Alternative Beziehungs-/Familienformen

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Moderator: conny85

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naura
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Re: Alternative Beziehungs-/Familienformen

Beitrag von naura »

Ich glaube nicht, dass unsere traditionellen Beziehungs und Familienformen auf die Menschheitsgeschichte gesehen lange und bewährt sind. Der Grund wieso sie so lange gut zu funktionieren schienen (was ich auch schon früher in 50% der Fälle zu bezweifeln mag) sind mMn Abhängigkeiten und die Verbreitung des Christentums. Es gibt einiges an Geschichte über andere, frühere Lebensformen..

Ich habe mich vor einigen Jahren mit dem Thema befasst, was in uns Menschen noch an "Urmensch" drin ist, auch im Beziehungsverhalten und das ist einiges. Ja ich denke auch, dass die jüngeren Menschen immer freier werden in ihrem Denken und ihrem Leben, weil auch die Macht der Religion nachgelassen hat - gottseidank. (Was übrigens nicht heisst, dass das Leben von Glauben, Moral, Gerechtigkeit, Liebe etc. zu kurz kommen muss).

@Enja
Mich würden deine Gründe gegen ein solches Modell sehr interessieren. Wir befassen uns ja derzeit mit dieser theoretischen Idee und ich würde gerne in viele verschiedene Richtungen denken/fühlen.

@Gemeinschaftlich leben
Da kenne ich auch am meisten Leute, v.a. zw. 20 und 40, die solche Lebensformen auch en famille leben. Das kann ich mir gut vorstellen, wobei wir hier bei uns in der Siedlung wirklich eine abgespeckte Variante davon mal mehr und mal weniger leben und mir das so eigentlich reicht, solange ich keine eigenen kleinen Kinder mehr habe. Aber mit kleinen Kindern finde ich so ein Leben absolut erstrebenswert und sehe darin viel Entlastung und Vorteile, v.a. auch für die Kinder.

@Jung/Alt - wann lebt man wie
Ich war schon immer ein mutiger Mensch, daran fehlte es mir nicht.. aber ich hatte wirklich lange das Gefühl, dass Glück/Sicherheit/Familie etc. in dieser Form gelebt wird. Dass ich dafür nicht gemacht bin habe ich dann halt erst herausgefunden, als ich meine eigenen Bedürfnisse wirklich kennengelernt und für "wahr" genommen habe. Man zieht ja auch oft automatisch das an, wozu man bereit ist und das hat dann auch nie so hingehauen, wie ich mir das klassischerweise gewünscht hätte.. vielleicht war ich aber auch einfach noch nicht bereit, aber ich möchte eben von diesem Denken wegkommen, dass ich bei mir noch etwas flicken muss und ich dann auch "richtig" funktionieren kann.. ich denke ich kann auch so richtig und glücklich in Beziehung sein ;)

Ich schliesse nicht aus, dass am Ende alles ganz anders kommt.. aber für mich ist die Möglichkeit über diese Form zu diskutieren und sich darin selbst seinen Weg zu suchen einfach ein Muss, um mich überhaupt nochmals auf dieses Wagnis einzulassen. Ich denke für mich besteht so sicher die grössere Chance, dass es über längere Zeit funktioniert - von ein Leben lang rede ich schon gar nicht ;) das ist nicht mein Anspruch.

Enja
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Re: Alternative Beziehungs-/Familienformen

Beitrag von Enja »

@Naura:
Ich habe extra keine Gründe aufgeführt, weil es ja meine sind. Mit meinem Leben und den Menschen, die darin mit mir Leben. Das sieht ja bei jedem anders aus.
Ich nehme wahr, dass der Wunsch nach diesem eigenen Raum häufig eher von der Frau kommt.
Und wenn ich meine Gründe dagegen überdenke, kann ich sie auch genau so gut aus einer anderen Perspektive betrachten. Dann ist es auch wieder kein Problem mehr.
Also ich kann Die keine allgemeingültigeN Kontras geben, darum habe ich es auch nicht geschrieben.
Hast du einmal Deine Tochter gefragt? Das fände ich spannend. Wie sie es sich gewünscht hätte. Was für sie die idealen Bedingungen gewesen wären. Wie wäre es mit den Gspänli gewesen. Mal hier mal dort. Etc.
Wir hatten es letzthin vom Wohnen. Wie mein Mann am liebsten möchte. Und ich, die es jetzt nicht ändern möchte. Und der Gedanke, dass er seinen Traum erfüllen könnte und ich gleichzeitig unseren aktuellen Wohnsitz halten könnte. Die Kinder pendeln. Wir uns besuchen können hat mir extrem gefallen! Jeder kann seine Wünsche erfüllen, ohne Kompromisse. Ich habe selbst auch keine Lust mehr, jemandes Wunsch im Wege zu stehen. Diese Verantwortung zu übernehmen.
1. und grösstes Kontra halt das finanzielle.(bei Dir mit einem Kind eher weniger ein Problem)
Ich spreche in meiner Situation nicht von anderen Beziehungen. Das ist wieder ein anderes Thema.
Ich für mich habe nicht primär den Wunsch eine Traumbeziehung zu leben.Ich suche sie nicht (mehr). Und wünsche sie auch nicht in Form eines anderen Partners her. Aber ich spüre immer mehr den Wunsch für mich verantwortlich zu sein und auch umgekehrt nicht der Grund für Glück oder Unglück des Partners zu sein.
Also ich kann Deinen Wunsch absolut verstehen! Auch wenn es andere Hintergründe sein mögen.

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