
@Müsli: mich widerum würde es stressen, wenn ich solche Vorgaben bekommen würde die ich nicht mal genau kenne (Unterschied von Abdankung zu Gottesdienst zu Abschiedsfeier ist mir zb. nicht klar und interessiert mich acuh überhaupt nicht


Moderator: conny85
Genau das was ich oft erlebe.MissDiamond hat geschrieben: ↑Do 10. Sep 2020, 14:18 Ich hatte erst kürzlich einen Todesfall in meinem nächsten Umfeld und die Person ist unvorhergesehen vor seinem 30. Lebensjahr verstorben.
Sich über seinen Tod Gedanken zu machen, hat also für mich nichts mit dem Alter zu tun.
Ich habe gesehen, wie viel Streitpotenzial es doch in Familien geben kann und wie emotional dies ausarten kann.
Gerade bei Scheidungskindern. Der eine will, dass die Urne komplett bestattet wird, wieder andere wollen einen Teil nach Hause nehmen. Der eine will eine Kollekte, der andere nicht. Gerne werden diese Streits dann auch kombiniert mit alten Lasten der jeweiligen Person und jede meint, mehr zu leiden und es besser zu wissen, was im Sinne des Toten gewesen wäre.
Das hat mich veranlasst, über meinen eigenen Tod selbst zu entscheiden, und dies nicht meiner Familie zu überlassen.
Ich habe jetzt gesehen, was diese "mir ist es egal"-Mentalität anrichten kann und kann auch bei intakten Familien zu schweren Differenzen führen.
Das letzte was ich mir wünsche ist, dass nach meinem Tod gestritten werden muss. Ich habe von Hand ein Testament geschrieben. Darin ist festgehalten, was mit meinem Vermögen passieren soll, wie und wo ich bestattet werden möchte, welche Leute ich an meiner Abdankungen haben will und und und.
Zudem habe ich mir bis Ende Jahr zum Ziel gesetzt, eine Patientenverfügung sowie meinen Organspendeausweis aktiv anzugehen und dies ebenfalls im Testament noch zu ergänzen.
Ich sehe das genau gleich wie müsli.Müsli30 hat geschrieben: ↑Mi 9. Sep 2020, 09:12 Liebe Sonrie
Da habe ich leider anderes erlebt. Viele Angehörige sind überfordert mit den Entscheidungen, Kremation oder Erdbestattung, Leidzirkular ja oder nein, Abdankung, Gottesdienst oder Abschiedsfeier, was passiert mit der Asche,
Grebtessen oder nicht usw...
Ich habe leider fast täglich mit Angehörigen zu tun und sehe es daher etwas anders auf Grund meiner Arbeit.
@sonrie: Hast du dir aber mal überlegt, dass dieses "Unwissen" in der Familie auch zu grossen Diskrepanzen führen kann?sonrie hat geschrieben: ↑Mi 9. Sep 2020, 13:01 @carina: ah ok, danke für die Erklärung - hat mich einfach interessiert![]()
@Müsli: mich widerum würde es stressen, wenn ich solche Vorgaben bekommen würde die ich nicht mal genau kenne (Unterschied von Abdankung zu Gottesdienst zu Abschiedsfeier ist mir zb. nicht klar und interessiert mich acuh überhaupt nicht). Allerdings muss ich auch ganz ehrlich sagen, dass ich mich nicht unbedingt dafür verantwortlich fühle, den Hinterbliebenen alles abzunehmen - ohne irgendwelche Ansprüche zu haben.... wenigstens sterben soll man in Ruhe dürfen
) Aber ja, wer das gefühl hat, gewisse Dinge gehören gemacht, der sollte das kommunizieren.
Nein, kein Unwissen. Im Gegenteil. Sie WISSEN, dass ich keine Ansprüche auf irgendwas habe und dass sie es MIR immer recht machen, egal wofür sie sich entscheiden. Sie WISSEN, dass ich Organsoender bin und keinen Wert auf Traditionen und Zeremonien lege und sie WISSEN, dass ihr Wohlbefinden für mich wichtig ist.MissDiamond hat geschrieben: ↑Fr 11. Sep 2020, 07:48 @sonrie: Hast du dir aber mal überlegt, dass dieses "Unwissen" in der Familie auch zu grossen Diskrepanzen führen kann?
Ich hab nicht locker dahin gesagt, dass es mir scheissegal ist was sie mit mir machen und dass sie sich von mir aus die Köpfe einschlagen lassen, es ist einfach so, dass ich total anspruchslos bin was meine Beerdigung angeht und ich niemandem Vorgaben über etwas machen will, was mich nicht mehr betrifft und ihnen vielleicht total widerstrebt. Wollen sie eine volle Kirche mit dem ganzen pipapo? Ok, sollen sie machen. Finden sie es passender, im engsten Familienkreis meine Asche zu verstreuen. Auch ok. Es ist absolut ok, wenn du das nicht verstehen kannst oder das anders siehst. Es ist auch ok, wenn du das Gefühl hast, alles bereits im Voraus zu planen damit sie es nicht machen müssen. So hat jeder seine Erfahrungen und seinen Background, auf dem basierend dann Entscheidungen getroffen werden. Ich hab scheinbar andere Erfahrungen mit Familie gemacht, als du ...und eine Entscheidung getroffen, die für meine Familie wohl so am besten passt. Gut überlegt, entschieden und kommuniziert. Und darum geht es: Dinge auszusprechen damit die Angehörigen wissen wie man darüber denkt. Ist wie mit der organspende. Es gibt kein richtig oder falsch, aber man sollte sich dazu äussern.MissDiamond hat geschrieben: ↑Fr 11. Sep 2020, 07:48 Ich mache nun einfach ein paar Beispiele, ohne Hintergrundwissen zu deiner persönlichen Situation:
Deine Eltern möchte z.B. dass deine Asche vollumfänglich beerdigt wird, dein Mann möchte aber einen Teil nach Hause nehmen, weil er findet, du gehörst nach Hause zur Familie. Oder du bist zerstritten mit deiner Schwester/Cousine/Onkel aber deine Eltern finden, diese Person gehört zur Familie und hat ebenfalls das Recht Abschied zu nehmen. Dein Mann weiss von dir aber, dass du diese Person X nicht ausstehen konntest und bestimmt nicht an deiner Beerdigung haben wolltest. Oder deine Schwester findet, du solltest im Familiengrab/Geburtsort beerdigt werden, dein Mann möchte dich aber am Friedhof eures aktuellen Wohnortes, so dass er dich immer besuchen gehen kann. Verstehst du worauf ich hinaus will?