Keine Reduktion des Pensum möglich nach MU, was nun?

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Moderator: conny85

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Sheana
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Re: Keine Reduktion des Pensum möglich nach MU, was nun?

Beitrag von Sheana »

Ursi71 hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 11:05
sonrie hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 22:43 Je nachdem wie es dir kinderbetreuungstechnisch und finanziell möglich ist, würde ich mir entweder einen neuen Job suchen (mit 80% hast du gute chancen, auch im Kader) oder aber als Plan B die Möglichkeit der 100% stelle in Betracht ziehen, diese locker nehmen und dann Job suchen.
Das mit dem "locker nehmen" würde ich nicht machen. Zum einen bin ich der Ansicht, wenn man einen Job macht, macht man ihn richtig, oder man lässt es. Logisch kann man von dir nicht verlangen dass du zB x Überstunden machst oder dauernd für Meetings ausserhalb der Arbeitszeit zur Verfügung stehst. Aber wenn man weiterhin 100% bleibt, würde ich als Arbeitgeber auch erwarten, dass man in den 100% (oder zB 42 Stunden) auch 100% gibt. Abgesehen von den gesetzlichen Stillpausen.
Dies ist auch darum wichtig, weil du ja mittelfristig eine neue Stelle suchst und deshalb auf Referenzen und ein gutes Zeugnis angewiesen bist. Wenn da durchschimmert "sie war immer sehr einsatzbereit aber seit sie ein Kind hat merkt man halt schon, dass ihre Prioritäten anders liegen", dann ist das zwar völlig verständlich aber es wird schwierig mit der neuen Stelle.
Dabei fällt mir ein: Ich würde schon jetzt oder spätestens auf vor der Geburt ein Zwischenzeugnis verlangen.
Damit meinte ich, nicht jeden Tag Überstunden zu leisten, da ich ja in dieser Firma nicht mehr befördert werden will, sondern ganz normale 42h Woche, meine Arbeit liefern und nicht mehr 24/7 erreichbar sein für Meetings mit Asien und USA oder gratis Wochenendarbeit leisten.

Meine bisherigen Arbeitszeugnisse waren makellos, und dass jemand nicht 12 Jahre Höchstleistung erbringt, ist für einen Arbeitgeber mit Common Sense ja auch verständlich. Wenn halt jetzt eins dabei ist, das nicht so toll ist, ist's eben so. Weiss nicht mal ob ich vom jetzigen Chef ein Zwischenzeugnis will. Bei uns werden die sowieso an einer zentralen Stelle ausgestellt und sind immer wohlwollend und neutral geschrieben.

lg

Mutter einer Tochter
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Re: Keine Reduktion des Pensum möglich nach MU, was nun?

Beitrag von Mutter einer Tochter »

Wenn Du praktisch allein verdienend bist, wäre eine Möglichkeit, dass Dein Freund mehr reduziert.
Alternativ machst Du eine Auflösevereinbarung mit Deiner AG, wo sie Dir bestätigen, dass sie Dich nur zu 100% weiter beschäftigen können. Dann kriegst Du Arbeitslosengeld im Verhältnis zu dem Pensum, zu dem Du maximal arbeitest würdest, ohne Einstelltage.
Leider weiss ich aber aus Erfahrung, dass die meisten Arbeitgeber kaum eine Frau mit einem Baby einstellen.
Obwohl dies natürlich nicht so kommuniziert wird.

Alebri
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Re: Keine Reduktion des Pensum möglich nach MU, was nun?

Beitrag von Alebri »

Meine Erfahrung ist halt: Grad mit Kindern - und einem gewissen Verständnis und einer gewissen Flexibilität, die es vom AG in dieser Situation braucht - muss es mit dem AG wirklich passen. Wenn einem der AG nicht mehr will, dann bringt es nicht zu "zwängeln"... niemandem. Dann eben lieber die Energie darin setzen, einen anderen AG zu suchen, wo es dann auch passt - und der auch bereit ist, in gewissen Situationen flexibel zu sein.

Wenn es bei Deinem AG bisher so war, dass Du quasi 24/7 erreichbar sein und auch Wochenendarbeit leisten musstest, dann ist das halt dort so. Ob richtig oder falsch, muss man gar nicht diskutieren. Aber ich denke, das passt nicht mehr, wenn man 2fache Mutter ist. Und es gibt ja sooooo viele Firmen in diesem Land und ganz viele "ticken" da anders. Da wirst Du sicher glücklicher. Vielleicht muss es ja auch nicht mehr wirklich eine Kaderposition sein. Es ist halt schon so: Je weiter man im Job "oben" ist, je mehr muss man leisten, Verantwortung übernehmen und halt auch zeitliche Flexibilität an den Tag legen. Ich habe darum, als ich damals nach der Geburt meines Sohnes wieder eingestiegen bin, bewusst eine Stufe reduziert. Klar musste ich auch finanziell zurückstecken. Aber ich hatte nicht mehr diese Verantwortung, nicht mehr den Stress, konnte jeden Tag pünktlich um 17 Uhr gehen. Das war mir mehr wert als jedes Geld auf der Welt.

Bei Kaderpositionen ist es halt oft so, dass man mehr als die Sollarbeitszeit leisten muss bzw. nicht gemäss "Stechuhr" nach dem Soll von 40 oder 42 Stunden nach Hause rennen kann. Und grad in internationalen Firmen - mit Geschäftsbeziehungen in USA und Asien - muss man zeitlich wirklich sehr flexibel sein. Ich würde auch meinen: in Deiner Situation tust Du Dir mit so einem Job keinen Gefallen.

Alles Gute!

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