Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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Helena
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Helena »

Was Malaga sagt, hat aber schon was.
Hier wird in der Sek A ganz klar mehr Selbständigkeit erwartet und die Kinder sind viel weniger eng geführt als in der B.
Es ist nicht nur mehr Stoff in der Sek A, es wird auch von den Kompetenzen her klar mehr erwartet.

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Pinie
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Pinie »

Mein Bruder mit einer Holzbau Firma schaut bei Lehrlingen weniger auf die Noten an sich, wie auf den Verlauf der Noten, egal ob Sek A oder B. Mathe sollte nicht das schwächste Fach sein. Er gewichtet die Schnupperlehre mehr, Motivation, Arbeitswille, Umgang.

Ein Bekannter mit Bauunternehmen schaut zu je 1/3, sagt er, auf Verhalten beim Schnuppern, Zeugnis und "was ist es für einer", (man ist ja im Dorf...). Was für ihn beim Zeugnis speziell wichtig ist, weiss ich aber nicht, muss mal fragen.

@nette, finde das eine total interessante Frage!

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Nette
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Nette »

Ich denke halt auch allgemein, es kommt halt wirklich auch auf die Lehrstelle an.
Was bringt einem Schreiner, wenn er eine Sel A Schüler haben könnte, der aber nicht mit Hammer und Nägel umgehen kann . Der nimmt dann doch eher den SEK B Schüler, welcher auch gute Noten hat und auch handwerklich geschickt ist
Stolzes Mami vo zwei liebe Luusbuebe ;-)

Leela
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Leela »

Und in gewissen Branchen bewerben sich ohnehin keine Sekschüler mehr, da kann man froh sein einen guten Realschüler zu bekommen.
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tantchen
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von tantchen »

Ups... hat geschrieben: Di 18. Dez 2018, 12:07 Ist die harte Realität nicht diese, dass Real eher gleich schlecht ist?
Und der Spruch nur für die Motivation von Realschülern gilt?
Nein, da kennst du die Lehrmeister schlecht (zumindest im handwerklichen Bereich.) :) Die schauen also schon auf viel mehr als auf die Noten und die Stufe.
Mein Sohn wäre ein schlechter A Schüler gewesen, war aber ein guter B Schüler. Der beruf den er lernen wollte, war klar ein A Beruf. Er konnte bei 4 Betrieben schnuppern und schaffte es bis in die Endrunden.
Der Lehrmeister hat ihn gesehen bei der Schnupperlehre und gemeint.:
Die Selbstständigkeit können wir trainieren, ich brauche andere Qualitäten und sehe, dass er will, er umgänglich und in Mathe gut ist.

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Weisserose
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Weisserose »

ich hatte in der 7. klasse auch die möglichkeit als sehr gute sek schülerin in die bez zu wechseln. da ich aber mit den anderen kindern in der bez eine, mild ausgedrückt, schlechte beziehung hatte, habe ich mich dafür entschieden in der sek zu bleiben.
hätte mir ja nichts genutzt wegen schlechtem klassenklima in den noten abzusaufen.

geschadet hat es mir definitiv nicht. wurde auch so zu "bezler" berufen zum schnuppern und vorstellungsgespräch gelassen. ich finde es ist viel wichtiger wie sich jemand verhält und wie man sich anstellt. man muss nur wollen, dann bekommt man seine chance auch.
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Miss_Mommy
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Miss_Mommy »

Ich sehe das anders. Ein guter Realschüler ist ein guter Realschüler. Aber hat nun mal nicht die Ressourcen für die Sek. Ganz einfach. Es geht ja nicht nur um die Fächer, sondern eben auch vorallem um die Selbständigkeit sich Lerninhalte auch selber beizubringen. Auf der Stufe der Sek wird viel Eigenverantwortung gefordert.
Verlang der Lehrbetrieb Stufe Sek, dann werden wohl Real-Zeugnisse ziemlich schnell aussortiert, es sei denn, man hat die Möglichkeit durch Schnuppern (also Arbeitsleistung) zu überzeugen. Und dennoch, die Schule muss ja auch während der Lehre bewältigt werden.

Ich rate meinem Sohn möglichst einen Sekabschluss zu machen. Auch wenn er diesen gerade nur genügend besteht. Alleine dieses Niveau ermöglicht ihm bereits aus einem breiteren Feld von Lehrbetrieben auszuwählen. Und das ist ja auch das was ich für mein Kind möchte: das er wählen darf und nicht das nehmen muss, was übrig bleibt.

Gott sei Dank ist es heute in der Schweiz möglich über Weiterbildungen etc. am Schluss doch noch zu seinem Traumberuf zu kommen. Also ist ein schlechter Abschluss in der Oberstufe nicht das Ende der Welt, aber es macht den Weg zum Ziel bestimmt nicht einfacher.

By the way: Es wird mittlerweile viel Wert auf die Sozialkompetenz gelegt. Ich denke, wenn diese überzeugt (also gut und mehr ist) dann fallen auch die Noten weniger ins Gewicht.

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stella
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von stella »

Ich bin Reallehrerin... Das mal vorne weg...

Und ich hatte schon alles in meiner Karriere: Eltern, die mit ihrem Kind gearbeitet haben, so dass es noch in die Sek wechseln konnte und da mehr oder weniger gut bestanden hat. Eltern, die mit dem Kind entschieden haben, dass es in der Real bleibt und diese Kids haben dann meistens auch einen guten Abschluss gemacht und erfolgreich eine Lehrstelle gefunden.

Ich finde, es kommt ganz darauf an, was dein Kind werden will. Wenn es jetzt schon sagt, dass es einen handwerklichen Beruf machen möchte, und ich meine, dass in einem deiner ersten Posts gelesen zu haben, dann ist ein guter Realabschluss wirklich sinnvoll. Meine guten bis sehr guten Realschüler, die ein Handwerk lernen wollen, haben alle sehr schnell eine Lehrstelle für 2019 gefunden! Sie werden Forstwart, Lastwagenmech, Zimmermann, Schreiner, Elektroinstallateur, Sanitärinstallateur und Carrosseriespengler machen.

Für de Mädchen sieht es schon schwieriger aus. Die haben geringere Wahlmöglichkeiten aus der Real: Coiffeuse, Verkauf, FaGe, Floristin, Gastgewerbe, dann hat es sich schon fast.

Nur, im Kanton Bern kann man auch ein 10. Schuljahr anhängen mit dem Schwerpunkt "Ausbildung" und das schliesst die stofflichen Lücken, so dass diese Kids dann auch in den Berufen sich bewerben können, für die ein Sekabschluss verlangt wird. Gibt es in deinem Kanton auch ein solches Angebot?
Wenn ja und wenn dein Junge einen handwerklichen Beruf lernen will, dann würde ich ihm, ehrlich gesagt, zum Weg über die Real, und damit verbunden mit weniger Stress, raten. Ich denke, so werdet ihr drei ruhigere und entspanntere Jahre haben.

Übrigens habe ich ganz viele RealschülerInnen, vor allem die, die eher spät berufen waren, die dann erfolgreich weiter gemacht haben. So habe ich eine Lehrerin, eine, die ein eigenes Kosmetikstudio hat und sich bei der Krebshilfe engagiert, einen Malermeister mit eigenem Geschäft,... Die sind dann ganz viele Wege gegangen!
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Savuti
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Savuti »

Off-Topic
@stella: haben die Mädels und die Jungs nicht die gleichen Möglichkeiten? Werden mit solchen Aussagen nicht die klassischen Rollen „zementiert“?
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Papa68
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Papa68 »

Hier eine Stimme für die höhere Schulstufe. Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, das Kind soll in die höchst mögliche Schulstufe gehen. Die Kinder wachsen mit den Anforderungen. Ich bereue es bis heute, dass ich damals auf meinen Vater gehört habe von wegen "du brauchst ja keine Matura". Mit einer höheren Stufe hat man mehr Möglichkeiten. Wie kann das Kind beim Übertritt in die Oberstufe schon definitiv wissen, wie seine Zukunft aussehen soll? Wenn das Kind in der Lage ist, eine höhere Schulstufe zu besuchen, dann soll es das auch tun.
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jupi2000
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von jupi2000 »

Savuti hat geschrieben: Mi 19. Dez 2018, 09:51 Off-Topic
@stella: haben die Mädels und die Jungs nicht die gleichen Möglichkeiten? Werden mit solchen Aussagen nicht die klassischen Rollen „zementiert“?
Das wollte ich auch fragen :)

Manana
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Manana »

Zur Aussage von Stella:
Übers Ganze gesehen, gibt es wohl wirklich mehr Berufe für Realschüler/innen die von früher her typische Männerberufe sind.
Und auf Realschulniveau ist wohl noch das Problem, dass diejenigen Mädchen, die dort sind, dann von zu Hause her eher die alten Rollenbilder haben. Kinder die diese Rollen hinterfragen und sich evtl. dann für einen andern Beruf entscheiden, tun dies sehr gezielt und schaffen das dann auch, aber die meisten von denen werden wohl nicht in der Real sein.
Kinder, deren Mütter eine andere Bildung haben, dort wird wohl mehr Wert darauf gelegt, dass die Mädchen auch eine höhere Bildung bekommen. Ich fände es noch spannend, die Zahlen mit der Prozentualen Verteilung der Kinder auf Niveaus bezüglich den Geschlecht zu sehen.

Zum Eingangspost:
Die Frage kann wohl nicht eindeutig beantwortet werden. Schon die Unterteilungen sind ja Kantonal, z. Teil auch Regional unterschiedlich.
Im Kt. So kommt man mit 4.6 in die Sek E, im Kanton Bern braucht man fürs gleiche Niveau eine 5. Das ist doch nicht das gleiche. Da denke ich schon, dass im Kt. Bern ein guter Realschüler vorzuziehen ist, bei uns im Kt. So besteht die Sek B dann fast nur noch aus Schülern mit Förderstufe. Das ergibt dann eben ein ganz anderes Bild.

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stella
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von stella »

Manana
Danke,.. das hätte ich übrigens ungefähr geschrieben...

Diese Info habe ich von unserer Berufsberaterin. Ich versuche, die Rollenbilder zu hinterfragen, aber es ist eine Tatsache, dass halt die jungen Leute heute immer noch so wählen.

Aktuell 9. Klasse Real: Kein Junge in einem typischen Frauenberuf und EIN Mädchen in einem typischen Männerberuf (Zimmerin).

Das ist Realität.
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AnCoRoJe
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von AnCoRoJe »

Ich sehs in etwa wie Papa68, wenn möglich die höchere Stufe. Es hilft einfach und ebnet Wege die zwar vielleicht auch mit der tieferen Stufe über Umwege machbar sind.
Und der Unterschied Sek/Real ist hier schon mehr als dass ein guter RealSchüler automatisch ein schlechter Sek Schüler wäre. Hier wird von den Sek Schülern viel mehr erwartet als von den Real Schülern und auch viel mehr gefordert. In der Real wird viel mehr Zeit verbraucht mit schauen dass alle das machen was sie sollen unt teils Stunden über Stunden nur für Ruhe aufgewendet und für sinnlose Diskussionen. (life miterlebt) In der Sek läuft das zack zack und ohne viel pi pa po. Vom Stoff ganz zu schweigen.

@Manana
Wegen der Verteilung. Bei meiner Grössten ist es so dass viel mehr Sek Schülerinnen als Real Schülerinnen hat. Bei der Mittleren im Jahrgang ists ausgeglichener aber minim auch dort die Mädels vorne hier in der Oberstufe. Sie geht aber ins Gymi (grössere Stadt hier) und dort ists total ausgeglichen in ihrem Jahrgang.
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stella
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von stella »

So, ich bin nun am Compi...

Hier die Statistik von diesem Jahr vom Kanton Bern:

https://www.erz.be.ch/erz/de/index/beru ... dung2.html

Darin wird aufgezeigt, welche Berufe nach Geschlechtern gelernt werden. Schaut man nun die von den Mädchen am meisten gewählten aus, sind das für Realschülerinnen doch wenige.


Und hier noch ein Factsheet aus dem Kanton Zürich, welches eben den Unterschied in der Berufswahl verdeutlicht, obwohl heute beide Geschlechter aus allen Berufen auswählen können:

https://ffg.zh.ch/internet/justiz_inner ... jungen.pdf

Lies Seite zwei... Auch da: Die Jungs wählen aus mehreren Berufen aus, die Mädelz aus weniger. Und wenn man noch nach Sek-Real filtert, fällt eben wirklich auf, dass für Realschülerinnen die Möglichkeiten der Auswahl begrenzter ist als für die Jungs.
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Ariadne
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Ariadne »

Nein, das Berufswahlspektrum ist eingeschränkt bei jungen Mädchen der Realstufe (verglichen mit den Jungs dieser Stufe): das, was momentan konkret gewählt wird. Das heisst aber nicht, dass die Auswahlmöglichkeiten für Mädchen per se eingeschränkt sind, das ist ein falscher Schluss.
Die Mädchen hätten schon mehr Möglichkeiten, wenn sich die Rollenbilder in der Gesellschaft ändern würden. Was ja auch gaaaaanz langsam geschieht. :wink:
LG,
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Lisa-Maria »

Ich sehe es wie Papa68. Lernen sollte jedes Kind, dann lieber für die höhere Stufe.

Und klar kann man von der Sek A FaGe lernen, aber bei uns nehmen nur Altersheime Jugendliche von der Sek A. Die Spitäler nehmen nur Sek E Schüler

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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Nellino »

hm....früher dachte ich klar wie papa.... heute muss ich sagen..mein grosser war in der BEZ/ quasi der untergymer...er hängt nun ein 10. schuljahr an weil der schnitt für die kanti nicht da war und macht die prüfung dafür im frühling.
Lieber höhere Stufe...wenn ein kind ewigs dann hinterherhinkt kann das enorm demotivierend sein. Hier kann man bei guten noten von der REal in die Sek aufsteigen.
Was ich hier viel hörte...viele Real-Schüler haben eine Lehrstelle, währnend die der Sek noch am suchen sind.
Mein Ansatz ist: JEdes Kind soll echt in die Stufe wos hingehört notentechnisch und schaffenstecchnisch gesehen.
Denn, man kann später immer noch alles machen. Es gibt weiterbildungen etc.
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von danci »

@ Ariadne
Die Frage wird aber noch sein, ob sie wirklich die gleichen Chancen bekommen, eine Lehrstelle zu ergattern und wie ihr berufliches Umfeld dann wird. Ich kenne aus meiner Zeit 3 Mädchen, die sich für typische Jungsberufe entschieden haben (2 x Lastwagenchaufferin und eine Informatikerin) und alle drei haben abgebrochen, weil sie die Sprüche, Anmachen etc. nicht mehr ertrugen. Und auch nicht, dass sie im Schnitt immer besser sein mussten, als die männlichen Lehrlinge, um zu beweisen, dass sie das auch können. Das kann für eine 16-18j ziemlich viel sein. Nur, dass die Mädchen theoretisch die gleichen Auswahlmöglichkeiten haben, heisst nicht, dass die Chancengleichheit gegeben ist. Das Problem ist dann ja nicht nur die Auswahlmöglichkeit, sondern dass die von Stella für Mädchen genannten Berufe deutlich schlechter bezahlt sind.

@ Rest
Ich hatte diese Diskussion vor Kurzem mit einem Schulleiter und er sagte klar, dass er jedem die Sek empfiehlt, solange eine genügende Note da ist. Der Abschluss ist einfach mehr wert und selbst wenn man nicht alle Lerninhalte super verstanden hat, so hat man sie auf dem Sekniveau schon mal gehört und kann allfällige Lücken einfacher schliessen. Dazu kommt halt trotz allem, dass die Lernmoral in den Sekklassen anders ist, was abfärbt.

Ich selbst war keine gute Sekschülerin (im Franz war ich durchgehend ungenügend). Trotzdem war es mir wichtig, raufzukommen. Mit viel Lernen und gerade knapp habe ich trotz 4,5-Abschluss die Gymiprüfung geschafft und es auch im Gymnasium von Jahr zu Jahr gerade so hinbekommen. Mein Maturaschnitt lag glaube ich irgendwo bei 4,3 oder so. Aber danach fragt heute niemand mehr, denn ich kann ein Unidiplom (und inzwischen sogar zwei Stufen mehr) vorweisen, das ich nicht hätte vorweisen können, wenn ich es gelassen hätte. Nicht einmal nach den Uninoten, die dann besser waren, da ist bei mir der Knopf aufgegangen, fragt heute jemand, aber nach dem Abschluss. Selbstverständlich müssen meine Kinder weder ins Gymi noch an die Uni, aber wenn es irgendwie geht, werde ich schauen, dass sie die Sek machen können. Mit Unterstützung, wenn es die braucht. Aber trotzdem lieber Sek.

Natürlich kann man alles später mit Passarellen, Weiterbildungen, Zweitlehren etc. nachholen. Allerdings sehe ich gerade bei Frauen, und ich sehe in meinem Job in viele Familien und ihre Finanzen hinein, dass das dann doch nicht gemacht wird. Mit Familie dann 10'000 aufzubringen für eine Ausbildung, wenn die Frau dann doch "nur" 40% arbeitet, wird selten wirklich gemacht. Und dann stehen viele ganz ohne Ausbildung da oder eben einer im Billigstlohnsegment. Ja, das ist tragisch, aber leider die Realität.
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Der Mittlere, 2011
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Re: Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

Beitrag von Nellino »

Ich denke halt kommt auch aufs kind draufan..wenn du dann ein todunglückliches kind hast weil es dauernd am nachhängen ist, nur mit viel hilfe, nachhilfe etc überhaubt auf einigermassen gute noten kommt..dann frag ich mich dann halt was besser ist.
Klar sek machts am schluss einfacher..aber einfach ein kind durchboxen damit tut man ihm dann doch keinen gefallen.
Gut hier ist es so wenn die Noten zu schlecht sind fällt man eine stufe runter...grad nach der umstellung auf 6/3 sind hier viele von der bez in die sek, und von der sek in die Real retour gefallen.
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