Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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maop
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Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von maop »

Hallo zäme

Wir stellen uns die Frage, ob wir Lohnausfall- resp. Todesfallversicherungen abschliessen sollen. Wir haben bereits Offerten machen lassen. Unsere Deckungslücken sind eher klein. Mich nimmt es aber grundsätzlich Wunder: Wie handhabt ihr das? Findet ihr es ratsam durch Versicherungen die Deckungslücken beim Einkommen auf das gleiche Niveau, das man jetzt hat, zu schliessen?
Ich meine sollte solch ein Worst Case eintreten, dann ist man ja sicher froh, wenn wenigstens finanziell alles geregelt ist. V.a. bei Krankheit kommen ja in der Regel zusätzliche Kosten auf einen zu, dann ist man sicher froh um ein ähnliches Einkommen.

Andererseits geht ja doch auch ein namhafter Betrag, dann jährlich an die Versicherung.


Mich interessieren v.a. eure grundsätzlichen Überlegungen.

Bin gespannt

Nic
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Re: Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von Nic »

Liebe maop
Ich persönlich bin gar nicht Fan solcher Versicherungen. Finde das Verhältnis von Kosten und Nutzen stimmt in keinster Weise. Ich würde daher keine abschliessen. Es kann aber durchaus Lebensumstände geben (z.B. Vater relativ alt und alleinverdienend, Mutter ohne Ausbildung) wo es Sinn machen kann. Oder auch wenn jemand ein entsprechendes Sicherheitsbedürfnis hat. Aber grundsätzlich gilt bei allen Versicherungen, dass in 99% der Fälle der Versicherer gewinnt. Denn so werden auch die Prämien offeriert. Ansonsten schau Dir mal die Finanzabschlüsse von Versicherungen an...

Nic
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Re: Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von Nic »

Ich würde das Prämiengeld lieber selbst anlegen...

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cree
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Re: Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von cree »

Ja wir haben Todesfall abgeschlossen. So würde das Haus dann monatlich nur noch 300ft kosten.
Zusätzliche Invaliden etc haben wir auch gemacht


Schneewittli mit de 7 Zwerge
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Frozen_Yoghurt
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Re: Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von Frozen_Yoghurt »

Grundsätzlich macht der Abschluss einer solchen Versicherung vor allem dann Sinn, wenn eines der Elternteile alleine nicht in der Lage wäre, finanziell für die Familie aufzukommen. Finanziell aufkommen bedeutet aber nicht, die selben Kosten zu tragen wie momentan - denn da sind zwei Erwachsene vorhanden - sondern die heutigen Kosten + die Kosten, die man bräuchte, um die Arbeit des Hauses - ob häuslich oder ausserhäuslich - zu bezahlen.

Es gibt verschiedene Arten von Versicherungen.
Sog. Risikoversicherungen decken nur den Fall ab, dass etwas passiert.
Oft wird als "Lebensversicherung" aber auch eine Versicherung angeboten, die einen Sparanteil beinhaltet.
Zweiteres kam für uns nicht in Frage. Wir wissen, wie man spart, dafür brauchen wir keine Versicherung.

sonrie
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Re: Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von sonrie »

Frozen_Yoghurt hat geschrieben:Grundsätzlich macht der Abschluss einer solchen Versicherung vor allem dann Sinn, wenn eines der Elternteile alleine nicht in der Lage wäre, finanziell für die Familie aufzukommen. .
Genau. Je nach Situation kann es SInn machen, so eine versicherung abzuschliessen, allerdings sind die Prämien recht hoch. Was noch zu beachten ist: falls ihr eine relativ hohe Hypothek am laufen habt kann es sein, dass im Todesfall eines partners die Hypothekarsumme zu hoch ist - dies kann durch eine versicherung abgefangen werden, in dem die Hypothekarsumme mit dem versicherungswert rediziert werden kann. Lasst euch mal gut beraten und eine Risikoanalyse erstellen, da seht ihr dann, was Partner A an Geld bekommen würde im falle von Invalididät, Pensionierung, Todesfall von Partner B und umgekehrt.
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maop
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Re: Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von maop »

@sonrie: Wie meinst du das mit der Hypothekarsumme? Prüfen die die Tragbarkeit neu bei einem Todesfall und verlangen höhere Sicherheiten? Tragbar ist es allemal. Wir haben eine 10 jährige Hypothek laufen, somit hier zehn Jahre ein durchaus tragbarer Zins.


@Frozen Yoghurt:
Stimmt, eigentlich voll logisch. Also weiss ich was ich am nächsten freien Tag zu rechnen habe. Ich glaube das Worst Case Szenario lässt mich wie ein Kaninchen vor der Schlange erstarren. Also los, ich werde es durchrechnen und dann haben wir klarere Antworten.

Wir sind Doppelverdiener mit Haus und sogar der Versicherungsberater, welcher die Offerte gemacht hat, meinte wir seien über unsere AGs relativ gut abgesichert unsere Lücke sei klein.
Klar bei Todesfall hat man dann auch weniger Kosten. Aber was ist bei Krankheit? In der Regel kommen doch dann noch Mehrkosten, welche durch KK nicht gedeckt sind auf einen zu.

I

Sternli05
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Re: Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von Sternli05 »

Wir haben es so abgeschlossen das wir das Haus halten können.

sonrie
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Re: Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von sonrie »

Naja, wenn du eine hohe hypothek hast, sagen wir mal 800 000 bedeutet dies für die bank ein erhöhtes risiko wnen nur eine person dafür haftet. Falls die zinsen dann eventuell nicht mehr so niedrig sind schaut auch die tragbarkeit anders aus (es geht ja auch nicht nur um die zinsen, auch um die amortisation).


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Frozen_Yoghurt
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Re: Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von Frozen_Yoghurt »

maop hat geschrieben: @Frozen Yoghurt:
Stimmt, eigentlich voll logisch. Also weiss ich was ich am nächsten freien Tag zu rechnen habe. Ich glaube das Worst Case Szenario lässt mich wie ein Kaninchen vor der Schlange erstarren. Also los, ich werde es durchrechnen und dann haben wir klarere Antworten.
super. Viel Spass beim Rechnen! 8)

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Schwups
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Re: Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von Schwups »

maop
Welche Kosten bei Krankheit auf Euch zukommen, kannst Du mit der Franchise steuern. Entweder ist sie hoch und Du zahlt weniger Prämie, aber musst bei Krankheit die Reserve auf dem Konto haben. Ich habe sie bewusst auf CHF 2500.00, aber wenn ich jetzt ernsthaft krank werden würde, würde ich sei einfach per 01.01.2017 auf die kleinste Franchise runtersetzen lassen. Die Krankentaggeldversicherung, falls eine durch den Arbeitgeber abgeschlossen wurde, zahlt für 720 Tage die versicherten Leistungen an den Arbeitgeber oder bei Kündigung direkt an die versicherte Person und danach sollte auch die IV mit den Abklärungen so weit sein und es wird rückwirkend ein Jahr nach Eintritt der Erwerbsunfähigkeit eine Rente gesprochen. Dann kommen noch die BVG-Renten dazu. Aber von den Renten her ist es besser, infolge Unfall invalid zu werden, da aus dem UVG auch noch Rentenleistungen dazukommen. Auch muss man bei einem Unfall keinen Selbstbehalt und Franchiseabzug übernehmen, es werden alle Heilungskosten vom UVG-Versicherer direkt übernommen.

Wir haben keine zusätzliche Todesfallrisiko-Versicherung abgeschlossen. Wir geben das gesparte Geld lieber für Ferien aus. Obwohl wir als im Konkubinat lebende Teilzeitverdiener mit Eigenheim schlechter gestellt sind als ihr. Wir bekämen beide bei Ableben des anderen keine Witwen- bzw. Witwerrente aus der AHV. Aber was soll ich mit dem Worst Case rechnen, ... ehrlich gesagt, weiss ich nicht, ob ich ohne meinen Partner überhaupt noch in einem Haus mit dem ganzen Umschwung, der auch gepflegt werden muss, leben möchte. Auch müsste ich das Arbeitspensum wohl erhöhen, da mir die Bank mit meinem jetzigen Einkommen wohl keine Hypothek mehr geben würde. Der Todesfall des Partner lässt sich nicht vor der Bank verschweigen und alle Verträge müssten angepasst werden. Aber die Chance, dass mein Partner in den nächsten 10 Jahren stirbt ist nicht überwiegend wahrscheinlich. Wenn er bereits 70 Jahre alt wäre, würde es anders aussehen. Ich richte meine Gedanken lieber auf Positives, als ich mich von einem Versicherungsberater, der zum grossen Teil von den Provisionen lebt, etwas aufreden lasse. Für das arbeite ich schon zu lange in der Versicherungsbranche (nicht im Verkauf) und habe schon zu viele Doppel- und Überversicherungen gesehen. Es reicht, wenn man sich einmal für Privat Unfall versichert (es braucht nicht einen Unfalleinschluss bei der Krankenkasse für Privat, eine Zusatzversicherung nach VVG vom Arbeitgeber für Privat, eine private Einzelunfallversicherung für Privat nach VVG). Wenn die Person einen Unfall hat, kann sie bereits Privat in einem Spital liegen, wenn sie z.B. "nur" über den Arbeitgeber über eine UVGZ-Versicherung gedeckt ist.
Meitli 12/05
Bueb 06/07

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maop
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Re: Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von maop »

@frozen joghurt: Naja, zum Glück ists heute regnerisch.

@sonrie: Wir müssen nicht mehr amortisieren. danke für deinen Input habe grad noch mit der Bank telefoniert.

@schwups: Schon klar mit der Franchise, allerdings habe ich eher an zusätzliche nicht versicherte Kosten gedacht. Da gibt es ja dann doch immer mal wieder was, was nicht gedeckt ist, oder nicht?
Ich bin grad am Rechnen und ich denke, ich spreche mich auch gegen eine Todesfallversicherung aus. So makaber es tönt, wenn einer stirbt, dann fallen ja doch auch viele Kosten weg. Dieser Betrag kann bei uns in etwa die Lücke auffüllen.
Allerdings: Muss dann den Kindern in diesem Fall ein Erbe auszahlen?

Krankheit
Im Falle einer schlimmen Krankheit, bei der keine Kinderbetreuung durch den kranken Partner mehr übernommen werden kann entstehen ja extreme Mehrkosten für die Kinderbetreuung und dann kommt bei uns noch eine (zwar kleine) Deckungslücke dazu. Da wir jährlich eine Batzen zur Seite legen können, würde das wohl grad so ein Nullsummenspiel ergeben. Eigentlich müsste ich mich gegen eine solche Versicherung aussprechen.

Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt: Wenn so etwas passiert, kann man ja kaum so weiterleben wie bisher. Man braucht doch dann sicher Entlastung. Und wenn einer plötzlich alles tragen muss, Kleinkinder alleine betreuen, arbeiten, zusätzlich eine kranken Partner unterstützen, und alle auch emotional auffangen, dann ist man doch sicher gottenfroh um stabile Finanzen. Diesen Aspekt finde ich noch wichtig. Der lässt mich noch zögern und ich muss noch mal mit meinem Mann diskutieren.

Haus:
Im Krankheitsfall interessiert sich die Bank nicht für eine neue Tragbarkeitsberechnung oder? Ich meine, solange die Hypothek bezahlt wird, fragen die ja nicht nach oder? Erst beim Abschluss einer neuen Hypothek wäre das dann ein Thema, seh ich das richtig? (Unsere läuft zehn Jahre)

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Schwups
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Re: Lohnausfall-/ Todesfallversicherung

Beitrag von Schwups »

Maop
Wenn mein Partner stirbt, geht sein ganzes Vermögen und somit auch die Hälfte vom Haus an die Kinder (bei Verheirateten geht auch ein Teil an den Ehepartner). Als Mutter verwalte ich das Kindsvermögen bis zur Volljährigkeit. Wenn die Kinder volljährig sind, können sie verlangen, dass ich ihnen das Erbe ausbezahle, d.h. ich müsste wohl das Haus verkaufen, um genug liquid zu sein. Einen Krankheitsfall musst Du der Bank nicht melden. Ich kenne ein Paar, dass sich getrennt hat, der Mann wohnt nicht mehr im Haus. Aber für die Bank wohnt er noch dort und die Hypothek lautet auf ihn und die Frau. Bei einer Scheidung werden die Säule 3a-Guthaben, Pensionskasse, etc. aufgeteilt und dann kann es sein, dass sie Bank sagt, dass sie der Frau mit dem kleinen Einkommen (inkl. der Unterhaltzahlungen vom Ex) keine Hypothek mehr gewähren. Es bleibt dann nur der Hausverkauf übrig. Sobald die Kinder eingeschult sind, entstehen nicht mehr extreme Mehrkosten, wenn eine Betreuungsperson wegfällt. Der Mittagstisch der Schule kostet bei uns nur CHF 14.00. Es kommt auch auf die Krankheit vom Partner drauf an. Es sind nicht alle krankgeschriebenen bettlägerig und brauchen viel Pflege. Oft kann ein arbeitsunfähiger Vater, der auf einem viel zu Hause ist, die Familie unterstützen. Auch mit gebrochenem Arm kann man einkaufen gehen, mit den Kinder spazieren gehen.

Wenn man krank ist, muss man schauen, dass man nur Medikamenten verordnet bekommt, welche auf der Spezialitätenliste sind und somit von der Krankenkasse übernommen werden. Aus dem KVG werden keine homöopathisches Arzneimittel, etc. übernommen. Wenn man denkt, dass man im Krankheitsfall empfänglich für diese Mitteli und auch die alternativen Behandlungsmethoden ist, dann muss man bei der Krankenkasse noch die Zusatzversicherungen nach VVG für z.B. Komplementärmedizin, Nichtkassenpflichtigen Medikamente, etc. abschliessen, natürlich im gesunden Zustand.
Meitli 12/05
Bueb 06/07

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