Vater sein schmerzt

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Moderator: conny85

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Ruffuion
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Vater sein schmerzt

Beitrag von Ruffuion »

Hallo zusammen

Ich bin hier ein frischling in diesem Forum. Ich komme hier mit einem Thema, das für mich nicht so einfach ist zu verarbeiten....
Seit 12 Monaten bin in Vater, jedoch sehe ich mein Kind nicht viel....leider.... Ich habe eine wunderbare beziehung mit meiner Frau und alles läuft super :-)
Zurück zum Thema:
Ich sehe mein Kind fast täglich das heisst ich sehe mein Kind nur abends für ca. 30 Min -1h. Aber ich bin das ganze Weekend nur für unser Kind da und spiele so viel wie möglich
Es schmerzt mich sehr ihn so wenig zu sehen, jedoch geht es nicht anders... Da ich arbeiten muss.... Aund ich arbeite immer lange...Des weiteren sehen meine Schwiegereltern und meine Eltern unser Kind mehr als ich....das schmerzt sehr...gut meine frau auch aber das ist normal und auch gut :-) ich weiss nicht wie ich mit dieser Situation umgehen soll, meine Frau und meine Eltern und Schwiegereltern lernen unserem Kind sehr viele sachen, aufs töpfchen gehn, kriechen lernen "Schnaage" essen lernen etc... Und das sind solche sachen die "ich mit meiner Frau" unserm Kind gerne beibringen würde, das meine Frau unserem kind sachen beibringt ist super und auch gut, jedoch haben meine Eltern und Schwiegereltern auch viel "ihre Finger" im spiel.... Dabei komme ich mir vor als wäre ich nur der Erzeuger und der der das Geld nach Hause bringt und dabei die Klappe halten muss... Klar meine Frau sagt mir viel das die Situation einfach so sei, und auch das es noch viel zu lernen gäbe für unser Kind.
Ich bringe den gedanken nicht weg das ich unserem Kind nichts mehr beibringen kann, weil dann heisst es sowiso, beim nächsten besuch bei den Eltern oder Schwiegereltern: ahh ja das haben die Grosseltern dem Kind gelernt und das und das und das auch, mann könnte meinen es sei Ihr Kind...ich möchte dabei sein wenn unser Kind die ersten Schritte macht oder das erste mal aufs töpfchen geht oder oder oder.... Aber meine Eltern oder Schwiegereltern waren immer beim ersten mal dabei, sei es kriechen essen etc... Und ich erfahre es dann irgendwie 1h später per sms oder Video und das schmerzt mich sehr....

Ich liebe meine Eltern und Schwiegereltern, das sollte nicht vergessen gehn :-)


Meine frage diesbezüglich an euch: Was könnt ihr mir raten um mit dieser Situation umzugehen? Wie kann ich lernen mit solchen Situationen umzughen? Habt ihr eigene Erfahrungen gemacht mit solchen Situationen?

Ich danke euch im Voraus :-)

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Ida82
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Re: Vater sein schmerzt

Beitrag von Ida82 »

Ich kann dich sehr gut verstehen. Wenn du gerne mehr Zeit mit deinem Kind verbringen möchtest, würde ich unbedingt etwas an der Situation ändern. Konkret sehe ich zwei Möglichkeiten:
Einen Job suchen, der weniger Einsatz erfordert (also ein nine-to-five-Job).
Oder du reduzierst, arbeitest teilzeit. Für das fehlende Einkommen geht deine Frau (mehr) arbeiten.


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Ups...
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Re: Vater sein schmerzt

Beitrag von Ups... »

Ich bin der gleichen Lage wie du. Ich arbeite... Nur, Grossis, die sehen unser Kind kaum, nehmen ihn mal ein Wochenende im Jahr, aber viel mehr haben sie ihn nicht...
Betreuen den. Die Grossis euer Kind so oft?

Meine Lösung, um mein Kind mehr zu sehen - ich steh um etwa 4 uhr auf, arbeite von 5 bis 15 Uhr und wenn ich heim komme habe ich 3 stunden mit dem Kind. Gehe aber um 20 uhr ins Bett...

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Entli
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Re: Vater sein schmerzt

Beitrag von Entli »

Hallo Ruffuion

Finde es super dass du dich mit deinem Anliegen hier meldest und hoffe du kriegst die passenden Inputs damit das Familienleben zuletzt auch für dich stimmt!

Mein Mann arbeitet auch recht viel, da er selbständig ist hat er aber den Vorteil, dass er die Arbeitszeiten zum Teil selber bestimmen kann, also legt er die Bürozeiten eher in die sehr frühen Morgenstunden wenn die Kinder sowieso schlafen. Am Abend hat er aber auch "nur" etwa eine Stunde mit den Kindern, er kommt aber zusätzlich zum Mittagessen nach Hause, was alle sehr schätzen, der Papi ist dadurch nicht den ganzen Tag einfach weg.

Zusätzlich nimmt er sich einen Nachmittag pro Woche bewusst Zeit für die Familie, der Nachmittag ist im mittlerweile heilig geworden weil er es sehr geniesst, allein mit dne Kindern zu sein und ganz am Alltag teil zu nehmen für diese paar Stunden. Erstaunlicherweise konnte er das viel besser mit dem Geschäft organisieren als er vorgängig dachte und hat dann auch gemerkt dass eingie BErufskollegen mit kleineren Kindern es ähnlich handhaben.

-vielleicht könntest du innerhalb von deinem Job die Arbeitszeiten so verschieben, dass du mehr beid er Familie sein kannst? (Z.B. einen Morgen später gehen und dafür mit der Family frühstücken, wenigstens 1x zeitig Feierabend machen und um 17h zu Hause sein, Überzeit häppchenweise beziehen, Homeoffice und dann die Zeiten so legen dass es eine längere Pause gibt wenn dein Kind wach und aktiv ist...) Kreativität ist gefragt aber meist gibt es irgendwo Möglichkeiten wenn man will ;-)
- dann wie schon geschrieben: Andere Stelle, andere Aufteilung der Erwerbsarbeit zusammen mit deiner Frau als längerfristiges Ziel?
- dann frage ich mich auch, weshalb die Eltern und Schwigis dermassen präsent sind? Es tönt schon etwas danach dass du da aussen vor bleibst und deine Frau sich sehr mit den Grosseltern organisiert... Was grundsätzlich ja nichts schlechtes ist aber an deiner Stelle würde ich mich als Vater auch mehr einbringen wenn ich spüre dass da ein Manko ist und ich mir das Familienleben anders vorstelle.
2010, 2012, 2016/2016

sonrie
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Re: Vater sein schmerzt

Beitrag von sonrie »

Ich kann gut verstehen, dass du gerne mehr involviert wärst - bzw. soltest du meiner Meinung nach nicht nur involviert sein, sondern zu gleichen teilen verantwortlich sein wie deine Frau, das ist das auch nicht unmöglich, ihr müsstet einfach über die Bücher wie ihr das als Familie handhaben könntet, so dass es für alle passt.

Hast du mit deiner Frau darüber gesprochen? Wie sieht sie es, dass du dich "nur" als Erzeuger fühlst?
Inwiefern könntest du Arbeitszeiten und/oder Pensum in deinem derzeitigen Job anpassen?
Wäre ein neuer Job eine Alternative?
Wie wäre es, wenn ihr beide TZ arbeitet?
könntest du theoretisch einen teil deines jobs abends im homeoffice erledigen wenn das kind schläft?
Könntet ihr allenfalls den Schlafrhythmus eures Kindes etwas anpassen, sodass es zb. abends erst später ins Bett geht und morgens länger schläft, so dass du abends mehr als nur 30 min mit deinem Kind verbringen kannst?
Wie präsent sind die grosseltern wirklich und müssen sie so oft da sein? (hüten sie das Kind während deine frau arbeitet, oder warum sind sie so oft da?)

Ich persönlich finde Grosseltern sehr wichtig, allerdings mit Mass und Ziel. Unsere Kinder lieben ihre zeit bei Oma und Opa, aber wir sehen uns auch nur alle 1-2 wochen. Sich als Familie finden braucht etwas zeit, vor allem aber muss man offen über seine Bedürfnisse reden können und einen gemeinsamen nenner finden, sodass es für alle passt. Wir arbeiten derzeit 50% und 80%, mein Mann fährt morgens noch vor 6h los, damit er a) nicht im stau steht und b) abends bei zeiten zu hause ist, das ist für uns als familie natürlich super.
Ich hoffe ihr kommt auf einen grünen zweig.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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abigail
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Re: Vater sein schmerzt

Beitrag von abigail »

Finde sonries Worte sehr treffend. Wenn die Situation für dich so unstimmig ist, dann musst du sie ändern. Das wird nicht von alleine passieren. Und ich kann dies voll und ganz unterschreiben, du bist genau so verantwortlich wie deine Frau. Es ist schwierig, sich die Zeiten und/oder Arbeiten ganz genau zu teilen, aber ein Verteilung bei der sich alle wohlfühlen, kann bestimmt umgesetzt werden.

Und was mir noch auffällt: Ich weiss zwar was du meinst, aber mach dir wegen der Dinge, die ihr eurem Kind "zu lernen" habt, und an denen du dich nicht beteiligen kannst, nicht allzu grosse Sorgen. Das Meiste davon, wenn nicht alles, lernt es nämlich von ganz alleine :wink: . Man kann einem Kind nicht beibringen, aufs Töpfchen zu gehen oder selbst zu essen oder zu sprechen. Ja vielleicht verpasst du das vermeintlich erste Wort deines Kindes, weil es dieses bei den Grosseltern, deiner Frau oder zur Verkäuferin in der Migros sagt, während du kurz das Gemüse wiegst. Aber du weisst ja nie, ob es wirklich das erste Wort war :wink: . Das könnte es auch Abens sagen, während es alleine im Bettchen liegt und ihr alle es nicht hört. Und es ist doch auch schön, wenn du es dann beim zweiten Mal hörst. Weisst du was ich meine? Das macht doch gar keinen wirklichen Unterschied. Cool ist, das das Kind zu sprechen beginnt und ihr seine Fortschritte miterleben dürft. Lass dir nicht die Freude kaputt machen, indem du dich selbst stressst.

Wenn du es am Abend siehst und am Wochenende ganz viel Zeit mit ihm verbringen kannst, bekommt dein Kind viel auch von dir mit. Kinder lernen nicht von dem was wir ihnen aktiv beibringen, sie schauen sich fast alles ab und lernen durch Nachahmung. Dein Kind wird also auch so ganz viel von dir lernen. Kennst du den Spruch: Du kannst deinem Kind noch so viel erzählen, am Ende macht es dir ohnehin alles nach.

Also deshalb auch mein Tipp: Geniesse die Zeit, die du mit deinem Kind hast, es lernt garantiert von dir. Und versuche, die Sitation so zu verändern, dass es für dich stimmiger wird.
Chline Maa 2011
Manndli 2014

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stellina
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Re: Vater sein schmerzt

Beitrag von stellina »

Hoi Ruffuion

Ich verstehe was Du meinst. Klar ist es traurig, bist du bei gewissen Dingen nicht dabei bzw bekommst Du es nicht mit. Meine Grosse ist fünf Jahre alt und auch jetzt passieren viele Dinge zum ersten Mal und gerade auch in diesem Alter kannst Du dir als Papi ganz bewusst Zeit dafür nehmen. Zahlen, Buchstaben lernen / schwimmen lernen / Velo fahren lernen ect um hier nur ein paar Beispiele zu nennen.

Mein Mann war als sie noch kleiner waren auch oft nicht dabei wenns sie was zum ersten Mal machten.
Aber jetzt bekommt er vieles mit. Gerade auch weil er sich ganz bewusst Zeit dafür nimmt. Das hat er vorher schon gemacht, aber jetzt ist es so, dass die Grosse oft kommt und fragt, Papi zeigst oder erklärst Du mir das?
Dann nimm ich mich zurück und dann ist das was zwischen der Grossen und Papi. Und sie ist dann jeweils so stolz.

Andere Väter sind vielleicht mehr daheim und um die Kinder, nur machen sie vielleicht nicht viel aus dieser gemeinsamen Zeit. Wichtig ist doch auch die Qualität nicht nur die Quantität.

Falls es für Dich aber so wirklich nicht stimmt, schliess ich mich den Vorschreiberinnem an. Vielleicht kannst Du reduzieren und Deine Frau wieder einsteigen?

Gruss stellina

Biloba
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Re: Vater sein schmerzt

Beitrag von Biloba »

Hi Ruffuion

Neben einer anderen Arbeitsteilung empfehle ich dir, mit deiner Frau abzusprechen wann gewisse Dinge das erste Mal gemacht werden. Klar Töpfchen, sprechen, laufen und anderes passiert irgendwann. Aber bei vielen 1. Malen kann man den Zeitpunkt selbst wählen: erster Breiversuch, erster Ausflug im Velositzli, erstes Mal schaukeln, erstes Mal Schlitteln gehen, erster Badibesuch, erster Zoobesuch, erstes Mal Ponyreiten, erstes Mal auf einen Bagger klettern, erstes Mal fliegen, erstes Mal an den Strand, erstes Mal Velofahren...
Und vielleicht gibt's ja noch ein zweites, drittes und viertes Kind und du hast noch viele erste Male vor dir :D

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krista
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Re: Vater sein schmerzt

Beitrag von krista »

In unserer Familie ist es so, dass der Vater auch immer Zeit allein mit dem Kind oder den Kindern verbringt. Ganz regelmässig. Das tut der Beziehung sehr gut.
Ausserdem gibt es Sachen, aus denen ich mich explizit heraushalte, das heisst, sie sind für den Vater reserviert:
Baden und Schwimmen, Bauen, alles was mit Werkzeug zu tun hat, Konstruieren, Strom, Technik, Sport, hin und wieder gemeinsam kochen.

Nicht, dass ich das nicht könnte oder nicht gern mache, aber ich finde es wichtig, dass es eben auch diese ganz speziellen Dinge gibt, die nur dem Vater vorbehalten sind.
Das sind die Dinge, die er gern macht und gern mit den Kindern zusammen macht.

Ich muss dann als Mutter mich auch einmal zurücknehmen können und ihm den Vorrang lassen.
Das ist okay, ich habe halt einfach mehr von den Kindern.

Viele Dinge machen wir auch gemeinsam. Wir versuchen, so viel wie möglich miteinander zu machen.

Das Problem mit den Eltern/Schwiegereltern kenne ich nicht, ich habe eher solche, die sich zu wenig engagieren.

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krista
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Re: Vater sein schmerzt

Beitrag von krista »

Nachtrag: Nicht dabei zu sein, wenn Kinder etwas zum ersten mal machen, das geht vielen Eltern so.
Viele Kinder sind ja auch in einer Kita/Krippe und machen dort viele Dinge zum ersten mal.
Man kann eine Entwicklung ja auch nicht aufhalten, nur weil sie nicht in den privaten Arbeitsplan passt.

Dennoch ist das ja beim "Beibringen" etwas anderes. Das macht man bewusst, sollte es also auch bewusst unterlassen können.
Das würde ich ganz klar sagen, am besten ganz konkret benennen, um was es geht. (z.B. Tröpfchen gehen, mit Besteck essen, Fahrradfahren beibringen, Schwimmen lernen etc.)

Susanne39
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Re: Vater sein schmerzt

Beitrag von Susanne39 »

Und neben all den guten Ideen: wenn deine Frau mit dem Kind 1-2 mal über Mittag vorbei kommt oder du mit Ihnen in der Nähe essen gehst?

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