2. Kind - ja oder nein?

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müggli
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2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von müggli »

Hallo zusammen

Ich weiss, es ist ein schwieriges Thema und niemand kann einem die Entscheidung abnehmen aber ich muss es irgendwo loswerden :roll: . Ich bin 37 und mein erstes Kind ist 5. Mein Mann wollte von Anfang an ein zweites Kind, für mich war es jedoch gar kein Thema, da ich mit einer postnatalen Depression zu kämpfen hatte. Seit aber ca. einem Jahr, kam der Wunsch dann doch. Wir versuchten es und nach einer erneuten Fehlgeburt (ich hatte vor meinem Sohn schon 3), ging ich direkt wieder in die Kiwu Klinik. Wir versuchten es dann wieder 3 Mal mit dem Auslösen vom Eisprung, was nicht geklappt hat. Irgendwie hatte ich dann eine Krise, stellte sogar meine Ehe in Frage. Seither schwanke ich total...an einem Tag bin ich voller Babywunsch und möchte gleich schwanger sein, am anderen Tag weiss ich nicht mal, ob ich mein Mann noch möchte (obwohl wir es wirklich gut haben) :oops: . Mein Mann hat mal den Vorschlag gemacht, dass wir es doch einfach drauf ankommen lassen und sozusagen die Natur entscheiden lassen. Eigentlich wäre es ja fair, da es sein grösster Wunsch ist und er auch ganz vieles dafür tun würde bzw. mir sehr unter die Arme greifen wird. Trotzdem habe ich irgendwie Schiss davor. Ich geniesse es nun ja auch sehr, dass mein Kind schon so selbstständig ist und wir wieder gewisse Freiheiten haben aber all diese Jahre nie mehr zu erleben, fällt mir irgendwie auch schwer. Ich bin halt nicht so die typische Vollblutmutter, die nur Zuhause sitzt und stundenlang bastelt. Ich brauche viel Zeit für mich und nehme mir diese auch regelmässig. Hmmmm lange Rede, kurzer Sinn.....ich weiss nicht, wie ich mich entscheiden soll!
Ich nehme nicht an, dass jemand den ultimativen Tipp hat aber vielleicht einen Denkanstoss? :)

Danke auf jeden Fall schon jetzt für Antworten und liebe Grüsse, müggli

Lilyrose
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von Lilyrose »

Ich bin grad mit dem dritten Kind schwanger und bin auch keine "Vollblutmutter" resp. Ich bastle auch nicht mit meinen Kindern, bin auch nicht "einfach zu hause". Ich bin auch gerne ohne meine Kinder unterwegs... Aber ich finde, das muss man auch nicht sein... Kenne eigentlich glaub niemand in meinem Umfeld, die so dermassen in ihrer Mutterrolle aufgeht :)

Aber ich liebe meine Kinder über alles und kann mir ein Leben ohne sie au h nicht mehr vorstellen. Wir haben auch länger überlegt, ob 3tes Ja oder Nein. Es gibt verschiedenes, dass mir bei der Entscheidung geholfen hat:

- ein Kind ist nie eine rationale Entscheidung, sondern ein Entscheid aus dem Herz
- Was würde ich mehr bereuen, ein drittes zu bekommen oder eben keines mehr zu bekommen
-man fängt nochmal von vorne an, aber was sind schon die paar Jahre im Vergleich zum Rest des Lebens (hoffentlich), wo du 2 wahrscheinlich tolle Kinder hast, die du liebst?
-ich stecke jetzt wieder etwas zurück, aber meine Zeit kommt wieder.

Schlussendlich eben kann dir niemand den Entscheid abnehmen... Aber ich glaube einen Herzensentscheid bereut man nie (egal ob jetzt das für oder gegen ein Kind ist). Und nicht zuletzt bist du jene, die das Kind in dir trägt... Also würde ich nicht "nur" dem Partner zuliebe ein Kind bekommen, sondern nur, wenn es auch wirklich dein Wunsch ist.

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ChrisBern
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von ChrisBern »

Dein Post hat mich berührt und ich kann mitfühlen. Ich wollte immer zwei Kinder, hatte nach dem ersten auch eine postnatale Depression, was mich unglaublich schockiert hat, wie schlecht es mir ging. Dank Hormonen habe ich irgendwie das erste Jahr überlebt, ich hatte zum Glück ein "Anfängerbaby", ich weiss gar nicht, wie das sonst gegangen wäre. Bei mir war klar: nie wieder! Zumal die quote ca. 50% ist, dass es noch mal passiert. Nach zwei Jahren war ich langsam wieder "normal" (also konnte einigermaßen ohne Struktur- und Kontrollwahn den Mamaalltag überstehen, war froh, dass ich 80% gearbeitet habe).

Nach ca drei Jahren konnte ich mir langsam wieder vorstellen, doch noch ein Kind zu haben. Mein Mann wollte nicht unbedingt (er war immer transparent, dass ihm ein Kind reicht, schon vorher). Aber irgendwie hat es mich nicht losgelassen und ich war schwanger, als die grosse knapp vier war. Im Gegensatz zu dir bin ich einfacher schwanger geworden und hatte keine Fehlgeburten. Meine Hauptmotivation war (bzw eine davon), dass meine Tochter langsam eine kleine Diva wurde, weil sie immer im Mittelpunkt stand. ;-) die ist sie allerdings heute auch noch! Und irgendwie fühlte es sich zu dritt nicht richtig an.

Inzwischen ist mein Sohn fast drei und die grosse sieben. Inzwischen schätze ich sehr, dass wir zu viert sind und ich auch noch mal einen Jungen haben darf, die beiden sind auch so anders, das ist schön. Aber ich will nicht verhehlen: meinen entscheid habe ich fast zwei Jahre lang "bereut" oder zumindest gekämpft. Im Gegensatz zu Kind Nr 1 war das gar kein Anfängerkind! Dank OSAS, was spät entdeckt wurde, haben wir zwei Jahre lang nicht wirklich geschlafen. Sorgen kreisten, ich war totkaputt, habe mich immer hinterfragt. Aber wenigstens keine postnatale Depression, ich wäre aber beinahe in eine sonstige gestolpert, als mein Sohn 1.5 Jahre als war. Dazu: die grosse war easy, selbstständig und ich habe mich gefragt, was ich mir angetan habe. Dann hat keiner bei uns im Umfeld die Konstellation, es passt also auch mit Besuchskindern nicht so richtig.

Insofern: ich bin froh, ist mein Sohn da und konnte ich die Erfahrung machen, ein Baby ohne postnatale Depression haben. Aber es war zwei Jahre lang sehr hart...härter als gedacht.

Edit: ich sende euch Energie und entscheidungsfreude und wünsche euch alles alles Gute!

Libli
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von Libli »

müggli hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 08:48 Ich bin halt nicht so die typische Vollblutmutter, die nur Zuhause sitzt und stundenlang bastelt.
Ich habe 3 Kinder und stell dir vor, ich hocke nicht stundenlang zu Hause und bastel. Sachen gibt's...
Alles Gute bei der Entscheidungsfindung.

müggli
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von müggli »

Zuerst einmal vielen herzlichen Dank für eure Antworten!

@Lilyrose
Vielen Dank für deine Punkte. Genau diese Gedanken habe ich mir auch schon oft gemacht. Besonders auch der Punkt mit den Jahren, die man nochmals von vorne beginnt. Da gebe ich dir vollkommen recht. Im Nachhinein betrachtet ist es eine sooo kurze Zeit. Wenn man drinsteckt, kommt es einem meist länger vor :wink:
Danke für deine lieben Worte, die ich mir gerne zu Herzen nehme.

@ChrisBern
Danke dass du dir die Zeit genommen hast, mir so ausführlich zu berichten. Da ging es uns ja sehr ähnlich. Mein Sohn war auch ein absolutes 'Anfängerbaby'. Zum Glück, sonst hätte ich es auch nicht geschafft!
Danke für deine ehrlichen Worte, das tut einfach gut zu lesen :) ! Ich wünsche mir halt auch, dass ich das Ganze nochmals richtig intensiv erleben kann, von Anfang an und ohne postnatale Depression. Ich denke manchmal schon, dass die Fehlgeburten und die postnatale Depression ihre Spuren hinterlassen haben und mir der Entscheid deshalb auch so schwer fällt. Aber ja, das weiss man halt nie im Voraus :roll:
Ich wünsche euch auch von Herzen weiterhin alles Gute!

@Libli
Danke dir, musste echt lachen ab deinem Satz :lol: . Das tut schon gut zu lesen, dass man keine Rabenmutter ist deswegen :wink:

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ChrisBern
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von ChrisBern »

Ja, also beim Basteln bin ich auch nicht dabei ;-)

müggli
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von müggli »

@ChrisBern
Sehr gut, noch mehr Gemeinsamkeiten :lol:

Alebri
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von Alebri »

Ich stand - als mein Sohn so 4-5jährig war - auch vor der Entscheidung, ob ich ein zweites Kind will. Habe mich dann aber dagegen entschieden. Genau aus den genannten Gründen. Grad wenn die Kinder in den Kindergarten kommen, bekommt man wirklich ein Teil Freiheit zurück bzw. die Kinder machen in Sachen Selbständigkeit einen Riesen-Gump. Ich konnte mir da nicht mehr vorstellen, nochmals von vorne anzufangen. Wäre ich vor dieser Entscheidung gestanden, als mein Sohn 2-3jährig war, hätte ich mich vielleicht (oder sogar wahrscheinlich) anders entschieden. Aber ich wollte dann auch kein zweites Kind mit so einem grossen Altersunterschied - bis das zweite Kind dann in einem Alter gewesen wäre, wo es hätte spielen können (+/- 2jährig) wäre mein Sohn ja schon 8-9jährig gewesen, d.h. die Interessen, das Spielverhalten ganz anders. Und grad als mein Sohn dann wirklich in diesem Alter war und wir am freien Nachmittag, am Weekend, in den Ferien immer viele Sachen zusammen unternommen haben, habe ich mir ab und zu überlegt, wie es wäre, wenn jetzt noch ein 2-3jähriges Kind da wäre - da kann man ja ganz viele Sachen nicht machen. Klar wäre einerseits ein Bruder oder eine Schwester sicher auch ein Gewinn für meinen Sohn gewesen - aber eben: Hätte umgekehrt auch Einschränkungen bedeutet. Und nicht zuletzt: Ich bin auch keine Vollblutmutter, die im Mami-Sein ihre absolute Erfüllung findet und ohne Ende darin aufgeht :oops: . Und es ist halt schon so: Mit 2 oder sogar 3 Kindern ist man in seiner Mutter-Rolle sicher stärker gefordert als nur mit einem Kind. Bei meinem Leben - Job, Hobbies, Freunde und wie sich das alle eingependelt hatte, als mein Sohn 4-5jährig war - hätte ein zweites Kind für mich einfach nicht mehr gestimmt.

Und - was für mich auch gegen ein 2. Kind gesprochen hat: Mein Sohn war perfekt :oops: . Ich hatte eine perfekte SS, eine (zumindest für mich :wink: ) perfekte Geburt, mein Sohn war ein Baby, das ab der 3. Nacht 10-12 Stunden pro Nacht durch schlief, er ass alles, trank gut, entwickelte sich perfekt, hatte kaum eine Trotzphase, war sozial extrem umgänglich und unkompliziert, usw. Ich hatte glaub irgendwie - auch aus den Erzählungen von anderen - das Gefühl, dass es bei einem 2. Kind schon anders laufen könnte... und davor hatte ich ehrlich gesagt zu viel Respekt.. oder anders gesagt: Ich wollte das Schicksal einfach nicht ein zweites Mal herausfordern :wink: , weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass bei einem 2. Kind auch alles so perfekt laufen würde.

Und: Ein nicht unwesentliches Argument dagegen war damals für mich, dass ich 37 Jahre alt war, als mein Sohn 5jährig war. Wäre ich schwanger geworden, wäre ich also mit 38 oder 39 Jahren nochmals Mutter geworden - ich konnte mir nicht vorstellen, mit Mitte 40 bei der Einschulung des 2. Kindes inmitten von Müttern/Vätern zu stehen, die grössenteil zwischen 30 und 40 Jahren alt sind :oops: . Absolut nichts dagegen - es hat einfach für MEIN Gefühl nicht gestimmt bzw. da hätte ich mich irgendwie einfach zu alt gefühlt. Ich wollte nicht mit Mitte 40 nochmals ein Kind zur Einschulung begleiten - und ganz ehrlich: Heute, wo ich etwas über Mitte 40 bin, bin ich auch sehr froh, andere Themen in meinem Leben zu haben ;-).

Richtig oder falsch gibt es da sicher nichts. Aber für mich hat die Entscheidung, auf ein zweites Kind zu verzichten, gestimmt - ich hab's bis heute nie bereut. Wenn ich denke, dass ich jetzt, wo mein Sohn ein Teenie ist, noch ein ca. 8jähriges hätte, Schuljahre, etc. alles noch vor mir - nein, danke!! :oops: :lol: :lol:

Aber gibt sicher auch viele Argumente, die für ein 2. oder sogar 3. Kind sprechen - keine Frage. Das ist wirklich eine individuelle Entscheidung, die Dir leider auch niemand abnehmen kann. Aber ich wünsche Dir bei der Entscheidungsfindung alles Gute - Du/Ihr werdet Euch schlussendlich für Euch schon richtig entscheiden!

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ChrisBern
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von ChrisBern »

beruhigend zu lesen, dass sich andere den entscheid 2. Kind nicht einfach machen- in meinem Umfeld war für alle sonnenklar, dass es ein zweites Kind gibt, egal, wie schwierig das erste war. Ich habe meine Kolleginnen um diese Leichtigkeit immer etwas beneidet!
Gutes entscheiden jedenfalls und falls ihr euch dafür entscheidet, dann auch viel Erfolg mit der SS!

ausländerin
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von ausländerin »

Wir haben uns gegen der zweite Kind entschieden weil der Erste ein Horror Baby und anstrengendes Kleinkind war. Das Risiko dass ein zweites Kind das funktionierende Gleichgewicht die wir endlich nach Jahren Überbelastung gefunden haben wieder gestört was uns allen (inklusiv der ersten Kind) schadet. Es hat einfach alles gepasst so wie es war. Ich gehöre zu den Menschen die einfach loslassen und heute Leben - deshalb habe ich nie was grundsätzlich bereut.

sonrie
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von sonrie »

Ich frag mich hier die ganze Zeit, was um alles in der Welt eine Vollblutmutter sein soll? Eine die beim Windel wechseln und Brei füttern in Glückseligkeit aufgeht? :-) Und kann man halbherzig Mutter sein?

Am Ende gibt es tausend rationale Gründe für und gegen mehrere Kinder - es gibt genauso viele Vorteile wie Nachteile, kommt ja auch immer auf die Situation an. Aber am Ende ist es eine Herzensentscheidung und am Ende ist es meistens gut so wie es ist und man würde es nicht anders haben wollen (klar, gibt Ausnahmen, aber die meisten leben am Ende sehr gut mit der Entscheidung die sie getroffen haben).
Wir wollten ein zweites Kind und das dritte kam direkt mitgeliefert und nun sind es 3 und es ist super wie es ist - ich würde es nicht anders haben wollen, vielleicht einfach auch weil ich meine Kinder liebe und keines von ihnen missen möchte :-)
Und hey, man muss auch mit mehreren Kindern nicht nur zu Hause sitzen und stundenlang basteln, Kinder überleben auch ohne Bastelnachmittage (ok, wenn du das Glück hast, KiGa Kinder während des Lockdown zu haben, dann bemalst du doch einige Eierkartons und bastelst recht viel :roll: ). Man muss auch nicht alle Freiheiten im Leben verzichten und nur noch Mutter sein, es gibt viele Arten, wie man als Familie leben kann, so dass es für alle passt.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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ChrisBern
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von ChrisBern »

Ich glaube, ich ahne, was müggli mit vollblutmutter meint und kann das nachvollziehen, weil ich mich ähnlich gefühlt habe: es hat glaub weniger mit Basteln zu tun ;-) , sondern vielleicht eher damit, dass man die lebensveränderung annehmen und angehen kann. Ohne Mist, ich habe nach der Geburt meiner Tochter sicherlich ein Jahr lang jeden Morgen gedacht: oh Gott, das geht nie wieder weg. (Mal krass formuliert). Ich habe mit fast allem immer gehadert: wenig Schlaf, kind isst nicht, nimmt nicht zu, ist krank und ich muss dringend eine Woche Workshop moderieren, ich will einfach in Ruhe auf der Couch ein Buch lesen etc. Ich war nie entspannt Mutter und habe mir von morgens bis abends Gedanken gemacht, was ich alles richtig/falsch mache und teilweise einfach drauf gewartet, dass meine Tochter abends ins Bett geht. Ganz ehrlich, entspannt Mutter bin ich seit einem Jahr, also mal easy nehmen, keinen Plan haben, keine Sorgen wenn Kind krank ist oder nicht so schläft wie von mir geplant, ist mir auch egal, wenn ich meine Sachen nicht erledigt kriege oder keine Zeit für mein Buch habe. Ich habe null nachvollziehen können, dass man nach einem Jahr wieder schwanger werden kann (und hach, habe ich die Leute beneidet, die das so einfach entscheiden konnten!). Und ich habe erlebt, dass viele viel entspannter mutter oder Vater waren, ich bin das erst seit kurzem. Das meine ich jedenfalls damit. Ganz ehrlich, ich fand Muttersein am Anfang oft anstrengend. Und das jahre und nicht wochen. Vielleicht ist das damit gemeint?

Edit: klingt schlimm, wenn ich das so lese. ;-)

müggli
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von müggli »

Hallo ihr Lieben

Ach, ihr wisst gar nicht wie gut eure Nachrichten tun :) ! Einfach schön zu lesen, dass es nicht nur mir so geht. Danke euch!

@Alebri
Dein Text bzw. deine Überlegungen könnten von mir sein! Ich mache mir genau diese Gedanken und schwanke dann immer wieder zu ‚So ein zweites Wunder wäre schon schön‘. Manchmal hoffe ich dann, dass es doch einfach passiert und mir der Entscheid abgenommen wird aber gleichzeitig macht mir der Gedanke auch ein wenig Angst. Es ist wie in einem Hamsterrad :roll:

@ausländerin
Danke für deine ehrlichen Worte. Ich finde es super, dass du loslassen kannst und dein Leben geniesst. Genau so soll es sein und wenn es für euch so stimmt, ist doch alles wunderbar :)

@sonrie
Es ist genau so wie ChrisBern geschrieben hat...es geht darum, dass ich mein Kind natürlich über alles Liebe aber ich habe manchmal das Gefühl, ich sei zu egoistisch :oops: . Ich mag oft nicht spielen oder denke dann ‚ich will jetzt eigentlich nicht auf den Spielplatz oder in die überfüllte Badi‘ aber klar, tue ich es dann trotzdem :wink: . Ich habe Kolleginnen, die gehen ab jedem Quitschen ihrer Kinder auf wie ein Blümchen, freuen sich auf jeden neuen Tag....aber ja, wenn ich genauer darüber nachdenke, sind es nur zwei die so denken :lol:
Du schreibst es genau richtig, schlussendlich muss es für jede Familie passen, egal in welcher Form!

@ChrisBern
Du solltest wirklich einen Blog schreiben :D ! Ich hatte es genau gleich nach der Geburt. Ich habe mir teilweise immer wieder gedacht, was hab ich mir da nur angetan, wie konnte ich es mir nur so sehr wünschen (wir haben drei Jahre aufs 1. Wunder gewartet). Da schämt man sich wirklich dafür aber ich glaube, uns beiden hat da wirklich auch die postnatale Depression einen Strich durch die schöne Babyzeit gemacht :oops: :roll: !
Ich finde es überhaupt nicht schlimm, deinen Text zu lesen...ganz im Gegenteil. Es spricht doch vielen aus der Seele! Also alles gut :wink:

Danke von Herzen euch und einen schönen Start in die neue Woche

sonrie
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von sonrie »

@müggli:
ganz ehrlich.... ich finde es nur normal, dass man nicht immer darauf Lust hat, was das Kind machen will.... und ich finde, man muss es auch nicht immer trotzdem tun. :oops:
Am Ende ists ein Kompromiss, manchmal gibt man nach und sitzt doch am Spielplatz, aber dann kann man auch getrost wieder mal was machen was für alle passt. Ich kenne schon auch solche, denen das Kinderprogramm nicht langweilig zu werden scheint, aber wenn man mal die Mütter gefunden hat die gleich ticken wie man selbst, kann man das ganz gut umgehen ;-)

Und neben all den rationalen Gründen denke ich schon auch, dass so eine postnatale Depression kein Zuckerschlecken ist und doch tiefe Spuren hinterlässt.... ich hab das selber nicht erlebt, kann mir aber vorstellen, dass das brutal sein muss. Wünsche dir alles Gute!
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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mariposa_2
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von mariposa_2 »

Diese Entscheidung ist wirklich nicht einfach. Ich bin auch knapp 37 und mein Sohn wird im Sommer 3 Jahre alt. Wir hatten einen langen Kiwu Weg und er entstand durch IVF. Wir haben letzten Herbst nochmals einen Versuch gestartet, der aber leider negativ war.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich diesen extremen Wunsch nach einem zweiten Kind nicht habe. Mein Mann hätte gerne mehrere Kinder gehabt. Trotzdem sind wir sehr glücklich so wie es ist. Ich kann meinem Sohn gerecht werden, habe Zeit und Nerven für ihn (meistens jedenfalls😉). Wir fühlen uns (meistens) komplett.
Meine erste Zeit mit unserem Sohn war anders als bei dir. Ich hatte einen absoluten Höheflug was meine Gefühle betrifft. Ich habe geschlafen wie ein Gott und war durch und durch glücklich. Aber nach wenigen Monaten kam es bald anders. Ich wurde immer unzufriedener nur Zuhause, war unterfordert und häufig auch gelangweilt. Gefühlt alle anderen Mütter haben immer erzählt wie gestresst sie sind und wie viel sie zu tun haben. Ich habe mich immer gefragt, was die alle machen den ganzen lieben Tag lang.
Mehr und mehr merkte ich, dass ich kein "Vollblutmami" bin. Basteln finde ich noch das "geringste Übel" 🙈. Ich habe aber eine Freundin gefunden, die auch einen Sohn hat und Einzelkind bleiben wird. Sie ist auch keine "Vollblutmama"😉. Unsere Söhne sind "bestBuddies" und alles passt im Moment super. Gleichgesinnte finden war das Wichtigste überhaupt für mich.

Trotzdem kenne ich es auch, dass sich der Wunsch nach einem 2. Kind manchmal einschleicht. Dann aber denke ich über eine Weiterbildung nach (schon länger) und manchmal kommt auch das Thema Pflegekind bei uns auf. Mein Mann war schon immer offen für das Thema Pflegekind.

Wegen deiner postnatalen Despression könntest du dir bereits Hilfe suchen in der SS. Es gibt Medikamente, die darfst du auch während der ss nehmen. Aber das hat man dir sicher schon gesagt.

Ich wünsche dir alles Gute bei der Entscheidung🌸
Chline Buddha 2017

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Miicha
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Re: 2. Kind - ja oder nein?

Beitrag von Miicha »

Hallo Müggli

Dein Text ist mir ziemlich eingefahren, da er von mir hätte sein können! :D Nach unserem ersten Kind ging es mir (psychisch) auch nicht gut und wir haben dann als es zwei war wieder geübt und es hat einfach nicht geklappt, zweimal Insemination hat nichts gebracht und die ganzen Spritzen und Hormone sind ja auch nicht ohne. Habe dann gesagt ich brauche eine Pause und mehr für mich gemacht, angefangen zu Joggen (hat mich von den Gedanken abgelenkt) und kurz vor dem nächsten Arzttermin war ich dann schwanger, obwohl der Arzt meinte es sei auf natürlichem Wege fast nicht möglich. Jedenfalls war das erste Kind auch 5 als wir das zweite bekommen haben und ja auch beim zweiten kam nochmals eine Depression aber wir haben es tatsächlich nochmasl probiert und haben nun sogar 3 Kinder. Das hätte ich mir nach dem erste nie vorstellen können :roll: Wenn nicht gerade Coronaausnahmesituation ist, ist es toll. Und ich für mich finde es super, wenn die Kinder einander haben, das ist auch für mich eine Entlastung. Arbeite auch noch zwei Tage die Woche, das ist ein guter Ausgleich. Schlussendlich muss zuerst die Beziehung von dir und deinem Mann stimmen und wenn ihr beide es euch wünscht, würde ich es einfach darauf ankommen lassen.

Liebe Grüsse und alles Gute

Miicha

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