Schwanger und eigenes Pferd

[elanor88]

Hallo miteinander,

ich wende mich an euch in der hoffnung, hier auf andere (zukünftige oder bereits jetzt) mamis zu treffen, die ein pferd haben.
ich bin aktuell in der 9.ssw, es ist meine zweite schwangerschaft, wobei die erste in einer FG endete. und wie schon im titel erwähnt, habe ich seit einigen jahren ein eigenes pferd. es lebt in einem offenstall in einer herde, die versorgung (misten, füttern etc.) wird unter der woche komplett übernommen, am wochenende teilen sich die pensionäre das misten auf, gefüttert wird vom stallpersonal.

nun mache ich mir natürlich einige gedanken zur zukunft. also, vorweg gesagt, mein pferd ist mein ein und alles und es soll selbstverständlich auch wenn wir kinder habe weiterhin bei uns bleiben. finanziell sollte es für uns stemmbar sein und mein mann steht voll hinter mir.
ich frage mich aber natürlich etwas, wie sich die situation weiter entwickeln wird, vorallem in der schwangerschaft. also, aktuell ist es so, dass ich noch alles mache wie vorher, d.h. ich putze und bewege mein pferd, mache bodenarbeit und helfe im stall. auch reiten mache ich weiterhin. mir ist absolut bewusst, dass reiten als risikosportart gilt und in der schangerschaft nicht empfohlen wird. da dies, soviel ich es verstanden habe, aber vorallem aufgrund der sturzgefahr so ist, habe ich für mich beschlossen, in agepassten rahmen noch weiter zu reiten, solange ich mich dabei wohl fühle. es ist so, dass ich mein pferd schon lange und sehr gut kenne. er ist sehr zuverlässig und gibt auf mich acht. natürlich galoppieren wir nun nicht mehr "wie di hirnipickte" durch den wald das haben wir aber auch schon vorher nicht gemacht. ich bin eher eine vorsichtige reiterin und mag es gemütlich. dass ein restrisiko besteht, ist mir bewusst.

wie sieht es denn in weiterer zukunft aus, ab wann muss man etwa damit rechnen, dass man deutlich weniger fit ist? wie lange in etwa kann man eurer erfahrung nach z.b. noch misten, ab wann wird reiten auch wegen der grösse des bauches unangenehm etc.? wie habt ihr die schwangerschaft mit der "doppelbelastung" arbeit plus pferd erlebt? hattet ihr unterstützung, oder habt ihr alles selber gemacht? gibt es sonst noch etwas zu beachten?

ich würde mich sehr über freuen, wenn ihr über eure erfahrungen berichten würdet

liebe grüsse,
elanor

[Sarenz]

Hallo, in meinere 1. Schwangerschaft hatte ich auch noch ein Pferd. Er war win eher lebendiges, aber trotzdem sicheres Pferd. Ich ritt bi in den 6. Monat auf ihm, dann konnte ich einfach nicht mehr wegen Rückenschmerzen. Ich hatte eine RB und suchte für dir SS eine 2. mei. Pferd wurde evenfalls an der Kutsche gefahren. 2 tage hatte er im durchnitt frei.. das ging ganz gut. Ich verkaufte ihn dann jedoch nach der Geburt, da ich ihm einfach zu wenig gerecht werden konnte und finanziell lag es auch eher nicht mehr drinn.
Jetzt kommt dann der Sommer, dann hat dein Pferd bestimmt noch mehr auslauf auf der Weide... ich habe mir immer gesagt, er ist auf der Weide/Platz mit seinen Freunden und das tägliche reiten ist vorallem in unseren köpfen. Das pferd mal etwas weniger intensiv bewegen geht auch gut (sofern es natürlich kein extrem hinbeliges pferd ist)

[Mimi81]

Hallo, ich selber besitze ein Sportpferd. Aktuell bin ich in der 31. SSW und reite noch immer. Ab dem positiven Test war für mich klar dass ich nicht mehr springe (bin aktive Concoursreiterin). Ansonstenhabe ich so weiter gemacht wie vorher. Ich fühle mich immer noch wohl und mag auch noch gut, ist aber auch tagesabhängig. In der ersten Schwangerschaft hab ich es gleich gemacht und bin bis ca. 35. SSW geritten. Ansonsten ist sie täglich auf der Weide & wird noch von einer Reitbeteiligung geritten. Nach der Geburt braucht es einfach mehr Organisation, ist aber machbar....

Alles gute dir!

[Leela]

Ich habe zwar kein eigenes Pferd, bin aber bis im 7. Monat problemlos und gerne geritten. Ich hatte das Gefühl, die regelmässigen schaukelnden Bewegungen mochten die Babys sehr gerne.
Das Problem ist eher nach der Geburt. Meine Kinder waren alle Tragebabys, die man nie lange ablegen konnte. Von da her war es sehr schwierig da noch Zeitfenster fürs Reiten zu finden...

[Tinky]

Ich habe auch ein eigenes Pferd und bin bei beiden Schwangerschaften bis am Schluss geritten. Dein Bauch sagt dir schon was noch geht und was nicht. Trab ging ziemlich schnell nicht mehr - Gallop im Jagdsitz war noch länger möglich.
Am Schluss bin ich nur noch im Schritt in der Gruppe geritten. Zum Glück hatte ich immer Reitbeteiligungen und grosse Weiden - so kam das Pferd zur nötigen Bewegung.

Misten geht schlechter als Reiten. Da brauchst du viele Bauchmuskeln, die bei mir ziemlich rasch streikten. Reiten und Arbeit ging bis zur Geburt problemlos - danach wirds komplizierter, da du immer ein Hüeti brauchst. Ich ging lange mit Pferd und Kinderwagen resp. Tragetuch spazieren.
Mein FA wusste bei beiden Schwangerschaften, dass ich reite und hatte nichts dagegen. Alles Gute!

[Sumsum_85]

Ich bin momentan in der 23. Woche und reite auch noch. Stallarbeit geht au noch ganz gut bis jetzt. Ich werde weiterreiten solange es beschwerdenfrei geht und ich mich wohl fühle. Dann müssen meine Geschwister mehr gehen. Über das danach hab ich mir auch schon gedanken gemacht.... meine schwester hat etwa 3 Monate nach der Geburt wieder angefangen zu reiten. Und irgendwie, so scheint es mir, die Freude daran verloren. Ich denke, wenn sie nur ihr gehört hätten, hätte sie sie verkauft (und sie waren vorher auch ihr ein und alles). Ich hoffe für mich, ich werde einen Weg finden beidem gerecht zu werden. Aber das kann man nie wissen. Ich hätte es bei meiner Schwester die Hand ins Feuer gelegt, dass sie die Freude daran nie verliert...

[Flusi]

Hallo zusammen

Auch ich besitze seit 16 Jahren ein Pferd und führe den Stall mit 3 Pferden zusammen mit meiner Schwester.
In meiner ersten SS war ich übervorsichtig, bin nicht mehr geritten usw. Leider endete die SS in einer FG, die 2. SS leider ebenso. Als ich dann zum 3. Mal schwanger war habe ich mir vorgenommen weiterzumachen wie bis anhin. Und siehe da, diese SS hat geklappt. Ich bin weiterhin geritten, habe 4 mal die Woche gemistet usw.
Ich hatte damit nie Probleme und hatte auch das Gefühl, dass mir die Bewegung gut tat und ich so weniger "einroste". Ich habe aber schon auch ein sehr liebes und zuverlässiges Pferd, das finde ich schon wichtig. Leider musste ich dann ab dem 7. Monat liegen. Der Grund war aber eine Placenta praevia und hatte nichts mit dem Reiten/Misten usw. zu tun. 3 Wochen nach der Geburt stand ich wieder im Stall. Ich habe extra auch mit dem Kinderarzt besprochen, ob der Staub usw. dem Kleinen nichts ausmachen. Er sagte mir lachend, ich solle den Kleinen am Besten mitten in den Dreck stellen. Das seien die gesündesten Kinder, welche nur selten Allergien haben. Seit da bin ich jede Woche 3-4 Mal im Stall und Junior, jetzt knapp 2 Jahre, hilft mit Kinderschaufel, kleiner Schubkarre, Eimer usw. kräftig mit. Da unser Pferd schon älter ist bin ich oft mit dem Kinderwagen und dem Pferd zu Fuss unterwegs, longiere und gehe reiten oder mit dem Fahrrad wenn mein Mann auf den Kleinen schaut. War bis anhin nie ein Problem. Inzwischen gibt es sonntags immer einen Familienspaziergang. Mein Mann und ich zu Fuss, Pferd dabei und Junior mit Voltigegurt obendrauf. Damit wird man zur Dorfattraktion
Inzwischen bin ich mit dem 2. Kind in der 38. Woche schwanger. Diese Schwangerschaft verlief Gott sei Dank ohne Probleme und ich habe bis anhin alles gemacht. Geritten bin ich zwar nicht mehr so oft und seit der 30. Woche hat es für mich mit dem Bauch nicht mehr gepasst. Ansonsten haben wir aber alles gemacht.
Nächste Woche werde ich wahrscheinlich meiner Schwester übergeben, da ich nicht im Stall gebären möchte
Ich glaube auch, dass du fühlen wirst, was geht und was nicht. Dein Körper wird es dir sagen. Und übertreiben wirst du ja sowieso nicht. Ich empfehle dir flexibel zu bleiben, gut auf dich zu hören und die Zeit alleine mit deinem Pferd noch richtig zu geniessen!
Ansonsten haben mein Mann und ich schon oft gesagt, dass es eigentlich Luxus ist, dass unsere Kinder so aufwachsen können. Sie sind oft draussen, können mit Tieren aufwachsen und lernen sie zu pflegen, sind auch mal richtig dreckig und nach der "Arbeit" glücklich, zufrieden und müde. Während dieser Zeit musst du sie auch nicht künstlich beschäftigen. Ich finde einen Morgen im Stall meist weniger anstrengend als zu Hause in der Wohnung. Mein Sohn liebt unser Pferd, geht nie ohne Apfel, Rüebli oder Leckerli in den Stall und würde am liebsten jeden Tag dorthin gehen. Ich hoffe unser Pferd hät trotz ihres Alters noch viele Jahre durch.
Wir haben alle zusammen richtig viel Spass und können es nur empfehlen.
Ich hoffe wir konnten dir ein wenig weiterhelfen.
Ich wünsche dir eine tolle Schwangerschaft und alles Gute!

[Krambambuli]

hallo zusammen

vorab, als ich das pferd noch hatte war ich nicht schwanger.

eine bekannte aus dem stall sorgte damals für ein drama.

sie besass ein souveränes gutes pferd, war im 6. monat ca als es passierte.

sie ritt an der strass entlang, landstrasse direkt vor dem stall, tempo 80.

ich sah es nicht, hörte es nur.

ein auto hupte, fuhr zu knapp an meiner bekannten vorbei streifte das pferd. pferd und bekannte fielen um. sie verlor ihr baby und das pferd.

ich selber würde nicht schwanger reiten. zu gefährlich....

[Flusi]

@krambambuli: Das ist ja tragisch, was mit deiner Bekannten passiert ist. Wenn ich das richtig verstehe hatte das aber eigentlich nicht unbedingt am Pferd, sondern am Autofahrer gelegen. Das hätte mit dem Fahrrad oder zu Fuss genau gleich enden können...

[elanor88]

hallo miteinander,

wow, was für eine grosse resonanz- vielen dank euch allen, ich freue mich über jeden einzelnen post und finde eure erfahrungen sehr spannend!

da auf jeden post einzeln einzugehen etwas anspruchsvoll wäre, hier einige kurze gedanken zu einzelnen erwähnten themen:

- bewegung fürs pferd: also wie erwähnt lebt er in einem offenstall in einer herde. wenn ich in den urlaub fahre für eine woche, lasse ich ihn auch mal für diese zeit "stehen" (natürlich schaut dann jemand wegen verletzungen und so, aber er wird nicht bewegt). sie haben eine riesige fläche zur verfügung, und da mein pferd sehr gerne spielt, lässt er die energie dann mehr auf diesem weg raus, wenn er sonst nicht beschäftigt wird. von daher mache ich mir da nicht so grosse gedanken. er "steht" ja nicht in dem sinne, wie es bei einem boxenpferd so wäre. und ich habe zum glück meinen mann als unterstützung stark im hintergrund. er kommt gut mit meinem pferd klar und macht mit ihm auch spaziergännge, einfache bodenarbeit oder longiert mal, wenn ich ausfalle. er würde dies auch übernehmen, falls ich in der schangerschaft aus gesundheitlichen gründen gar nicht mehr könnte, das haben wir bereits abgesprochen.

- reiten: ich denke auch, dass man, wie hier erwähnt, spürt, was einem gut tut und was nicht. ich merke es bereits aktuell. wenn die mutterbänder tageweise extrem stark spannen, ist mir auch gar nicht nach reiten, dann lasse ich es bleiben. an den fitten tagen setze ich mich dafür wieder gerne drauf.

- unfallrisiko: wie gesagt, es ist mir durchaus bewusst, dass es nicht risikofrei ist. die geschichte von kramambuli ist traurig (obwohl ich hier auch das fragezeichen habe, ob das nicht auch z.b. mit dem velo so passiert wäre) und macht einen nachdenklich. dennoch denke ich, risiken gibt es halt überall im leben. jeder sollte für sich selber einschätzen, wie hoch ein bestimmtes risiko ist, und ob man bereit ist, es in kauf zu nehmen.

- nach der geburt: ich habe auch fest vor, unser kleines wunder (sollte es diesmal klappen) so oft als möglich in den stall mitzuehmen, anfangs halt im tragtuch/kinderwagen zum spazieren. sollte dies nicht so klappen, stehen im hintergrund noch meine eltern, die in der nähe des stalls wohnen und beide sehr babyverrückt sind. ich könnte mir gut vorstellen, dass allenfalls auch eine möglichkeit wäre, für ein oder zweimal pro woche das baby zu ihnen zu geben und in den stall zu gehen. oder ansonsten hat mein mann auch teils homeoffice und flecxible arbeitszeiten, auch so liesse sich sicher etwas arrangieren.
das pferd weggeben kann ich mir, wie erwähnt, gar nicht vorstellen. ich denke, das liegt auch an meiner einstellung zu tieren. ich habe dieses pferd gekauft mit vollem bewusstsein dafür, dass ich es bis an sein lebensende werde versorgen müssen. ein tier ist für mich keine ware, die man einfach verkauft, wenn man keine lust mehr dazu hat. ich konnte meinen wallachen zb mal aus gesundheitlichen gründen mehr als ein jahr nicht reiten- für mich war es aber selbstverständlich, dass er bei mir bleibt, auch wenn gar nicht klar war, wie es herauskommt, und ob er jemals wieder reitbar werden würde. aber er ist für mich ein freund, und einen freund verkauft man nicht.

[Ladybug]

Hallo! Ich bin in der ersten ss etwa bis zum 4.mt geritten. Habe nach einer brenzligen situation aufgehört und eine rb gesucht. In der zweiten ss bin ich bis ca 36. ssw geritten, aufgehört habe ich weil ich schon kurz nach dem aufsitzen das gefühl hatte ich muss aufs klo [emoji1]
Ich habe meine pferde bei mir zu hause, aber trotzdem ist es nicht immer leicht genügend zeit zum reiten zu finden.

[Sumsum_85]

Es git übrigends e Swissmom Gruppe "Reiterinnen". Det heds sicher au no es paar dine, wo ihri Erfahrige chönd teile.