Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

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Lena07
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Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von Lena07 »

Hallo zusammen

Ich fühlte mich gestern und heute so anders... Habe null Energie und haben eben auf meine Tage gewartet. Habe dann heute eine Ssw. Test gemacht und er ist positiv ausgefallen.
Bitte bewirft mich jetzt nicht mit Steinen, aber ich musste zuerst nur weinen.. Wir haben bereits drei Kids (7,5, und 18 Monate). Das ich schwanger wurde, ist wie ein Wunder.. Wir hatten genau 1x Sex und dann absolut nicht in der fruchtbaren Zeit. Zudem wurden wir "überrascht" und haben auch unterbrochen. Aber eben... Es ist alles möglich. Mein Mann wollte sich gerade einer Vasektomie unterziehen und jetzt dieser pos. Ssw Test :oops:

Für meinen Mann ist die einzige Option Abtreibung. Er wollte eigentlich immer nur zwei Kinder und unser Familienleben hat sich nun sehr gut eingependelt. Wir haben ein Haus, aber Platz für 3 Kids.

Ich habe sooo Angst, dass wenn ich abtreiben sollte, mich das ein Leben lang begleitet. Ich dachte immer, so etwas passiert uns nie und ich habe so viele Kollegenpaare, die sich inständig ein Baby wünschen. Und ich fühle mich so unendlich schlecht.

Hatte jemand schon einmal dieselbe Situation? Und hat dann abgetrieben? Wie würde das ablaufen?
Eine medikamentöse Abtreibung ist ja auch meistens mit argen Blutungen verbunden. Wir fliegen am nächsten W'end in die Ferien :-(
Ich habe gerade das Gefühl, dass ich alles träume... Aber vier Kinder sind eine grosse Verantwortung... Ich denke nicht, dass ich es schaffen kann.

Danke für euren Austausch, Lena

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schnuefu
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von schnuefu »

Liebe Lena
Fühl dich gedrückt! Ich kann zwar nicht wirklich mitreden oder dir bei der Entscheidung helfen weil ich es so nicht kenne - ich bin aktuell in der Endphase mit dem 3. Kind schwanger (sehr stark gewollt). Aber ich habe durch eine schwere Krankheit meiner Mutter die uns unerwartet und plötzlich traf, die Erfahrung gemacht wie es ist mit neuen Situationen zurecht zu kommen - oder es zumindest zu versuchen...

Deshalb möchte ich dir einige Gedanken mitgeben. Am Anfang wenn so etwas passiert ist es doch meist unendlich schwierig sich mit der Situation anzufreunden. Alles ungeplante trifft einem aus heiterem Himmel, man denkt man kann es nie bewältigen. Tausend Fragen gehen einem durch den Kopf - die Verantwortung, das Geld, der Platz etc. Pro und Kontra, es gibt fast nur Kontra - ausser vielleicht das schlechte Gefühl das bleibt wenn man sich gegen ein Kind entscheidet. Alles steht Kopf und klar denken gibts nicht. Was wäre wenn du dir etwas druck weg nimmst - du musst dich nicht heute oder morgen entscheiden. Wichtig ist einfach das es für euch beide irgendwie stimmt. Redet darüber offen- ehrlich - in Ruhe. Lasst euch Zeit. Vielleicht siehst du die Dinge in wenigen Tagen bereits anders? Auch die Verantwortung für 3 Kinder ist doch gross - du schaffst das dann vielleicht eben doch mit 4? Hast du Unterstützung im Umfeld? Könntest du es vielleicht doch organisieren? Ach ja und die Hormonumstellung gerade anfangs Schwangerschaft ist halt irgendwie auch gemein diesbezüglich. Da kann man einfach manchmal nicht klar denken. Was ich sagen will - du musst dir sicher sein was du willst, zur Entscheidung stehen können für dich - dann ist es die Richtige gewesen! Wie auch immer du dich entscheidest - es gibt sicher immer Momente wo du rückblickend denkst: Was wäre wenn ich es anders gemacht hätte... Wenn das 4. Kind dann ewigs nicht schlafen kann deshalb, und wenn du es nicht bekommen hast vielleicht weil du dich fragst wie es wäre wenn ihr noch 2 Füsse mehr unter dem Tisch hättet...
Ich drücke dir die Daumen deine Entscheidung zu finden!

tigerli2017
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von tigerli2017 »

ich war in der gleichen Situation, wir haben das Kind behalten. Mein Mann liebt es heiss und innig, ich denke manchmal immer noch es wäre einfacher nur mit 3 Kids. Ja es gibt viel Arbeit und es läuft nicht einfach mit den anderen mit.
aber er es gibt auch viele sehr schöne Momente und ich hätte nicht mit einer Abtreibung umgehen können.
Ich möchte dir Mut machen, meine grösssten Ängste und Sorgen haben sich nicht bewahrheitet, und es ist wirklich machbar mit 4 Kindern. Und hol dir Hilfe und nimm sie an.

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-Malve-
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von -Malve- »

Wir haben uns zwar ein 3. Kind gewünscht - es wurden beim 3. Zwillinge.
Auch keine einfache Situation, aber es geht immer irgendwie.
Wir haben uns schnell an den Gedanken gewöhnt.
Wir sagten uns wenn wir 3 gross kriegen, dann auch 4.
Mittlerweile kommen wir gut mit der Situation klar.
Kriegen auch Unterstützung von Eltern, Freunden, Nachbarn welche mal stundenweise schauen.
Wenn man danach fragt, ist ganz viel möglich.

Finanziell ist es zum Glück kein Problem, wir schwimmen nicht im Geld, aber mit eher bescheidenen Ansprüchen reicht es gut.
Die Kinder schlafen je zu zweit in einem Zimmer, das wird vorerst auch so bleiben. Zimmermässig haben wir im Haus Platz für 3 Kinder.
So what? Sie werden auch gross ohne eigenes Zimmer. Oder wir bauen in einigen Jahren mal ein bisschen um, teilen beispielsweise ein Zimmer, das wäre möglich. Ich bin sicher wenn man die Kinder fragen würde: Geschwister oder eigenes Zimmer? Dann wählen sie das Geschwister. Die grösste und teuerste Konsequenz bisher war ein Auto, in dem 6 Personen Platz haben.

klar, ihr habt euch für 3 Kinder entschieden.
Aber was spricht denn handfestes dagegen, ein viertes zu bekommen?
Natürlich ist es nochmals viel Arbeit, schlaflose Nächte und das wollte man nicht mehr.
Oder es wird enger bezüglich Finanzen...
(Hier gibt es aber auch verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten für kinderreiche Familien.)
Aber dieses Kind ist da - Realität.
Eine Abtreibung ist in mancherlei Hinsicht vielleicht eine "schnelle Lösung".
Aber was sind die Konsequenzen?

Leben, das in Eurer Partnerschaft entstanden ist, wird abgetrieben.
Könnt ihr damit wirklich beide gut leben?
Oder schlägt es sich auf die Partnerschaft? Könnt ihr das einander verzeihen?
Das Kind gehört ab nun zu eurer Geschichte ob es geboren wird oder nicht.
Es ist ein gravierender Entscheid den ihr weder heute noch morgen fällen müsst sondern einige Wochen Zeit habt.
Informiert euch gut - gemeinsam! Anlaufstelle ist erstmal die Frauenärztin. Sie kann dann auch weiterhelfen wo ihr Beratung/Unterstützung bekommt. Nichts überstürzen! Alles Gute!

Leela
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von Leela »

Liebe Lena

Uns ging es beim 3. Kind ähnlich. Wir waren gerade noch am diskutieren, ob iiiirgendwann noch ein drittes kommen soll (ich dafür, GG klar dagegen), als ich unerwartet ss wurde.
Ich habe auch geweint nach dem positiven Test und war am Anfang ziemlich geschockt.
Aber schon bald dachte ich ganz anders darüber und GG hat sich zwar die ganze SS über nicht gefreut aber es akzeptiert und liebt den Kleinen heute sehr.
Ein von uns gezeugtes Leben abzutreiben stand für uns nie zur Debatte...

Jedenfalls würde ich dir raten, das Ganze erst mal sacken zu lassen. Ihr braucht nichts zu überstürzen, geht doch erstmal in die Ferien, redet in Ruhe darüber...

Ich wünsche euch alles Gute!
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Stünggeli
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von Stünggeli »

liebe lena07,

wie geht es dir? sind deine gedanken etwas geordneter und klarer? ich hoffe du kannst gut mit deinem mann reden.

grüessli
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Lena07
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von Lena07 »

Hallo alle ihr Lieben

Zuerst einmal möchte ich mich herzlich für eure vielen lieben Nachrichten bedanken, auch per PN. Komme gerade nicht dazu, um alles zu beantworten....

Bei mir dreht sich die ganze Welt noch immer, oder besser gesagt gar nicht mehr. Ich weiss immer noch nicht, wo mir der Kopf steht. Und dann bin ich dazu noch so bleiernd müde und Übelkeit plagt mich auch.

Meine Gynäkologin ist leider genau jetzt in den Ferien, weshalb ich direkt von der MPA in den Spital überwiesen wurde. Ich war gestern dort. Schon als ich den Urin abgeben musste, kamen mir sofort die Tränen, ich wurde so fest an die anderen drei Male erinnert. Der Gynäkologe selber war total sachlich und emotionslos. Er hat kurz einen Ultraschall gemacht und mir alle nötigen Formulare einmal zum durchlesen mitgegeben.
Ich habe donnerstags nochmals einen Termin bei ihm und dann gehen wir zuerst einmal wie geplant in die Ferien für 1 Woche. Hoffe einfach, dass diese Symptome, die ich nur allzu gut von den letzten beiden Ssw kenne, nicht allzu doll werden.. :oops:

Mein Mann, eigentlich wirklich sehr ein einfühlsamer Mensch, hat auch schon ein paar Mal versucht mich aufzuheitern. Wir haben auch schon das kleine Büro als 4. Kinderzimmer begutachtet.
Ich hatte noch nie solche Gefühle: Im ersten Moment denke ich: Ok, das packen wir... Und dann sehe ich alles was wieder und noch auf uns zukommen wird. Ich möchte vorallem für meine anderen drei Kindern immer da sein und allen gerecht werden. Das packe ich so momentan gut. Die Grösste ist sehr selbstständig und macht es in der Schule bestens.

Ich glaube auch fest, dass ich nicht die beste und preisgekrönteste Mutter auf Erden bin. Ich bin viel genervt und eben froh, dass alle etwas grösser geworden sind. Zudem ist unser Sohn sehr fordernd und streng. Ich denke immer, dass ich niemanden nütze, wenn ich dann das 4. Kind bekomme, wenn ich dann total am Anschlag laufe.
Ich weine momentan viel und kann einfach nicht oder noch nicht sagen, dass ich mir 100% dieses 4. Kind vorstellen kann. Und dieses Gefühl macht mir Angst.

Ich hätte nicht gedacht, was so eine ungeplante Ssw alles für Gefühle auslöst. Natürlich konnte ich erahnen, was es etwa heisst. Aber ich gehe gerade durch die Hölle und zurück. Egal wie ich mich entscheiden werde, es ist beides nicht das Richtige. Das tönt jetzt total herzlos... Kann es nicht beschreiben.
Glaube einfach auch, dass ich körperlich eine 4. Ssw nicht gut überstehen werde. Die Geburten waren immer recht "easy" und da hatte ich echt Glück. Immer auch sehr schnelle Geburten.

Deshalb werde ich jetzt jeden Tag und jeden Tag neu angehen. Und ich warte irgendwie auf ein Zeichen.

Herzliche Grüsse an alle

Voki
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von Voki »

Hallo!

Deine Argumente sind alle nachvollziehbar und du leistest jetzt schon wahnsinnig viel mit deinen 3 Kindern!

Ich wünsche Dir für die Entscheidung viel Glück und Kraft!

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Java78
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von Java78 »

Liebe Lena

Erst wollte ich nur lesen, soch jetzt kann ich nicht mehr anders als Dir ein paar Zeilen zu schreiben. Ich bin selber Mama von 4 (gewünschten) Buben, aber auch ich habe beim positiven Test zuerst leer schlucken müssen. Den der jüngste war damals erst 8 Monate...ich habe mir viele Sorgen gemacht, ebene auch, weil ich nicht die perfekte Mama bin (gibt es die überhaupt), und meine Nerven auch nicht immer sooooo stark sind. Tja und dann war noch die schwere Zeit als ich im Spital liegen musste (6 lange Wochen) und meine 3 zuhause mich ganz stark vermisst haben...

...nun ist der jüngste 7 Monate, ein kleiner Sonnenschein und genau das Kind das noch gefehlt hat in unser Familie. Ich bin der Meinung, dass die kleinen Seelen uns aussuchen (Buch das Märchen vom Tod). Es ist zwar sehr streng und meine 3 jüngeren sind nahe beieinander...es ist aber auch total schön wie führsorglich sie untereinander sein können und sich gegenseitig brauchen.

Gerne darfst Du mir auch eine PN schreiben...ich hoffe ihr könnt euch an diese kleine Seele gewöhnen und irgend einmal sagen, dass dieses Kind eure Familie komplett gemacht hat.

Herzlichst
Java
4 wunderbare Buben an der Hand
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4* im Herze

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Fiona1980
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von Fiona1980 »

Liebe Lena, ich würde auch gerne etwas dazu schreiben. Du bekommst sehr viele Zusprüche, dass es richtig ist, das Baby zu behalten und dass sich alles irgendwie finden wird. Auch ich finde das einen sehr schönen Gedanken und ich möchte dich auch keinesfalls davon abbringen, das Baby zu bekommen. Aaaaber: Ich möchte auch die andere Option beleuchten. Ich bin der Meinung, eine Abtreibung ist eine Lösung. Es ist nicht die Allgemeinlösung und schon gar keine Verhütungsmethode. Aber ich denke, eine Frau, die sich zu diesem Schritt entschliesst, hat diesen woh lüberlegt und trifft ihn nicht einfach so von heute auf morgen. Es ist ein schwieriger Schritt. Aber ich glaube, man kann im Leben damit umgehen und wird nicht immer zurückgeworfen in dieses "was wäre wenn...". Eine solch gut überlegte Entscheidung einmal getroffen ist in der Regel richtig. Es ist schade, dass eine Abtreibung so ein Tabuthema ist und von so vielen so scharf verurteilt wird. Wir haben diese Möglichkeit. Wir sollten versuchen, nicht leichtfertig in die Situation zu kommen, in der wir uns dazu enschliessen müssen. Aber das klingt bei dir nicht so. Ich würde dich nicht verurteilen, wenn du dich dazu entschliesst und du wärst für mich auch kein schlechter Mensch. Ich finde, es braucht viel Stärke, zuzugeben, dass man mit einem 4. (oder 2. oder 3. oder 5.) Kind überfordert wäre. Das braucht Mut. Und am Ende muss man auch selbst glücklich und zufrieden sein. Wie auch immer du dich entscheidest – ich wünsche dir alles Gute.
Bueb 2013
Meitli 2015

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-Malve-
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von -Malve- »

Lena07 hat geschrieben: Ich hatte noch nie solche Gefühle: Im ersten Moment denke ich: Ok, das packen wir... Und dann sehe ich alles was wieder und noch auf uns zukommen wird. Ich möchte vorallem für meine anderen drei Kindern immer da sein und allen gerecht werden.
Das ist doch völlig normal. Ein Ereignis in dieser Tragweite muss erstmal verdaut werden. Gerade weil ihr schon Kinder habt ist die Vorstellung was auf euch zukommt ja auch realistisch.
Du wirst nicht immer allen gleichzeitig gerecht werden ob 2,3,4... Aber Hand aufs Herz: Ob 3 oder 4 kommt irgendwie auch nicht mehr wirklich drauf an in dieser Beziehung?
Ich glaube auch fest, dass ich nicht die beste und preisgekrönteste Mutter auf Erden bin. Ich bin viel genervt und eben froh, dass alle etwas grösser geworden sind. Zudem ist unser Sohn sehr fordernd und streng. Ich denke immer, dass ich niemanden nütze, wenn ich dann das 4. Kind bekomme, wenn ich dann total am Anschlag laufe.
Ich bin ebenfalls keine allregeduldigste Mutter. Wer ist das schon? Die Angst vor dem Anschlagsein kenne ich sehr gut. Und bin es auch immer wieder mal. Warte manchmal sehnsüchtig bis GG heimkommt und mithilft. Aber auch hier: Man kann mit 1,2,3,4 Kinder am Anschlag sein. Gute Organisation hilft enorm. Vielleicht magst du dir mal aufschreiben, welche Möglichkeiten es gäbe auch für Hilfe und Entlastung. Es gibt mehr Möglichkeiten als man im ersten Moment weiss/denkt. Türen tun sich auf einmal auf. Bei uns hat z.B. eine Praktikantin dreimal pro Woche mitgeholfen. Dann hat sich ein Nachbarmädchen immer wieder gemeldet und ist einfach mal eine Stunde spazieren gegangen mit den Kleinen, so hatte ich für die grossen Zeit. Eine andere Nachbarin hat den zweitgrössten regelmässig in die Spielgruppe gebracht und geholt dass ich das nicht musste mit den Babies. eine Schwägerin ist spontan gekommen und hat gehütet als ich mit Brustentzündung flach lag. Es sind viele kleine und grosse Hilfen welche eine enorme Erleichterung bringen. Gute Anlaufstelle ist hier möglicherweise die Mütterberatung. Sie haben Adressen für Entlastung im Haushalt und für Kinderbetreuung.
Lena07 hat geschrieben:Ich weine momentan viel und kann einfach nicht oder noch nicht sagen, dass ich mir 100% dieses 4. Kind vorstellen kann. Und dieses Gefühl macht mir Angst.
Das ist das ganz normale Gefühl wenn das Leben uns vor Herausforderungen stellt die wir uns nicht gewünscht haben.
Die SS-Hromone helfen da auch nicht gerade.

Es schleckt keine Geiss weg dass es streng werden würde.
Stell dir aber mal deine Familie mit vier Kindern in einigen Jahren vor. Vielleicht wenn das kleinste im Kindergarten ist?
In Gedanken mal alle an den Mittagstisch setzen. Wie fühlt sich das an wenn der grösste Stress vorbei ist?
Wie könntet ihr die Zeit bis dahin meistern alle zusammen?

Ich denke einfach das Kind in deinem Bauch hat die Chance verdient, dass ihr nach euren Kräften schaut, wie es auf die Welt kommen könnte und ihr es schaffen könntet. wenn ihr dann immer noch zum Schluss kommt dass es einfach nicht geht, dann steht auch die Abtreibung noch offen. Schliesslich hat es sich nicht in eine völlig zerrüttete Familie mit Drogenproblemen usw. angekündigt, sondern so wie ich euch lese in eine "normale" Familie mit den üblichen Herausforderungen zu fünft. Dem ganz normalen Familienwahnsinn.

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dreamy82
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von dreamy82 »

Liebe Lena

Ich habe vor 7 Jahren eine Fehlgeburt gehabt. Das hat mich psychisch sooo fertig gemacht. Kein halbes Jahr spaeter, war ich wieder schwanger. Da ich noch so kaputt war in meinem Herzen, habe ich mich damals fuer eine Abtreibung entschieden. Es haette nicht sein sollen, den ich war 3 Mal (!!!!!!!!!!!!!!!) beim Arzt, bis sie es raus bekommen haben! Das war dann psychisch noch 30 mal schlimmer als die Fehlgeburt zuvor.

Beides liegt 7 Jahre zurueck. Ich habe Jahre gebraucht um das zu verarbeiten. Gleichzeitig hatte ich jahrelange Angst, ob ich ueberhaupt nochmals schwanger warden kann und darf. Ich habe mich schlecht gefuehlt, alle moeglichen Emotionen durchlebt.

Ich respektiere jede Frau die eine Abtreibung machen will. Aber sei Dir bewusst, das wird nicht leicht.

Wenn Du Dich fuer das Kind entscheidest, glaube ich fest daran, dass sich auch alles einpendeln wird. Der grosse Unterschied ist eher ob 1 oder 3 kids, aber ob 3 oder 4 ist sicher machbar. Und eben, Zimmer teilen und so weiter ist ja eigentlich normal :)

Daher wuensch ich Dir viel Glueck und alles Gute mit Deiner Entscheidung <3

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AnCoRoJe
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von AnCoRoJe »

Fiona1980 hat geschrieben:Liebe Lena, ich würde auch gerne etwas dazu schreiben. Du bekommst sehr viele Zusprüche, dass es richtig ist, das Baby zu behalten und dass sich alles irgendwie finden wird. Auch ich finde das einen sehr schönen Gedanken und ich möchte dich auch keinesfalls davon abbringen, das Baby zu bekommen. Aaaaber: Ich möchte auch die andere Option beleuchten. Ich bin der Meinung, eine Abtreibung ist eine Lösung. Es ist nicht die Allgemeinlösung und schon gar keine Verhütungsmethode. Aber ich denke, eine Frau, die sich zu diesem Schritt entschliesst, hat diesen woh lüberlegt und trifft ihn nicht einfach so von heute auf morgen. Es ist ein schwieriger Schritt. Aber ich glaube, man kann im Leben damit umgehen und wird nicht immer zurückgeworfen in dieses "was wäre wenn...". Eine solch gut überlegte Entscheidung einmal getroffen ist in der Regel richtig. Es ist schade, dass eine Abtreibung so ein Tabuthema ist und von so vielen so scharf verurteilt wird. Wir haben diese Möglichkeit. Wir sollten versuchen, nicht leichtfertig in die Situation zu kommen, in der wir uns dazu enschliessen müssen. Aber das klingt bei dir nicht so. Ich würde dich nicht verurteilen, wenn du dich dazu entschliesst und du wärst für mich auch kein schlechter Mensch. Ich finde, es braucht viel Stärke, zuzugeben, dass man mit einem 4. (oder 2. oder 3. oder 5.) Kind überfordert wäre. Das braucht Mut. Und am Ende muss man auch selbst glücklich und zufrieden sein. Wie auch immer du dich entscheidest – ich wünsche dir alles Gute.
Besser hätte ich es nicht schreiben können!
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jupi2000
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von jupi2000 »

Liebe Lena
Ich finde, Du gibst dir die Antwort im Thread schon selber. Du weisst eigentlich schon, dass du es nicht austragen und zur Welt bringen möchtest, oder? Dein Mann ist auch gegen ein 4. Kind.

Wäre ich in der Situation, würde ich es ziemlich sicher abtreiben wollen....auch wenns die schwierigste Entscheidung meines Lebens wäre. Ich habe 3 Kinder und möchte auch kein 4.mehr. Mein Mann ist deshalb unterbunden. Und dein Mann wollte die Vasektomie grad machen. Also habt ihr mit Kinderkriegen schon abgeschlossen.
Ich finde, keine Frau treibt sorglos ab. Aber manchmal ist die " bessere" Lösung.
Alles gute dir, egal wie du dich entscheidest!

Amy85
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von Amy85 »

Liebe Lena

Ich kann mich Fiona nur anschliessen. Natürlich würde es sich einspielen auch mit 4 Kindern und du würdest es niemals zurückgeben wollen.
Aber man muss das nicht machen. Du entscheidest das ja nicht leichtfertig, sondern wohl überlegt und gemeinsam mit deinem Mann.
Ich bin eines von 4 Kindern und obwohl ich alle meine Geschwister wahnsinnig liebe, denke ich manchmal vieles wäre einfacher gewesen, hätte es den Jüngsten nicht noch "reingeschneeit". Verstehe mich nicht falsch, ich hab meinen kleinen Bruder vergöttert, aber er kam als Kind zu kurz, wir andern natürlich auch und von meinen Eltern muss ich wohl erst gar nicht berichten.
Im Endeffekt kam alles gut und wir haben uns als Geschwister sehr genossen, aber ich wage zu behaupten, mein Bruder leidet heute noch etwas an der mangelnden Aufmerksamkeit und Erziehung, während meine Mutter wahrscheinlich auch immer Mal wieder bedauert, nicht mehr Zeit gehabt zu haben.

Egal wie du dich entscheidest, es muss für dich und deinen Mann richtig sein, niemand hat darüber zu urteilen.
Ich wünsche dir viel Kraft!

Agathe
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von Agathe »

Hey
Ich musste auch weinen beim SS-Test. Studium, kein Geld, unverheiratet,...hätte aber nicht abtreiben können. Das ist jetzt zwei Jahre her und ich bin meistens müde, krank, überfordert (mit 1 Kind!). Ich bereue meine Entscheidung nicht.

Noch ein Argument für das ungeborene Baby:
Meine Eltern haben 3 Kinder mit JG 90, 93 und 2000. Mein Bruder war ein ungeplantes Nachzügerli und oft alleine. Meine Mutter sagte später, dass sie sich für meinen Bruder ein 4. Kind gewünscht hätte.

Manchmal hilft es mir, wenn ich mir mein Leben auf einem Zeitstrahl von 100 Jahren anschaue. Dann denke ich, dass diese schwierige Zeit vorbeigehen wird und bessere Zeiten kommen werden. Die Kinder werden gross, man kann etwas mit ihnen unternehmen, etc.

Achja und ich wünsche dir viel Kraft und Weisheit beim Entscheiden.

jamba
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von jamba »

hallo lena

nun sind doch schon fast 2 wochen vergangen, ich hoffe dein gefühlschaos beruhigt sich langsam ein klein wenig.

ich möchte dir nicht irgendwelche ratschläge geben was denn nun das beste für euch sein könnte. das wisst ihr schlussendlich nur selbst. vielleicht kann ein teil meiner geschichte dir einfach ein wenig weiterhelfen darin, eine entscheidung zu treffen.

ich bin mami von 3 kids, 8, 6 und 3 jahre alt. unser 4. baby kommt in 5 wochen zur welt.

wir haben uns das 4. kind gewünscht. leider habe ich eine fehlgeburt gehabt in der 7ssw. es war eine schwierige zeit. zum grossen erstaunen meines arztes (und von mir selbst) war ich nach 1x geschlechtsverkehr zwei wochen nach der fehlgeburt wider schwanger. bemerkt haben wir dies länger nicht, ich dachte die ausbleibenden tage kommen von der fehlgeburt. als ich den ssw test hatte war ich komplett überfordert, obwohl ich mich freute. noch bevor ich meinem mann davon berichten konnte, erklärte er mir er wolle nun kein 4. kind mehr, es werde einen grund geben für die fehlgeburt etc. so erzählte ich ihm, dass ein 4. kind nun bereits wider bei uns sei. er wollte (wie bei dir) eine abtreibung. ich habe nur noch geweint, für mich war das absolut KEINE option, was ich ihm auch umgehend mitteilte.

ich hatte, mit 16 jahren, eine abtreibung. damals wurde ich schwanger wegen eines geplatzten kondomes. es war für mich keine option das kind auszutragen, vor allem auch weil meine eltern dies gar nie in erwägung gezogen haben, für sie war der entscheid klar. es war auch sicher vernünftig. ich habe ziemlich lange gut mit diesem entscheid leben können, sprich, mehrere jahre. ich dachte auch weshalb man wegen abtreibungen so ein theater macht etc, dass das schon gut ist wenn man sich ja sicher war. bis es mich halt irgendwann eingeholt hat, und ich glaube das geht wirklich jeder frau so die abgetrieben hat. irgendwann kommen die selbstvorwürfe, die zweifel, eine tiefe verzweiflung und das wissen, dass man sich gegen den göttlichen willen gestellt hat. es war ein jahrelanger prozess, damit wirklich zurecht zu kommen.

so war es nicht einfach, als mein mann auf der abtreibung unseres 4. babies "bestand". ich wusste einfach, dass dies niemals in frage kommt für mich. das habe ich ihm so gesagt. wir haben mehrere wochen kaum ein wort gesprochen zusammen, es war furchtbar. eines tages kam mein mann und sagte dann sei es wohl so, dann bekommen wir das kind. ich hatte so viele ängste, dass er es nicht gern haben wird, mir sagen wird nur ich wollte das kind und weis gott was alles noch. mittlerweile bin ich in der 35 ssw und es ist alles anders, wir freuen uns beide sehr auf das kleine, und wir haben viel geredet. komplett verarbeitet ist diese zeit noch nicht bei mir, und oft denke ich an den anfang dieser ssw. ich hoffe das kleine wesen ist nicht zu stark geprägt worden durch diese zeit.

wie auch immer du / ihr euch entscheidet, ihr werdet das richtige tun für euch, auch wenn da zweifel bleiben werden, und wenn vielleicht beide optionen nicht wirklich die richtigen sind. doch das baby ist da, und wie schon jemand geschrieben hat, es wird für immer teil eurer geschichte sein, ob im himmel, oder auf erden.

alles gute
jamba

wolke7
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von wolke7 »

Liebe lena

Wie geht es dir inzwischen? Konntet ihr eine entscheidung treffen? Ich bin gerade in fast der gleichen situation...am eisprungstag isg meinem gg und mir das kondom geplatz. Die pille danach ist nach dem eisprung keine option mehr, da diese lediglich den eisprung verschiebt. Da ich aber schon sehr viele unterleibs-op's hatte, ist meine gebärmutter laut fa sehr lediert und weist kaum noch gmsh auf...laut ihm kann ich kaum noch ss werden. Beim zweiten kind waren wir sogar in der kiwu klinik, da es wegen mekner gebärmutter zu 2 frühaborten kam und über 13 monate nich klappen wollte. Nun ja...ich bin ss. Ich habe in der 2. ss ab es+12 bis zur geburt geblutet. Hatte 6 infektionen. War gefühlt 1000 mal im spital. Wurde in der 18ssw notoperiert da die fruchtblase am austreten war und musste ab diesem zeitpunkt liegen...15 lange wochen! Bei 32+0 ssw einer beginnenden ss cholestase und antibiotika nr 6 da ich seit tagen fruchtwasser verlohr, kam unser gesundes kind auf die welt und musste noch 4 wochen auf der neo bleiben. Tägliches zurücklassen meines kindes auf der neo, meine grosse welche jedes mal angst hatte mami kommt nicht mehr nach hause wenn sie wieder ins spital ging. Die atemausetzer des kleinen und die angst das mein kind irgendwelche schäden aus dieser zeit zurück behalten könnte hat mir zeitweise fast die luft abgestellt. Und nun bin ich wieder ss...ein kind das scheinbar unbedingt zu uns kommen wollte...doch schafft mein körper nochmals eine ss? Oder muss ich wieder so lange liegen...angst haben...meinen grossen kindern erklären, das ihr kleines geschwisterchen krank ist weil es zu früh auf die welt kam...mein kind begraben weil es zu früh auf die welt kam...oder gehe ich einen schier unmöglichen schritt und lasse die vernunft entscheiden und lasse diese kind wieder gehen? Ich habe bald einen fa termin, doch wird mir dieser auch die entscheidung nicht abnehmen können. Es gibt mittel um die ss zu stärken, aber eine garantie wird es keine geben...

Lena07
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von Lena07 »

Hallo ihr Lieben

Als erstes möchte ich mich bei allen für die aufmunternden, aufbauenden und menschlichen Worte bedanken. Ihr habt mir die schwere Zeit etwas einfacher gemacht.
Deshalb habe ich den Wunsch euch mitzuteilen, wie ich mich entschieden habe. Ich bin es euch schuldig.

Ich habe am 2.8. medikamentös abgetrieben. Zwei Tage zuvor musste ich schon die ersten Medikamente nehmen und konnte dann wieder nach Hause gehen.

Ich bin bis zum 2.8. wirklich durch die Hölle und zurück. Psychisch und physisch. Ich hatte schon so heftige Übelkeit, dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte und ich heute nicht mehr weiss, wie ich die Wochen Ferien inkl. fliegen geschafft habe. Mein Mann hat quasi 2 Wochen alleine auf die anderen drei Kids geschaut. Ich war nicht mehr imstande. Und ich wusste bis zuletzt nicht, wie ich mich entscheiden sollte. Ich hatte noch nie soviele Gedanken und dachte, dass ich mich echt in eine Psychiatrie einweisen muss. Das tönt jetzt alles mega krass und wenn ich es heute schreibe noch mehr, aber diese Gefühle hatte ich so stark, dass sie noch sehr präsent sind.

Ich bin alleine in den Spital, um dann die ersten Medis zu nehmen. Meine einfühlsame Frauenärztin war ja leider in der Ferien und ich bin an einen sehr gefühlskalten Chefgynäkologen geraten. Ich habe geheult wie ein Schlosshund und er sagte einfach, ich soll es jetzt durchziehen. Er war so pro Abtreibung, dass ich es sicherlich auch darum durchgezogen hatte. Manchmal denke ich, es war Schicksal das genau ich zu ihm gekommen bin. Denn er hat bemerkt, dass ich mega ambivalent gewesen bin und wahrscheinlich beim kleinsten Zuspruch das Kind zu behalten es gemacht hätte.
Mein Mann versuchte mich zu verstehen, aber niemals wird er nachfühlen können, wie es ist, so alleine auf dem Bett einer Tagesklinik zu liegen und dann darauf zu warten, dass die "Frucht", so wie es die Krankenschwester nannte, abgeht. Ich lag da und weinte nur. Es kamen immer mehr Patienten dazu, viele onkologische und fragten mich was ich hätte. Und ich lag einfach da und fühlte mich elend. So unbeschreiblich elend. Die Situation, dass ich selber Schuld war, war in diesem Fall so absurd und nicht mehr auszuhalten zwischen diesen schwerkranken, starken Menschen....

Um 11.25 Uhr habe ich dann auf der Toilette angefangen zu bluten. Ich habe irgendwie lange versucht, einfach liegen zu bleiben. Als würde ich dann das Kind nicht verlieren... :( :( :( Ich war sicher 15 Minuten einfach alleine da drin und ich kann nicht in Worte fassen, wie es ist so etwas zu erleben... Ich war wie gelähmt und wollte alles nur rückgängig machen...

Jetzt gute zwei Wochen später fühle ich mich stabiler. Ich bin im Alltag wieder angekommen. Muss man ja mit drei kleinen Rackern.. Vorallem wenn einem der neue Kindergartenbub schon so auf Trab hält :roll: Und 1 Tag nach der Abtreibung war die Übelkeit einfach weg. Ich konnte wieder Wäsche zusammenlegen, ohne nach 2 Minuten abliegen zu müssen.. Ich ass wieder und redete wieder. Mein Mann sagte zu mir: Wir haben dich wieder...
Ganz ehrlich, ich hätte nicht gewusst, wie ich (auch nur bis zur 12. Ssw) diese Übelkeit überlebt hätte. Ich war nicht mehr im Stande den Kids zu schauen.

Es tönt jetzt irgendwie heuchlerisch oder so, aber mein Mann und ich mussten ja eine Entscheidung treffen. Und wir sagten, dass wir uns nicht gegen das 4. Kind entscheiden, sondern für unsere 3 Kinder die wir schon haben. D.h. das sie ihr Leben evt. besser geniessen können, mit Eltern, die mehr Zeit haben und wir wüssten nicht und werden nie erfahren, wie es mit 4 gewesen wäre. Aber ich weiss, dass ich diesen drei so gerade noch gerecht werde und ihnen auch nie davon erzählen werde.

Das "ausbluten lassen" ist psychisch auch belastend und ich denke, dass ich ein Leben lang bei einer Periode immer wieder daran erinnert werde. Ich werde es sowieso ein ganzes Leben lang mit mir mittragen.
Ich habe dann auf dem WC dieser kleinen Seele auch um Vergebung gebeten und mich entschuldigt. Denn wir hätten es geschafft, aber bei vielen Alltagssituationen merke ich einfach, dass es echt schwierig geworden wäre. Ich wäre und das ist definitiv einfach meine Wahrnehmung, eine schlechtere Mami gewesen.
Trotzallem werde ich es immer vermissen und auch noch ohne Herzschlag von ihm immer tief in meinem Herzen tragen.
Ob ich ohne diese physischen Beschwerden so entschieden hätte, weiss ich nicht. Ich hatte auch direkt nach der Medikamenteneinnahme so ein Gefühl, als müsste ich es gleich wieder hergeben. Jetzt ist es zu spät.

@Wolke: Es tut mir soooo leid, kann deine jetzigen Gefühle gerade soooo nachvollziehen. Deine Anamnese mit der Ssw. vom zweiten Kind ist wirklich wahnsinnig... Ich wünsche dir, dass du für dich die richtige Entscheidung treffen darfst...

Machts gut und hebet eu Sorg
Lena

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Miga80
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Re: Mit 4. Kind schwanger - total verzweifelt

Beitrag von Miga80 »

Liebe Lena,

ich finde toll dass Du den Mut aufgebracht hast, hier noch zu schreiben wie es gelaufen ist, insbesondere weil Du dich gegen das Kind entschieden hast. Und ich finde es positiv dass bis jetzt noch keine verurteilenden Stimmen gekommen sind (das sollte auch so bleiben :!: ). Ich bin sicher niemand kann wirklich beurteilen wie viele Gedanken und Gefühle in einer solchen Situation durchlebt werden. Und über die Gründe für oder gegen ein Kind kann niemand urteilen.

Beim Lesen deines Posts ist mir der Gedanke gekommen, dass auch dein Körper vielleicht nicht grundlos so negativ auf die Schwangerschaft mit Übelkeit reagiert hat. Manchmal hilft einem das Unterbewusstsein auch, damit man sich leichter entscheiden kann. Wobei mir völlig klar ist, dass dies nicht der Grund für die Abtreibung war, sondern eher eine Hilfestellung. Vielleicht damit man sich weniger schlecht fühlen muss. Auch das ist völlig legitim.

Ich finde es sehr mutig und richtig seine eigenen Grenzen zu kennen und klar zu sagen "Nein, das würde mich überfordern". Damit wäre niemandem geholfen. Ich hoffe Du kannst nun gut Abstand zu dieser Erfahrung nehmen. Auch professionelle Hilfe kann in diesem Fall sicher helfen um es gut abzuschliessen.

Ich wünsche dir gute Erholung, viel Freude mit deiner Familie und alles Gute!

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