Schwierige Fremdsprachen...

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Akiko
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Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Akiko »

Hallo zusammen
Unsere Tochter ist in der 7. Klasse, P-Niveau. Sie ist in allen Fächern gut bis sogar sehr gut - ausser in den Sprachen, da ists katastrophal :oops: . Das hat einerseits damit zu tun, dass ihr Interesse und die Freude (oder den Sinn, der sich ihr noch nicht komplet eröffnet hat) daran nicht gross ist. Andererseits aber auch an den mässig bis saumässigen Lehrmitteln, die sie in der Primar hatte, wo sie kaum Wörter lernen musste, geschweige denn Grammatik büffeln, sondern nur gemütlich "in der Materie baden" sollte - ihr kennt das sicher :| Man hat das hier nun erkannt, die jüngeren Kinder erhalten nun wieder "normaleren" Sprachunterricht an der Schule, Sohnemann kann fast besser Englisch als die zwei Jahre ältere Schwester :shock: .

Nun eben, schulisch hält sie im Moment eine knappe 4, aber das auch nur, weil wir sie stark unterstützen. Und da merke ich immer wie mehr, dass es mir an die Substanz geht, nebst zwei anderen Kindern, Haushalt und Job. Wir möchten das Problem nun angehen. GG selber plädiert als Lehrer für Nachhilfe, ich habe an einen Welschland-Kurzaufenthalt in den Sommerferien gedacht. Das Eine schliesst das andere sicher nicht aus. Gerne möchte ich aber auch eure Meinungen dazu hören. Kennt das Problem jemand? Wie, mit welchen Methoden habt ihr das Kind unterstützt? Kennt jemand so Sprachschulangebote für Schulkinder für die Sommerferien (allerdings weiss ich nicht, wie das in dieser Coronazeit gehandhabt wird...)
Vielen Dank für eure Inputs :D

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Helena
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Helena »

Wir haben ein anderes System, aber wenn bei uns ein Kind im A stark Mühe hat und nur knapp genügend oder ungenügend ist, wird es runtergestuft ins B. Und blüht dort oftmals auf. Du sagst, nur die Sprachen seien schlecht, das sind aber vom Gewicht her doch 3 Hauptfächer?
Wieso möchtet ihr das P unbedingt „durchstieren“? Möchte denn das Kind das überhaupt auch oder wäre es glücklicher im Niveau untendran?
Gerade mit den heute leichten Niveauwechseln ist es doch je nachdem sinnvoll, wenn ein Kind, welches schon in der 1. OS Mühe hat, runterstuft, statt es mit Zusatzstunden Jahrelang auf einem Niveau zu halten, welches es eigentlich nicht hat?

Du erklärst es mit den Lehrmittel: aber dann müsste es ja in der ganzen Klasse ein Problem sein?

scoutair
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von scoutair »

Hallo

Ich kann nur von mir sprechen (Sohn ist noch lange nicht schulpflichtig). Ich hatte in der Schule immer Mühe mit Französisch, finde es eine recht anspruchsvolle Sprache. Den ersten Sprachaufenthalt machte ich glaube ich nach der 7. oder 8. Klasse in Neuenburg. Später dann noch einer nach der 12. oder so. Nachhilfe hatte ich keine, aber die Aufenthalte haben schon auch was gebracht. Allerdings hatte ich eine gewisse Motivation, ich wollte nach Lausanne zum Studieren. Das hat - trotz 3.5 im Maturzeugnis - auch ganz gut geklappt.

Ich denke, ich würde mein Kind in dieser Situation versuchen zu unterstützen. Wenn die anderen Fächer gut sind ist eine Abstufung m.E. nicht zwingend zielführend, weils dort dann ja auch zu Unterforderung/Langeweile kommen könnte.

Vielleicht könnt ihr das Thema ja gemeinsam besprechen. Wichtig finde ich, dass deine Tochter bei den Unterstützungsmassnahmen mitmacht bzw. mindesten offen für einen Versuch ist.

Wörtli lernen fand ich auch nie prickelnd, weiss aber heute, dass der Wortschatz in Etwa das wWichtigste ist. Gibts hier allenfalls Alternativen zum Buch? Habt ihr schon mit Kärtli, einer App oder als Spiel versucht? Einfach das ganze irgendwie etwas attraktiver machen?

Viel Erfolg. Ich bin heute sehr froh, haben nich meine Eltern damals unterstützt (und auch etwas gepushed).

Liebe Grüsse
scoutair

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Savuti
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Savuti »

Ich hatte zu Beginn auch Mühe mit den Fremdsprachen - im Gegensatz zu meinen Freundinnen konnte ich die Wörtli nicht nur einmal lesen. Als ich (mit Unterstützung der Eltern) rausgefunden habe, wie ich lernen musste, wurden meine Noten immer wie besser.
Bei mir war es damals ein Compiprogramm, wo ich die Wörtli erst eingeben musste und das mich anschliessend abfragte. Damals war das noch überhaupt nicht Standard.

Ein Sprachaufenthalt nach der 9. Klasse hat mir dann sowohl in Englisch wie Franz einen Kick und Selbstvertrauen gegeben.

Es braucht halt einfach Disziplin dran zu bleiben, wenn man nicht so ein Sprachtalent ist.

Wenn deine Tochter Lücken hat, ist vielleicht eine Unterstützung während einer gewissen Zeit eine gute Lösung.
Grosse 10/12
Kleiner 04/15

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Dillon
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Dillon »

Französisch finde ich auch sehr anspruchsvoll.

Im Youtube findet man Videos von den Gebrüdern Matthew und Michael Youlden. Die lernen eine Sprache in ein paar Tagen. Aus meiner Erinnerung, das ist schon eine gute Weile her, gehen die das ganz anders an, und ich weiss auch nicht, wieweit sich das umsetzen lässt. Beispiele: Post it werden mit der Fremdsprache an das Objekt geheftet "la chaise". Bücher in der jeweiligen Fremdsprache gelesen, Radiosender in der jeweiligen Fremdsprache gehört, Fernsehsendungen in der jeweiligen Fremdsprache geschaut. Das ganze ist viel abwechslungsreicher wie einfach nur vor dem Buch zu sitzen. Es geht auch darum ein Gefühl für die Sprache und ein Gehör für die Aussprache zu erhalten. Vielleicht findest Du dort etwas Input um das Ganze nicht so als trockene Materie empfinden zu lassen.
Am PC zu lernen finde ich auch toll. Ich glaube eine neue Motivation wie es klappen könnte, würde schon helfen. Sie hat sicher auch gelernt, und wenn das Kind dann trotz lernen nur blöde Noten bekommt, ist das sicher frustrierend. Darum ein neuer Ansatz.

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stella
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von stella »

Akiko
Was ich bei meinen SuS immer und immer wieder feststelle: Sie werden automatisch besser in der Fremdsprache, wenn sie ihnen bekannte Serien in der Zielsprache schauen. Englisch geht da einfacher als Franz. Zu Franz kann ich sie oft nicht motivieren. Aber auf Netflix die Sprache einstellen und jeden Tag eine Folge à 20 Minuten und man merkt nach 4-6 Monaten eine deutliche Verbesserung des Wortschatzes. Gelingt es jemandem, während dieser Zeit wirklich seriös Voci zu büffeln und eventuell gar zu repetieren, dann machen viele einen Sprung.

Voci lernen können die Kids heute nicht mehr. Ich empfehle denen, die Mühe haben, produktives Schreiben der Wörter und lernen mit Liste. Es hilft oft, wenn sie die Liste vor ihrem inneren Auge abrufen können. Ich würde oft in kleinen Portionen üben. Und dann das französische Wort abdecken, es schreiben. War es richtig, dann gut. War es falsch, das selbe Wort drei bis fünf Mal hintereinander abschreiben.

Es ist wichtig, den Kids aufzuzeigen, dass es einen langen Atem braucht und sich die Erfolge erst in 4 bis 6 Monate einstellen werden.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Akiko
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Akiko »

Hallo zusammen

Vielen Dank für eure Antworten!
Das mit dem Fernsehschauen in der Fremdsprache ist eine gute Idee. Wir haben kein Netflix, ich müsste mal schauen, ob es auf Youtube was gibt.
Im Moment hat sie eben total den Ablöscher, sie da zum fremdsprachigen Bücherlesen zu animieren, das ihr so viel Zeit kostet und wenig Freude bereitet, neben all dem anderen Schulstoff, ist nicht ganz einfach. Ich bin auch der Meinung, dass das Meiste von dem gelernten Wortschatz abhängt. Die Wörter bleiben ihr schwer hängen, obwohl sie sonst ein sehr gutes Merkvermögen in den anderen Bereichen hat. Aber da hat sie auch noch nicht wirklich gemerkt, dass sie daran aktiv arbeiten muss, vermutlich kommt das Verständnis dafür mit zunehmendem Alter, weil ein Reifeprozess, aber im Moment sind das Themen, die ich nur anschneiden kann, wenn a) sie guter Laune ist und b) mein Nervenkostüm fit und stark ist und ich konstruktiv, ohne mich aufzuregen, auf sie reagieren kann - denn über kurz oder lang wirds grantig 8) Da kam dann eben die Idee mit dem Auslagern, denn dass wir sie unterstützen wollen, gilt ja nach wie vor.
Ich merke ja schon, dass sie seit August grosse Fortschritte gemacht hat - und zwar so viele, wie in den letzten 4 resp 3 Jahren nicht. Die Englisch-Klassenlektüre habe ich mit ihr durchgelesen, Abschnitt für Abschnitt. Am Anfang Bahnhof, ihre Aussprache furchtbar. Mit der Zeit ist es immer besser geworden, ihr aktiver Wortschatz hat sich themenbezogen massiv vergrössert. Am Schluss hat sie die Kapitel fast ohne mein Intervenieren gelesen, und die Wörter sogar richtig ausgesprochen. Aber eben, das war eine rechte Investition und ging zulasten meiner Freizeit... :|

Helena
Da hab ich wohl nicht so klar geschrieben. Uiii, wir würden nie ein P durchstieren, weshalb auch :shock: . Sie soll in dem Leistungszug sein, wo sie notenmässig hingehört, und nicht wo wir Eltern sie wollen, alles andere vergällt ja die Freude am Lernen fürs Leben total und bringt unterm Stich ja gar nix.
Ihre zwei Problemfächer sind wirklich E und F. Klar, beides promotionsrelevante Fächer. Aber gemäss Leistungsbeurteilung am Elterngespräch mit ihrem Klassenlehrer gehört sie zu den drei besten Schülern der Klasse. Hier im Kanton wird zur Beurteilung und als Beförderungskriterium ein Punktesystem verwendet, mit dem die Noten über 4 mit jenen unter 4 verrechnet werden. Dabei kommt dann eine bestimmte Punktzahl raus, also ungenügende Noten geben Abzug, genügende werden addiert. Da ist sie an dritter Stelle, weil sie in den andern Fächern so gut ist, dass sie wohl kompensieren vermag. 3 ungenügende Noten liegen hier drin gemäss Promotionsverordnung drin. Also sie wegen den schlechten Fremdsprachennoten ins nächstunter Niveau zu senden, würde ja keinen Sinn machen und würde auch kein Lehrer befürworten. Zudem das Problem ja nicht behoben wäre, höchstens die Note um 0.5 oder so höher, weil nicht ganz so streng bewertet, aber das hilft ihr auch nicht. Im Moment hat sie grad eine knappe 4, aber eben, dank unserer Unterstützung... Würde die wegfallen, wärs deutlich tiefer.
Und ja, am Elterngespräch hat der Lehrer gesagt, dass die Fremdsprachenkompetenz dieses P-Jahrgangs (und entsprechend der anderen Niveaus wohl auch), sehrsehr schlecht sei, so schlecht wie selten, wie er von den Fremdsprachenlehrern erfahren hätte. Aber da wird einfach zugefahren wie immer, es hat noch Kinder, die deutlich schlechter in den Fremdsprachen als unsere Tochter sind, man glaubts kaum. Hat aber vielleicht auch damit zu tun, dass die Eltern das Kind nicht gut unterstützen können oder wollen, weiss nicht.

Savuti
Ja, Fremdsprachenaufenthalt würde wohl am effektivsten nutzen, aber dazu ist sie grad noch etwas zu jung - ausser irgendwas in den Sommerferien, wenn das denn zu was nütze wäre...

scoutair
Genau an sowas haben wir gedacht! Dazu erhoffe ich mir, dass hier jemand von einem entsprechenden Angebot in der Romandie weiss, weil das eigene Kind sowas auch schon gemacht hat.

Dillon
Muss ich mal googlen. Ja genau, das Gspüüri für die Sprache ist enorm wichtig, das fehlt hier noch total... Vielleicht ist sie da einfach eher unbegabt und spricht auf die gängigen Schulmethoden, eine Sprache zu lernen, schlecht an...

stella
Danke für deine Erfahrungen mit deinen SuS. Ich werde das aufnehmen und mit ihr schauen, was es für Sendungen gäbe. Eben, Netflix haben wir nicht, vielleicht findet sich auf Youtube was...
Dass Vocibüfffeln unheimlich wichtig ist, hat sie noch nicht richtig verinnerlicht. Obwohl wir das schon lange predigen 8) Weiss auch nicht, was es braucht, dass sie das begreift. Eben, im Moment schaltet sie eher ab bei dem Thema, und man muss behutsam vorgehen, wenn man mit ihr darüber sprechen möchte...
Und ja, der lange Aaaatem.... :) Brauchen wir Eltern auch :lol:

Manana
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Manana »

Bei uns ist es ähnlich wie bei Akiko. Meine Kinder haben im P auch recht Mühe mit Franz.
Englisch geht besser, da haben sie mehr Vorkenntnisse.
Da die Kinder von verschiedenen Primarschulen ins P kommen, gibt es grosse Unterschiede. Manche Primarschulen setzen bereits vorher mehr auf Wörtli lernen und Grammatik, andere hängen immer noch am Sprachbad und Rechtschreibung lernen sie gar nicht.
Bei den Klassen meiner Kinder gibt es die aber auch in andern Fächern, wo einfach nicht alles durchgenommen wurde.

Voci lernen mit Karteikarten oder Listen ist sicher mal gut. Und da halt wie andere schon geschrieben haben, mehrere Tage jeweils nur kurze Abschnitte pro Tag.
Was ich bei meinen auch mache (sofern sie es gerade zulassen, dass ich ihnen Helfe), ist, dass ich ihnen Rechtschreibregeln erkläre.
Mit der Zeit geht dann die Rechtschreibung besser und sie können auch Wörter schreiben, die sie gar nicht verstehen.
Der grössere hat dann irgendwann mal gemeint, dass er (nach etwa einem Jahr im P), jetzt langsam in die Sprache reinkomme.

Ja, es braucht eine grosse Investition als Eltern. Auslagern finde ich schwierig, weil man ja eben nicht einfach einmal pro Woche üben kann, sondern täglich. Evtl. könnte sie mit einer Freundin zusammen lernen ?

sonrie
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von sonrie »

ich kann nicht aus eigener Erfahrung berichten, aber Freunde von uns haben für ihren Sohn ein sogenanntes "Tandem" arrangiert, also ein native speaker der sich regelmässig mit dem Sohn getroffen und ausgetauscht hat. Das ist weniger "trocken", da gings mehr darum reden zu lernen, sich der Sprache etas annähern und eine allfällige Ablehnung abzubauen. Ihm hat das jeweils viel Spass gemacht, da es inhaltlich um themen ging die ihn interessierten und der Tandempartner ein cooler Typ war ;-)
wie gesagt, mehr Details hab ich nicht, aber vielleicht wäre es eine idee?
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Lesa
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Lesa »

Ich selbst war eine sehr gute Schülerin, hatte aber auch mit den Fremdsprachen Mühe. Gerade weil ich in den anderen Fächern nicht viel lernen musste, bzw. es mehr um die Inhalte und die Logik ging (welche ich mir gut merken konnte), hatte ich sehr Mühe mit dem sturen Büffeln von Wörtli und Grammatik. Bei den entsprechenden Prüfungen hatte ich regelmässig ungenügende Noten. Nur aufgrund der Literaturarbeiten etc. kam ich auf einen genügenden Schnitt. Englisch habe ich schlussendlich im Austauschjahr im Gymi gelernt. Auch später im Studium hatte ich Mühe mit Fächern, bei welchen man stur auswendig lernen musste.

Tipps, welche mir geholfen haben, bzw. vermutlich retrospektiv geholfen hätten:
- Am Computer lernen (Ich hatte mir damals selbst ein kleines "Lernprogramm" programmiert. Nur schon durch das eintippen aller Wörtli hatte ich schon einiges gelernt.) Unterdessen gibt es ja sehr gute Lernprogramme.
- Serien etc. schauen hilft für den passiven Wortschatz. Für aktiven Wortschaft und v.A. Rechtschreibung und Grammatik hat es mir nicht viel geholfen.
- Viel!!! schreiben und danach korrigieren (lassen). Einfach losschreiben ohne vor Fehlern Angst zu haben, unbekannte Wörter auslassen und danach die Lücken und Fehler anschauen (mit Hilfe von Wörterbuch, DeepL etc.) Passt natürlich nicht für alle Lerntypen und nur wenn man gerne schreibt.

Slurp
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Slurp »

Feriensprachaufenthalt
Unsere Tochter hat mit 13 Jahren einen Sprachaufenthalt in Nizza gemacht, 3 Wochen während der Sommerferien. Sie hatte extrem Mühe mit Franz, war auch im Untergymer und wir und sie haben uns davon erhofft, dass sie etwas den Knopf auftut.
Der Aufenthalt hat ihr sehr gut gefallen, sprachlich hat es aber ehrlich gesagt nicht allzu viel gebracht, war einfach eine gute Zeit.
Es hatte viele Schweizer im Kurs und die haben natürlich ihre Freizeit gemeinsam verbracht und in der Familie selbst war sie offenbar einfach viel zu schüchtern, um gross profitieren zu können. Sie hat sehr wenig das Gespräch mit der Familie gesucht.
Für uns hat Aufwand / Ertrag nicht gestummen.

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Akiko
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Akiko »

Vielen Dank für eure Gedanken und Erfahrungen!

Wir haben nun eine Grundwortschatz-Box mit Englisch-Vokis von GG gefunden, die noch ungebraucht war 8) und haben mit der Tochter abgemacht, dass wir nun täglich mit diesen Wörtern üben. Dazu darf sie fürs hoffentlich besser werdende Hörverständnis jeweils eine Episode einer von ihr gewünschten Serie in Englisch schauen. Der Vorschlag ist von ihr erstaunlich gut aufgenommen worden, gestern ist sie sogar selber zu mir gekommen und wollte beginnen :) . Ich bin jetzt gespannt, wie nachhaltig es ist. Aber es ist schon mal ein grosser Schritt, auch Richtung Einsicht, dass sie Unterstützung braucht und es dazu Investition braucht - und es am Wörterlernen wirklichwirklich nicht vorbeigeht.
Fürs Franzi haben wir jetzt grad noch keinen Masterplan, wir haben jetzt mal gesagt, dass wir einfach mal an einer Ecke anfangen und nicht grad zwei Töpfe auftun. Sie hat ja daneben noch ihre herkömmlichen Huusis.

Tandem tönt auch gut, müssen wir mal drüber nachdenken. Wir haben liebe Nachbarn, ein altes Ehepaar, zu denen unsere Kinder ein super Verhältnis haben und wir uns gegenseitig unterstützen. Die Familie des Mannes ist ursprünglich aus der Romandie, zudem haben sie lange in den USA gelebt, da wäre vielleicht was zu machen, das auch ihnen Spass bereiten würde.

Danke auch grad für deinen Erfahrungsbericht, Slurp! Wir haben uns auch noch etwas klug gemacht und im Umfeld nachgefragt, und sind zum Ergebnis gekommen, dass der Nutzen wohl wirklich mässig ist bei so was. Sie ist von der Persönlichkeit her eher zurückhaltend und vermutlich würde sie sich nicht so einbringen können, wie sie möchte und wie es auch gut wäre, um zu profitieren. Wäre so was von praktisch, wenn so ein Sprachaufenthalt Wunder vollbringen würde... 8)

@Slurp
Wie seid ihr das Fremdsprachenproblem dann weiter angegangen?

legolego
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von legolego »

Hallo Akiko

Kenne das Problem von unserem Sohn her bestens. Zudem macht ihm seine Legasthenie grad in den Fremdsprachen besonders zu schaffe. Ich merke einfach, dass ihm oft auch ganz einfach die Grundlagen fehlen. Wir machen seit einiger Zeit mit ihm italki.
Das heisst er hat einmal pro Woche, meistens am Samstagvormittag online Unterricht mit einer Lehrerin aus England. Er findet das super, da er dafür keinen grossen Aufwand hat bzw. es bequem in seinem Zimmer machen kann. Sie hat mit ihm erst einmal die Grundlagen gefestigt nun sende ich ihr jeweils noch den Stoff den sie grad in der Schule machen, damit sie den noch einbauen kann. Auf Italki gibt es Sprachlehrer für allen Sprachen.

Ich finde er hat deutlich Fortschritte gemacht und es hat vor allem auch mich entlastet, da ich wirklich teilweise auch nicht wusste wo ich eigentlich ansetzen soll.
Oft reden sie einfach auch nur zusammen. Für Tests übt er die Wörter im Quizlet da er sie dort auch hören kann und ich sie mit Bilder ergänzen kann.

lg Legolego

Bleistift79
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Bleistift79 »

unsere Kinder finden franz ganz übel und Schul-englisch so naja.
Beide sprechen gut und fliessend englisch. Hat wohl mit ihrem Hobby und ihren Freunden zu tun.
Franz Wörtli lernen finden sie die grösste Strafe der Welt.
Beide haben ein sehr unterschiedliches Lern-Verhalten.
Kind 1: wenn er das Wörtli beim ersten Mal lernen falsch geschrieben hat, dann kann er es quasi nicht mehr im Gedächtnis ändern. Deshalb üben wir die Wörtli erst durch buchstabieren. Dann das ganze Wörtli so aussprechen wie man es schreibt. Dann klappt es recht gut. Wenn es sich schwer zu merken ist, was das Wörtli bedeutet, dann machen wir eine Eselsbrücke.
Kind 2 hat ein fotografisches Gedächtnis. Da heisst es dann immer zuerst „ das Wort das du wissen willst steht in der dritten Linie.... da ist die Fehlerproblematik eher, dass das Wort falsch geschrieben wird bzw. überhaupt für die Prüfung gelernt wird. Quizlet nutzen wir viel und ich sitze oft dabei, damit nicht zu viele Flüchtigkeitsfehler gemacht werden.
Lg

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krista
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von krista »

Unsere Tochter übt Vokabeln ganz klassisch:
Am ersten Tag jedes Wort 5x abschreiben, am 2. Tag 3x, am 3. Tag 2x und dann Sätze schreiben.
Ist echt öde, aber so funktioniertves bei ihr am Besten.
Das hat sie zum Glück selbst gemerkt und macht es freiwillig :lol:

Für die 3. Fremdsprache haben wir ihr ein babbel-abo gelöst.
Dort arbeitet sie "nebenher" und kommt recht gut in die Sprache rein.

Alebri
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Alebri »

Mein Sohn - gottseidank im Sommer mit der obligatorischen Schule fertig :wink: - hatte genau auch dieses Profil:

In Mathematik/Geometrie nie unter einer 6, in den restlichen Fächern zwischen 4.5 und 5.5, in Deutsch und Englisch 3.5 - 4.5 und in Französisch mussten wir froh sein, wenn er mal eine 3 hin kriegte :roll: .

Mal eine 3.5 in Deutsch oder Englisch - ok. Aber eben: Ständig 1er und 2er in Französisch gab halt auch immer wieder Anlass zu Diskussionen mit LP :wink: .

Woran es lag? Er mag ganz generell Sprachen nicht - Französisch findet er einen "Riesen-Scheiss" (Originalton :roll: ), d.h. er war wirklich oft zu faul zu lernen :roll: . Aber fairerweise muss man auch sagen, dass ihm Sprachen halt nicht liegen.

Problem in der Schweiz: Die Schule ist sprachenlastig, d.h. wenn man in den Sprachfächern gut dabei ist, hat man eigentlich schon gewonnen, da 3 von 4 Hauptfächern Sprachfächern sind. Was ja auch die Erklärung ist, dass Mädchen meistens in der obligatorischen Schule besser sind und Jungs erst später - wenn sie die Richtung bestimmen können, in die es geht (mathematisch, technisch, etc.) - aufholen und meistens dann ja auch überholen.

Ich finde unser Schulsystem von daher völlig daneben - gebe ich zu (auch wenn es mir als Schülerin damals sehr lag :wink: ). Ich würde mir ein Schulsystem wünschen, in dem die Kids spätestens ab dem 7. Schuljahr ihre Hauptfächer selber - gemäss den Stärken - wählen können. Ein Junge, der mathematisch-technisch sehr begabt ist, wird mal eine gesuchte Fachkraft sein und kaum je Französisch brauchen (und wenn, dann kann er es auch später mal noch lernen). Aber: Es ist wie es ist und da die Mühlen in der CH seeeeeehr langsam mahlen, wird sich das so schnell auch nicht ändern :wink:

Mein Sohn ist somit auch nur mit Ach und Krach in die Sek A gekommen - ich habe mich aber nie eingemischt, hab's einfach mal laufen lassen. Ihn da in der Primarschule wegen den Sprachen schon zu "pushen" (mit Nachhilfe, Auslandsaufenthalten, etc.) wäre mir echt nicht in den Sinn gekommen - sorry, das finde ich einfach too much. Ja, klar - rein vom IQ her (den mussten wir wegen der Legasthenie mal abklären) war er mit über 130 definitiv ein Sek A-Schüler. Aber eben: Wenn es halt wegen den Sprachen nicht gereicht hätte, dann wäre das so gewesen und er wäre in die Sek B gekommen. Für mich wäre da die Welt nicht untergangen - und somit habe ich machmal etwas Mühe, wenn sich da Eltern deswegen schon mit 3.- und 4.-Klässlern derart einen Leistungsdruck machen und sich verzweifelt überlegen, was sie noch machen können, damit es dann aber ja für die oberste Sekundarstufe, besser noch ins Gymi reicht :roll: . Aber das muss natürlich jeder selber wissen.

Mein Sohn hat es dann auf jeden Fall doch - mit eigener Kraft und ohne Zutun meinerseits :wink: - in die Sek A geschafft (weil er dann in der 6. Klasse doch noch etwas Gas gegeben hat). Die 3 Oberstufen-Jahre waren nicht immer ganz einfach, er hielt seine gewohnten Noten (d.h. 5er und 6er in den meisten Fächern, Deutsch und Englisch meistens knapp genügend, Französisch im 1er- und 2er-Bereich). Trotzdem hat es ihm immer (knapp) gereicht :wink: . Eine Lehrstelle hat er innert 3 Wochen gefunden: 4 Bewerbungen, 3 Vorstellungsgespräch, 3 Zusagen - er konnte wählen :wink: . Und: Er hat einen Lehrberuf gefunden, der sicher mit seinen Stärken und Fähigkeiten übereinstimmt. Auch die BMS-Aufnahmeprüfung hat er - mit einem 1.5 in Französisch :shock: :shock: :shock: :lol: :lol: :lol: - geschafft (dank dem, dass bei seinem Lehrberuf Französisch nur 1x gewichtet wurde und Mathe 3x - und dort hatte er wieder eine volle 6, in den anderen 2 Fächern war er genügend, somit ein Durchschnitt von 4.8... locker, wie er sagte :wink: :lol: ).

Somit: ich bin froh, dass ich mir und ihm da keinen jahrelangen Stress deswegen gemacht habe. Er ist seinen Weg gegangen - und ich würde das allen Eltern auch so raten: Lasst Eure Kinder einfach machen. Auch Sek B wäre für mich und meinen Sohn kein Weltuntergang gewesen, obwohl er ja dort - rein vom IQ und den restlichen Noten her - auch nicht hingehört hätte. Aber: So what? Er hätte auch mit der Sek B seinen Weg gemacht. Wenn man heute die erfolgreichsten Leute fragt, wie sie in der Schuie waren, waren sie meistens nicht die besten Schüler ;-). Von daher hatte ich wirklich immer das Urvertrauen, dass es schon irgendwie gut kommt und das Kind so oder so seinen Weg macht - ohne Druck meinerseits (und Nachhilfe, Auslandaufenthalte, etc. wäre für mich Druck gewesen - AUSSER: Mein Sohn hätte das explizit so gewünscht... aber eben: Meistens kommt das ja schon von den Eltern und so gar nicht von den Kindern ;-)).

Zwacki
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Zwacki »

Krista: wie gross sind denn bei Eurem Vorgehen die Lektionen? Unsere Kinder haben das Envol und da sind die Lektionen sehr lang. Würde man da jedes Wort 5 x schreiben am Tag, fiele Dir nachher die Hand ab. Das Vorgehen als solches finde ich schon gut, unsere Kinder lernen so auch am besten.

Unsere 9. Klässlerin hat nun Tests über mehrere Unités (also 6 miteinander) als Repetition. Die Note zählt halb. Aufwand/Ertrag steht in keinem Verhältnis.

Akiko: ich glaube, es hilft wirklich, Serien/Filme im Originalton zu sehen, das scheint mir schon ein Vorteil von Netflix (oder DVD). Unsere Generation sprach viel schlechter englisch, wir hatten den Zugang fast noch eher zu französisch als zu englisch. Aber sie wachsen so automatisch damit auf. Ich habe aber das Gefühl, es macht erst später irgendwie "Click", so ab zweiter Oberstufe. Ich bin nicht ganz sicher, wieviel dieses Frühenglisch nützt, unsere 2. Tochter hat nun schon bald seit 5 Jahren Englisch, kann aber keinen graden Satz machen.

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krista
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von krista »

@zwacki
Sie teilt die Vokabeln in Päckchen zu 10-20 Vokabeln auf. Sie fängt einfach rechtzeitig an und übt nicht erst kurz vorm Test.

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Neonova
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Neonova »

@Frühenglisch: unsere Grosse ist jetzt in der 6. Klasse und ich bin total beeindruckt wie gut sie Englisch spricht. Wir haben damit also sehr gute Erfahrungen gemacht.
Sie schaut auch gern ihre Serien auf Englisch und gerade was die Aussprache betrifft, bringt ihr das bestimmt etwas.
Sie spricht auch gerne einen Abend nur Englisch mit uns, einfach, weil sie es cool findet. Da versuchen dann auch die jüngeren Brüder etwas aufzuschnappen, was ihnen auch gelingt. Insgesamt ist grad Englisch bei uns sehr präsent (Arbeit, Bekannte) und vor allem auch mit Spass verbunden.

@Sprachaufenthalt: ich war auch ein zurückhaltender Teenie, aber meine Auslandaufenthalte haben mich in meiner Entwicklung sehr viel weiter gebracht. Betreffend Grammatik hab ich nie sehr viel dazu gelernt, aber nur schon das Eintauchen in die Sprache hat mir jeweils viel gebracht und ich fühlte mich viel sicherer.
Das erste Mal war ich mit 14 oder 15 in Südfrankreich.

Es gibt in der CH von „mit Kindern lernen“ (Grolimund) ein Englischcamp, bei dem auch auf Lerntechniken geschaut wird.
Ev wäre sowas etwas?
Dass das Kind selber hingehen will, ist natürlich die Voraussetzung.
2008, 2010, 2013

Zwacki
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Re: Schwierige Fremdsprachen...

Beitrag von Zwacki »

Krista: Ja so macht es sicher Sinn. Ich muss das unseren Kindern auch mal wieder beliebt machen, aber ich stosse da auf sehr taube Ohren... die Grosse beginnt meist 3 Tage vorher, schafft es auch meistens mit guten/sehr guten Noten. Aber ich habe das Gefühl, es geht so nur ins Kurzzeitgedächtnis.

Neonova/Frühenglisch: ich habe das Gefühl, bei uns hängt es mit der Lehrerin zusammen. Die Lehrerin ist sehr streng und rastet schnell aus. Die ganze Klasse geht nicht gerne ins Englisch, was ich sehr schade finde. Hausaufgaben werden auf den letztmöglichen Termin geschoben (oder ganz vergessen), es ist wirklich ihr hate-Fach.

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