Kaiserschnitt - Ablauf

[Lilyrose]

Ich muss mich einem ev drohenden KS auseinander setzen. Ich war bei einer Spitalbesichtigung undchab da gefragt, ob man das Kind nach dem KS auf die Brust bekommt. Da meinte der Arzt, grundsätzlich schon zuerst, dann würde dann aber geprüft ob es richtig atmet usw und dann komms mit Papi weg während man "zugemacht" wird. Ist das immer so oder hatte jemand das Kind die komplette OP Zeit bei sich? Ob es atmet kann man ja auch schauen, ohne es wegnehmen zu müssen. Ich sehe kein Grund, wieso Kind nicht die ganze Zeit bei mir sein könnte? Sofern natürlich alles ok ist

[Pinie]

Ich kann dir nicht beantworten wie das bei Kaiserschnitt ist. Aber meine wurden nach Vaginalgeburt auch untersucht, dazu müssen sie schon das ganze Kind rundherum sehen können. "sofern alles ok ist", ist ja erst nach dem Untersuch klar.

[Savuti]

Bei mir kamen die Kinder nicht in einen anderen Raum. Ob sie die ganze Zeit bei mir waren oder im selben Zimmer kurz untersucht wurden, weiss ich nicht mehr. Aber GG, Baby und ich waren die ganze Zeit am selben Ort: zuerst OPs Saal, anschliessend Gebärzimmer und dann Spitalzimmer.

[Lilyrose]

@pinie: ich hab 2 Kinder vaginal beklmmen jnd die eurden mir nicht eine Sekunde weg genommen. War aber auch Geburtshaus. Bei einer Spontangeburt weiss ich mich schon zu wehen, sollten die im Spital auf eine solche Idee kommen.

Mir gehts ausschliesslich um KS, da das eine andere mir unbekannte und beängstigende Situation ist

[Helena]

Bei mir waren beide Kinder beim Papi. Nachdem sie kurz bei mir waren. Der konnte die genausogut Känguruhen. Ich war beim 1. so erschöpft, dass ich ihn gar nicht sicher hätte hämpfeln können.
Wieso stört dich das so sehr?

[Tael]

Kommt aufs Spital und die Ausgangslage an. Ich hatte 3 Kaiserschnitte. 2x notfallmässig, davon 1x mit Vollnarkose. Da blieb das Kind dann beim Papa bis ich wach war, beim anderen wurde es kurz untersucht (gleicher Raum), dann zu mit auf die Brust und weils mir so schlecht ging, ist der Papa wieder raus mit Baby. Beim ungeplanten Kaiserschnitt mussten die das Kind zwingend als erstes untersuchen weils dem Kind in dem Moment nicht (mehr) gut ging. Sobald es diesbezüglich Entwarnung gab, kam das Kind zu mir.
Bei der geplanten Sectio habe ich so ein spezielles Bonding-Tuch bekommen. So konnte ich das Kind direkt bei mir behalten. War aber auch eine andere und viel ruhigere Atmosphäre als bei den Notfällen. Ich würde diesbezüglich im Spital nachfragen.

[Stella*]

Wir haben vor dem KS abgemacht, dass ich unseren Sohn nach der Geburt kurz sehe und er nachher gleich mit Papa kuscheln darf. Er hatte ihn auf der nackten Brust. War für beide sehr schön.

Mir ging es während dem KS nicht besonders gut (Kreislauf) und ich war froh, dass dies im Vorfeld so besprochen wurde. Hatte nie das Gefühl, etwas verpasst zu haben.

Falls es einen geplanten KS gibt, hast du vorher genug Zeit, um den Ablauf und deine Wünsche zu besprechen.

Alles Gute jetzt schon!

[ChrisBern]

Ist es auch nicht einfach zu kalt in OP Saal, warum man die Kinder dann auch mit dem Papa rausgeschickt? Ein OP Saal ist ja kühl und je nachdem ist das zunähen ja nicht in 5 Minuten erledigt.
So wurde es mir jedenfalls von Kolleginnen mit geplanten Kaiserschnitten erklärt.

[Tinky]

Meine Kids wurden kurz untersucht und kamen dann in warme Decken gewickelt auf meine Brust.

[Savuti]

Die Kinder wurden in eine Art Alufolie eingewickelt im OPs Saal und so zu mir gelegt.

GG hat nun noch präzisiert: im OPs wurden die AGAR - Werte gemessen (heissen die so?). Messen, wägen etc. wurde jeweils erst im Gebärsaal gemacht.

[Fritzili]

Ich hatte auch einen geplanten Kaiserschnitt und vorher schriftlich festgehalten, was ich mir wünsche.
Mein Mann war mit im OP. Unmittelbar nach Entbindung wurde uns unser Sohn kurz gezeigt, dann kurz untersucht und anschliessend kam er sehr lang dick eingehüllt zu mir.
Anschliessend, ich war noch nicht ganz zugenäht, ging er mit Hebamme und meinem Mann in den Gebärsaal. Als ich dort ankam lag der Kleine bei ihm auf der nackten Brust, dann kam er zu mir.
Für uns alle war das so sehr stimmig und ich hätte es mir nicht besser wünschen können

[Leela]

Bonding mit Mama ist beim KS leider selten.
Ich hatte sie gar nicht bei mir, Bonding hat der Papa gemacht.
Was für mich schlimm war, sie wurde als allererstes nach der Geburt untersucht, völlig unnötigerweise.
Nackt im grellen OP Licht, bis sie dann endlich der Papa bekam.
Das tut mir heute noch leid, wenn ich vergleiche in was für geborgener Atmosphäre die vaginal geborenen Kinder ankommen durften.

Gut das du jetzt noch planen und deine Wünsche anbringen kannst, ich hoffe sie werden berücksichtigt.

[Bleistift79]

Liebe Lillyrose,
durch die anderen Schwangerschafts-Themen weiss ich, dass du sehr Mühe hast dich auf einen Kaiserschnitt einzulassen. Was ich verstehen kann. Grad wenn man vorher eine Geburt im Geburtshaus hatte.

es wird von Spital zu Spital (kleine) Unterschiede geben. Am ehesten aber wird es das Wochenbett betreffen.

Zum Kaiserschnitt selbst:
es ist eine Operation. Die Geburt verläuft sehr rasch.
Das Baby wird nicht auf die Geburt vorbereitet durch Wehen /Hormone und das Impulsartige sich durch den Geburtskanal „drehen“ fehlt. Bei der vaginalen Geburt wird dabei auch das (vorhandene) Fruchtwasser aus der Lunge gepresst.
Beim Kaiserschnitt nicht. Ebenso wird nach dem Kaiserschnitt rasch abgenabelt. Zudem ist der OP recht stark gekühlt.

Du fragst nach Erfahrungen:

Bei den ersten Bauchgeburten, die liegen schon einige Jahre zurück; wurde mir das Baby kurz gezeigt und verliess dannach mit dem Vater den OP. Wurde gebadet und angezogen. Ich kam in den Aufwachraum und erst als ich meine Beine wieder spürte, kam in s Zimmer und hatte mein Baby wieder. Diese Geburten waren nicht schön für mich. Mir fehlten ganz viele Zwischenschritte. Die Geburten fanden in Regionalspitälern statt.

Für die letzte Bauchgeburt, wo wir bereits wussten das wir mit Komplikationen rechnen mussten, fand im Uni-Spital statt.
Im Vorgespräch mit dem operierenden Oberart und der dann anwesend werdenden Hebamme konnte ich viele Wünsche und Bedenken äussern und diese wurden erstgenommen.

Wünsche hatte ich so einige:

- Art des Wundverschlusses ( innere Naht, äusserlich nicht mut Klammern sondern Steri-Strip)
- konsequenter Info-Fluss was gerade gemacht wird während der Operation
- Foto s vom Moment der Geburt
- die Ärzte waren in „ halb 8 Stellung“ da mit Komplikationen bei mir zu rechnen war
- Baby geht mit Papa kanguruhen in den Gebs bis ich zurück bin.
- Baby behält lange Nabelschnur und wird erst endgültig abgenabelt, gewogen und vermessen nach dem ersten Ansetzen

Alle meine Wünsche wurden erfüllt. Es war eine sehr schöne Bauchgeburt.
Auch während dem kurzen Wochenbett wurden meine Wünsche respektiert. Ich betreute mein Baby von Anfang an selbst. Co-Sleeping, keine Glukose, kein Zufüttern, Stillen nach Bedarf. Trotz tiefem Geburtsgewicht, ET - 14Tage und Herzfehler, sind wir am dritten Tag zufrieden und glücklich nach Hause.

Liebe Grüsse

[Lotus]

Hallo
Also bei mir hiess es auch, dass das Baby bald mit dem Vater raus 'müsste' aber das war dann doch kein Problem und alle 3 lagen lange bei mir. Als die OP fast Zuende war, wurden sie genommen, vermessen, Herzli abgehört und dann wieder zu mir. Sie waren alle nur kurz weg.
Im OP ist es echt sehr kalt!
Ich empfand das Kennenlernen im OP als angenehm, alle im Raum freuten sich mit. An meinem letzten KS gabs spgar Fotos, für meine persönliche Verarbeitung
Nach dem OP wurden wir absolut in Ruhe gelassen und es war sehr entspannt.
Gewaschen werden die Babys übrigens nicht, falls das im Spital üblich wäre, würde mich das wundern. Du bekommst das Baby ungewaschen, frisch und nackt (ausser vielleicht Windeln) wieder! Und falls nicht, ziehst du s aus und legst es auf deine nackte Brust! Aber eben, würde mich seehr wundern, wenn das die Hebamme nicht sowieso so machen würde. Und man muss halt im Gespräch auch darauf hinweisen, WIE wichtig einem das ist. Nur Mut das klappt schon!

LG Lotus

[Lilyrose]

Danke für eure Erfahrungen, das beruhigt mich etwas. Gut ist, dass auch meine Hausgeburt hebamme, die mich während der SS schon betreut, auch bei einem KS dabei wäre. Ich denke, bei einem KS ist einfach noch viel wichtiger, klar zu kommunizieren was man will und was nicht. Immerhin kann ich mich ja drauf vorbereiten, dass es zu einem KS kommen könnte.

Hoffe aber natürlich, dass dieser doch vermeidbar ist.

[Gibeli]

Hallo...meine 2te Geburt war auch ein geplanter KS. Das baby kam direkt auf meine Brust und wurde mir nicht genommen. Es wurde erst viel später, als wir bereits im Zimmer waren, gewogen/gemessen/untersucht. Wir waren also nie getrennt. Das war sehr schön, trotz ks. Ich denke ist jedoch schon eher die Ausnahme, dass es so gemacht wird.

[sonrie]

Ich kann dich gut verstehen, ich fand den KS auch nicht grad sehr erstrebenswert, leider wars dann aber medizinisch notwendig. Ich hatte auch Mühe damit, auch wenn ich vom Kopf her wusste, dass es so ok ist.
Dass deine Hebamme dabei sein wird ist ja schon mal prima, ich denke auch, du solltest vorher mit ihr noch genau besprechen was du willst und was nicht. Viele Dinge die einem oft als "das ist immer so" verkauft werden müssen nicht so sein, man kann aber auch alles in Frage stellen und seinen Standpunkt klar machen.

Was mir wichtig war:
- ich wollte den KS erst dann machen, wenn ich Wehen habe. War OK für Arzt und Spital und ich bekam keinen klassischen "2 Wochen vor ET"- Termin (trotz Zwillingen).
- mein Mann hatte die Kamera dabei und irgendwer (?) hat fotografiert.
- die Anästhesistin hat mir die ganze Zeit genau erzählt was da vor sich geht
- Die Kinder waren zuerst bei mir, konnten da auch eine zeitlang bleiben (keine ahnugn wie lange das war)
- Mein Mann ist dann mit den Kindern mitgegangen zum untersuchen (das war für mich enorm wichtig, da ich mich ja nicht bewegen konnte)
- hatten ein Familienzimmer gewünscht, da es mir aber gesundheitlich nicht gut ging, musste ich auf der Gebärstation bleiben (zur Beobachtung) - mein Mann hatte ein Bett neben mir und blieb über nacht bei uns
- Spital ist nicht gleich Spital - ich hab in einem Krankenhaus entbunden, in dem KS die Ausnahme sind und die Hebammen "das Sagen" haben..... da war viel Platz für eigene Wünsche.

[Lilyrose]

@Sonrie: glaub in meinem Spital ist es ähnlich. Es hiess zb, dass routinemässig CTG geschrieben wird und Zugang gelegt (bei spontaner Geburt) und da habe ich dann nachgefragt, ob das denn wirklich nötig sei. Da meinte sie auch, dass man das auch besprechen könne wenn das jemand wirklich nicht wolle. Mir wäre es grundsätzlich auch am liebsten den Wehenveginn abzuwarten, weil ein Grund wieso ich KS nicht toll finde, dass Baby nicht bestimmen kann wann es bereit ist. Da aber bei mir eben von den Wehen die "Gefahr" ausgeht (Placenta previa), würden das die Ärzte wohl nicht eingehen.

Wie du sagst, vom Kopf her weiss ich, dass es völlig ok wäre und auch gut, dass es die Möglichkeit gibt. Aber nach 2 tollen Geburten, ekn KS als Abschluss.... Aber jänu...andere haben nur KS und durften keine schönen spontangeburten erleben... Die Hoffnung stirbt zuletzt für ne natürliche Grburt...aber so kann ich mich wenigstens etwas damit auseinander setzen

[fläcki]

Hallo Lilyrose
Ich hatte einen ungeplanten KS, geplant war eine Hausgeburt. Also das pure Gegenteil vom Wunsch, aber halt Notfall. Ich hatte eine tolle Hebamme, die ich mitgenommen habe ins Spital und eine ebenso tolle FA, die mich auch durch die Schwangerschaft begleitet hat und auch den KS machte. Die Möglichkeit Not-KS wurde im voraus besprochen und somit waren meine "Wünsche" klar. Das war wohl der Vorteil der Hausgeburt, man muss sich mit dem Notfall auseinandersetzen, mehr als im Spital wo dann alles schon da und parat ist.
Im Spital wurde das Kind geholt und kam sofort auf meine Brust unter eine Wärmedecke. Da blieb es bis alles zu war und bis wir den OP verlassen konnten. Man hätte es mir auch länger gelassen, aber mir war sehr komisch und ich hatte das Gefühl, ich kann das Kind nicht sicher halten, wenn ich herumgeschoben werde. So kam das Baby zum Papa, direkt auf die nackte Haut und da blieb es dann einige Stunden, bis man es irgendwann gewogen hat. Die kurzen Tests waren eine Sache von gefühlten Sekunden und vieles wurde "auf dem Papi liegend" gemacht. Dieser war auch während dem KS an meinem Kopf (hinter den Tüchern wo man nichts sieht ) und als das Baby da war, waren wir so auch gleich alle nahe zusammen.
Ich hatte wie gesagt ganz andere Wünsche was die Geburt angeht, hatte aber über 48 Stunden Wehen, Fruchtblase geplatzt, Kind schon den halben Weg hinter sich, von daher konnte ich mich diesbezüglich damit gut aussöhnen und im Nachhinein muss ich sagen, dieser KS wurde so gut gemacht, besser geht nicht. Die Betreuung war super und ich kann, obwohl es meine einzige Geburt war, den KS als eine "schöne" Sache verbuchen. Was sicher auch daran liegt, dass man mir mein Kind gleich gegeben hat und ich keine Vollnarkose gebraucht habe.
Von daher, ich verstehe gut, dass dich der KS wurmt. Aber es kann auch sehr versöhnlich laufen. Meine Frauenärztin meinte mal noch im voraus, als hätte sie es geahnt, lieber einen schönen KS als eine üble Geburt. Und inzwischen gebe ich ihr da recht.
Vielleicht hilft es dir, wenn du neben der Geburt selbst, auch über das Danach nachdenkst. Das war für mich ein harter Brocken, beim Thema "Hausgeburt könnte nicht klappen". Dank einer super Frauenärztin haben wir im Spital ein Familienzimmer bekommen und hatten so eine wirklich schöne Zeit, die die Geburt auch etwas in den Hintergrund rückte.

[Jazz]

Vieles wurde schon geschrieben und erzählt, was ich noch anmerken möchte: bei einem KS liegst du auf einem OP Tisch ganz flach (war jeden Fall bei mir so). Sie haben mir nach der Geburt die Kinder gezeigt und fragten mich auch, ob ich sie nicht bei mir haben möchte.
Ich fühlte mich aber so unwohl in dieser Lage/Position, dass ich sie gar nicht bei mir halten konnte oder auch wollte So übernahm mein Mann ...