in den Augen erlebt, es war bei uns die einzige Deeskalationsmöglichkeit beim Essen (und die hatte ich aus einem Buch, weil ich so ratlos war, x mal in mübe gewesen etc). Ich verstehe jeden Elternteil, der verzweifelt, weil das Kind nichts isst und einfach durch die Perzentile rutscht.

Ich fühle mit der eröffnerin des threads mit und hoffe, ihr findet einen Weg!

Bei uns war übrigens egal, ob das Kind bei uns, in der kita oder in der Schule gegessen hat. Wenn mein Kind nicht essen will, isst es nicht. Auch der soziale Druck macht keinen Unterschied.

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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von Leela »

Das verstehe ich, das würde mich auch stressen.
Mein eigenes Wohlbefinden korreliert tatsächlich damit, ob meine Kinder satt sind, das sind wohl die italienischen Gene ;-)
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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von Drag-Ulj »

Ich kann das nachvollziehen, deswegen hast du das mit deiner Tochter gemacht, was am besten ging & das ist doch gut so.

Natürlich verhungern (die meisten) Kinder bei vollem Tisch nicht, die Frage ist ob man diese Machtsituation ausnützen möchte? Ich verstehe alle, die es nicht tun.

Ich habe auch alles getan, was ich konnte, was ich sonst getan hätte, wenn.... das kann ich nicht sagen.

Ich sehe einige grössere Kinder, die essen dürfen, was sie wollen & dies dann aber in Süssigkeiten, Brot & Fertigsachen endet... da habe ich wohl einfach andere Erwartungen, vermutlich weil ichs kann.

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Re: Zweijähriger mag nichts mehr essen

Beitrag von ausländerin »

Meine Tochter hat bis13 Monate nur Milch und bis 2.5 Jahre sich Hauptsächlich von PuMi ernährt. Alles andere ging in mini Mengen zum mal abschlecken. Essen / Trinken war ihr gar nicht wichtig und nur eine Belastung. Sie hätte gerne vor vollem Tisch verhungert. Ganzen Tag in Kita nichts zu essen und dann beinahe in Ohnmacht fällen ist auch mehrmals vorgekommen. Also - das Kind isst schon wenn es Hunger hat ging bei ihr nicht. Sie hätte auch kurz Eisenmangel die aber mit Bimbosan Schoppenzusätzen (einmal Getreide in die Schoppe) dann weg ging. Also - wir hatten das extrem Variante von Schlechtester Kind. Mir hat der Kapitel über Essen von dem Buch "Kinder verstehen" von Herbert Renz-Polster geholfen eine Distanz und verständnis zu gewinnen und alles ruhiger angehen weil mit Druck hat man bei meiner Tochter schon immer nur das Gegensatz erreicht.
Die Hauptaussagen: 1. das wählerische Essenverhalten von Kleinkinder macht aus der Sicht der Evolution gesehen total Sinn. Die kleine Kinder werden mobil, sind aber in Natur noch nicht in die Lage giftige Beeren und Früchte von nicht giftigen zu unterscheiden. Wird das Kind mobil - war es tausende Jahre ein Vorteil dass die Kinder nur ihnen bekannte und immer gleiche Dinge essen wollten. Die die nicht wählerisch waren, haben nicht überlebt. Manche Kinder haben diese selbstschutz immer noch stark ausgeprägt.
2. Es ist überhaupt nicht notwendig dass Kind abwechslungsreich sich ernährt. Es spricht nichts dagegen dass ein Kind immer das gleiche isst solange die Zusammensetzung einigermassen über Tag verteilt wichtige Proteine, kolenhydrate und fett hat, und wenig Zucker, Salz, und Zusätze hat. Ein Müsli (ohne Zucker) hat alles was ein Kind braucht. Eisen und Proteine sind in manchen Getreide mehr zu finden als in Fleisch.
3. Ein Kind soll in Berührung mit anderen Lebensmittel kommen - also alle gemeinsam am Tisch essen, Sachen trotzdem anbieten aber zu nichts zwingen. Mit Essen auch mal spielen lassen (bei uns waren Brokkoli immer Bäume die eine Giraffe gerne gegessen hat. Mit der Zeit wurde meine Tochter zu dieser Giraffe).
Wir hatten auch mal eine Phase wenn die Tochter gar nichts essen oder trinken wollte und wenn der richtige Zeitpunkt verpasst würde, hat sie nur geschrien und konnte gar nichts mehr essen. Und sie hat geschrien bis sie erbrochen hat oder blau anlief, über Stunden, und dann vor Erschöpfung einschlief. Also haben wir Zeit lange ihr was angeboten damit sie angefangen hat zu essen. Oft hat ein Mittagsessen mit eine kleinen Glace angefangen (selbstgemacht), und die Gemüse, Nudeln oder was auch immer hat sie dann erst danach gegessen. Wichtig war diese Barriere zum Essen zu überwinden. Es tönt alles ganz irre was ich schreibe. Mir war aber immer sehr wichtig kein Machtspiel aus Essen zu machen. Weil bei so ein Machtspiel verlieren alle. Mit 4 hat mein Kind alle normale Lebensmittel ausser Fleisch und Fisch gegessen, inkl. Alle mögliche Gemüse, Sausen unsw. Und mit 8 hat mein Kind in Italien sich schon Muschelntopf und Salat in Restaurant bestellt und mit Begeisterung gegessen. Sie isst wirklich fast alles (ausser Fleisch).

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