wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Schwanger oder noch nicht?

Moderator: Züri Mami

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Entli
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von Entli »

Entli hat geschrieben:@ Gabriella
Entspannung ist unbestritten was schönes und auch bei Kinderwunsch erstrebenswert.

Nichtsdestotrotz führt Entspannung aber nicht zur Schwangerschaft. Sondern Sex und/oder geeignete medizinische Massnahmen.
@ Gabriella
Lies mein Post - ich finde Entspannung in allen Variationen wirklich toll.
Aber sie führt nicht zur SS!

Ich wurde in 10 Jahren ohne jegliche Verhütung nie spontan schwanger.
Ich habe 6 komplette IVF hinter mir. 14 Embryotransfers, 9 davon negativ.
5 mal wurde ich schwanger. Zwei FG.
3x habe ich auch Kinder geboren und bin - Gott sei Dank - mittlerweile Mutter von 4 Kindern.
Du gibst deine Tipps also einem uralten Hasen in Sachen Kinderwunsch.
Grund für all dies ist übrigens das OAT III meines GG. Leider sehr stabil schlecht über all die Jahre.

NAtürlich ist es besser die Freundinnen aufzubauen als runter zu ziehen.
Aber wenn du mir etwas glauben kannst: Mit dem Satz "Entspannt euch mal dann wird das schon" erreichst du das garantiert nicht. Ich kenne keine langjährige Kinderwunschfrau die sich ab diesem Satz nicht nervt. WEil man sich nicht ernst genommen fühlt wenn es doch gravierende und diagnostizierbare Probleme gibt. Sorry, aber wenn du weisst dass es ein biologisches Wunder im Bereich Lottosechser wäre spontan ss zu werden dann wirken Tipps wie "Glas Wein" und "mitteli XY" schon etwas lächerlich. BEvor wir mit ICSI loslegten haben wir durchaus das eine oder andere Mitteli probiert, so ist es ja nicht...

Der Kinderwunsch ist nicht eben mal ein Wunsch den man mit einiger Mühe loslässt und weitergeht. Das ist dermassen existentiell dass die meisten Frauen an ihre absolute Grenzen kommen damit. Der Stress einer ungewollten Kinderlosigkeit wird gleichgesetzt mit dem Stress einer Krebsdiagnose...

Wenn du wirklich helfen willst: Zuhören, zuhören, zuhören. In den Arm nehmen. Da sein. Mehr ist nicht möglich. Und mehr braucht es auch nicht - insbesondere keine gutgemeinten Tipps. Und schon gar nicht Geschichten wie "bei XY hat dies oder das funktioniert". DAs verstärkt nur das GEfühl, dass es bei allen klappt, nur bei einem selber nicht.
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mariposa_1
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von mariposa_1 »

@gabriella ich glaube dir das du es gut meinst. Auch hast du sicher deine Erfahrungen gemacht und findest sicher in vielen Situationen tröstende Worte.
Es ist halt nicht einfach mit jemandem umzugehen der einen unerfüllten Kiwu hat. Ich selber war für mein Umfeld auch nicht immer eine einfache. Weder für die die es wussten noch für die die es nicht wussten.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass meine Situation für die anderen so eine Art Erleichterung gebracht hat, so in der Art: Meine Ehe ist zwar kaputt, aber immerhin habe ich meine Kinder, ich bin immerhin noch besser dran.
Das waren aber schon eher die düsteren Zeiten und vielleicht auch nur ein Gefühl von mir.

Und den Kiwu aufgeben geht einfach nicht. Es gibt natürlich diese Frauen deren Kiwu sich nicht erfüllt. Aber das ist nochmals eine ganz andere Liga und da kann ich nicht wirklich mitreden. Das ist mit Sicherheit ein sehr langer Prozess und hier hätte auch ich Mühe die richtigen Worte zu finden.

Übrigens fallen auch mir manchmal nur "die berühmtberüchtigten gutgemeinten Ratschläge" ein. Vor kurzem ist die Beziehung einer Freundin von mir in die Brüche gegangen. Sie ist Mitte 30 und möchte auch gerne eine Familie haben und ist dementsprechend gestresst weil die Sucherei jetzt wieder los geht. Ich stand auch da und mir ist nichts wirklich schlaues eingefallen ausser "du findest schon noch jemand" und solche floskeln.
Insgeheim möchte ich aber nicht mit ihr tauschen.

Ich denke mit mir wollte auch niemand tauschen, aber ein Mal da hat eine Freundin von mir (die Mutter ist) geäussert, sie beneide mich um mein Leben und sie würde (obwohl sie ihre Kinder natürlich liebt) manchmal gerne mit mir tauschen. Sie hat das so dahin gesagt aber ich habe gespürt dass sie das ehrlich meint. Das war wirklich Balsam für meine Seele. :D
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Gabriella
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von Gabriella »

@entli
Glaub mir ich wollte gar Niemanden vor den Kopf stossen!!-ich kenne es sehr gut nicht ernst genommen zu werden und das ist nicht schön!!!-

@mariposa
Ich darf das jetzt nicht sagen,ich liebe meinen Sohn über ALLES!!!aber ich bin seit der Schwangerschaft Alleinerziehend und wie oft habe ich mir die Augen aus dem Kopf geweint wenn ich Familien sah zusammen und mich trotz kleinem süssen Kind soooo unsagbar einsam gefühlt!!!UND dann auch Kolleginnen beneidet welche (noch?) keine Kinder haben,feiern gehn,in die Ferien fahren,Karriere machen.. ich war sowas von Allein..Du siehst also..

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Entli
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von Entli »

@ Gabriella
Ich glaube dir deinen guten Willen.
Gerade deshalb versuchte ich ja zu erklären als ehemals Betroffene. :wink:
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mariposa_1
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von mariposa_1 »

Gabriella hat geschrieben: @mariposa
Ich darf das jetzt nicht sagen,ich liebe meinen Sohn über ALLES!!!aber ich bin seit der Schwangerschaft Alleinerziehend und wie oft habe ich mir die Augen aus dem Kopf geweint wenn ich Familien sah zusammen und mich trotz kleinem süssen Kind soooo unsagbar einsam gefühlt!!!UND dann auch Kolleginnen beneidet welche (noch?) keine Kinder haben,feiern gehn,in die Ferien fahren,Karriere machen.. ich war sowas von Allein..Du siehst also..
Da kommt mir grad eine Situation in den Sinn. Ich hatte vor ca. einem Jahr mit einer Kollegin telefoniert. Sie hat eine Tochter (damals 2 Jahre alt) und war seit einigen Monaten getrennt von ihrem Mann. Sie sagte nur wie gut es ihr geht und dass sie sich sicher ist ein 2. Kind zu bekommen. (Ich wusste von einem früheren Gespräch dass sie umbedingt einen kleinen Abstand wollte zwischen Kind 1 und 2, dies war auch mit einer der Gründe für die Trennung, da ihr Mann warten wollte) Sie klang so positiv. Ich klang auch sehr positiv und sagte dass ich sicher bald ss sein werde.
Stattdessen hätte ich sagen sollen "ich habe Angst dass ich niemals ein Kind bekommen werde" und sie hätte sagen sollen " und ich habe Angst dass ich keinen Mann mehr finde und falls doch, dass dann meine Tochter schon zu alt ist und meine Kinder dann nicht die gleiche Beziehung zueinander haben werden wie ich mir das immer vorgestellt habe"

Wir hätten uns so viel mehr Trost geben können auf diese Weise......
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honey81
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von honey81 »

Hab nicht ganz alles gelesen.... aber ganz ehrlich, wer nicht länger als sicher 1,5 Jahren dran ist, hat wirklich 0 und nochmals unter 0 ahnung was in einem vorgeht. Wie man sich eine Depression oder sonst was nicht annähernd vorstellen kann wenn man es nicht selbst erlebt, ist es mit dem Kinderwunsch genauso! Das Wort "Entspannung, nicht dran denken, locker sein, sich nicht drauf versteifen dann klappt es schon" ist einfach das schlimmste, das was man nicht hören möchte, genau das was man doch nicht einfach so umsetzten kann! Es geht nicht, ansonsten müssten depressive Leute nicht in Therapie, wenn man ihnen nur sagen müsste, denke positiv, alles kommt gut ;-)
Nach 4 Jahren furchtbarer Kinderwunschzeit, hat unser grosser Schatz den Weg zu uns gefunden. Anfangs noch entspannt, soooo viele Urlaube haben wir in der Zeit gemacht und soooo oft hab ich gedacht, vielleicht klappts ja genau dann, bei anderen wars doch auch so, im Urlaub, nicht dran denken usw. aber nix war und noch was schlimmes dazu, wir wissen bis heute nicht, wieso es nicht geklappt hat auf natürlichem Weg! Vielleicht doch meine unlockerheit, meine Panik niiiiemals ein Kind zu bekommen? Da hat das "sei mal locker" nochmals eine andere Bedeutung, war es wirklich meine schuld, weil ich zu wenig entspannt war? Wir haben zum Glück niemandem davon erzählt, heulen konnte ich im i-net, bei meinem Mann und beim Kinderwunsch Coaching! Niemand hätte das verstanden, merke ja schon die bösen Bemerkungen wenn es um andere paare geht wo man hört wie die Kids entstanden sind.... himmel traurig...
Wenn du gabriella deiner freundin/cousine (weiss jetzt nicht mehr wer es war) helfen willst, dann nimm sie in den Arm, heul mit ihr, sag ihr auch wie ungerecht das leben ist und gib ihr mut, das es viele möglichkeiten gibt in der heutigen Zeit und sie nicht aufgeben soll.

rainbow84
4 unendlich lange Jahre mussten wir warten. 4 IUI, ICSI/IVF, ich war immer neidisch auf andere, ich konnte mich leider nie mitfreuen, wir haben lange pausen eingelegt, neuen mutes wieder gestartet, immer mal wieder aufgegeben, aber wie will man so einen wunsch auch aufgeben,also nochmals gestartet und dann peng, bei unserem letzten Eisbärchen hats geklappt. Das grösste Glück auf Erden. Natürlich sind wir auch unheimlich gewachsen in diesen 4 Jahren, hat nicht nur negatives gebracht, sondern auch positives. Auch bei euch wird es noch klappen, glaub fest daran und macht schritt für schritt weiter. Alles gute.
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judeli
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von judeli »

Also sorry Entli... halt mal den Ball schön flach.. dein Kommentar ist ganz schön niveaulos.
Logisch ist Sex wichtig aber die Umgebung und Entspannung ist eben auch wichtig. Nebst weiteren Faktoren. Ich habe meine Erfahrung aufgeschrieben und ich bin nicht die einzige der es so geht. Von uns war sicherlich keiner zu doof den Eisprung zu berechnen..so schön wie du behauptest.
Wir sind beide gesund und der Arzt hat keinen Grund gefunden, warum ich nicht schwanger wurde. Aber auf der Arbeit ging es mir mies, ich hab meinen Job gehasst und in meinem Team war jeder gegen jeden. Ich bin überzeugt, dass hat mich beeinflusst. Wir haben beide gekündigt und sind reisen gegangen und dann plötzlich hats eingeschlagen. Sich den ganzen Tag den Kopf zerbrechen " warum werd ich nicht schwanger" etc... plus sonstiger Stress... das erschwert das schwanger werden.
Zuletzt geändert von judeli am So 7. Mai 2017, 10:50, insgesamt 1-mal geändert.

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mariposa_1
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von mariposa_1 »

@honey sehr schön geschrieben.
Ich bin auch froh habe ich nur mit sehr wenigen über den Kiwu gesprochen. V.a. von der IVF wissen nur meine Eltern und eine Freundin. Darüber bin ich auch froh, nur schon um mein Kind zu schützen. Ich weiss ja nicht wie ich später damit umgehen werde.
Aber seit ich ss bin habe ich angefangen offener zu werden was die Kiwu Zeit angeht. Ich sage jetzt öfters mal, dass wir etwas länger auf unser Wunder warten mussten.
Bist du da auch offen oder eher nicht? Ich frage einfach weil es mich wunder nimmt und mir momentan recht viel von meiner Kiwuzeit hochkommt. Ich verarbeite grad vieles davon.... ausserdem möchte ich schon etwas vorsorgen für die blöden Kommentare für ein zweites Kind. So kann ich diesesmal eventuell offener sein und sagen, dass wir einfach nicht wissen ob und wann. Ich möchte das alles so nicht noch einmal erleben und hoffe dass wenn ich etwas offener bin die blöden Kommentare dann nicht kommen.

Ich habe einen Bekannten den ich nur vom Ausgang her kenne. Er hat mich in den letzten 2 Jahren jedes Mal auf eine mögliche ss angesprochen und ob ich denn keine Kinder wolle. Ich hatte schon schiss ihn zu treffen. Ich habe manch gute Antwort gegeben aber er wollte einfach nicht aufhören. Letztens dann war ich mit gg wieder mal etwas Trinken dort. Ich mit grossem Bauch und der Bekannte war auch dort. Er hat mich nicht mal auf die ss angesprochen!! Alle anderen haben gratuliert und hatten Freude.
Und ich habe mich viele Momente so gequält wegen ihm......er musste mich auch immer vor allen anderen fragen.....

All diese Situationen kommen mir im Moment wieder hoch...
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Gabriella
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von Gabriella »

@mariposa
Ich bin schon naiv..kann mir gar nicht vorstellen dass es Leute gibt die (zumindest) im Näheren Umkreis nicht sagen wie es wirklich um sie steht.Ich bin so ein offenes Buch und sage fast immer direkt was bei mir los ist oder man sieht es mir auf 100kmh gegen den Wind sowieso an.
Unerfüllter Kiwu ist belastend,sehe ich auch im Umfeld!!-Ich glsube aber es würde besser gehn wenn man offen über Kummer reden kann!!Natürlich nicht mit Hinz und Kunz,aber dem Typen der immer gefragt hat hätt ich schon mal kurz die Meinung gegeigt!!
Bei mir ist halt so dass ich seit "erst!!!" 5Monaten nicht mehr verhüte,aber "erst" seit 2Zyklen Utrogestan zur Regulierung und Progesteronsufstockung nehme! Aber ich bin schon 37 und wünsche mir seit 3Jahren ein zweites Kind nur mein Freund will erst jetzt!!!jetzt hab ich halt dich etwas Angst dass es vlt.nicht mehr klappt! Mein Körper hat sich verändert das spüre ich!

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honey81
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von honey81 »

mariposa
in unserem Umfeld weiss wirklich gar niemand Bescheid. Jetzt würde ich es manchmal auch gerne sagen, vor allem wenn wirklich ganz böse sprüche kommen, wie z.b. ah die haben zwilligen, die haben sie bestimmt "machen lassen" wusste wohl nicht wie es geht! da könnte ich wirklich ausflippen und zeigt mir einfach, dass die Leute nicht offen dafür sind. Beim 1. wars auch ganz schlimm. Es gab immer die gleichen Leute die extra provokativ danach gefragt haben, ob wir denn keine Kinder wollen usw. als der Kleine dann da war, war das interesse gleich 0. Ich wäre glaub ich zu diesem Bekannten hin und hätte ihn gefragt ob er nun zufrieden sei?!
Bei uns käme eben niemand auf die idee, denn wir haben geheiratet und 3 Monate später war ich schwanger. Da kommen eher sprüche wie ihr habt ja sooo glück, alles hat perfekt gepasst! Oft möchte ich dann sagen das der Schein trügt, aber ich lasse es dann doch. Mein Mann möchte sowieso nicht das jemand davon weiss, evtl. wenn der Kiwu abgeschlossen ist. Aber ich mach mir auch Gedanken gegenüber meinem Kleinen, ob er deshalb plötzlich anders angesehen wird.... keine Ahnung. Beim zweiten Kind denke ich übrigens wird es einfacher. Da kann man ja gut sagen, hätten schon gerne ein zweites, mal sehen wann es kommt... beim 1. fand ich es so schlimm, da wir ja nicht wussten ob überhaupt mal eins kommt.
Seid der kleine da ist, ist die Kiwu Zeit stark in den hintergrund getreten, nur bei solchen Posts, kommt das wirklich wieder hoch und macht mich oft so wütend und traurig. (hab dir übrigens noch in deinem Thread betreffend ambulante Geburt gschrieben, weiss nicht ob du es gesehen hast)

judeli
du hast in etwa das gleiche wie entli geschrieben, nur anders formuliert. Diejenigen die lange am üben sind, konnten sich wohl nicht entspannen, oder waren zu doof dafür. Deine Geschichte ist ja toll, aber was genau ist dein Tip? Hàtte ich kündigen sollen und in Urlaub fahren und dann hätte es bei mir auch geklappt? Wenn ich mich entspannt hätte, wäre ich eher ss geworden? Und wo ist dieser Schalter wo man im Kopf diese Gedanken abschalten kann?
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Entli
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von Entli »

judeli hat geschrieben:Also sorry Entli... halt mal den Ball schön flach.. dein Kommentar ist ganz schön niveaulos.
Logisch ist Sex wichtig aber die Umgebung und Entspannung ist eben auch wichtig. Nebst weiteren Faktoren. Ich habe meine Erfahrung aufgeschrieben und ich bin nicht die einzige der es so geht. Von uns war sicherlich keiner zu doof den Eisprung zu berechnen..so schön wie du behauptest.
Siehst du? Meine unhaltbare Behauptung (ich könnte behaupten :wink: - ist also nicht bierernst gemeint sonder einfach eine andere aus der Luft gegriffene Behauptung ;-) Von den jahrelang kinderlosen welche nur dank ICSI und Co. ss wird ist sicher keine zu doof sich auch mal zu entspannen... ABER LEIDER FUNKTIONIERT ES NICHT! Die Behauptung ist für Paare in Kinderwunschbehandlung etwa so stimmig wie bei Krebs zu raten, es doch mal mit Zuckerwasser zu versuchen.
Nur weil du überzeugt bist dass es bei euch so war, ist es noch lange kein kausaler Zusammenhang.

(Was ist übrigens nineaulos daran, zu schreiben dass Entspannung allein nicht zu einer SS führt? Meines Wissens ist das eine biologische Tatsache?)
Wir sind beide gesund und der Arzt hat keinen Grund gefunden, warum ich nicht schwanger wurde. Aber auf der Arbeit ging es mir mies, ich hab meinen Job gehasst und in meinem Team war jeder gegen jeden. Ich bin überzeugt, dass hat mich beeinflusst. Wir haben beide gekündigt und sind reisen gegangen und dann plötzlich hats eingeschlagen. Sich den ganzen Tag den Kopf zerbrechen " warum werd ich nicht schwanger" etc... plus sonstiger Stress... das erschwert das schwanger werden.
Ja, genau. Stress erschwert ss werden. Weils nämlich den Eisprung verschieben kann/ausfallen lassen kann und auch die Spermien darunter leiden. Aber wenn es ernsthafte und erwiesene medizinische Probleme gibt reicht ein bisschen reisen und Entspannunt eben nicht. Wäre dem so, hätte ich nie ICSI machen müssen.
Ich sag ja, Entspannung ist was gutes. Aber die Gleichung Entspannung = schwanger stimmt nicht. Zumindest nicht wenn ein greifbarer medizinischer Grund vorliegt. Bei Euch gabs offenbar keinen. Und wenn es keinen medizinschen Grund gibt dann ist die Chance auf eine spontane SS sehr viel höher als bei einem Paar mit OATIII und PCO.
A propos Eisprung nicht erwischen: Zwischen Stress und Zyklusunregelmässigkeiten gibts bewiesene Zusammenhänge ;-)
(Und ob die Berechnungen immer stimmen wage ich zu bezweifeln wenn ich hier im Forum so lese was behauptet wird darüber. Die Berechnungen sagen selbst wenn sie stimmen auch nichts darüber aus ob ein ES statt findet oder nicht.)

Schau, deine Aussage stimmt für dich und das ist doch toll.
Ich gebe dir einfach den Tipp, diese Aussage stecken zu lassen bei einer Freundin mit Kinderwunschproblemen und womöglich in BEhandlung. Ämel wenn du die Freundschaft aufrechterhalten willst.
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Entli
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von Entli »

@ honey81
Ein Teil von judelis Post und meine eigene Haltung decken sich.
Dass sich Entspannung sicher lohnt aus verschiedenen Gründen.
Aber ich würde nie behaupten, dass es unbedingt Entspannung braucht um ss zu werden.
Ich war bestimmt nicht enspannter in den 5 IVF-Zyklen in denen ich auch tatsächlich schwanger wurde resp. blieb.
(Aber vielleicht bin ich grundsätzlich der total relaxte Typ? :mrgreen: )

Ich fand übrigens die Kommentare besonders lustig, als unser Sohn so schön im 2-Jahres-Abstand unterwegs war. Dass es nun ja schnell wieder geklappt hat.
Meine Antwort war jeweils: "Wir wissen eben jetzt wie es geht". :mrgreen:
(Was ja stimmt, bei ihm wussten wir schon dass wir nicht erst üben und alles mögliche ausprobieren müssen sondern meldeten uns gleich wieder an für IVF.)
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Gabriella
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von Gabriella »

Ich weiss nicht.. ich denke nicht das pauschal gemeint ist: "ach mach mal locker dann kommts schon!"- ich glaube es geht eher um eine gesamte Lebenseinstellung.
Ich kenne auch Paare rundherum, die sind Kinderlos geblieben.. bereits über 70 Jahre alt. Wie war denn deren Leben nachdem sie wussten dass es definitiv nicht klappt?- Nur noch schrecklich, schlimm und furchtbar?- Ich glaube nicht!- Ich glaube durchaus man kann auch ein sehr glückliches Leben OHNE Kinder führen!(was ich rundherum Eltern mit ihren Teenies struggeln sehe.. einige wären froh wären sie sie bereits LOS und wären sie AUSGEZOGEN so schlimm es tönt!) und auch wenn man in der Kinderwunsch Mühle drin ist glaube ich, ist es wichtig immer wieder - dann halt mit Hilfe- loslassen zu können!- Auch wenn es schwierig ist!- Sorry und JA, sich auch auf Andere Dinge zu fokussieren- wie ich schon sagte, es gibt sooo viele Leute auf diesem Planeten denen gehts NOCH schlechter, man könnte doch versuchen sich zu engagieren und Anderen helfen in solchen Zeiten?- So quasi man braucht selbst Hilfe, nimmt sie auch an und hilft aber gleichzeitig auch Anderen?- Ich denke das erfüllt sehr!-Ich weiss es, denn JA, auch wenn ich bereits Mutter bin eines Sohnes und Dankbar dafür, ich bin psychisch durch die Hölle in meinem Leben, auch MIT Kind und da gab es mir Licht für Andere da zu sein.

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harmony
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von harmony »

Gabriella hat geschrieben:und auch wenn man in der Kinderwunsch Mühle drin ist glaube ich, ist es wichtig immer wieder - dann halt mit Hilfe- loslassen zu können!- Auch wenn es schwierig ist!- Sorry und JA, sich auch auf Andere Dinge zu fokussieren- wie ich schon sagte, es gibt sooo viele Leute auf diesem Planeten denen gehts NOCH schlechter, man könnte doch versuchen sich zu engagieren und Anderen helfen in solchen Zeiten?- So quasi man braucht selbst Hilfe, nimmt sie auch an und hilft aber gleichzeitig auch Anderen?- Ich denke das erfüllt sehr!-Ich weiss es, denn JA, auch wenn ich bereits Mutter bin eines Sohnes und Dankbar dafür, ich bin psychisch durch die Hölle in meinem Leben, auch MIT Kind und da gab es mir Licht für Andere da zu sein.
Die noch nervigere Aussage als "entspann dich" ist sich von MÜTTERN sagen lassen zu müssen "ach geniess das Leben ...es hat auch einen Sinn ohne Kinder...." und am allerbesten!! "Es gibt schon genug Menschen auf der Welt, man muss halt akzeptieren können keine Kinder zu kriegen" ...
Im übrigens machts die Welt auch nicht besser wenn sich die "unterste Schicht" wie die Kaninchen fortpflanzt - und die der "westlichen Welt" nicht... :roll: ungleichgewicht und so....
"ich bin psychisch durch die Hölle gegangen" - hättest du es da toll gefunden wenn dir jemand sagt "ach komm, jetz reiss dich doch einfach mal zusammen!" :roll:

bald 4 Jahre Kiwu - neuer Job, gesamtes Leben umgekrempelt, Urlaube, Pausen, etc. - hat alles nichts geholfen. Und was habt ihr das Gefühl, Frauen mit langem Kiwu haben keinen anderen Lebensinhalt?? Wir können sogar dann noch entspannt unser Leben leben, auch wenn jeden Monat irgendwelche SS-News aus dem Umfeld kommen.... auch wenn eine Kollegin die gleichzeitig mit dem Kiwu gestartet ist, schon mit dem 3. SS ist...auch wenn mittlerweile die Kolleginnen meiner kleinen, einiges jüngeren Schwester SS sind...
4 Jahren Kiwu, Endo Level II :arrow: 05/2018 & Doppelpack 10/2022

Gabriella
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von Gabriella »

@harmony
ach du WILLST ja gar nicht verstehen was ich meine. Ist wohl zu schwierig so schriftlich, diese Diskussion wäre an einem Tisch einfacher.
Hat keinen Sinn mehr für mich so diese Diskussion. Ich red davon ANDEREN zu helfen, nicht von Urlauben. Eine Kollegin arbeitet im Kinderheim, da bin ich ab und zu. Die Kinder freuen sich über jede kleinste Aufmerksamkeit. ja, WARUM nicht da mal mithelfen wenns bei einem selbst nicht klappt. oder noch nicht.
Aber egal. Macht wirklich nicht viel Sinn hier, ihr kennt mich nicht und wisst nicht was ich durchgemacht hab und ich Euch ja auch nicht.
Ich hab einfach meine Einstellung zum Leben und bin mir sicher, man kann auch OHNE Kinder happy sein. Bestimmt sogar.
Oder ja, man kann sich ein Leben lang ein Loch graben und reinlegen und leiden wenn das Leben nicht so läuft wie man es sich erträumt hat.

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honey81
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von honey81 »

gabriella
anderen helfen hat nun echt nichts mit kiwu zu tun oder meinst du das tut dann sooo gut, dass es davon ablenkt? Man kann auch anderen helfen und trotzdem kiwu haben. Es macht das ganze nicht einfacher, natürlich ist es schön, man tut was gutes usw. aber der kiwu bleibt ganz genau gleich. Wir sitzen ja nicht den ganzen tag zu hause rum und heulen! Das leben geht weiter, wir gehen ganz genau gleich unseren verpflichtungen usw. nach. Und paar die keine kinder bekommen haben, sie sich aber so sehr gewünscht haben, glaub mir, die hatten keinen einfachen weg, irgendwann kann man es akzeptieren und vielleicht schmerzt es nicht mehr so sehr, aber sie hatten bestimmt ihre sehr sehr schwierige zeit.
schlussendlich super siehst du es für dich so locker, ich hoffe es bleibt so und wenn es so sein soll, das du auch mit einem kind glücklich sein wirst!

entli
weiss dein umfeld wie die kids entstanden sind? tolle antwort hattest du parat :mrgreen:
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sonrie
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von sonrie »

Natürlich kann man auch ohne Kinder gut leben und ich bin mir auch sicher, dass man auch wenns nicht geklappt hat irgendwann glücklich wird - nur ist der Weg dahin ein verdammt länger und harter und ich bin froh musste ich den nicht gehen. Jemand der Kinder hat und leicht dazu gekommen ist hat in dem Punkt leicht reden- so jemand hat sich nie damit auseinandersetzen müssen dass es auch anders hätte kommen können. Wer einmal gehört hat "Sie können nicht natürlich ss werden" oder "tut mir leid, sie sind unfruchtbar" fragt sich gezwungenermaßen, ob er WIRKliCH Kinder will, ob es WIRKLICH ein Herzenswunsch ist und ob es WIRKLICH das ist was man im Leben zum glücklich sein braucht. wahrscheinlich gibt es genug Paare die an dem Punkt sagen "ok, dann halt nicht" und es gibt jene die nicht weiter gehen können weil es finanziell nicht drin liegt. Und dann gibt es jene die viel Geld und Zeit und Nerven und Tränen in die Kiwu Behandlung investieren und die ganze Zeit nur hoffen dass sie zu jenen glücklichen gehören die dann doch noch ein Kind haben dürfen. Während dieser Zeit hören Sie viele gutgemeinte Tipps von Müttern und nicht Müttern was sie tun sollen/müssen/ könnten aber das einzige was auch nur ansatzweise hilft ist der Rat von solchen die das selber durchgemacht haben oder solchen die zuhören und die Tränen trocknen. Ich war so froh hatte ich diese Freundin die sich immer und immer wieder den selben scheiss von mir angehört hat und immer und immer wieder sagte: " ist ok, heul nur, und jetzt steh auf und kämpf weiter, auch wenns beschissen ist".

Ich frag mich immer, warum denn andere sich bemüßigt fühlen Ratschläge zu geben die das alles nur herunter spielen - ich rate doch auch keiner Alleinerziehenden/ depressiven/ Drogensüchtigen/ Krebskranken etc. dass sie es locker nehmen und sich entspannen soll, nur weil ich glaube zu wissen wovon sie spricht nur weil ich selber mal drei Wochen mit den Kids alleine war/ manchmal traurig bin/ Raucherin bin/ mal ein bösartiges Muttermal hatte. Natürlich wäre es nett gemeint, aber wenn schon jemand sagt "hey, der Kommentar ist unpassend weil es nicht hilft" dann ist das wirklich ein gutgemeinter Rat.
Wir haben übrigens 3 Kinder aus 2 ICSI und ein paar Krypta, mittlerweile wissen die meisten engen Freunde und ein Teil der Familie Bescheid, aber während der Behandlung haben wir nichts gesagt. Grund war einerseits dass man nicht ständig darauf angesprochen werden will wo man nun gerade steht (macht das ablenken recht schwierig.....;-)), dann eventuelle ethische Diskussionen die ich in dieser Zeit wohl nicht durchgestanden hätte sowie berufliche Gründe (ich schieß doch nicht berufliche Chancen in den Wind wenn ich nicht weiß obs klappt oder nicht ;-))
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von Entli »

@ Honey
Danke! ;-)

Teilweise weiss es das Umfeld, d.h. die Familie und einige Freunde.
Mir selbst macht die Entstehungsgeschichte keine Mühe, kann gut darüber Auskunft geben.
Aus 2 Gründen bin ich aber vorsichtig:
- da der Grund bei GG liegt (die Frage nach dem Grund kommt unweigerlich.)
- Schutz der Kinder, sie sollen es durch uns erfahren und nicht durch unachtsamkeit womöglich nicht allzu nahestehender Personen.
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Gabriella
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von Gabriella »

Es wäre wirklich so viel einfacher diese Diskussion nicht schriftlich führen zu müssen, es wird ja unglaublich vieles missverstanden. Es geht doch absolut nicht um ein "herunterspielen!" - Ich bin Alleinerziehend und ehrlich gesagt haben mich Momente wo mir Leute gesagt haben: "hey Du bist so stark und taff, du packst das super und machst das schon und bestimmt wartet irgendwo noch dein Traumprinz auf Dich!" mehr aufgemuntert als: "oh ja du Arme Sau, wirklich absolut scheisse was du durchmachst, Du tust mir sowas von Leid!"- mit: "LOSLASSEN, ENTSPANNEN" meine ich doch bestimmt nicht: "Hey Alte, nimms mal locker, wird ja wohl nicht so schlimm sein und das Leben geht weiter!"- Sondern einfach ab und zu den Fokus umlenken!- und sicher nicht den Wunsch Aufgeben, sondern versuchen das Leben trotzdem zu lieben!- Ich gebs grad wirklich auf.. werde absolut missverstanden. Macht nix, wünsche trotzdem Allen Alles Alles nur erdenklich Gute und mögen sich All Eure Herzenswünsche Erfüllen.. das wünsche ich Euch wirklich von Herzen sehr.

sonrie
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Re: wie geht ihr mit negativem Ausgang um?

Beitrag von sonrie »

Ja, wahrscheinlich wirst du so missverstanden wie all die kiwu Frauen die guten Ratschläge missverstehen. Das ist sehr gut möglich, aber schlussendlich gehts darum wie diebotschaft beim Empfänger ankommt (man google hierzu bitte watzlawick).

Die Kommentare hier zeigen lediglich wie diese Botschaft ankommt, nicht aus welchem Grund oder mit welcher Intention Sie gesendet wurde ....
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