Altersdurchmischte Klassen Kt. Zürich

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Marcelline
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Altersdurchmischte Klassen Kt. Zürich

Beitrag von Marcelline »

Hallo Zusammen

Meine Tochter kommt nächstes Jahr in die Mittelstufe (4. - 6. Klasse) und hat nun die Wahl zwischen Jahrgangsklassen oder altersdurchmischte Klassen. Wir kenne bis anhin nur die Jahrgangsklassen.

Wer kann mir etwas zum AdL System erzählen?
Sind dies auch Klassen mit um die 25 Kinder, wobei ca 1/3 je in der 4. bis 6. Klasse wären? Wie ist da der Unterricht? Welche Vorteile hat dies, für welche Kinder würdet ihr dies empfehlen? Und wo sind die Schwierigkeiten/Nachteile?

Vielen Dank und liebe Grüsse,
Marcelline

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Helena
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Re: Altersdurchmischte Klassen Kt. Zürich

Beitrag von Helena »

Es sind weniger als 25 Kinder. Sollten es ämel sein. Grenze ist glaubs bei 21. Ja, du hast je 1/3.
Wenn Kind sehr jung und ablenkbar, würde ich es nicht wollen.
Hier arbeiten sie oft mit dem Pamir auf dem Kopf.
Wenn sie wissbegierig sind, können Sie sich natürlich raufziehen lassen. Weiss halt auch nicht, ob sich ein eher schlechter Schüler dann aber nicht auch nach unten orientiert.
Und es fällt und steht mit der LP. Das können nicht viele, ist halt auch mega aufwendig und Einstellungssache.

Ich wollte es nicht, aber wir konnten auch nicht selbst wählen.

Manana
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Re: Altersdurchmischte Klassen Kt. Zürich

Beitrag von Manana »

Ich habe früher solche Klassen unterrichtet. Fand das eigentlich immer positiv.

Unsere Kids haben die Schule auch so angefangen, nun hat die Schule wieder auf Jahrgangsklassen umgestellt.
Die Kinder gingen gerne, sie hatten da viel mehr Gspänli als in den Jahrgangsklassen. Ich finde, sie waren auch offener.
Sie konnten jeweils von den älteren profitieren.

Von mir aus ist der Unterschied zur Jahrgangsklasse, wie sie heute Unterrichtet wird, nicht mehr so gross. Zumindest erlebe ich das bei meinen Kindern so. Sie haben ja fast überall Pläne oder Werkstattunterricht und werden individuell gefördert.

Sprachen hätten sie wohl ab und zu immer noch getrennt oder nicht ? Bei uns haben sie sogar bei den Jahrgangsklassen dort ab und an Halbklassenunterricht (was ich aber bei Klassengrössen von 16/17 Kindern jetzt wieder übertrieben finde).

Falls die Mögrlichkeit besteht, vorher mal einen Besuch machen an einer Adl Klasse und danach entscheiden. Dann sieht man vor Ort wie es ist. Es gibt Unterschiede und ganz wichtig finde ich, dass die Lehrpersonen dahinter stehen.

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Helena
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Re: Altersdurchmischte Klassen Kt. Zürich

Beitrag von Helena »

@Manana: wieso mehr Gspänli, es sind doch weniger. Und va nur etwa 3 im Jahrgang vom selben Geschlecht?

Manana
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Re: Altersdurchmischte Klassen Kt. Zürich

Beitrag von Manana »

@Helena
Bei uns hatten die Kinder auch Gspänli von den andern Klassen. Nicht nur die vom Schuljahrgang. Manchmal passt es eben bei Kindern
besser mit jüngeren oder älteren zusammen. Meine Kinder waren jeweils die ältesten und die jüngsten der Jahrgangsklasse und konnten sich so halt in der Pause etc. mit denen Unterhalten, die gleich alt waren oder die gleichen Interessen hatten, egal in welchem Schuljahr sie waren. Einige Freundschaften halten jetzt immer noch.
Das finde ich eben auch einen Vorteil vom Adl. Hat zwar wohl eher mit der Freizeit zu tun, als mit dem Lernen an sich.

Und das Problem mit den wenigen gleichgeschlechtlichen Kindern im Jahrgang haben wir hier auch mit Jahrgangsklassen. Bei meiner Tochter hat es z.B. auch nur vier Jungs neben zwölf Mädchen. Mit Adl war es ausgeglichener.

+jj+
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Re: Altersdurchmischte Klassen Kt. Zürich

Beitrag von +jj+ »

wir sind nicht in kt. zürich, aber haben hier in der gemeinden seid bald fünf jahren adl eingeführt. wir können also nicht wählen und es gab anfangs sehr viel skepsis seitens der eltern und teilweise sicher auch lehrer etc. ich bin bis heute nicht wirklich begeistert davon, aber für die kinder ist es ok. vor allem für den kleinen, der kannte nichts anderes. vorteile sehe ich aber auch betreffend gspänli's. bei uns sind es immer zwei jahrgänge - also 1./2., 3./4., 5./6. und meistens kommen sie nach einem jahr mit den kids wieder zusammen, mit denen sie vorher schon waren (wenn auch nicht immer). so gibt es immer wieder etwas durchmischung und die gruppendynamik ändert sich. und manchmal bleiben die freundschaften auch weiter bestehen, wenn sie nicht mehr zusammen in der klasse sind.

was das lernen an sich betrifft, so ist die theorie, dass die jüngeren von den älteren lernen nicht immer so gut umsetzbar, finde ich. einerseits finden es teilweise die älteren nervig, immer was erklären zu müssen. anderseits lassen sie nur begrenzt die jüngeren kids die aufgaben der älteren machen, denn was würden sie sonst nächstes jahr tun. find es für die lehrer schon recht anspruchsvoll. vor allem wenn es noch wie bei uns kids hat mit angepassten lernzielen, einige kids, die wiederholen, kids, die früher eingeschult wurden, fremdsprachige kids etc. die spannbereite ist extrem, wie soll das eine lehrperson alles unter einen hut bringen und wo die vorteile furs lernen sind, sehe ich da nicht immer.

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danci
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Re: Altersdurchmischte Klassen Kt. Zürich

Beitrag von danci »

Wir wohnen auch nicht im Kanton Zürich, aber haben hier seit Jahren 2-Jahrgangsklassen, wobei noch mehr Stufen unterrichtet werden. In der Klasse meiner Tochter (2. Klasse) gibt es 4 Lehrpläne: 1x regulärer Lehrplan 1. Klasse, 1x regulärer Lehrplan 2. Klasse, 1x EK (1. und 2. Klasse in drei Jahren) und zuletzt noch spezielle Förderung für starke Schüler. Die Lehrpersonen sind aber auch flexibel, mal einem Kind in einem Fach mehr oder weniger anzubieten und ich muss sagen, mir gefällt es sehr gut, da vermehrt auf die Individualität der Kinder eingegangen werden kann. Aber wie mit allem in der Schule: Es steht und fällt mit der LP. Ich weiss, dass der Anfang nicht immer ganz einfach war, weil es LPs gab, die sich vehement dagegen wehrten, von Anfang an negativ eingestellt waren und dann kann es auch nicht klappen. Heute hat sich das verbessert, auch wenn es immer noch viele Eltern sind, die strikt dagegen sind. Wenn man aber nachfragt warum, muss ich sagen, dass ich nicht sehe, wie man diese Probleme mit Einjahrgangsklassen lösen könnte. Ich finde es halt auch nicht wirklich "normal", dass Kinder nur mit genau gleichalterigen zusammengepfercht werden. Wenn ich bei uns zu Hause schaue (3 Kinder: 8.5, 5.5, 21 Monate), dann lernen sie eben gerade durch die älteren und jüngeren Geschwister so viel und alle profitieren davon.

Ich erlebe auch, dass der Austausch unter den Klassen grösser ist. Die Kinder kennen sich eher, machen auch immer wieder mal gemeinsame Projekt etc. Gspännli sind auch vermischt, also meine Tochter hat nicht nur Freunde aus der 2. Klasse und erst recht nicht nur Mädchen, sondern querbeet, Mädchen, Jungs, 1. Klasse, 2. Klasse, 3. Klasse mit den sie früher zusammen war, Parallelklassen etc.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
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Re: Altersdurchmischte Klassen Kt. Zürich

Beitrag von Akiko »

Ich kann da danci und anderen zustimmen, wir erleben es hier im Ort (3-Jahrgangsklassen wegen kleinen Jahrgängen) ganz ähnlich. Freundschaften über die Jahrgänge sind an der Tagesordnung, es entsteht ein guter Zusammenhalt an der ganzen Schule und im Ort. Zudem scheinen mir solche Lerngemeinschaften, die über den Jahrgang hinaus gehen, auch viel "natürlicher", weil es eher dem Familiengefüge entspricht, als nur Kinder desselben Jahrganges (wo aber oft auch eine grosse Wissensschere vorhanden ist). Weiss jetzt aber nicht, wie gewichtig dieses Argument jetzt tatsächlich ist :lol:
Es steht und fällt halt auch mit den Entlastungsstunden, den vorhandenen LPs und dem dazu notwendigen Raum. Hier aktuell fürs neue Jahr werden mehr Entlastungsstunden gefordert, das geht jetzt grad an den Gemeinderat.

Die Zeiten, wo alle drei Klassen zusammen unterrichtet werden, sind eher rar, oft werden sie bei uns getrennt unterrichtet. Pamir wurden auch angeschafft und werden genutzt, aber wenn ich mich so umhöre im Freundeskreis, wo die Kinder in nicht durchmischte Klassen gehen, ist die Unruhe in Jahrgangsklassen manchmal nicht viel geringer - wobei es sich dann um "richtige" Unruhe, d.h. unter den vielen Kindern, handelt, und nicht wie hier einfach nur, weil die LP grad mit einer Klasse etwas durchnimmt, während die andere still arbeiten muss. Somit kommts halt wieder mal auf die Situation und die Umstände drauf an, wie erfolgreich so ein Modell dann auch tatsächlich ist.

Marcelline, hast du dich schon etwas umgehört an der Schule? Was wird über dieses Modell bei euch erzählt, was über die Jahrgangsklassen? Läuft es gut, was sind die Probleme? Klar, "Hörensagen" und Realität kann unterschiedlich sein, aber allfällige Hinweise auf Knackpunkte könnten schon mal etwas bei der Entscheidungsfindung helfen, vor allem, wenn man dem etwas nachgehen kann.

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joli
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Re: Altersdurchmischte Klassen Kt. Zürich

Beitrag von joli »

Helena hat geschrieben:Es sind weniger als 25 Kinder. Sollten es ämel sein. Grenze ist glaubs bei 21. Ja, du hast je 1/3.
Nicht zwangsweise... bei unserer Tochter sind es 27 Kinder von 1.-3. Klasse, davon 7 Erstklässler. Zusätzlich ein Kinder in Intergrationsprogramm.
Wir leben aber auch in einem kleinen Dorf und es gibt keine andere Möglichkeit. Ich finds toll für unsere Tochter, denke aber, dass es schon nicht für jedes Kind gleich geeignet ist.
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Marcelline
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Re: Altersdurchmischte Klassen Kt. Zürich

Beitrag von Marcelline »

Vielen Dank für eure Antworten.
Wir können nicht direkt wählen, aber ein Gesuch einreichen, auf welche Schule es uns lieber wäre; bis anhin wurden die Gesuche alle berücksichtigt.

Ich werde versuchen, bei einer Klasse reinzuschauen. Leider hat die Schule mit den AdK keinen guten Ruf...
Die Jahrgangsklassen kennen wir bereits, da wird auch oft in Halbklassen unterrichtet.

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