Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Geschenkkiste
Geschenkkiste
©Hans Hartmut Karg
2017
Im Alter häufen sich die Jubiläen,
Dann haben wir auch Zeit für schöne Feste.
So können wir im Feiern noch verstehen,
Was uns erzählen andere, liebe Gäste.
Doch wird man schließlich selber eingeladen,
Weiß man oft nicht, was man dann schenken soll.
Geht man suchend in irgendeinen Laden,
Kauft man oft, was dann wirklich nicht so toll.
Leg' deshalb Dir 'ne große Kiste an,
In der sich nach und nach Wertvolles sammelt,
In der man findet, was man gut verschenken kann,
Doch nichts, was dort nur ewig gammelt.
Kommt überraschend eine Einladung,
Suchst Du dort Passendes Dir aus.
Das geht dann ohne Hektik und mit Schwung:
Man muss zum Schnellkauf nicht zum Haus hinaus.
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Wunderwerke
Wunderwerke
©Hans Hartmut Karg
2017
Mein BESTES Stück liebt doch mein gutes Stück,
Die können voneinander niemals lassen.
Hat SIE das beste Stück dann erst im Blick,
Muss SIE es wiederholt anfassen.
Die Lust braucht immer ihren Augenblick,
Die Gabelnähe und das Liebverlangen.
Des Menschen lustvolles Schicksalsgeschick
Besteht im Zulangen und steten Fangen.
So lass' ich jene Hände gern gewähren,
Die ich wie diesen Körper herze,
Mit denen wir die Bindungsfreude ehren
Bei Austern mit Weinfreude und mit Kerze.
Die ALLERBESTE liebt das gute Stück,
Weil es ihr notwendige Freude zeitigt.
Dann gibt es dabei selten ein Zurück,
Sonst wär' die Liebesgunst lange beleidigt.
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Bombenspiele
Bombenspiele
©Hans Hartmut Karg
2017
Dumme müssen Bomben zünden,
Denn sie wollen nicht verwinden,
Dass Frieden doch Dauergesetz –
Erhalten bleibt ihr Angstgehetz'.
Der kleine Geist braucht seine Bombe,
Er will gar keine süße Blonde,
Denn er bleibt immer machtbesessen
Und hat der Liebe Lust vergessen.
So zündet er die Bombe gern:
Er sieht sich als der Welten Herrn,
Sieht nicht die Wirkung für die Erde,
Getragen von Hofschranzen, Herde.
Ändert die Erde ihre Bahn,
Wenn dann durch des Tyrannen Wahn,
Sie aus der Bahn abweichen muss,
Ist hier für alles Leben Schluss!
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Mondlicht
Mondlicht
©Hans Hartmut Karg
2017
Das runde Licht auf dunklem Feld
Beleuchtet lampengleich die Welt
Und schafft so Formen und Konturen,
Zaubert nächtens auch Figuren,
So dass mein Ich Dein Du erhält.
Traumnah seh' ich so Dein Gesicht.
In diesem fahlen Dunkellicht
Zieht es mich hin und von Dir weg,
Bleibt so für mich doch der Beleg,
Dass unsere Nacht zum Tage spricht.
Ist es endlich hinab geglitten,
Das Rundlicht, muss es weiter bitten
Um Dauerlicht vom Sonnenrad,
Das mächtig – und ein Kind der Tat
Den Tag ansagt mit Riesenschritten.
Der Mond treibt ab zum Horizont,
Wenn Tag das Erdenrund bewohnt,
Denn er erhellt für uns ja täglich
Die Nacht und geht jetzt ganz allmählich
Dorthin, wo auch die Nachtwelt wohnt.
Mehr und mehr wird dann abgenommen,
Wenn bald die nächsten Nächte kommen
Und er den Weg der Träume nimmt,
Als wär' er unser liebstes Kind,
Das immer uns herzlich willkommen.
*
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Dia Seich kommd von dr Wenz
Dia Seich kommd von dr Wenz
©Hans Hartmut Karg
2017
Viel g'hab honds ned, dia Bauraleid,
Oimol em Joar a bissle Freid,
Wenns zom Fäschd end Stadt neiganga,
Dia Wieschdla essad mit Verlanga.
Dear Oba hod end Hand nei gschbuggd
Ond ned ofd noch de Mädla guggd.
Doch zu oim Mädle guggdr he,
Des Müllers Dochdr, weiß wia Schnee!
Dia heddr gära gheirichd g'hedd,
Denn dia war schea ond emmr nedd.
Doch ear als Bangert war a Scheißler,
Nuar arm ond hald a gloinr Heisler.
Dr Müller hod ean so naus g'schmissa,
Dees hedr vorhear wissa miaßa,
Dass Arm ond Reich ned zamma bassa,
Vom Mädle muasd ear d'Fingr lossa.
So hold sei Weib ear von dr Wenz,
Als's Moi isch – ond dear volle Lenz.
Dear Danzboda hod zamma g'fiard,
Wo gära ma sei Herz verliard.
So heimle g'heard sei Herz dear andra,
Zu dear wolld ear scho emmr wandra.
Doch send iatzd langsam Kendr komma
Ond dees ischd eam doch guad bekomma.
Hods allerdengs Grangheid em Haus
Ond leschd dr Dood a Läba aus,
Vergisst dear Liab ond Freid ond Lenz
Ond sagd: „Dia Seich kommt von dr Wenz!“
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Seich = Seuche/Krankheit
Wenz = Wörnitz (Fluss)
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Großblume
Großblume
©Hans Hartmut Karg
2017
Man schenkte ihr den langen Stängel,
Denn Kleinheit war ihr nur ein Gräuel,
Beschenkte sie wie einen Engel
Mit Knolle und mit Wurzelknäuel.
Als Dank stand sie nun in der Vase
Und sah zunächst recht einfach aus.
Doch dann begann die Aufblühphase:
Die Blüten kamen rasch heraus.
Die erste, große Riesenblüte
Versprühte schon ihr Dunkelrot.
Während die zweite sich bemühte,
Schob schon die dritte sich ins Lot.
So thronte auf recht hohem Stand
Die Amaryllis obenauf,
Verschönerte die hohe Wand,
Veredelte den Tageslauf.
Unwirklich, diese großen Blüten
Und übermächtig diese Farbe!
Man muss sich vor der Blume hüten,
Damit nicht süchtig man dort darbe!
Sie überwältigt manche Seele,
Die einfacher durchs Leben ginge,
Sich sehr bescheiden weiterstehle,
Wenn zur Bestimmung sie sich bringe.
Nicht jeder grandiose Zauber
Bereichert mit der schieren Größe,
Wird liebenswürdig als Entstauber,
Wenn seinen Stempel er entblöße.
Drum hüte Dich vor zu viel Größe,
Mit der die Blumenwelt aufwartet.
Nicht alles, was die Farbe löse,
Ist dauerhaft auch gut geartet.
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Die Thrakische Magd
Die Thrakische Magd
©Hans Hartmut Karg
2017
Den Blick hoch, immer zu den Sternen
Marschierte er laut denkend vor sich hin
Und suchte nach des Lebens tieferem Sinn,
Nach Weisheit und des Geistes Kernen.
So sah er nicht den alten, tiefen Brunnen,
Das Loch, die Tiere, nicht die Magd,
Denn ihm, der im Sinnieren tagt'
Scheint ja ein Geistesblitz gelungen.
Weshab zur Erde sich noch wenden,
Weshalb sich mühen um den Alltagskram?
Denn auf der Erde wird der Geist nur lendenlahm,
Der Himmel kann dem Thales Schönes schenken.
Glücklich deshalb er starr zum Himmel blickt,
Mit sich im Reinen, voller Wohlgefallen...
Da musste er in jenen Brunnen fallen,
Er, der so geistrein, so entrückt!
Das interessierte nicht die Welt, kein Tier,
Doch unsere Magd, die musste herzlich lachen,
Als sie den Denker hört' hinunterkrachen –
Und sie trug weiter Wasser zum Spalier.
Dem Philosophen war sie ja von Herzen zugetan,
Er war harmlos, verlebte seine schönen Tage,
War keinem wirklich eine echte Plage
Und lebte arm und reich in seinem Dauerwahn.
Doch wer die Nöte unserer Welt nicht löst,
Weil er sich in ihr leider nur behimmelt
Und alles Nahschwere abwimmelt,
Der wird vom Zeitgenossen nicht erlöst.
Wird es der Politik, die sich im Standardsprech verliert,
Wohl wie dem armen Philosophen denn ergehen?
Der Wähler lacht – wird keinem mehr nachsehen,
Der ihn nicht ernst nimmt, nur mit Sprech verführt.
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Südmeermorgen
Südmeermorgen
©Hans Hartmut Karg
2017
Das Rauschen schläfert alle ein,
Weckt auf am hellen Sonnenmorgen.
Wie kalt ist es jetzt wohl daheim,
Wo immer schon die alten Sorgen?
Die Brandung weckt die Schläfer auf,
Trägt ihren Blick zu Strand und Meer
Und hebt dort jene Sehnsucht auf
Nach Süden – und nach Wolkenmeer.
Es treibt uns doch zum Süden hin,
Weil er Leben verheißt,
Erleichtert unseren Lebenssinn,
Wenn wir dorthin gereist.
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Erlebnis
Erlebnis
©Hans Hartmut Karg
2017
Mit großem Frohsinn, hellem Lachen,
so ewig jung und faltenlos!
Ach, gibt es schöne junge Frauen,
nach denen Männeraugen schauen,
ob jung, ob alt, ob heimatlos,
wenn sie uns Hoffnungen entfachen.
Streifziehend durch die Einkaufstempel,
flanierend ohne Grund und Ziel,
laut, fröhlich sein im Gruppenschutz
voll Anmut, Glanz und edlem Putz,
finden das Jugendhochgefühl,
das Sehen ohne Staat und Stempel.
So wird der Tag von selbst zum Glanz,
wo längst der Himmel herbstesgrau.
Das hellstimmige Mädchenspiel
verbreitet jenes Wohlgefühl,
mit dem den Mann erweckt die Frau
im täglichen Geschlechtertanz.
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Glücksmoment
Glücksmoment
©Hans Hartmut Karg
2017
Die Zeit, die ich mir heute nehme,
Gelieh'n, geschenkt, doch gern genommen,
Womit die Unruhe ich zähme,
Selbst wenn schon dunkle Wolken kommen,
Sie ist mir Freude, Liebelei
Und alles, was ich dort ersehnt –
Im Augenblick, der dann noch frei,
Weil nichts anfragt und alles wähnt,
Was doch an Glücksverlangen da
Die nahen Freuden willig treibt,
Wenn ich die Nacht nun gehen sah
Und Tagnähe mich einverleibt.
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Spättag
Spättag
©Hans Hartmut Karg
2017
Wild tanzen die Blätter im Windgesäuse,
Es klappern die Läden an altem Gehäuse
Und lassen uns alle deutlicher spüren,
Dass Wolken wieder mehr Wasser führen.
Jetzt holen die Hackfrüchte mächtig auf,
Ozonluft verschwindet im Tagesverlauf,
Denn mit der schwindenden Sonnenkraft
Kommt Nebel auf, der reichlich Leben schafft.
Nun wächst in unseren gemäßigten Breiten
Gemüse, muss nicht um Wasser streiten.
Die trübere Sonne wird jetzt mehr erahnt,
Wenn sie am Abend zum Ruhen mahnt.
Zucchini treiben ein zweites Mal aus,
Es gibt manch schönen Gartenstrauß
Mit Herbstblühern, die, hinter Hecken versteckt,
Von Fahlstrahlen hin zum Farbtanz erweckt.
Das ist so ein herrlicher Zwischentag,
Der nicht weiß, ob ihn die Sonne noch mag
Und bei dem nicht wirklich schon entschieden,
Ob er von Wind oder Regen gemieden.
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Mittelfranken im Herbst
Mittelfranken im Herbst
©Hans Hartmut Karg
2017
Noch sind die Gärten ganz vernebelt,
Selbst Gräser tragen dicke Tropfen,
Wenn jetzt der Herbst Wärme aushebelt
Und längst geerntet aller Hopfen.
Tabak wird nur noch hie und da
Versteckt in Feldern kultiviert,
Und Kiefernwälder, die uns nah,
Haben zum Pilzsammeln verführt.
Der Parasol und die Maronen
Bereichern unsere Speisekarte.
Das Schäufele will uns belohnen,
Mancher gar Schlachtschüssel erwarte.
Kartoffelklöße, Bratwurst, Kraut
Sind Teil der vielen Kirchweihfeste.
Man tafelt gern, weil man sich traut
Zu essen hier das Allerbeste.
Wildschwein gibt es in Uffenheim,
Lieblich sind Hügel und Weinhänge.
Und besten Wein aus Bullenheim
Trinkt man, wenn auch im Zelt Gesänge.
Schön ist im Herbst der Steigerwald,
Da ist nichts hektisch, nichts ist laut.
Gar manche werden dort sehr alt,
Haben auf Lebenslust gebaut.
Tropfnasse Spargelwedel grüßen
Von manchem fernen Feld herüber,
Die jetzt gewaltig wachsen müssen
Für unsere Schwestern, unsere Brüder.
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Schwarzes Loch
Schwarzes Loch
©Hans Hartmut Karg
2017
Im Weltall gibt es jene Sterne,
Die so dicht sind, dass sie nur schwarz.
Schaut man dann hin in weite Ferne,
Sieht man nichts, als das Ewigschwarz.
So unvorstellbar sind sie dicht,
Dass alles Licht sie dort verschlingen.
Kommt ihnen sehr nah dann das Licht,
Kann ihm dort keine Flucht gelingen.
Wenn unsere Sonne dies vollbrächte,
Hätte ihr Radius drei Kilometer:
Sie wär' geschrumpft, verbreitet' Nächte,
Wär' überdicht – ein „Schwarzer Peter“!
Doch ich lieb' sie, so wie sie ist,
Selbst mit Hitze, Protuberanzen,
Denn Stern, der Du noch selber bist:
Lass' Wärme und die Helle tanzen!.
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Snobisten
Snobisten
©Hans Hartmut Karg
2017
Das Leben lechzt nach Oberfläche,
Damit ja nicht die Tiefe spreche
Und eines Tages Zweifel drohen,
Wenn innen Seelennöte lohen.
Denn mitten in der Lebensluft
Kommt Leidenschaft und Parfümduft,
Ein Sehnen nach den neuen Reizen,
Darin soll ja kein Schicksal geizen!
Nur schnelle Autos, schöne Frauen
Sich aneignen mit Selbstvertrauen,
Sich alles gönnen, laut genießen –
Und um eignes Begehren wissen.
Sehen und gesehen werden,
Wo sich Vernissagen mehrten
Und bei Küsschen dort und da
Lebt Klimbim mit viel Trara.
Oberflächlich Bindung schaffen,
Die Zeit terminlich immer straffen,
Dass ja nichts mehr in Ruhe reift
Und das Denken tiefer greift.
Schnell muss dieses Leben laufen,
Keine Zeit, um zu verschnaufen,
Mit den Moden emsig gehen
Und stets nach dem Neuen sehen.
So verrinnt, verdampft manch' Leben,
Geist will nicht nach Höherem streben,
Denn nie reicht der Tagesstress,
Wo keine Muße, kein Gesäß.
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Liedgebet
Liedgebet
©Hans Hartmut Karg
2017
Wenn ich einst still verzage,
Halte mich wach,
Das Schicksal mich dann trage
Selbst mit der Schmach
Im Ausgegrenztseinwerden,
In finstrer Nacht,
Weil mich die Gnaden lehrten,
Dass sie erwacht.
Sie tragen meine Sorgen
Mit mir hinaus,
Soweit, bis Übermorgen,
Aus meinem Haus.
Allein werd' ich's nicht schaffen,
Nicht ohne Dein Bild,
Denn Du allein bist Hafen,
Bist Schutz mir und Schild.
(Zur Melodie: „So nimm denn meine Hände...“)
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Im Haus
Im Haus
©Hans Hartmut Karg
2017
Tragende Säulen
und die Unterzüge im Haus
schützen das Dach und mich.
Lebendige Gemüter dort
bereichern die Räume,
besänftigen die Zeit.
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Wortkünste
Wortkünste
©Hans Hartmut Karg
2017
Worte können ein Wunderwerk sein,
Wenn sie die Denkgrenzen weiten:
Die Sprache zum Experimentierfeld allein
Kann mit Normen und Gedanken streiten.
Da gibt es die zahlreichen Neologismen,
Welche Puristen gerne verachten,
Vernetzt im Sprachkampf, in vielen Schismen
Verweigern sie hier das Beachten.
Sprache kennt keine Dudengrenzen,
Denn sie lebt mit Schöpfern, Poeten,
Damit diese mit ihrer Sprache glänzen
Im Leben, ganz frei von Sprachnöten.
Erfreut Wortkunst doch den freien Sinn,
Wird zum Werk des Kunstgebildes.
Dann erst wird Sprache auch für uns ein Gewinn,
Formt Mildes – mitunter auch Wildes....
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Testfahrt
Testfahrt
©Hans Hartmut Karg
2017
Es ist ein Traum, mit einem E-Auto zu fahren,
Ganz leise schwebt es über unser Land,
Mit uns, die immer Umweltschützer waren
Und als der Schöpfung Retter wohl bekannt.
Da ist im Fahrgastraum nichts laut,
Nichts stinkt, nie klappern die Ventile.
Das Auto ist so herrlich rund gebaut,
Löst so aus in uns Glücksgefühle.
Es zieht an, wenn die Ampel GRÜN,
Bewegt sich gut im Stadtverkehr;
Und will man über Land dann ziehn,
Hat man von der Natur doch mehr.
Denn Nerven werden nicht traktiert,
Das Autoradio ist mäßig laut.
Der E-Ausflug hat uns verführt,
Wo abgaslos man grüne Wälder schaut.
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Abschied
Abschied
©Hans Hartmut Karg
2017
Hier weggehen,
alles zurück lassen,
was vertraut und wohlgefällig war:
Die Wärme,
das gute Essen,
die wunderbaren Gespräche,
die einmalige Landschaft,
welche mein Herz erfreute,
das Gemüt erbaute,
uns gesunden ließ.
So fahren wir denn
erinnerungsreich
wieder nach Norden.
Aber wir versprechen:
Wir kommen wieder!
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Rückkehr
Rückkehr
©Hans Hartmut Karg
2017
Alles war doch anders in der Fremde,
Wo meine Neugierde viel mehr Erwartung fand
Und Neues dort geordnet und behende
Zum Weggang und zur jugendlichen Spannung stand.
Bist Du dann lang genug in fremder Welt,
Kriecht irgendwann das Heimweh in Dir auf,
Denn Kindheit, Jugendzeit sind ja das Feld,
Das mächtig nachwirkt in so manchem Lebenslauf.
Da waren Eltern und die weiteren Verwandten,
Freunde aus Schule und aus Kindergarten,
All jene vielen Menschen und die gut Bekannten,
Die Deine Rückkehr – meinst Du! – auch erwarten.
In der Fremde bist Du den meisten Menschen so egal,
Keiner braucht Dich dort – und Deine Nähe.
Selbst wo die Freiheit steht als höchste Wahl,
Ist kaum etwas, das dort vollkommen zu Dir stehe.
Kehrst Du nach Jahren wieder heim, sind viele schon gestorben,
Gleichaltrige sind – wie Du! – längst weggezogen.
Das Einstige ist nicht mehr so vertraut, oft auch verborgen,
Denn Deine Zeit hat alles – wie ja jede Zeit! – längst aufgesogen.
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