Meine SS war ohne irgendwelchen Komplikationen und ich konnte sie wirklich fast bis zum Schluss absolut geniessen. Wurde gegen das Ende schon etwas wehmütig und genoss um so mehr die kleinen Tritte im Bauch.
Am 8.1.2016 hatte ich auf ein mal so heftige Rückenschmerzen das ich mich kaum noch bewegen konnte, mit einem Kirschkernkissen im Kreuz lag ich auf dem Sofe und probierte mich nicht zu bewegen. An die baldige Geburt dachte ich da noch gar nicht. Die Schmerzen liessen von Tag zu Tag etwas nach so dass ich mich entschied am 10.1 an das Geburttagsfest deiner Gotte zu gehen.
Um ca. 23uhr kamen wir nach Hause und gingen auch gleich ins Bett. Ich konnte nicht schlafen war unglaublich nervös, wie als Kind vor Weihnachten
doch da, meinte ich noch überhaupt keinen Grund zu haben. Es nervte mich eher weil ich eigentlich schlafen wollte. Nach ca. einer Stunde fiengen die Toilettengänge an, ich musste echt alle paar Minuten gehen und nach ein paar mal war ich mir sooo sicher dass da nichts mehr kommen konnte, doch ich wurde jedes mal vom Gegenteil überrascht. Ich konnte gar nicht so viel getrunken haben wie da wieder raus lief, ist mir echt heute noch ein Rätsel
Als ich endlich nicht mehr auf die Toilette musste und ich dachte nun könne ich endlich schlafen, fiengen um ca. 2uhr die Wehen an. Immer schön im Abstand von 20min, so das ich mir sicher war, doch das werden jetzt wohl Wehen sein, aber auch so das immer wenn ich wegdösste ich wieder von einer Wehe geweckt wurde. So lag ich die ganze Nacht da. Um fünf Uhr verabschiedete ich GG und stand danach auch auf.
Die Wehen waren den ganzen Tag sehr unregelmässig und ich bekam nichts runter obwohl ich hunger hatte. Um 15uhr am 11.1 war mir spei Übel und ich hatte Schüttelfrost. Die Wehen liessen sich noch gut veratmen und die Abstände waren noch zu unregelmässig für eine Geburt, ich rief trotzdem mal die Hebammen im Spital an was ich machen solle. Sie meinte, ich soll doch kurz vorbei kommen.
Ich rief GG an und meinte wir sollten mal kurz beim Spital vorbei gehen. Er meinte ich mache einen Scherz, doch nach ausführlicher Erklärung kam er nach Hause und wir fuhren hin. Ich lies den Koffer extra im Auto. Im Spital MuMu noch geschlossen Wehen regelmässig aber noch zu wenig für eine Geburt, ich solle probieren zu schlafen, etwas zu essen und ein Bad nehmen. Wir fuhren nach Hause GG machte sich etwas zu essen, mir wurde es schon schlecht als ich es nur roch, ich ins Bett, brachte gar nichts dann ging ich unter die Dusche. Etwas warmes Wasser über den Rücken und tada, Wehen im Minutentakt. Ich konnte mich kaum noch anziehen, doch ich freute mich. GG hörte mich und eilte mir zur Hilfe, ich rief die Hebi an und ohne dass ich was sagte meinte sie, das tönt toll bis gleich.
Da angekommen, es war etwas nach 18uhr, meinte sie, 1cm offen dass wird schon Morgen bis das Baby da ist. Ich durfte in die Wanne und es war herrlich. Die Hebi liess uns alleine und wir waren gut gelaunt und machten Sprüche. Um 21uhr die nächste Kontrolle ich sagte zu GG mit einem Augenzwinkern, die wird staunen ich bin sicher schon voll offen. Sie schaute mich skeptisch an und bestätigte meine Aussage und gleichzeitig freute sie sich dass nun doch noch in ihrer Schicht ein Baby kommt.
Sie meinte ich könne Pressen, ich war überzeugt dass ich nun bald unsere Tochter in Empfang nehmen darf. Jedoch dauerten diese Presswehen nochmals zwei Stunden und meine Kräfte liessen langsam nach.
Ich bekam Wehenmittel als Nasenspray und als Infusion und durfte dauernd die Position wechseln. Mittlerweile waren zwei Hebammen und ein Arzt im Zimmer. Der Kopf war zur Hälfte schon geboren. Mein GG musste notgedrungen etwas Abstand zur Wanne und zu mir nehmen. Der Arzt wollte dass ich aus der Wanne komme, ich nur: " Ich bekomme mein Kind hier!" Ich war völlig konzentriert und hörte auf die Anweisungen der Hebamme, ich war immer ruhig obwohl gegen Schluss drei Leute an mir drückten und zerrten. (Und die Badewanne hat leider einen Boden aus Hartblastik) Die Hebammen beruhigten mich dass es der kleinen gut gehe und beschwichtigten immer wieder den Arzt, auch als er die Schere für den Dammschnitt nahm war die Hebi dagege. Doch er setzte sich durch. Dann noch einmal einen starken Druck von zwei Leuten auf den Bauch und die kleine glitt ins Wasser. Und um 23.34uhr wurden mir 3290gr und 49cm Wunder auf den Bauch gelegt.
Die Hebamme erklärte mir dass die kleine beide Fäuste neben dem Kopf hatte, sich der Kopf nicht richtig einstellen konnte und natürlich die geballten Fäuste auch nicht hilfreich waren für den Austritt.
Was mich währen der ganzen Geburt beeindruckte waren diese wunderbaren erholsamen Pausen, sogar als der Kopf schon zu sehen war, hat man noch Pausen. Die Natur hat das, wenn alles gut läuft, schon perfekte eingerichtet. Um so stärker die Wehe um so erholsamer die Pausen.
Die Plazenta wurde mir leider noch mals mit viel Druck auf den Bauch raus gedrückt und schon wurde mir auf geholfen und ich musste die Wanne verlassen.
Ich wurde noch lange vernäht (durch die Fäustchen hatte ich recht viele innere Verletzungen) und konnte meine kleine erst wieder nach ca 30min zu mir nehmen und dann auch endlich anlegen. Sie hat genüsslich getrunken und ich war leider nur müde. Obwohl ich erwartete dass ich überglücklich sein werde muss ich gestehen dass die ersten Tage mehr von Schmerz, Kreislaufbeschwerden Müdikeit und Überfoderung beherrscht wurden. Doch als ich nach Hause durfte änderte sich das zum Glück sofort und von da an genoss ich unseren Sonnenschein jeden Tag.
Die Hebamme erzählte mir dass der Arzt gar nicht zufrieden mit ihnen war und er die Glocke schon parat hatte. Alle waren recht erschrocken von meinen blauen Flecken an Knie und Rücken, ich war eher erstaunt das die nicht meine Wirbelsäule brachen
Trotz nicht ganz einfachen Umständen empfinde ich es immer noch als schöne Geburt und wunderbares Erlebniss.
Das nächste mal werde ich nicht 15 Stunden warten bis ich unter die Dusche geh und es nur mit Hebammen machen.
