Lebenslauf, Kind ja/nein?

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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Ups...
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Ups... »

@Frozen Yoghurt

die welt ist halt noch nicht so weit.
Und es ist nun mal so - bei 95% der Familien arbeitet Papi mehr als Mami und Papi schaut nicht auf die kranken Kindern sondern Mami...

Eine einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung ergibt: Mamis Fragen - Papis nicht.

Ist doch nicht schlimm... finde ich jedenfalls!

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Schwups
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Schwups »

LioMami
Ich habe mich, als Nr. 2 noch nicht mal jährig war, auf eine neue Stellen beworben. Die Kinder habe ich mit X Jg. 2005, Z Jg. 2007 angegeben.

Beim Vorstellungsgespräch für das 60%-Pensum bei meinem jetzigen Arbeitgeber habe ich mitgeteilt, dass die Kinder je ein Tag durch Grossmutter mutterseits, Grosseltern vaterseits und den Vater betreut werden. Wenn die Kinder krank sind, können sie auch durch problemlos durch diese Personen betreut werden.

Ups

In der Zwischenzeit bin ich schon über 7 1/2 Jahren bei meinem Arbeitgeber und habe insgesamt 2 Tage infolge Kind krank gefehlt (1 Tag Wilde Blatter, 1 Tage Operation infolge Oberarmbruch von Kind Nr. 1). Alle Arzt- und Zahnarzttermine der Kinder lege ich auf meine zwei freien Tage und es gibt ja auch noch ein Vater, der nur 80% arbeitet. GG hat übrigens bei seinem Bewerbungsgespräch kurz nach der Geburt von Nr. 2 klar gesagt, dass er nur für ein 80%-Pensum zur Verfügung steht, da er einen Tag für die Kinderbetreuung zuständig ist. Er hat auch bereits 3 x seinen Papi-Wochentag gewechselt, damit es mit meinen Arbeitstagen, dem Stundenplan der Kinder und deren Hausaufgaben, etc. passend ist.
Meitli 12/05
Bueb 06/07

millou
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von millou »

Und bei uns bleibt der 100 Prozent arbeitende Papi daheim wenn ein Kind krank ist und ich geh arbeiten.

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Nette
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Nette »

Es gibt aber Mütter, die am Bewerbungsschreiben noch nicht wissen, wie die Kinderbetreuung aussehen würde.
Nette
Stolzes Mami vo zwei liebe Luusbuebe ;-)

Marissa
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Marissa »

@all: mein Mann hat in seinem Lebenslauf auch angegeben dass er zwei Kinder hat. Ist das nicht normal?

Wenn die Kids krank sind bleibt er auch mal zuhause.

Lg
Marissa

Lunida
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Lunida »

@Marissa
Doch, ist es. 90% der CV's, die ich sehe bzw. gesehen habe, hatten die "Standardangaben" drin:

Name, Vorname
Adresse
Telefon
Mail
Nationalität (oder bei CH-Bürgern "Heimatort")
Zivilstand
Kinder

... und dann "berufliche Erfahrungen", "Ausbildungen/Weiterbildungen", etc.

Und wie gesagt: Ich würde diese Angaben auch jedem empfehlen. Aber schlussendlich muss es natürlich jeder selber wissen.

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Moreen
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Moreen »

Also ich finde auch: je transparenter und vollständiger das CV ist, um so besser - und da gehören für mich die Kinder definitiv mit hinein. Wichtig ist, dass die Betreuung schon vorher organisiert wird bzw. entsprechende Vorabklärungen getroffen werden (KiTa, Tagesmutter...). Es ist gut möglich, dass der (zukünftige) Arbeitgeber fragen wird, wie die Kinderbetreuung geregelt sei. An meinem neuen Wohnort gibt es Gottseidank sensationelle Tagesstrukturen. Dort habe ich bereits im Vorfeld abgeklärt, ob es - sollte ich einen Job finden - noch freie Plätze hätte.

In meinem Lebenslauf habe ich sowohl meine Kinder (inklusive deren Alter) als auch meinen Zivilstand (getrennt) aufgeführt. Trotz dieser zwei "ungünstigen" Faktoren wurde ich innerhalb kurzer Zeit gleich zweimal zu Vorstellungsgesprächen eingeladen und habe jetzt einen lässigen Teilzeit-Job bekommen.
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

Lunida
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Lunida »

Gerade auf "kleinprozentige" (bis 60%) Jobs bewerben sich ja eigentlich nur Mütter darauf (80% sind öfters auch mal kinderlose Frauen/Männer). Von daher ist es sicher kein Problem, bei solchen Jobs Kinder anzugeben. Und ich würde auch sie auch mit Geburtsjahr (z.B. "2 Kinder (geb. 2005 und 2007)" und dem Satz "Betreuung gewährleistet" angeben (obwohl ich persönlich letzteres auch voraussetze, wenn sich jemand bewirbt).

Die Schwierigkeit ist heutzutage höchstens noch, wenn man sehr kleine Kinder hat (< 2/3jährig) und/oder nur 1 Kind - da ist wie gesagt bei vielen AG's die (nicht ganz unbegründete :wink: ) Befürchtung gross, dass innerhalb der nächsten 12 Monate ein weiteres Kind folgt. Und aus AG-Sicht ist es halt sicher interessanter, jemanden einzustellen, der dann sicher 2-3 Jahre bleiben kann, als jemand, der nach ein paar Monaten wegen einer Schwangerschaft schon wieder für 4-6 Monate ausfällt. Von daher hat es jemand, der 1-2 5/6jährige (oder älter) Kinder hat im Grundsatz sicher einfacher, als jemand der mit einem 10monatigen Baby auf Stellensuche geht. Das ist schon so.

Diese Schwierigkeit habe ich auch gemerkt, bis mein Sohn ca. 2-3jährig war. Ich war jedoch in der Situation, dass mir damals klar war, dass meine Familienplanung abgeschlossen war und das habe ich im Bewerbungsbrief mit einem kurzen Satz auch ganz klar kommuniziert - und habe mir damit die Stellensuche sicher vereinfacht. Wenn man in einer anderen Situation ist (Familienplanung noch nicht abgeschlossen), soll man sicher nicht lügen (man muss sich ja gar nicht dazu äussern!), aber eben: Dann halt einrechnen, dass unter Umständen die Stellensuche vielleicht etwas länger dauert. Trotz allem bin ich halt ein kompromissloser Fan von "ehrlich währt am längsten" und bin nicht zuletzt auch in der Rekrutierung ein grosser Fan von beidseitiger und grösstmöglicher Transparenz. Alles andere bringt maximal kurzfristig etwas - ich bin jedoch ein Mensch, der gerne auch mittel- und je nachdem sogar längerfristig denkt :wink: .

Von daher wie gesagt: Bei mir sind in der Rekrutierung die CV's, die diese "Standardangaben" nicht drin hatten (wobei ich solche in den letzten 10 Jahren wirklich an max. 2 Händen abzählen kann) in der Vorselektion schon rausgefallen - denn für mich ist es schon wichtig zu wissen, warum eine Frau z.B. nur 50-60% sucht (kann ja auch sein, dass sie kinderlos ist, aber gesundheitliche Probleme hat oder noch einen Zweitjob - auch eine nicht ganz unwichtige Info für den AG). Und eben: Es gibt einfach Vorgesetzte, die aus irgendwelchen Gründen keine Mütter wollen (oder keine Mütter mit ganz kleinen Kindern). Ob das "richtig" oder "falsch" oder "fair" ist, darüber kann man diskutieren - ja! Aber wenn ich einen Vorgesetzten habe, der halt "old-fashioned" ist und überzeugt davon, dass eine Mutter mit 2 kleinen Kindern nicht mehr als 60% arbeiten kann (oder sollte :wink: ) und es bewirbt sich bei mir eine auf einen 100%-Job, die eben 2 kleine Kinder hat (weil sie das wirklich auch packt, Betreuung klappt, etc.), dann nützt es doch nichts: Wenn der Vorgesetzte nicht will, dann will er nicht - und es gibt halt so "sture Böcke" :wink: . Von daher ist diese Info für mich in der Rekrutierung halt schon schon wichtig. Je mehr ich über diese Person innert 2-3 Minuten weiss, je eher kann ich beurteilen, ob sie für den Job passt - und so leid es mir tut: Für einen Job sind absolut nicht nur die "hard factors" wie Ausbildung und Berufserfahrung wichtig, sondern durchaus auch andere Faktoren: Wie alt ist die Person und welches Geschlecht hat sie (Teamkonstellation... wenn ich z.B. ein Team mit 6 Frauen und einem Mann habe, suche ich evtl. vorzugsweise einen Mann, um den "Hühnerstall" etwas aufzulockern :wink: ... oder wenn es ein Team ist, wo das Durchschnittsalter 27 Jahre ist, ist jemand, der schon 54 Jahre alt ist und bisher eher in Teams mit Gleichaltrigen gearbeitet hat, auch nicht ideal... etc)... wie ist ihre private Situation (wie gesagt: Wenn ich ein 5er-Team habe, wo es schon 3 Teilzeit-Frauen mit Babies drin hat, braucht es vielleicht nicht noch eine 4. Frau mit Baby, sondern dann ist vielleicht einfach eine Person besser, die schon ältere Kinder hat).. usw.

Oder umgekehrt: Manchmal kann die Tatsache, dass man noch sehr kleine Kinder hat, auch ein Vorteil sein . Ich habe z.B. mal eine Mitarbeiterin für ein Team gesucht, in dem es 2 Vollzeit-Leute hatte (kinderlos) und 3 Teilzeit-Frauen mit Schulkindern. Das war während der Schulferien immer ein bisschen ein "Kampf" - weil halt alle 3 Teilzeit-Frauen natürlich in den Schulferien Ferien beziehen wollte und es nicht immer einfach war, da aneinander vorbei zu kommen (es ging einfach nicht, dass alle 3 gleichzeitig Ferien nehmen). Von daher: Als wir für dieses Team eine zusätzliche Person gesucht haben, haben wir ganz klar eine Person mit noch kleineren Kindern gesucht, wo wir wussten, dass die nächsten 3 Jahre die Schulferien noch kein Thema sein würden. Von daher kann es je nachdem auch ein Vorteil sein, wenn man die kleineren Kinder offen im CV kommuniziert :wink: .

Von daher verneine ich die Aussage, dass der AG nur Ausbildung und berufliche Erfahrungen wissen muss. Eine Person kann top in ihrem Job sein - aber wenn es (aus irgendwelchen Gründen) innerhalb des Teams oder mit dem Chef nicht klappt, nützt alles nichts. Und es gibt heutzutage mehr Arbeitsverhältnisse, die aufgrund zwischenmenschlicher Probleme abgebrochen werden, als solche, die wegen der Arbeit beendet werden müssen. Ist einfach so. Und von daher zählen für mich bei der Auswahl einer neuer Mitarbeitern bzw. eines neuen Mitarbeiters durchaus andere Faktoren genau so - und eben nicht nur Ausbildungen und berufliche Erfahrungen.

Und - last but not least: Ich bin da nicht brutal tiefenpsychologisch unterwegs :lol: , trotzdem sagt der CV für mich doch auch ein bisschen etwas über die Person dahinter aus. Eine Person, die sich bereits im CV mit 2-3 Kindern, kleinerem Kind oder einer AE-Situation ganz klar "outet", hat für mich auch ein gewisses Selbstbewusstsein ( im Stil von "Hallo lieber AG - meine private Situation ist vielleicht nicht immer ganz einfach, trotzdem bewerbe ich mich auf diesen Job, weil ich weiss, dass ich ihn packe") und empfinde ich als transparent, ehrlich und offen - während Personen, die halt nur sehr rudimentäre CV's haben (die wirklich nur grad Namen, Geburtsdatum und berufliche/schulische Erfahrungen enthalten), bei mir als eher "kompliziert" reinkommen ("Hallo lieber AG - ich bewerbe mich bei Dir, meine private Situation geht aber niemanden etwas an, da bin ich stur!"). Wie gesagt: Es kann ja auch sein, dass sich eine Person wegen Weiterbildung oder Krankheit nur auf einen Teilzeit-Job bewirbt. Von daher ist die Info, ob jemand Kinder hat (was ja meistens eine Erklärung ist, warum jemand nur teilzeit arbeiten möchte) halt schon nicht unwichtig. Und eben: Ich finde halt, dass man einfach zur Situation, in der man drin steht, stehen sollte - ich zumindest bin stolz auf mein Kind und stehe dazu... auch im Lebenslauf! :wink: Und wenn ein AG ein Problem damit hat, ist es mir lieber, dass ich grad in der Vorselektion raus falle, als dass ich dann mit so einem noch Zeit in ein Gespräch investieren muss, weil ich das Kind nicht von Anfang an klar deklariert habe. Für mich muss ein AG hinter mir als Mitarbeiterin stehen - mit allem, was ich mitbringe (berufliche und schulische Erfahrungen - aber auch mit meinen Pflichten als Mutter).

orion11
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von orion11 »

@Lundia

Wieder mal sehr gut gesagt, unterschreibe jedes Wort :wink:

Drag-Ulj
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Drag-Ulj »

sonrie hat geschrieben:@Lunida: danke, dass ich nichts tun muss was irgendwo steht ist mir durchaus bewusst, meine Frage war ernst gemeint und zwar ganz einfach: "warum sollte man die nationalität angeben".
Mich würds wirklich interessieren unter welchen Umständen eine Nationalität wichtig sein kann bzw. ob die Angabe der Nationalität dann zwingend auch die Angabe der Art der Niederlassungsbewilligung mit sich bringt.
Ein Argument kann ich dir nennen... es gibt Nationalitäten bzw. Menschen, die einen Pass bzw. ein Reisedokument haben, das nicht sooo gerne gesehen wird in der Welt, bzw. Mann/Frau für manche Länder ein Visum braucht. Ist die Arbeit mit Auslandsreisen verbunden, macht es Sinn, dass der AG weiss, ob diese Person auch spontan verreisen kann oder zuerst ein administratives Marathon laufen muss, bevor sie das Land verlassen kann.
Bei meinem Mann war das so, bis er dann endlich eingebürgert wurde... war für alle viel einfacher.

Oder dann hängt die Aufenthaltsbewilligung mit der Nationalität zusammen... es gibt ja diverse Gründe, warum diese vom Migrationsamt z.B. nicht verlängert würde... ich will als AG schon wissen, ob mein/e MA diesem Risiko ausgesetzt wird, oder nicht.

Das wären also rein praktische Gründe. Bei meinem Namen wäre es doch mal spannend zu wissen, wie HR-Leute auf meine Bewerbung ohne Angabe von Nationalität reagieren würden. Herausfinden kann îch das wohl nicht.

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Enzian
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Enzian »

@Nationalität
Spielt für mich als Arbeitgeber schon eine Rolle. Je nach Aufenthaltsbewilligung werden Ausländer ja Quellenbesteuert und das muss man spätestens vor dem 1. Lohn wissen. Je nach Kanton muss man sich da auch noch anmelden, um das überhaupt korrekt zu melden.
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von sonrie »

Logisch spielt die nationalitaet eine rolle - aber was visa oder lohnzahlungen angeht reicht die info auch noch im persönlichen gespraech. Aber ich sehe schon, es kommt schlussendlich auf den an der den CV liest. Hat man die "falsche" nationalitaet fliegt man raus, gibt man keine an, kann man auch rausfliegen, alleine schon mit auslaendischem namen könnte es kritisch sein....


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Enzian
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Enzian »

Da hast du natürlich recht sonrie :? Kommt effektiv auf den Leser an, und wie der gegenüber Müttern, Ausländern oder was auch immer eingestellt ist...
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Drag-Ulj »

sonrie
klar kann das so sein, muss aber nicht. Ich kenne eine Frau aus Ghana, die einen internationalen Vornamen & einer Schweizer Nachnamen hat... sie wurde auch öfters eingeladen, als sie anfing, das Foto wegzulassen.

Ganz ehrlich... wenn die Person die das liest keine Mütter/Ausländer/Frauen oder was weiss ich was will... dann will ich mir auch nicht die Mühe machen zu einem Gespräch eingeladen zu werden um genau das dort herauszufinden. Mein Frau- & Ausländersein könnte ich zwar beim besten Willen nicht verstecken :D

Deine Frage, WARUM dies ein Muss-Kriterium ist, ist hiermit natürlich nicht beantwortet... ist mir klar.

Christa
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Christa »

@lundia
Frag mich jetzt grad könnt ihr dann nicht gerade im Inserat schon schreiben das z.b eine
die kleinere Kinder hat oder nicht in den Schulferien Ferien hat bevorzugt wird.
Finde es schade wenn zum vornherein klar ist das solche aussortiert werden,das sich dann diese
ja auch die Zeit nehmen sich zu bewerben und auch den Gedanken machen sich bei eurer
Firma ja auch zu arbeiten und damit auseinander zu setzen.So wie du schreibst habt ihr
ja immer viele Bewerbungen und da ist es ja dann nicht das Problem das sich zu wenig
auf eine Stelle bewerben könnten, wie bei andere Berufen wo es eher Mangel an Bewerbungen
gibt und da eher dann halt doch jemand auch eine Chance hat obwohl es nicht ganz Ideal ist.

Shiva
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Shiva »

@Nationalität
Das spielt schon sehr oft eine Rolle. Gerade in vielen handwerklichen Firmen findet man heute viele Ausländer und es gibt halt schon einige Nationen die mit anderen nicht so viel am Hut haben. Da kann es zu Spannungen unter den Mitarbeitern kommen z.B. Ich kenne Firmen mit speziellen Teams mit Personen von ein und derselben Nation um solche Spannungen zu vermeiden. Oder Sicherheitsfirmen die jemanden mit z.B. "ic" einstellen; diese Mitarbeiter haben es automatisch schwieriger bei den Kunden (einer unserer ehemaligen Sicherheitsbeauftragten hat sogar den Schweizer Namen seiner Frau angenommen, weil die Kunden oft Probleme mit ihm hatten wegen seines Namens). Ist tragisch und schade, aber die Welt ist nicht perfekt.

@Kinder angeben
Ich habe immer meinen Sohn im CV angegeben und habe auch sehr viele Bewerbungen von Männern gesehen, die die Kinder im CV drin hatten. Das hat mich noch nie gehindert eine Stelle nicht zu bekommen. Ich habe eine Betreuung und das auch so mitgeteilt bei den Vorstellungsgesprächen und dann war das Thema vom Tisch. Ich gebe allerdings zu, dass es wesentlich angenehmer zum Arbeiten ist, wenn ein Chef auch Kinder hat. Die sind immer sehr viel verständnisvoller als kinderlose Chefs. Ich meine, wenn die Schule anruft und mitteilt, dass dein Kind am Kopf blutet, dann will ich keine Diskussion mit dem Chef führen, ob ich jetzt gehe oder nicht. Dann gehe ich einfach und erwarte das er das versteht (leider hatte ich auch schon einen Chef, der fand ich soll zuerst meinen Mann anrufen, der sei schliesslich selbstständig und solle gehen, da habe ich allerdings nicht lange gearbeitet).

Lunida
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Lunida »

@Christa
Nein, wir haben im Inserat bewusst nicht dermassen stark eingeschränkt - weil solche Sachen (eher jüngere Kinder wegen Schulferien, etc.) in erster Linie Wunschkonzert waren. Wenn die Bewerberinnen mit jüngeren Kindern nicht die Erfahrungen/Kenntnisse hatten, die wir uns vorstellten, aber umgekehrt eine Bewerberin mit älteren Kindern dabei war, die ansonsten perfekt war, war die für uns auch nicht ausgeschlossen. Von daher: Es waren halt solche Kriterien, die je nach Auswahl und Anzahl und Qualität der Bewerbungen eine Rolle spielten - aber nicht von vornherein Ausschluss-Kriterien waren. Solche Geschichten spielt bei praktisch gleichwertigen Kandidaten eine Rolle - wenn man 2-3 Kandidaten hatte, die eigentlich alle dieselben Voraussetzungen mitbrachten, alle gut waren, d.h. wir praktisch Qual der Wahl hatten. Dann hat in einem solchen Fall dann halt je nachdem die "gewonnen", die dann eben noch Kinder in nicht-schulpflichtigem Alter hatte. Aber eben: Wäre die Konkurrenz nicht da gewesen, hätten wir auch eine mit schulpflichtigen Kindern gewählt. Solche Geschichten hängen meistens von der Konkurrenz ab.

Abgesehen davon - glaub mir: Ausschluss- oder Wunschkriterien in Inseraten werden meistens grosszügig überlesen :wink: . Wir haben zig Mal "Idealalter 25-40 Jahre" geschrieben und mind. 1/3 der Bewerbungen waren 45jährige und älter :wink: . Oder: Wir haben explizit eine 100%-Stelle ausgeschrieben und es bewarben sich zig Frauen darauf, die nur 60 oder 80% arbeiten wollten :wink: . Oder wir haben eine HR-Assistentin gesucht und explizit geschrieben: "HR-Erfahrung und gute SAP-Kenntnisse zwingend" und 100 von 200 Bewerbungen waren von Quereinsteigern, die noch nie im Leben im HR gearbeitet haben, noch nie mit SAP gearbeitet haben und im allerbesten Fall nur grad die theoretische Weiterbildung zur HR-Assi (die ohne praktische Erfahrung 3x gar nicht zählt) gemacht haben (wenn überhaupt). Von daher bringt sowas in den Inseraten gar nicht so viel. Aber klar: Ganz zwingende Kritierien (die wirklich subito zur Absage führten, wenn nicht vorhanden - z.B. sehr gute Englischkenntnisse oder SAP-Erfahrungen, etc.) waren bei uns in den Inseraten immer drin.... aber eben: Wurden auch ganz oft und gerne überlesen :wink: . Von daher hätte der Satz "Bewerberinnen mit noch nicht-schulpflichtigen Kindern werden bevorzugt" auch kaum was gebracht :lol: .

... und: Grad im Bürobereich gibt es heutztage leider fast keine Jobs mehr, wo man einen Mangel an Bewerbungen bekommt - ausser halt sehr spezialisierte Jobs.

Christa
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von Christa »

@lunida
Danke für die Antwort.Ist mir jetzt auch klar so wie du schreibst und es besteht ja doch auch Hoffnung.
Ich hab es eben nur aus Sicht von mir als Bewerber gesehen.Ich arbeite selber in einem Kleinbetrieb
und da ist es nochmals anderst.Was wir viel erleben wir bekommen viele Blindbewerbungen und auf
Berufe die wir gar nicht Anbieten und z.Teil auch sehr aufwändig gestaltete Bewerbungen.
Für uns ist das aber Finanziell nicht drin das wir da jedes dann Beantworten und zurücksenden, werden einfach
eine Zeitlang für eine Abholung auf der Seite behalten.Da wäre ein vorher auch Sinnvoller.

Themeneröffnerin: Musst entschuldigen ich bin von deinem Thema abgekommen,aber die Frage lag mir
eben auf er Zunge.
Ich selber hab die Kinder auch immer beim Bewerben erwähnt gehört ja i dazu und muss mich
ja erklären warum ich beim letzen Arbeitgeber aufgehört habe.

ikki
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von ikki »

@Lunida, darf ich nochmal was nach fragen? Die normalen Angeaben wie Name, NAtionalität, Familienstand... würdest du die an den Anfang setzen? in diesem RAV Bewerbungs-Kurs meinen sie Adresse, Telefon, ... in die Kopfzeile und Familienstand, Kinder, ... ganz ans Ende... Ich bin da noch etwas skeptisch wenn ich deine Kommentare hier so lesen...

Ansonsten bin ich klar der Meinung, Kinder mit rein. :)

+jj+
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Re: Lebenslauf, Kind ja/nein?

Beitrag von +jj+ »

@ikki: ich bin keine hr-fachfrau, aber als firmenmitinhaberin von einem kleinen betrieb ohne hr-abteilung bekomme ich doch einige cv's in die hände und führe auch anstellungsgespräche etc. für mich ganz klar: auf die erste seite gehören die personalien und die standardangaben inkl. geburtstdatum, nationalität, adresse, anzahl kinder etc. dann kommt die ausbildung. danach die jetztige und bisherige stellen. ehrlich gesagt schaue ich bei den meisten bewerbungen gar nicht weiter als auf die erste seite.

übrigens, was ich ganz wichtig finde: es darf keine fehler haben. hat es im begleitemail fehler, ist es für mich ein absolutes no-go!

kinder würde ich unbedingt reinnehmen. ich frage übrigens auch bei männern, wie die kinderbetreuung geregelt ist (gehe schon davon aus, dass es ist, möchte aber doch wissen, ob die frau zu hause ist oder sie in der krippe sind etc. es geht auch nicht nur um das "wie", sondern auch wie die frage beantwortet wird). nationalität gehört für mich auch dazu, vor allem auch wegen sprache, reisen, aufenthaltsbewilligung und einfach gesamtbild.

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