Eigene Beerdigung

Für alles, was nicht in die anderen Foren passt...

Moderator: conny85

Antworten
sonrie
Urgestein
Beiträge: 12270
Registriert: Do 27. Mai 2010, 19:40
Geschlecht: weiblich

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von sonrie »

@carina: ah ok, danke für die Erklärung - hat mich einfach interessiert ;-)

@Müsli: mich widerum würde es stressen, wenn ich solche Vorgaben bekommen würde die ich nicht mal genau kenne (Unterschied von Abdankung zu Gottesdienst zu Abschiedsfeier ist mir zb. nicht klar und interessiert mich acuh überhaupt nicht ;-)). Allerdings muss ich auch ganz ehrlich sagen, dass ich mich nicht unbedingt dafür verantwortlich fühle, den Hinterbliebenen alles abzunehmen - ohne irgendwelche Ansprüche zu haben.... wenigstens sterben soll man in Ruhe dürfen ;-)) Aber ja, wer das gefühl hat, gewisse Dinge gehören gemacht, der sollte das kommunizieren.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Alebri
Senior Member
Beiträge: 642
Registriert: So 23. Dez 2018, 11:59
Geschlecht: weiblich

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von Alebri »

Seien wir ehrlich: Niemand von uns weiss, ob er morgen noch liebt. 35 Jahre alt zu sein, ist keine Garantie, noch 30 oder 40 Jahre zu leben. Und ja, ich finde es schwierig für Hinterbliebene, die überraschend von einem Todesfall getroffen werden und dann keine Ahnung haben, wie/was sich der Verstorbene gewünscht hätte - ich habe in den letzten Jahren mehrere solcher Fälle erlebt (Menschen, die zwischen 30 und 35 Jahren überraschend verstorben sind).

Darum ja, ich habe meiner Familie/meinen Freunden gesagt, was/wie ich es mir wünsche - das war in meinem Fall in 2 Min erledigt (Erdbestattung oder Feuerbestattung - egal, nehmt was billiger ist oder ihr besser findet, falls Asche, verstreut diese, wo ihr wollt und macht auch sonst, was für Euch stimmt - nur bitte keine ganz traditionelle Geschichte in Schwarz und Leichenmahl, dann noch lieber gar nichts :wink: ).

Mir ist es halt grundsätzlich wirklich wurscht, was nach meinem Ableben mit meinem Körper passiert oder wie meine HInterbliebenen damit umgehen, wie sie trauern wollen. Darum war es mir wichtig, dass sie wissen, dass sie es faktisch einfach so machen sollen, wie es für sie stimmt. Ddenn seien wir ehrlich: Diese ganze Geschichten nach dem Tode sind ja faktisch nicht für den Verstorbenen - dem nützt es ja nichts mehr, hat auch nichts mehr davon :wink: - sondern nur für die HInterbliebenen. Somit war mir einfach wichtig, dass meine HInterbliebenen wissen, dass sie sich da meinetwegen keinen Kopf machen müssen und es wirklich so machen können, wie es für sie stimmt.

jupi2000
auf Wunsch deaktiviert
Beiträge: 7350
Registriert: So 5. Apr 2015, 00:02

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von jupi2000 »

Über meine eigene detaillierte Beerdigung habe ich mir noch nie extrem viele Gedanken gemacht. Mir ist es nicht soo wichtig, was nach meinem Tod passiert, hauptsache mein Körper wird verbrannt.
Ausser, dass ich auf gar keinen Fall einen Pfarrer dabei haben möchte (bin ja auch in keiner Kirche :wink: ) sondern sonst jemand, der was schönes erzählt. Musik ist mir egal. Und jeder Gast darf so gekleidet kommen, wie er möchte. Aber die Menschen, die mich gut kennen, wissen das dann hoffentlich auch noch :D
Emel mein Mann und meine Kinder wissen das. Leider hatten wir schon mehrere unvorhergesehene Todesfälle in unserem Freundeskreis/ Familie, so dass wir fast gezwungen wurden, darüber zu reden.

MissDiamond
Senior Member
Beiträge: 827
Registriert: Mo 2. Mai 2011, 15:04
Geschlecht: weiblich

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von MissDiamond »

Ich hatte erst kürzlich einen Todesfall in meinem nächsten Umfeld und die Person ist unvorhergesehen vor seinem 30. Lebensjahr verstorben.
Sich über seinen Tod Gedanken zu machen, hat also für mich nichts mit dem Alter zu tun.

Ich habe gesehen, wie viel Streitpotenzial es doch in Familien geben kann und wie emotional dies ausarten kann.
Gerade bei Scheidungskindern. Der eine will, dass die Urne komplett bestattet wird, wieder andere wollen einen Teil nach Hause nehmen. Der eine will eine Kollekte, der andere nicht. Gerne werden diese Streits dann auch kombiniert mit alten Lasten der jeweiligen Person und jede meint, mehr zu leiden und es besser zu wissen, was im Sinne des Toten gewesen wäre.

Das hat mich veranlasst, über meinen eigenen Tod selbst zu entscheiden, und dies nicht meiner Familie zu überlassen.
Ich habe jetzt gesehen, was diese "mir ist es egal"-Mentalität anrichten kann und kann auch bei intakten Familien zu schweren Differenzen führen.
Das letzte was ich mir wünsche ist, dass nach meinem Tod gestritten werden muss. Ich habe von Hand ein Testament geschrieben. Darin ist festgehalten, was mit meinem Vermögen passieren soll, wie und wo ich bestattet werden möchte, welche Leute ich an meiner Abdankungen haben will und und und.

Zudem habe ich mir bis Ende Jahr zum Ziel gesetzt, eine Patientenverfügung sowie meinen Organspendeausweis aktiv anzugehen und dies ebenfalls im Testament noch zu ergänzen.

Benutzeravatar
Müsli30
Member
Beiträge: 481
Registriert: Fr 6. Jul 2012, 09:36
Geschlecht: weiblich

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von Müsli30 »

MissDiamond hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 14:18 Ich hatte erst kürzlich einen Todesfall in meinem nächsten Umfeld und die Person ist unvorhergesehen vor seinem 30. Lebensjahr verstorben.
Sich über seinen Tod Gedanken zu machen, hat also für mich nichts mit dem Alter zu tun.

Ich habe gesehen, wie viel Streitpotenzial es doch in Familien geben kann und wie emotional dies ausarten kann.
Gerade bei Scheidungskindern. Der eine will, dass die Urne komplett bestattet wird, wieder andere wollen einen Teil nach Hause nehmen. Der eine will eine Kollekte, der andere nicht. Gerne werden diese Streits dann auch kombiniert mit alten Lasten der jeweiligen Person und jede meint, mehr zu leiden und es besser zu wissen, was im Sinne des Toten gewesen wäre.

Das hat mich veranlasst, über meinen eigenen Tod selbst zu entscheiden, und dies nicht meiner Familie zu überlassen.
Ich habe jetzt gesehen, was diese "mir ist es egal"-Mentalität anrichten kann und kann auch bei intakten Familien zu schweren Differenzen führen.
Das letzte was ich mir wünsche ist, dass nach meinem Tod gestritten werden muss. Ich habe von Hand ein Testament geschrieben. Darin ist festgehalten, was mit meinem Vermögen passieren soll, wie und wo ich bestattet werden möchte, welche Leute ich an meiner Abdankungen haben will und und und.

Zudem habe ich mir bis Ende Jahr zum Ziel gesetzt, eine Patientenverfügung sowie meinen Organspendeausweis aktiv anzugehen und dies ebenfalls im Testament noch zu ergänzen.
Genau das was ich oft erlebe.
Prinzessin in der 6. Klasse und Charmeur im 2. Ausbildungsjahr

Benutzeravatar
Opti
Senior Member
Beiträge: 504
Registriert: Di 2. Mär 2010, 13:21
Geschlecht: weiblich

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von Opti »

Ich habe mich klar für Organspende entschieden, das weiss auch mein Umfeld (trotzdem auch per Ausweis).
Ich habe eine klare Idee, wie es nach meinem Tod sein könnte, habe aber (da es MIR ja im Endeffekt egal sein kann), dazu geschrieben, dass wenn jemand das Bedürfnis hat, eine andere Lösung zu wählen, dass das für mich OK ist. Und ich habe klar definiert, wer entscheidet bei Patt-Situationen. D.h. die Idee ist vorgegeben, was wichtig ist zum Abschied nehmen, trauern etc. kann so abgeändert werden und der Schiedsrichter ist klar.
Obwohl ich mich gewohnt bin, über den Tod zu sprechen, war das (inkl. Patientenverfügung etc.) eine ziemliche Arbeit für mich. Auch emotional. Ich finde es aber wichtig.

Müsli
Darf ich fragen, was du arbeitest?

Benutzeravatar
Müsli30
Member
Beiträge: 481
Registriert: Fr 6. Jul 2012, 09:36
Geschlecht: weiblich

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von Müsli30 »

@Opti
Ich bin Leiterin in der Bewohneradministration in einem Alters- und Pflegeheim.
Darum befasse ich mich fast täglich mit dem Thema Tod, Patientenverfügung, Vorsorgeverträge etc.
Prinzessin in der 6. Klasse und Charmeur im 2. Ausbildungsjahr

Benutzeravatar
stella
Mod. im Ruhestand
Beiträge: 8285
Registriert: Do 6. Nov 2003, 10:45
Geschlecht: weiblich
Wohnort: zuhause

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von stella »

Ich habe auch selber erlebt, wie schwierig es war, alles im Todesfall zu organisieren, und das, obwohl die verstorbene Person alles aufgeschrieben hat. Diese Zeit war sehr schwer für mich und darum möchte ich dies mindestens auch so aufschreiben, damit gewisse Dinge klar sind. Jemand hat geschrieben, dass sie noch den Zusatz "wenn die Hinterbliebenen etwas abändern möchten, dann dürfen sie das" oder so ähnlich hinzugefügt hat. Das hätte ich jetzt auch entlastend gefunden, weil mir etwas wirklich gegen den Strich ging und ich das für die verstorbene Person nicht erfüllen konnte. (Das haben dann andere übernommen. Zum Glück.)
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Bleistift79
Senior Member
Beiträge: 601
Registriert: Di 13. Dez 2011, 20:47
Geschlecht: weiblich

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von Bleistift79 »

Müsli30 hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 09:12 Liebe Sonrie

Da habe ich leider anderes erlebt. Viele Angehörige sind überfordert mit den Entscheidungen, Kremation oder Erdbestattung, Leidzirkular ja oder nein, Abdankung, Gottesdienst oder Abschiedsfeier, was passiert mit der Asche,
Grebtessen oder nicht usw...
Ich habe leider fast täglich mit Angehörigen zu tun und sehe es daher etwas anders auf Grund meiner Arbeit.
Ich sehe das genau gleich wie müsli.

Grad wenn s es mehrere Hinterbliebene hat. Da kommen dann zig Meinungen über das wie und was. Jeder gibt seinen Senf dazu. Selbst nicht Verwandte, weil „ man muss doch, kann doch nicht“...
Durch den Tod eines Menschen verschiebt sich auch oft die ganze Familiendynamik. Da können alte Themen aufbrechen, mit denen man nie gerechnet hätte. Und das alles, während man voll im Sturm drin ist.

MissDiamond
Senior Member
Beiträge: 827
Registriert: Mo 2. Mai 2011, 15:04
Geschlecht: weiblich

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von MissDiamond »

sonrie hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 13:01 @carina: ah ok, danke für die Erklärung - hat mich einfach interessiert ;-)

@Müsli: mich widerum würde es stressen, wenn ich solche Vorgaben bekommen würde die ich nicht mal genau kenne (Unterschied von Abdankung zu Gottesdienst zu Abschiedsfeier ist mir zb. nicht klar und interessiert mich acuh überhaupt nicht ;-)). Allerdings muss ich auch ganz ehrlich sagen, dass ich mich nicht unbedingt dafür verantwortlich fühle, den Hinterbliebenen alles abzunehmen - ohne irgendwelche Ansprüche zu haben.... wenigstens sterben soll man in Ruhe dürfen ;-)) Aber ja, wer das gefühl hat, gewisse Dinge gehören gemacht, der sollte das kommunizieren.
@sonrie: Hast du dir aber mal überlegt, dass dieses "Unwissen" in der Familie auch zu grossen Diskrepanzen führen kann?

Ich mache nun einfach ein paar Beispiele, ohne Hintergrundwissen zu deiner persönlichen Situation:
Deine Eltern möchte z.B. dass deine Asche vollumfänglich beerdigt wird, dein Mann möchte aber einen Teil nach Hause nehmen, weil er findet, du gehörst nach Hause zur Familie. Oder du bist zerstritten mit deiner Schwester/Cousine/Onkel aber deine Eltern finden, diese Person gehört zur Familie und hat ebenfalls das Recht Abschied zu nehmen. Dein Mann weiss von dir aber, dass du diese Person X nicht ausstehen konntest und bestimmt nicht an deiner Beerdigung haben wolltest. Oder deine Schwester findet, du solltest im Familiengrab/Geburtsort beerdigt werden, dein Mann möchte dich aber am Friedhof eures aktuellen Wohnortes, so dass er dich immer besuchen gehen kann. Verstehst du worauf ich hinaus will?

Ich spreche hier nicht von Kleider und Musikwahl - sondern wirklich von banalen Dingen, wo es eben keine "graue" Lösungen gibt, sondern nur entweder oder...

Aufgrund dieser ungeregelten Dingen kann es in den besten Familien zu soooo viel Streitpotenzial kommen. Und ich finde, wenn jemand schon unvorhergesehen stirbt, dann ist das schon tragisch genug und die Priorität sollte in der Trauerverabeitung liegen und bestimmt nicht im Ausdiskutieren von Themen, die du hättest schon regeln können. Das hat für mich nichts damit zu tun, die Verwandtschaft aus der Pflicht zu nehmen. Deine Angehörigen werden noch genug mit dir zu tun haben, wenn ich nur an die ganzen administrativen Dinge (Kündigungen Versicherungen und AHV, Todesanzeigen, Bankthemen, Steuern) denke.

jupi2000
auf Wunsch deaktiviert
Beiträge: 7350
Registriert: So 5. Apr 2015, 00:02

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von jupi2000 »

Wir mussten leider schon etliche Beerdigungen organisieren/miterleben, entweder in der Familie oder im Bekanntenkreis. Darunter ein Kind, jüngere Menschen bis zur 99jährigen. Also ich habe schon vieles gesehen, viele verschiedenste Wünsche. Klar dass die Beerdigung eines Kindes anders ist als die einer Greisin. Aber bis jetzt gabs noch nie wirklich streit. Habe emel nichts gravierendes mitbekommen.

sonrie
Urgestein
Beiträge: 12270
Registriert: Do 27. Mai 2010, 19:40
Geschlecht: weiblich

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von sonrie »

MissDiamond hat geschrieben: Fr 11. Sep 2020, 07:48 @sonrie: Hast du dir aber mal überlegt, dass dieses "Unwissen" in der Familie auch zu grossen Diskrepanzen führen kann?
Nein, kein Unwissen. Im Gegenteil. Sie WISSEN, dass ich keine Ansprüche auf irgendwas habe und dass sie es MIR immer recht machen, egal wofür sie sich entscheiden. Sie WISSEN, dass ich Organsoender bin und keinen Wert auf Traditionen und Zeremonien lege und sie WISSEN, dass ihr Wohlbefinden für mich wichtig ist.
Es mag für dich komisch klingen, aber ich komme aus einer Familie ohne Streitigkeiten und Machtkämpfe, meine Eltern sind ein bisschen hippiemässig unterwegs und ticken genauso wie ich. Mein Mann hat ein sehr enges Verhältnis zu meinen Eltern und das Ziel ist es immer, es für die Hinterbliebenen so zu machen dass es passt. Meine Eltern würden jede Entscheidung am Ende meinem Mann überlassen wenn er es wollte und sich da zurücknehmen, weil er die mir am nahestehendste Person wäre. Weder meine Eltern noch Geschwister haben irgendeinen Anspruch auf mich oder mein Leben, wir sind alle nicht sonderlich gläubig, haben kein Familiengrab, sind nicht an einen bestimmten Ort gebunden und geben nicht viel auf das "was sich gehört" und "was man so tut". Ich habe keine Leute in meinem Leben die ich nicht ausstehen kann, mit solchen hab ich keinen Kontakt mehr. Sollte ich sterben so WEISS ich, dass meine Eltern und mein Mann und meine Kinder zusammen rücken würden und gemeinsam trauern. Wir haben meine Schwiegermutter beerdigt, meine Grosseltern und vor kurzem eine sehr gute Freundin von mir. Es gab nie irgendwelche Probleme, alle waren bemüht es so zu machen, wie es in der situation zu passen schien.
Mag für dich als die heile Welt dargestellt sein, aber solche DInge wie du hier beschreibst, kenne ich nur aus Talkshows ;) :
MissDiamond hat geschrieben: Fr 11. Sep 2020, 07:48 Ich mache nun einfach ein paar Beispiele, ohne Hintergrundwissen zu deiner persönlichen Situation:
Deine Eltern möchte z.B. dass deine Asche vollumfänglich beerdigt wird, dein Mann möchte aber einen Teil nach Hause nehmen, weil er findet, du gehörst nach Hause zur Familie. Oder du bist zerstritten mit deiner Schwester/Cousine/Onkel aber deine Eltern finden, diese Person gehört zur Familie und hat ebenfalls das Recht Abschied zu nehmen. Dein Mann weiss von dir aber, dass du diese Person X nicht ausstehen konntest und bestimmt nicht an deiner Beerdigung haben wolltest. Oder deine Schwester findet, du solltest im Familiengrab/Geburtsort beerdigt werden, dein Mann möchte dich aber am Friedhof eures aktuellen Wohnortes, so dass er dich immer besuchen gehen kann. Verstehst du worauf ich hinaus will?
Ich hab nicht locker dahin gesagt, dass es mir scheissegal ist was sie mit mir machen und dass sie sich von mir aus die Köpfe einschlagen lassen, es ist einfach so, dass ich total anspruchslos bin was meine Beerdigung angeht und ich niemandem Vorgaben über etwas machen will, was mich nicht mehr betrifft und ihnen vielleicht total widerstrebt. Wollen sie eine volle Kirche mit dem ganzen pipapo? Ok, sollen sie machen. Finden sie es passender, im engsten Familienkreis meine Asche zu verstreuen. Auch ok. Es ist absolut ok, wenn du das nicht verstehen kannst oder das anders siehst. Es ist auch ok, wenn du das Gefühl hast, alles bereits im Voraus zu planen damit sie es nicht machen müssen. So hat jeder seine Erfahrungen und seinen Background, auf dem basierend dann Entscheidungen getroffen werden. Ich hab scheinbar andere Erfahrungen mit Familie gemacht, als du ...und eine Entscheidung getroffen, die für meine Familie wohl so am besten passt. Gut überlegt, entschieden und kommuniziert. Und darum geht es: Dinge auszusprechen damit die Angehörigen wissen wie man darüber denkt. Ist wie mit der organspende. Es gibt kein richtig oder falsch, aber man sollte sich dazu äussern.

PS: Meine Eltern haben das Familiengrab der Grosseltern nicht mehr weiter geführt mit den Worten:"ihr könnt uns dann irgendwo begraben wo es für euch dann passt, wir wollen nicht, dass ihr an einen gewissen Ort gebunden seid und Verpflichtungen habt. Lasst uns dann einfach gehen und schaut nach vorne".
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Benutzeravatar
Moreen
Posting Freak
Beiträge: 3607
Registriert: Mi 14. Okt 2009, 14:06

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von Moreen »

Ich frage mich gerade, ob man je wirklich fix definieren kann, wie die eigene Beerdigung abgehalten werden sollte. Die Lebenssituation ändert ja immer mal wieder. Hat man kleine Kinder, ist es einem vielleicht wichtig, irgendwo auf einem Friedhof beerdigt zu sein, damit die Kinder einen Ort haben, wo sie den Verstorbenen besuchen können. Dies war z.B. für mich der Grund, weshalb ich meinen Mann (er verstarb unverhofft an Herzversagen) an unserem Wohnort beerdigen liess. Meine Schwiegermutter wollte ihn in Italien beisetzen lassen :shock: . Mein Mann ist in der Schweiz geboren und aufgewachsen, er hatte keinen wirklichen Bezug zu seiner italienischen Heimat. Ihn dort beigesetzt zu wissen fühlte sich für mich einfach nicht stimmig an; darüber gesprochen haben wir leider nie. Tja, es gab ein paar sehr unschöne Querelen zwischen Schwiegermutter, Schwager und mir :| . Am Tag der Beerdigung sagte mir der Geschäftspartner meines Mannes: "Du hast alles richtig gemacht, T. hat mir einst gesagt, er wolle kremiert und an seinem Wohnort beigesetzt werden." Ein tröstlicher Gedanke...

Ich selber habe für mich noch nicht definiert, wie ich beerdigt/bestattet werden will; muss das wohl dringend angehen :oops: . Fest steht: ich will kremiert werden. Am liebsten wäre mir dann eine Naturbestattung - sei dies auf einem "Baumfriedhof" oder aber in den Bergen - das weiss ich derzeit noch nicht...
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

Benutzeravatar
Netterl
Posting Freak
Beiträge: 3702
Registriert: Fr 4. Feb 2005, 18:16
Wohnort: Bayern

Re: Eigene Beerdigung

Beitrag von Netterl »

@Jupi: Das ist toll, wenn man sich so gut versteht, dass es im Falle eines Falles unproblematisch ist. Ich stand schon am Sterbebett meiner Mutter und es war emotional echt eine krasse Ausnahmesituation. Meine Mutter hat überlebt, aber bei uns hat das dazu geführt, dass wir auf jeden Fall Patientenverfügung, Testament etc gemacht haben bzw gerade machen lassen.
Beerdigung müsste noch geklärt werden.

Ein Freund von uns hat verfügt, wie sein Sarg aussehen soll ( einfache schlichte Holzkiste) und hatte schon Champagner für seine Beerdigung gelagert. :shock: Leider war das in der Anfangscoronazeit, aber zum Glück noch so früh, dass man hingehen konnte ( irgendwann wurde das ja auf 5 Personen gekürzt bzw 1 Haushalt oder so. Megastreng und schlimm jedenfalls).
Ich fand das wirklich gut und tröstlich und persönlich bei seiner Beerdigung. Er hatte für alles vorgesorgt, obwohl man eigentlich bei ihm nicht damit gerechnet hatte. Er war sehr fit, aktiv, gerade mal 67 und es kam sehr plötzlich.

@Moreen: Ich denke, man kann ja immer wieder anpassen. Früher sind wir ganz viel umgezogen, da hätten wir einen bestimmten Friedhof gehabt, der nicht an Wohnort liegt. Mittlerweile leben wir schon lange an einem Ort und werden das auch voraussichtlich weiter tun, sodass auch der aktuellOrt/Friedhof infrage käme.
Man müsste halt drandenken, die Vorgaben immer wieder mal anzuschauen und ggf zu korrigieren.
Nothing is forever, except death, taxes and bad design

Antworten