Mietrecht / Schäden bei Auszug

[Lilyrose]

Kurz gefasst: beim Auszug aus der letzten Wohnung hatten wir ein paar Schäden, welche von der Haftpflichtversicherung vollumfänglich übernommen werden, jedoch natürlich nur zum Zeitwert. In diesem Fall ist das nicht mehr viel, weil alles bereits etwas älter ist.

Der Vermieter ist mit der Versicherung nicht einverstanden und will, dass diese die komplette Renovation übernehmen. Die Versicherung macht das natürlich nicht und verweist auf die Lebensdauer. Nun streitet sich Versicherung und Vermieter seit ca. 3 Monaten (Versicherung überlegt sich bereits ihrerseits einen Anwalt einzuschalten). Nun schreibt mir der Vermieter, dass er seinen Aufwand (einholen Offerten, Termine/ Gespräche mit Versicherung usw) von unserem Depot abziehen wird. Habe ihm bereits geschrieben, dass dies nicht rechtens ist und von uns nicht akzeptiert wird und notfalls eingeklagt wird.

Nun ist meine eigentliche Frage: Wir haben leider keinen Rechtsschutz abgeschlossen (nerv mich jetzt grad darüber). Mietrecht ist bis zu einer Summe von 30'000 kostenfrei, wenn ich klage. Da ich der Meinung bin, dass ich unbestreitbar im Recht bin, frage ich mich, ob ich vor Gericht wirklich einen Anwalt bräuchte (das würde sich nicht lohnen) oder ob ich nicht einfach auch als Privatperson gehen kann?

[KaylaB]

Ich gehe mit dir einig, dass du im Recht bist. Wenn der Vermieter die Auszahlung des (ungekürzten) MZ-Depots verweigert, hast du die Möglichkeit, zunächst an die Mietschlichtungsstelle zu gelangen. Da kannst du ohne Anwalt gehen. Der Mieterverband steht ebenfalls mit Rat für genau solche Fragen zur Seite (gegen telefonische Gebühr oder Mitgliedschaftsgebühr, nichts gegen ein Anwaltshonorar). Schau, hier ist das richtige Vorgehen bereits beschrieben: https://www.mieterverband.ch/mv/mietrec ... kgabe.html

Hoffe, es renkt sich doch noch ein. Es ist sehr ärgerlich, sich mit so uneinsichtigen Personen herumschlagen zu müssen.

[Nausika]

..ich wür mal bime mieterschutzverband situation schildere und abkläre dass 100% im recht bisch bevoris vor gricht cho la würd... nöd dass am schluss uf no meh koste landisch...

[Lotus]

Wir gingen damals zur Schlichtungsstelle, der Vermieter lehnte ab, es ging vor Gericht! Der Vermieter musste am Schluss die Kosten tragen,.da er im Unrecht war - wir bezahlten nix...auch nicht für die Anwältin, welche ich im nächsten Fall wieder nehmen würde

Grüssli

[Jazz]

Termin bei der Schlichtungsbehörde abmachen, alle Unterlagen mitnehmen und je nach dem kommt es zu einer Schlichtung. War bei uns gerade der Fall.

Und noch ein Tipp bei einer neuen/anderen Wohnug: unsere alte Vermietung hat vieles bei unserem Einzug "übersehen" und nicht in das Übernahmeprotokoll geschrieben, daher machten wir von unserer 75m2 Wohnung mehr als 100Fotos von den bestehenden Mängel inkl. genauer Beschrieb was wo nicht stimmt etc. Dieses Dosier haben wir ihnen dann eingeschrieben zukommen lassen...
8Jahre nach unserem Einzug waren wir wirklich sehr froh darüber .