@christa
Ich versteh Dich total gut, ich kenne das auch gut mit diesem total gelähmt sein, wo einfach gar nichts geht. Genau wie Du beschreibst, man sieht, was alles zu tun ist, merkt, das geht gar nicht, und dann ist man einfach blockiert, gefrustet und weiss gar nicht, wo und wie anfangen. Wie gesagt, wenn es bei mir so ist, dann muss ich mein Hirn abschalten und aufhören, daran zu denken, was ich alles muss. Denn dann geht nichts. Dann gucke ich einfach da, wo ich halt gerade bin, was muss ich jetzt HIER! Und NUR HIER!! Nicht was muss ich ALLES und was muss ich HEUTE. Sondern einfach nur, ok, ich stehe jetzt hier (sagen wir im Bad), was muss ich JETZT HIER tun. Dann putze ich da z. B. Das WC und Lavabo. Dabei sehe ich den übervollen Wäschekorb, packe die Wäsche und bringe diese in die Waschküche. So ergibt sich der nächste (kleine) Schritt: Ich bin JETZT in der Waschküche. Was muss ich JETZT HIER? Wäsche in die Maschine stopfen, starten. Evtl. Hat es noch Wäsche zum abnehmen oder im Tumbler was zum zusammenlegen, also JETZT gleich die Wäsche zusammenlegen. Dann gehe ich z. B. In die Küche, trinke ein Kafi. Wieder: Was muss ich JETZT HIER: GEschirrspüler ausräumen. Dann z. B. Noch Papierbiigeli ausmisten...
Ich schreibe das JETZT und HIER extra immer gross, weil es für mich wenn ich so fest blockiert bin, einfach extrem wichtig ist, nicht über die Nase hinauszugucken, was ich sonst noch alles sollte, denn dann geht dann eben überhaupt nichts mehr. Einfach Schritt für Schritt, eins nach dem anderen. Und nicht den ganzen Pendenzenhaufen vor dem geistigen Auge haben, dann löscht es einem gleich wieder ab.
Klar, mit meiner "Methode" sind dann nicht immer die wichtigsten Dinge erledigt. Aber es ist ETWAS erledigt. Ich habe bei mir einfach die Erfahrung gemacht, dass es in solchen Situationen so läuft: Ich sehe den ganzen Berg und bin so blockiert, dass ich GAR NICHTS auf die Reihe kriege, weil ich nicht weiss, was wichtig ist und was nicht und wo ich anfangen soll. Resultat: Nach 1/2 Tag ist NICHTS erledigt. ODER: Ich gucke eben wirklich nur gleich die paar Meter um mich herum und erledige vorzu, was ich vor der Nase habe. So sind zwar nicht unbedingt die wichtigsten Dinge erledigt, aber nach 1/2 Tag ist doch einiges geschafft. Das gibt mir dann wieder ein besseres Gefühl, so dass ich dann auch wieder normal denken und überlegen kann, was denn jetzt Priorität hat.
Ich hatte ja eine Zeit lang Depressionen, und ich meine, auch jetzt verfalle ich manchmal in depressive Verstimmungen (gerade jetzt mit dem Zeh und der Lähmung und wo ich so inaktiv sein muss, muss ich sehr aufpassen, weil mir inzwischen schon die Decke auf den Kopf fällt und ich ja nicht einfach den ganzen Tag rumrennen und "arbeiten" kann, ich habe auch gehört, dass viele Leute mit so Gesichtslähmungen Antidepressiva kriegen, weils eben schon sehr aufs Gemüt schlägt, wenn man das hat). Und ich denke, dieses blockiert sein, das hat schon auch damit zu tun, dass man deprimiert oder frustriert oder unzufrieden ist. Vielleicht nicht, dass Du jetzt unter Depressionen leiden musst, aber halt dass es Dir stinkt, diese Aufgaben zu machen. Ich weiss nicht, wie gerne Du Hausfrau bist

aber Du sagst selbst, bei der auswärtigen Arbeit kennst Du das nicht mit diesen Blockaden. Ich selber bin nicht wirklich gern Hausfrau, ich mache die Hausarbeit nicht gern, und dazu finde ich es sehr undankbar, man kriegt kein Danke, kein Geld, keine Anerkennung, und wenn man endlich mal was sauber hat, kommt einer und versaut quasi in 5 Min. Wieder alles

Also bei mir kann ich das so schon erkennen von wegen frustriert und ich mach's nicht so gern und so mag ich dann halt bei sehr vielen Pendenzen wirklich kaum anfangen. Dann hilft es mir eben, einfach quasi ohne viel studieren doch was zu tun.