Helfen oder lassen?

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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Chruseli
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Helfen oder lassen?

Beitrag von Chruseli »

Mein Ältester ist in der 2. Sek. Er hat genaue Vorstellungen was er machen möchte, war auch schon schnuppern und kennt die Anforderungen. Es braucht keine Sek A, jedoch gute Sek B Noten vorallem im Mathi oder dem Naturlehrfach. Ihm wurde dies auch genau so mitgeteilt beim Schnuppern und ich habe wirklich gehofft, es habe nun klick gemacht und er wisse für was er lerne. Aber nein unsere Herr Sohn geniesst etwas sein Leben und langweilt sich lieber als etwas schulisches anzuschauen. Wenn dann eine Prüfung nicht gut war, sind natürlich alle Anderen Schuld, oder es wird hoch und heilig versprochen, dass nächste Mal viel, viel, viel mehr zu lernen. Leider vergisst es dieses relativ schnell wieder.
Leider helfe ich ihm auch immer Mal wieder, obwohl ich klar sage, dass er halt selber schauen müsse und im schimmsten Fall eine andere Lehre machen muss.
Ich bin so richtig zweigeteilt auf der einen Seite möcht ich ihn so richtig reinlaufen lassen, damit er böse gesagt so richtig auf den Allerwertesten knallt, gleichzeitig aber kann ich es einfach nicht sein lassen ihn immer wieder zu unterstützen. Obwohl ich sage er müsse die Hilfe einfordern, biete ich sie ihm immer wieder an oder schicke ich ihn zum lernen, was dann jedoch nur halbbatzig gemacht wird weil nicht freiwillig. Dies ärgert mich selber bei mir. Wie handhabt ihr dies. Soll ich wirklich nichts machen eine Zeitlang? Aber wie soll ich mit dem schlechten Gewissen umgehen?, Welches ich habe auch wenn ich vielleicht gar nicht sollte. Leider ist es eben auch so. Bin froh um eure Erfahrungen. Grüessli

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Nuuneli
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Re: Helfen oder lassen?

Beitrag von Nuuneli »

Unser Sohn ist von der gleichen Sorte. Wir haben ihm geholfen. Es war sehr nervenaufreibend und führte zu viel Streit! In der 9. Klasse wurde es dann ENDLICH langsam besser, jetzt in der 10. Klasse scheint es nochmals etwas besser zu werden. Wir haben es aber nicht wegen uns gemacht (wegen uns muss er nicht an der Kanti sein), sondern weil er an diese Schule wollte und er dies auch immer wieder gesagt hat.

Sein Götti (Kantilehrer) und ein Kollege von uns (auch Kantilehrer) sind beide der Meinung, dass dies ein Reifeproblem und ein typisches Jungenphänomen ist. Sie sehen auch, dass es oft gegen Ende der obligatorischen Schulzeit bessert.

Wir haben es geschafft: und deshalb bin ich der Meinung, dass ihr helfen sollt. Weniger mit Nachhilfe, sondern effektiv dahinter sein, kontrollieren, abfragen usw. Viel Erfolg und Nerven wie Stahlseile ;-)
200120042007

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Chruseli
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Re: Helfen oder lassen?

Beitrag von Chruseli »

Danke Nunneli dann besteht also noch Hoffnung :wink:
Es gibt Zeiten da habe ich mehr Energie, mich dem Streit zu stellen und wie gerade jetzt hängt es mir sowas von zum Hals raus. Ich komme mir manchmal auch etwas veräppelt vor weil ich einfach finde, dass wir oder hauptsächlich ich ihn unterstützen machen und tun und ich muss fast "bidibädi" machen damit er für seine Zukunft lernt. Wohlgemerkt es ist ganz alleine seine Entscheidung welche Lehre er machen möchte, darum verstehe ich es auch nicht, er würde ja für seinen Traum lernen. Nicht für mich. Bis jetzt gings mit unserem Mittleren gut in der Schule, nun braucht auch er etwas Unterstützung vorallem beim Einteilen oder mal etwas Abfragen, daher wäre ich schon froh wenn ich bei meinem Ältesten nicht auch noch immer Polizistin spielen müsste. Aber um ehrlich zu sein kann ich es doch nicht sein lassen zu helfen, sonst hätte ich dies wohl schon lange getan. Nervt mich einfach im Moment Mega :evil: . Hoffe kommt bald besser.

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Nuuneli
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Re: Helfen oder lassen?

Beitrag von Nuuneli »

Verstehe dich voll und ganz! Ich war bis vor einem Jahr in der dupfegleichen Situation ;-) . ...und ich habe überlebt, YEAH Bild !
200120042007

Christa
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Re: Helfen oder lassen?

Beitrag von Christa »

Meiner ist jetzt in der Lehre.Bei uns wurde es wie Nuuneli geschrieben in der 9.Klasse besser.
Meiner hatte aber vorallem Mühe mit dem organisieren und was genau lernen.Tochter war da anders sie kommt
wenn sie was nicht weis und fragt wie es geht.
Ich hab vorallem noch am Anfang der Oberstufe immer regelmässig mir seine Mappe zeigen lassen, schauen ob er Ortung halt und
hab bei Prüfungen eifach abgefragt. Ihn speziell zum lernen geschickt hab ich nicht, den so wäre er sicher überfordert was lernen
und welches Fach.
Bei uns gab es immer kurze Infos vom Lehrer was er für Prüfungen könne muss und ich hab die Blätter vorher abgefragt.So hat er ¨
auch gemerkt was er noch nicht kann und ich hab ihn dass so auch speziell nochmals zum lernen aufgefordert und das was er
nicht konnte nochmals abgefragt.
Wörter war ich auch konsequent und er musste eine Lernkartei machen, wo er selbständig jeden Tag drei Wörter lernen musste
und ich dann zweimal die Woche diese abgefragt habe.

Leider hat unser Sohn Legasthenie das ihm da eben gewisse Sachen schwerfallen. Er kann es auch z.B Problemlos wenn ich zu Hause
abfrage aber in der Schule macht er dann Fehler.

In der zweiten Oberstufe hat er dann Plötzlich angefangen sein Zimmer auszumisten und sehr Ordnung halten, dies half ihm dann
auch besser in der Schule.In der 3.Oberstufe hatte da aber bereits die Lehrstelle hatte er immer sehr gute Noten.

Frag mich aber jetzt gerade wo ich sehe was Nunneli schreibt ,dass wenn das so ist mit dem Reifeproblem ja das für die
Jungs sehr ungerecht ist unser Schulsystem.Meiner ist noch vom Stichtag her der Jüngste und dann noch das Problem
das heute alles so Sprachlastig ist.

Ach ja bei den Bewerbungen haben wir auch geholfen, wird bei uns in der Schule auch zuwenig gemacht, Mein Sohn musste
die Bewerbung schreiben und wir haben sie dann mit ihm zusammen korrigiert. Auch das Bewerbungsgespräch mit ihm zusammen
Fragen überlegt und durchgespielt.

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Hausdrache
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Re: Helfen oder lassen?

Beitrag von Hausdrache »

Generell ist es eine Frage der Reife. Das ist nicht vom Geschlecht abhängig und auch nicht wirklich vom Alter. Sicher sind Jungen tendenziell eher später als Mädchen. Auch sagen viele Oberstufenöehrer, sass es erst gegen Ende obligatorische Schulzeit komme. Unsere Grossen waren so, erst im letuten Jahr konnte ich ganz loslassen. Die Kleinen sind anders. Die Jüngste hat es voll im Griff. Auch wenn sie erst zehn ist. Was bei uns gut half. Die Abmachung war, keine Note unter 4.5 ausser da, wo sie wegen Lega grosse Mühe hatten. Da hab ich schonmal ein Auge zugedrückt. Bei tieferen Noten kommt das Handy weg. wird nicht abgemacht etc. bis die Noten wieder stimmen. Konsequenzen im Voraus besprechen. Und wir haben einen Familienplaner, in den sie Prüfungen eintrugen und ich habe dann strukturiert. Wörtli lernen, Zusammemfassung schreiben, Theorieheft studieren, was auch immer. Oder dann nachgefragt, wann willst du, dass ich dich abfrage, bis wann hast du es gelernt. Immer wieder fragen, wie denkst du, dass du zum Ziel kommst? Die Verantwortung nicht übernehmen, aber helfen, dass sie sie langsam ü bernehmen können.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

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Chruseli
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Re: Helfen oder lassen?

Beitrag von Chruseli »

Danke euch für die Antworten, unser Sohn ist auch ein Lega Kind und hat durch dies auch gewiesse Konzentrationsprobleme. Bei den Sprachen welche ihm halt schon recht schwer fallen, kann ich auch mal ein Auge zudrücken, wenn es halt nicht ganz richtig geschrieben ist, was solls aber er muss sie wirklich verstehen und benennen können, sowie die Grammatik sollte einfach schon gelernt werden, obwohl mir klar ist, dass er nie einen Beruf mit viel Sprachen wählen würde. Für mich sind 4-5 auch völlig ok wenns mal eine 4 ist oder ein abschiffer was solls, solange gelernt wurde ich werde aber richtig grantig, wenn man nichts macht, eine schlechte Note hat und dann Selbstmitleid hat. :evil: Seit dem Schulanfang, hat er nichts gemacht, habe immer mal wieder nachgefragt auch angeboten zu helfen, habe jedoch nicht gross überprüft, da wir im Moment sehr viel Trubel hatten und ich mich noch intensiv um eines meiner anderen Kindern kümmern musste. Ich denke ich bin desswegen auch etwas enttäuscht. :cry: Jahrelang habe ich ihn wirklich eng begleitet und jetzt war ich mal nicht auf Abruf bereit und schon wird es ausgenutzt.
Ich denke ich werde mich die nächtsen Tage wieder mit ihm zusammen und neue Regeln festlegen. Leider ist es so, dass bei uns auch nur das Hanyverbot wirklich etwas nützt. Leider bekommen sie auch ainfos vom Lehrer per whatsup. :roll:
Hoffe jetzt nätürlich, dass dieser Reifeprozess glich heute über Nacht bei ihm einsetzt. :wink:
Naja es kann nur besser werden oder...... 8)

Pastina
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Re: Helfen oder lassen?

Beitrag von Pastina »

Hallo Chruseli
Hey ich kann dich nur zu gut verstehen. Ich "kämpfe" mit meinem Sohn seit nun fast 6 Jahren diesbezüglich. Er ist nun auch in der 2. Oberstufe und hatte schon immer Mühe in der Schule und sah nicht ein, etwas dafür oder dagegen zu tun. Ich wollte ihm immer helfen und unterstützen, aber meine Hilfe kam meistens schlecht an und es war sehr schwierig für uns beide. Ich war und bin oft am Anschlag mit ihm bezüglich Schule und Lernen, aber irgendwie kann ich ihn trotzdem nicht einfach machen und dreinlaufen und lassen. Klar ich lasse mir auch nicht alles gefallen, wenn er mal wieder einen gröberen Ausraster hat deswegen, dann hat er halt mal wieder eine sehr schlechte Note. Aber grundsätzlich sehe ich es irgendwie auch als meine Aufgabe als Mutter, meinem Sohn zu helfen, solange ich Zeit und Nerven habe. Ich hätte wohl später kein gutes Gefühl mit dem Wissen, nicht "alles" gemacht oder probiert zu haben für ihn für eine möglichst gute Voraussetzung dann in der Berufswelt. Jetzt sind es noch die letzten Schuljahre und dann halt die Lehre, aber dann haben wir unseren Einsatz erledigt und dann sind sie selber für sich und ihren Erfolg zuständig. Also von dem her, halte durch! Ich wünsche dir ganz viel Geduld, Ausdauer, Kraft und Motivation!
Gruss Pastina

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Mondschrein
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Re: Helfen oder lassen?

Beitrag von Mondschrein »

hallo zusammen

Ihr beruhigt mich ein bisschen. Mein Sohn ist in der 1. Oberstufe und nicht wirklich der Schultyp. Oder besser er kann so schön verweigern. Seine Arbeit selber einteilen davon sind wir noch Meilen entfernt.
2003,2004 und 2007

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Züri Mami
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Re: Helfen oder lassen?

Beitrag von Züri Mami »

Nuuneli hat geschrieben:Unser Sohn ist von der gleichen Sorte. Wir haben ihm geholfen. Es war sehr nervenaufreibend und führte zu viel Streit! In der 9. Klasse wurde es dann ENDLICH langsam besser, jetzt in der 10. Klasse scheint es nochmals etwas besser zu werden. Wir haben es aber nicht wegen uns gemacht (wegen uns muss er nicht an der Kanti sein), sondern weil er an diese Schule wollte und er dies auch immer wieder gesagt hat.

Sein Götti (Kantilehrer) und ein Kollege von uns (auch Kantilehrer) sind beide der Meinung, dass dies ein Reifeproblem und ein typisches Jungenphänomen ist. Sie sehen auch, dass es oft gegen Ende der obligatorischen Schulzeit bessert.

Wir haben es geschafft: und deshalb bin ich der Meinung, dass ihr helfen sollt. Weniger mit Nachhilfe, sondern effektiv dahinter sein, kontrollieren, abfragen usw. Viel Erfolg und Nerven wie Stahlseile ;-)

Ich mache genau das auch mit meinem Mittleren Sohn.....im Moment muss ich Ihn "leider"wierklich zum lernen zwingen...würde es nach ihm gehen wäre am liebsten rund um die Uhr draussen....es gibt viel Streit ..aber ich denke früher oder später wird es bessern.....
han eui 3 mega lieb
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Quen
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Re: Helfen oder lassen?

Beitrag von Quen »

Im letzten Jahr hatte mein Sohn jede Interesse am Studium verloren. Jetzt sitzt er der ganze Zeit im Internet, surft und all die quatschen Dinge guckt. Obwohl vorher mochte er Geschichte und Biologie total stark. Er hat sogar einige Experimente durchgeführt. Aber jetzt reagiert er aggressiv auf jedes Gespräch über das Lernen.

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