Konsequenzen bei Teenagern

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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Nette
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von Nette »

@ Sternli: ich auch. Ich muss auch nach Feierabend putzen, einkaufen, kochen usw.

Oder sie soll einfach einen Teil übernehmen
Stolzes Mami vo zwei liebe Luusbuebe ;-)

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stella
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von stella »

Das mit dem Übernehmen des Haushaltes finde ich auch eine tolle Idee. Und ja, gell, Nette, wir machen das auch neben unserer Arbeit durch. Das können Teenies dann auch mal.

Ich mag mich an eine Situation mit der Grossen erinnern... Sie war ca. 12 Jährig... Und sie sagte: "Wer in diesem Sch*haushalt macht eigentlich die Wäsche?!?!!?" Sie suchte ein bestimmtes Shirt, welches halt noch in der Feinwäsche war. Ich, wirklich sehr spontan, habe ihr dann den Wäschekorb in die Finger gedrückt und ihr gesagt, dass sie diese Woche die ganze Wäsche übernehmen müsse. Sie meinte dann noch so lapidar, dass dies ja nicht so schwierig sein könne. Ich habe es die ganze Woche durchgezogen und eingefordert und noch gerade die Betten frisch bezogen! Sie hat anschliessend NIE mehr etwas in diese Richtung gesagt!
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Stella*
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von Stella* »

Ich hatte mit meinem Stiefsohn auch immer wieder Diskussionen wegen der Wäsche (er war damals 18). Dies hat dann auch soweit geführt, dass er selber waschen musste. Das Zimmer wurde (von unserer Putzfrau) nur geputzt, wenn es einigermassen zugänglich war. Für ihn gekocht habe ich nur, wenn er mir vorher sagte, dass er daheim isst. Wenn er daheim war, musste ich die doppelte Menge kochen und da wollte ich auch wissen, wie viel ich einkaufen soll. Es hat mich nicht gereut, für ihn zu kochen, aber ich hatte einfach keine Lust, ständig zu viel oder zu wenig zu kochen.

Bleistift79
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von Bleistift79 »

Sternli:
deine Tochter hat mit 16Jahren das Mündigkeitsalter erreicht und hat Eigenverantwortung zu tragen.
Das war mit unter so eine der ersten Ansagen, die ich meinem Kind 1 mit 16Jahren gemacht habe.
Wutausbruche dieser Art wird bei uns nicht toleriert. Wer erwachsen behandelt werden will, hat sich auch erwachsen zu verhalten.
Klingt hart, ist aber Tatsache. Grad für die Teenie s wichtig.
Kaputter Teller = hat sie mit ihrem Geld zu ersetzen. Es spielt keine Rolle ob es Absicht wat oder nicht.
Lebensmittel auf dem Boden = putzen & nachkaufen.

Es hat in ihren Augen keine vernünftigen Lebensmittel im Haus= sie kauft selbst ein. Sie wird Taschengeld oder Jugendlohn haben? Falls es sinnvolle Lebensmittel sind, kannst du dir immer noch überlegen etwas dazu zu sponsoren.

Schule von 7-17Uhr zu haben ist keine gültige Ausrede. Sorry. Sie ist 16Jahre und „ voll im Saft“.

Du wirst dir eine klare innere Haltung zu legen müssen. Solange du ihr Verhalten rechtfertigst & dich trotzdem ärgerst, wird sich nicht viel verändern.

Wer dermassen „ provoziert“ muss mit einer Reaktion rechnen.

Ob du dich entschuldigen willst, ist dir überlassen. Ich entschuldige mich nur dann, wenn ich es angebracht finde. In der beschrieben Situation hätte ich wohl meinem Kind gesagt, dass es erst mal sich selber reflektieren soll, bevor es Forderungen an mich stellt und das ihr Verhalten nicht akzeptabel sei.

Mein Kind 1 ist nun volljährig. Wir haben einige solcher Situationen erlebt. Pupertät ist eine Erklärung dafür, aber keine Rechtfertigung für ein solches Verhalten.
Wir haben ein ausgeglichenes Verhältnis zu einander. Wertschätzend & respektvoll. Von ihr weiss ich, dass sie heute froh ist, dass ich „ meinen Mann“ gestanden bin in den schwierigen Situationen. Sie sagt, es hätte ihr jeweils Sicherheit gegeben, dass ich für meinen Standpunkt eingestanden bin, im Sturm ihrer Hormone.

Ich habe drei Teenies zu Hause. Es ist anstrengend, es braucht Energie. Das drann bleiben. Standhaft einfordern wo nötig. Aber es lohnt sich.

Sternli05
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von Sternli05 »

Zur Info, die Situation hat sich normalisiert als sie am Nachmittag von der Schule kam.

Bleistift
Du weist schon unter was für einem enormen Druck Jugendliche stehen? Da will ich von Zuhause nicht noch mehr Druck aufbauen. Im Grossen und Ganzen geht es gut mit ihr.

Die Aussage: das würde ich nie tolerieren. Die finde ich immer so hilfreich.

Mit meinem Post habe ich auch etwas überreagiert. Aber es hat mir gezeigt wie ich mich in Zukunft eher verhalten kann.
Heute Mittag hat sie alles gemacht, getischt, immer den Toast aus dem Toaster geholt... sie merkt es dann schon wenn es zu heftig war und versucht es wieder gut zu machen.

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help
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von help »

Sternli05 hat geschrieben: Di 26. Mär 2019, 14:49 Rose2
Sie wollte sofort etwas essen und nicht noch erst kochen. Auch gab es ja nachher Zmittag.
Die Situation ist gelaufen, ich weiss, nimmt mich aber doch Wunder wie es weitergegangen ist..... Hat deine Tochter dann "normal" Zmittag gegessen? Warst du denn am Kochen oder hat sie früher Schule aus?
Bei allem Verständnis für die "pupertäre Phase", so eine Erniedrigung musst du dir von einer 16jährigen nicht gefallen lassen finde ich.
Keine Milch für die Cornflakes am Mittag vor dem Mittagessen ? :shock: Du schreibst, dass sie immer mal wieder solche Aussetzer hat. Immer wegen dem gleichen Thema? Kommt sie denn völlig unterzuckert/hungrig heim von der Schule ? Frühstück? Znüni? Evt. findet ihr einen gemeinsamen Weg, wie ihr diese Situation entschärfen könnt.....je nach dem was es zum Zmittag gibt evt. bereits etwas Rohkost, ein paar Nüsse oder so etwas bereitstellen......
Sternli05 hat geschrieben: Di 26. Mär 2019, 21:50 Nette
Die Idee gefällt mir :)
Aber sie ist, ausser Mittwoch, von Morgen Früh bis mindestens 17 Uhr weg.
Dann ziehe es durch!! Muss ja nicht der ganze Haushalt sein, als passende Konsequenz halt jetzt die Verpflegung für sie. Die Läden sind auch nach 17 Uhr noch geöffnet und wenn sie Zeit hat vor dem Mittagessen eine solche Szene zu machen, hat sie auch Zeit für sich selber zu kochen........
Äs liebs Grüessli
help mit Sohn (2001) und Tochter (2004)

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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von help »

....exgüsi, dein letztes Post hat sich mit meinem Ueberschnitten.....
Äs liebs Grüessli
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stella
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von stella »

Sternli
Mir ging das ame auch so, wenn jemand von meinem Wütling geschrieben hat, dass er oder sie das nie tolerieren würde. Ich habe versucht und geschaut und Wege gesucht, damit das Hauen endlich aufhört, aber ich habe keine Möglichkeit gefunden. Als ich wirklich am Hag stand, bin ich in ein Coaching. Wir haben gar nicht viel gemacht. Es ging auch nicht darum, was ich noch tun könnte, noch verbessern könnte, sondern um meine Haltung zu Dingen. Ich habe wirklich, wirklich in meinem Tun nix verändert. Als ich nach Hause kam, Wutanfall, weil ich weg war, sie zog die Hand hoch, ich fing sie, wie immer, ab und sagte wie immer, dass sie aufhören solle. Und was macht sie? Sie dreht sich um und hört auf! Sie hat nie mehr geschlagen!!! Ich glaube, ich habe diese Erfahrung hier schon oft geteilt. Es ist eine der prägendsten! Und eigentlich kannte ich sie aus dem beruflichen Kontext. Denn es geht um innere Haltung. Und wenn die kongruent ist mit dem, was wir aussenden, dann klappt das auch.

Konzept der Spiegelneuronen - warum ich fühle, was du fühlst - Joachim Baur --> ist eine leichte Lektüre zu dem Thema.

Jedenfalls kann ich nun Menschen nachvollziehen, die schreiben, dass sie ein Verhalten nicht tolerieren würden. Es sind genau diese Menschen, die zu dem bestimmten Thema eine Haltung und einen persönlichen Weg gefunden haben.

Du schreibst, ob Bleistift wisse, unter welchem Druck Jugendliche heute stehen. (By the way: Ich kenne Bleistift von hier drin und weiss, dass sie sehr wohl weiss, unter welchem Druck Kinder und Jugendliche stehen...) Das ist genau die "geheime" Entschuldigung, die du hier aufschreibst und sichtbar machst.
Anständiges Verhalten zuhause hat nix mit Druck zu tun. Ich muss mich da übrigens selber an der Nase nehmen, denn auch ich denke wohl insgeheim, sie würden es doch streng haben und nun könne doch nicht noch ich meine Forderungen stellen...

Gell, das soll kein Angriff sein. Mir hat es damals die Augen geöffnet. Und immer, wenn ich an einem Ort über längere Zeit nicht weiter komme, egal, ob Job oder Zuhause oder sonst wo, dann frage ich mich, ob ich nicht doch insgeheim eine Entschuldigung für das Gegenüber habe und darum mein nonverbales Aussenden nicht kongruent ist mit meinem Gesagten.

Das ist mir heute gerade aufgegangen, als ich Bleistifts Post las, welches ich im ersten Moment auch irritierend fand. Ich denke, sie ist einfach Profi, mit drei Pubertieren. Ich denke, das ist Überlebenswille von ihr, welcher sie im Post sichtbar gemacht hat.

Ich hoffe, du kannst es nehmen, darüber nachdenken und für dich was davon ableiten!
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

jupi2000
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von jupi2000 »

Bleistift79 hat geschrieben: Mi 27. Mär 2019, 14:42 Sternli:
deine Tochter hat mit 16Jahren das Mündigkeitsalter erreicht und hat Eigenverantwortung zu tragen.
Das war mit unter so eine der ersten Ansagen, die ich meinem Kind 1 mit 16Jahren gemacht habe.
Wutausbruche dieser Art wird bei uns nicht toleriert. Wer erwachsen behandelt werden will, hat sich auch erwachsen zu verhalten.
Klingt hart, ist aber Tatsache. Grad für die Teenie s wichtig.
Kaputter Teller = hat sie mit ihrem Geld zu ersetzen. Es spielt keine Rolle ob es Absicht wat oder nicht.
Lebensmittel auf dem Boden = putzen & nachkaufen.

Es hat in ihren Augen keine vernünftigen Lebensmittel im Haus= sie kauft selbst ein. Sie wird Taschengeld oder Jugendlohn haben? Falls es sinnvolle Lebensmittel sind, kannst du dir immer noch überlegen etwas dazu zu sponsoren.

Schule von 7-17Uhr zu haben ist keine gültige Ausrede. Sorry. Sie ist 16Jahre und „ voll im Saft“.

Du wirst dir eine klare innere Haltung zu legen müssen. Solange du ihr Verhalten rechtfertigst & dich trotzdem ärgerst, wird sich nicht viel verändern.

Wer dermassen „ provoziert“ muss mit einer Reaktion rechnen.

Ob du dich entschuldigen willst, ist dir überlassen. Ich entschuldige mich nur dann, wenn ich es angebracht finde. In der beschrieben Situation hätte ich wohl meinem Kind gesagt, dass es erst mal sich selber reflektieren soll, bevor es Forderungen an mich stellt und das ihr Verhalten nicht akzeptabel sei.

Mein Kind 1 ist nun volljährig. Wir haben einige solcher Situationen erlebt. Pupertät ist eine Erklärung dafür, aber keine Rechtfertigung für ein solches Verhalten.
Wir haben ein ausgeglichenes Verhältnis zu einander. Wertschätzend & respektvoll. Von ihr weiss ich, dass sie heute froh ist, dass ich „ meinen Mann“ gestanden bin in den schwierigen Situationen. Sie sagt, es hätte ihr jeweils Sicherheit gegeben, dass ich für meinen Standpunkt eingestanden bin, im Sturm ihrer Hormone.

Ich habe drei Teenies zu Hause. Es ist anstrengend, es braucht Energie. Das drann bleiben. Standhaft einfordern wo nötig. Aber es lohnt sich.
Finde ich sehr gut geschrieben und ich sehe das genau so.

jupi2000
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von jupi2000 »

Diese innere Haltung sollte meiner Meinung nach schon von Anfang an bestehen. Schon in der Kleinkindphase spürt das Kind sehr genau, was es leiden mag und was nicht. Es spürt, wann es Mami oder Papi ernst meint und wann nicht. Und das funktioniert ohne schimpfen und laut werden.

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stella
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von stella »

Jupi
Niemand kann die ganze Zeit innerlich "wissen" und eine klare Haltung haben. So empfinde ich es ömu bei mir. Und wenn man sehr spezielle Kids hat, sind die Meister im spüren dieser gaaaaanz kleinen Unsicherheiten. Und dort hauen sie genau hin.

Ich weiss nicht, ob das jemand verstehen kann, bei dem ein einmaliges "Nein" bei seinen Kindern meistens funktioniert.

Eines meiner Kinder funktioniert mit "nein" oder "hör auf" überhaupt nicht. Erst, wenn ich alle meine leisesten Zweifel erkannt und beiseite geräumt habe. Dann kann ich das Gleiche wie immer sagen und es funktioniert.

Ach, es ist so schwierig zu erklären...

Oder weisst du IMMER GENAU, was du nun von diversen Sachen hältst? Dann musst du mir verraten, wie du das machst.
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Sternli05
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von Sternli05 »

Help
Am Dienstag kommt sie immer um 11 Uhr vom Sport. Sie mag keinen Sport :) und sie war total gestresst weil sie Krafttraining machen mussten. Ja sie Ass auch noch viel Zmittag. Znüni nimmt sie Dienstag nicht mit. Sie haben über die Pause Sport und dann früher aus.

Stella
Ja die innere Haltung, da hast du schon Recht. Aber das ist immer so leicht gesagt. Wie erlangt man die? Was heist das überhaupt genau? Könnt ihr ein Beispiel machen? Ich dachte immer das vorleben genügt :)
Mein Selbstwertgefühl ist sicher nicht sehr hoch, ich arbeite daran. Das meiner Tochter ist top :)

Bleistift
Vielleicht klang es härter als du gemeint hast. Es klang für mich hart. Ich kenne Jugendliche die Zuhause super sind da strenge Regeln gelten. Dafür Auswärts die Sau raus lassen. Unsere wissen das hier Zuhause der Sichere Hafen ist. OK, so frech sein geht nicht, klar.

Zum Satz, das ich das nie tolerieren würde kann ich halt nur sagen das nicht alle Kinder gleich ticken. Ich habe 3 sehr unterschiedliche Exemplare. Da staunten schon Therapeuten das es das gibt bei gleicher Erziehung :) unser Jüngster ist Autist und da zählen andere Massstäbe. Da kommst du mit Vernunft und Klnsequenz nicht weiter.

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Ariadne
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von Ariadne »

Das finde ich gerade eine sehr spannende Diskussion. Danke, stella, für deine klärenden Worte und für dein Betonung der Tatsache, dass es eben nicht so einfach ist.
Ich finde auch, dass eine klare innere Haltung sehr viel ausmacht, und Respekt ist etwas vom wichtigsten, das sollte jedes Kind ganz klar wissen.
Aber es ist für mich auch sehr wichtig, zu wissen, was das Kind empfindet, warum es so reagiert. Da geht es nicht darum, sein Verhalten zu entschuldigen, sondern es zu verstehen. Und dieses Verständnis auch dem Kind zu kommunizieren, finde ich ebenfalls wichtig. Ich habe auch so ein Kind, wie stella es beschreibt, bei dem eine klare Haltung und ein klares "Nein" eben nicht einfach funzt, so wie es das beim anderen Kind sehr wohl tut. Bei diesem Kind hilft es aber sehr, dass ich ihr zeige, dass ich ihr Gefühlschaos verstehe, dass ich weiss, dass es schwierig für sie ist. Diese Gespräche sind m.E. genau so wichtig wie eine klare Haltung. Der Beitrag von bleistift kommt halt schon so rüber, wie wenn man nur den Tarif durchgeben muss, und dann ist gut. Aber man will ja nicht nur einfach ein "spurendes" Kind, sondern auch eine liebevolle, gute Beziehung.
LG,
Ariadne

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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von jupi2000 »

Stella
Ja schwierig zu erklären! Ich weiss es natürlich auch nicht immer...aber bei mir sehr wichtigen Dingen wie Respekt gegenüber Menschen, Tieren und Material....Zähneputzen, duschen, Anschnallen im Auto...Sicherheit...solche Dinge. Das ist mir so wichtig, dass ich das irgendwie aussende, wie ich es haben möchte. Tönt echt komisch, gell :lol: meine Kinder wissen von klein auf, wie die " Regeln" sind. Bei mir wichtigen Dingen. Das tönt jetzt so, wie wenn ich mega streng wäre. Bin ich nicht. Nur konsequent.
Ich kann das nicht erklären...

Meine Kinder sind eigentlich recht frei erzogen. Sie durften immer spielen, was sie wollten. Durften dreckeln und sich austoben. Durften sich anziehen, wie sie wollten...durften vieles ausprobieren, ohne dass ich mich eingemischt habe.
Dürfen auch immer ihre Meinung sagen und das tue ich auch. Aber immer mit Respekt. So ein respektloses Verhalten, wie bei Sternlis Teenie gabs bei uns echt noch nie!

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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von Sternli05 »

Jupiee
Ja bei solchen Dingen ist es bei uns auch kein Problem. Daran halten sich alle und es stand nie zur Diskussion.

Ich merke einfach immer wieder das es Situationen gibt, in denen ich erst überlegen muss wie ich es eigentlich handhaben möchte. Es kommen doch immer wieder neue Themen auf. Wisst ihr da immer schon im Voraus wie ihr es eigentlich handhaben wollt?

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Ariadne
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von Ariadne »

@ jupi
Das glaube ich dir wirklich gerne.
Trotzdem denke ich nicht, dass man bei solchen Sachen sagen kann, man muss es halt so und so machen, und dann passiert das nicht. Ich würde das wahrscheinlich auch sagen, wenn ich nur meine eine Tochter hätte. Bei ihr dachte ich wirklich, sie ist so kooperativ etc., weil ich so erziehe, wie ich es tue. Aber bei meiner anderen Tochter tue ich das genau so, und sie reagiert ganz anders. Von daher bin ich immer vorsichtig mit solchen Aussagen, dass man es halt so und so machen müsse, und dann sei es bei den Kindern so und so...
Aber eben: Respekt finde ich auch etwas vom wichtigsten. Wenn meine Tochter respektlos ist, merkt sie es sofort: Ich toleriere es nicht, sage das ganz klar und deutlich und verlasse z.B. die Situation. Wenn ich später mit meiner Tochter darüber rede, sagt sie IMMER, dass sie doch genau wisse, dass das nicht gehe. Und sie erklärt mir dann, was in ihr vorgeht. Das hilft ihr sehr, und mir auch, sowie auch unserer Beziehung.

@ sternli
Ich würde an deiner Stelle wirklich dann, sobald etwas Respektloses vorfällt, die Situation verlassen und klipp und klar sagen, dass ihr in dieser Familie respektvoll miteinander umgeht. Ich versuche immer, nicht zu betonen "das dulde ich nicht" oder "du bist respektlos, das geht nicht", sondern einfach "in dieser Familie sind wir respektvoll, wir können miteinander reden, wenn du dich beruhigt hast." Ich bin mir ziemlich sicher, dass deine Tochter WEISS, dass das respektlos ist. Das kannst du ihr auch sagen bei einem Gespräch. Ich finde, damit muss man sich mit einem Teenager eigentlich gar nicht mehr aufhalten, die wissen das doch. Es geht darum, dahinterzukommen, was diesen Anfall auslöst und wie man das nächste Mal damit umgehen kann.
LG,
Ariadne

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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von Netterl »

Ariadne: Willkommen im Club! :lol: Bei Kind 1 dachte ich auch, dass es an meiner tolkwn Erziehung läge, dass er so ist. :lol: Was bin ich bei Kind 2 aufgewacht. :lol: Zum Glück.
Nachbarin dachte übrigens bei Kind 3, jetzt hätte sie es heraus, dann kam Kind 4.

Stellas Erlebnis mit der inneren Haltung kann ich übrigens nur bestätigen.
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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von jupi2000 »

Ariadne
Ich habe nie behauptet, dass man es nur so und so machen muss, dass es gut kommt. Ich habe nur geschrieben, wie es bei uns so etwa ist.

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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von jupi2000 »

Sternli
Wenn neue Situationen auftauchen, zB Thema Ausgang, und ich noch keine Antwort habe oder noch keine Meinung, dann sage ich das. Ich sage, weisst du, darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Ich muss mir das noch überlegen oder noch mit Papi besprechen. Danach reden wir weiter.
Ich bin auch kooperativ, wenn die Argumente der Kinder verheben. Ich bin nicht die, die stur auf ihrer Meinung beharrt. Ich lasse mich durchaus eines besseren belehren.

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Re: Konsequenzen bei Teenagern

Beitrag von help »

Dass es einfach ist, hat hier ja niemand geschrieben, auch Bleistift79 nicht (siehe letzter Satz von ihr)......
Ich finde ihr Post (mit der tollen "Erklärung" von Stella) sehr gut geschrieben...
Innere Haltung/Selbstwertgefühl/nicht tollerieren: da hängt schon viel zusammen....
Sternli du schreibst, deine Tochter hat keinen Respekt vor dir, sie redet mit dir als ob sie die Mutter wäre....... du denkst, dass Vorleben genügt. Ja was lebst du ihr denn in so einer Situation vor? Sie hat keine Zeit, genug Druck von aussen, zuhause ist der sichere Hafen, also ist ihr Verhalten ja ok???? Nein, es stört dich, es macht dich traurig, du tollerierst dieses Verhalten bei ihr(!) (sie fordert ja etwas nicht die anderen Familienmitglieder) nicht. Du hast nach Konsequenzen gefragt und Antworten bekommen. Und nein, du hast nicht überreagiert. Gell so schnell meldet sich das schlechte Gewissen (wie stella schreibt die "geheime" Entschuldigung, a b e r sie ist immer weg, a b e r sie ist so unter Druck.....)
Zum Dienstag: ja das ist natürlich eine doofe Konstelation mit dem ungeliebten Sport über die Pause, dem früher nach Hause kommen etc.
A b e r eben trotzdem nicht tolerierbar so ein Verhalten. Jetzt wo es sich wieder beruhigt hat besprechen was anders laufen muss (in der konkreten Situation: nimmt Znüni mit und isst nach dem Sport / kauft selber ein etc.)
Äs liebs Grüessli
help mit Sohn (2001) und Tochter (2004)

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