Dr. Karg Gedichte / Teil 2

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Hans Hartmut Karg
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Alles Leben will leben

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Alles Leben will leben

©Hans Hartmut Karg
2015

Der Regenwurm entflieht dem Regen,
Wo der zu strömend niederprasselt.
Und auch dort will das Leben leben,
Wenn es in Kellerräumen asselt.

Selbst wo die Dunkelheit zu Hause,
Da lebt der Grottenolm im Karst,
Der lange in der Nahrungspause,
Bei dem Du kurz zu Gaste warst.

Da gibt es Leben in den Nischen,
Verborgen, still und lebenssatt.
Sehr bunt trägt manches Wesen Rüschen
Im tiefen Meer, da ist nichts matt.

Denn alles Leben will sich zeigen,
Braucht aufmerksame Lebensfreude,
Bereichert so den Erdenreigen
Und lebt sein Morgen schon im Heute.

Das Leben sieht sich in der Sonne,
Selbst wenn die Zeit es doch besiegt.
Solange lebend es in Wonne,
Treibt jene Lust, die schwerer wiegt.

So lass das Leben überleben,
Denn woher nimmst Du denn das Recht,
Ihm nur begrenzte Zeit zu geben
Als Esser und als Magenknecht?

*

Hans Hartmut Karg
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D'r Lausbua

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


D'r Lausbua

©Hans Hartmut Karg
2015

G'schbässeg isch'r, dear Lausbua,
Emmer hodr was zoam Spenna,
Fiard se auf, wia a tolla Kua,
Dia miar von d'r Tollwuad kenna.

Wenn Du „hia“ sagsch, sagdr „hod“,
Fiard d'Leid an dr Nas rom,
Dreibt zoar Weißgluad mit seim Spodd,
Machd dia grad Leid alle gromm.

Seine Eldra send verzweifld,
Froga, was dear Bua ka weara.
Ear verdräd dia ganza Weld,
Dass d'Leid miasa sich beschwäara.

Weil's ned wissa, was zo doa,
Frogad se an alda Läarer,
Dear mit eam als Keed zo doa
Ond eam do sei Lernvermeerer.

„Iar wissad ned, was ear ka wäara?“
Sagd eane dann dear guade Ma,
„Däar muas oiner Bardei a'ghäara,
Weil er so g'schbässeg reda ka.

Schiaggad ean doch end Bolidig,
Do ischr guad aufg'hoba.
Dofiar hod äar sei Waffelg'schigg
Ond kommd ganz weid nach oba.“

*

Hans Hartmut Karg
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Bewahrung der Schöpfung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Bewahrung der Schöpfung

©Hans Hartmut Karg
2015

Wasser nehm' ich aus der Leitung,
Gießwasser aus der Zisterne,
Schaue in die Werbezeitung,
Habe Nahprodukte gerne.

Esse selbst gebackenes Brot,
Mahle regionale Körner,
Halte mein Gewicht im Lot,
Esse nichts, was Augen, Hörner.

Grille nur mit Strom vom Dach
Die Gemüse – Zwiebel, Knoblauch.
Koche Nudeln mit Gemach:
Mit der Sonne – ohne Rauch!

Fahre mit Elektrorad,
Dusche mit dem Sonnenwasser,
Nehme seltener ein Bad,
Schütze Welt mit jeder Faser.

Schöpfung will auch ich erhalten,
Brauche jetzt kein Holz und Gas.
Lasst uns doch nachhaltig walten:
Gießt und düngt n i c h t euer Gras!

Umkehrzähler helfen mir,
Strom direkt vom Dach zu nehmen.
Deshalb helfen wir auch hier
CO2 -Drachen zu zähmen.

*

Hans Hartmut Karg
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Mietnomadentorheit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mietnomadentorheit

©Hans Hartmut Karg
2015

Es wollte eine schlimme Alte
Aufs Kreuz gute Vermieter legen.
Das Rcht immer für sie nur walte,
Nur für sie gab es Rechtesegen.

Doch als Nomadin nicht begriffen
Lebt' sie die Welt nomadisch aus,
Versucht den Rechtsstaat zu umschiffen
Und geht nicht aus der Wohnung 'raus.

Sie kritisiert alle Vermieter,
Sagt, dass man sie nur reingelegt.
Sie ist und bleibt der Schlammgebieter,
Weil sie Vermieter stets aufregt.

Und diese Torheit ist erst Schande,
Weil hier die Dummheit Nutzen tötet.
Das Destruktive schmiedet Bande,
Damit das Netzwerk zugenötet.

Denn diese Torheit ist kein Segen,
Weil der Vermieter weiß nun mehr:
Er wird nie mehr die Wohnung geben
An Einzelne, dem Altenheer.

Denn wer so schlimm Vermieter schädigt,
Der muss mit Konsequenzen rechnen,
Weil er sich immerzu entledigt
Von Pflichten, die doch anzurechnen.

So fördern Mietnomaden Geist,
Mit dem Vermieter trefflich reisen.
Wer nicht das Rechtsgebaren preist,
Dem wird Zwangsräumung Wege weisen.

*

Hans Hartmut Karg
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Rokokofestspiele

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Rokokofestspiele

©Hans Hartmut Karg
2015

Beseelt von blauer Himmelsnacht
Gerät die Welt ins laute Tanzen,
Genießt das Feuerwerk mit Macht,
Zaubern mit höchsten Hofschranzen.

Musik ertönt und Tanz bewegt,
Was tags noch ohne Freude.
Wenn Abend Dämmerstreifen legt
Zum Klatschen viele Leute.

So wird Romantik dort lebendig,
Wo Rokoko den Mozart streift
Und bei Touristen, immer wendig,
Der Wille zur Teilnahme reift.

Dem Abend seine Feierlaune,
Der Liebelei ihr Frohgeschäft,
Im Hintergrund Wassergeraune,
Noch lange nicht die Seele schläft.

*
Zuletzt geändert von Hans Hartmut Karg am Mo 20. Jul 2015, 08:19, insgesamt 1-mal geändert.

Hans Hartmut Karg
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Wandlung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wandlung

©Hans Hartmut Karg
2015

An den schönen Abenden
das Träumen wieder zu lernen,
sich nicht zu kasteien,
üppiger essen und trinken
als damals,
als die Welt sich noch jüngte.

Nun, da alles älter geworden ist
und doch die jungen Ehrgeizlinge
das alte Europa nach und nach erobern,
wird uns nicht mehr viel bleiben
von unseren Träumen,
die so jugendwärts begannen.

Einst begann mit des Autoren Tod
die Geburt des Lesers –
und n u r seine Geburt!
Heute sind wir abgeklärter:
Mit den Autoren leben und sterben
auch die geschätzten Leser.

*

Hans Hartmut Karg
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Weil sie

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Weil sie

©Hans Hartmut Karg
2015

Weil sie das Sparen niemals lernten,
Gab es nur noch die armen Leute,
Die sich aus Tatsachen entfernten,
Wo niemand mehr sie noch betreute.

Gib einem Reichen wenig Geld,
Hat er es nach 'nem Jahr verdoppelt.
Was man ihm segnend hingestellt,
Hat er an Leistung längst gekoppelt.

Gib einem Penner reichlich Geld,
Er wird alles sofort verkaufen.
Verführen wird ihn Süchtewelt:
Er wird zum nächsten Tankshop laufen.

Nicht Hunger stillt der arme Mann,
Er legt auch keinen Schein zurück,
Denn Geld halten im Süchtewahn?
Dafür hat er doch keinen Blick!

Wie kann man so den Armen dienen
Und für sie gern auf Rettung sinnen,
Wenn sie sich nur am Tropf bedienen
Und alle Gelder dann verrinnen?

*

Hans Hartmut Karg
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D'Mama coacht!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


D' Mama coacht!

©Hans Hartmut Karg
2015

„Du muaschd schlang bleiba, Bua,
dass di dia Deidsche
wolln a'schaun.
Iss weniger, mei Bua,
bleib ja rechd schlang,
dann hosch dean Dang,
dii mega d`Leid
und du kommsch nei ins Fernsäa.
Denn alle mega di ja scho!
Mach´s, wia i sag,
mach's immer so,
dia wolla doch an schlanga Ma,
an rechda Schwiegerso'!
Gang dovo aus,
du Eiserner,
dia sucha, wolla alle Dii! –
mit und ohne Gwetschn!“

*

Hans Hartmut Karg
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Weltbegreifen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Weltbegreifen

©Hans Hartmut Karg
2015

Wenn nichts mehr hilft in deutschen Landen,
Nichts mehr bei Freunden und Verwandten,
Auch nicht das offene Portemonnaie,
Kaum tröstet König oder Fee,

Müssen Tacheles wir denn reden,
Damit wir kommen aus den Nöten,
Die andere verursacht haben,
Weil sie nicht sehen Wert und Taten

Und auch die Wirtschaft nicht begreifen,
Weil dort nur Konsumenten reifen
Und keineswegs die klugen Köpfe:
So leeren sich denn rasch die Töpfe,

Damit wir endlich eingestehen,
Dass Blindgänger so gar nichts sehen,
Wenn sie auch noch so seelenfroh
Sich klopfen auf Schultern und Po,

Weil Weltbegreifen ohne Liebe
Vermehrt nur Räuber und die Diebe.
Denn unser ganzes Weltenhaus
Sehnt sich doch nach dem Freudenschmaus!

Doch ohne Arbeit gibt’s kein Geld
Und ohne Fleiß wird diese Welt
Zum Armutshaus, zur Anspruchsfalle
Und fällt dem Chaos in die Kralle.

Deshalb, Freunde, so packet an,
Was man gut selber lösen kann:
Hebt Eure Arme, stärkt den Geist,
Damit der Wohlstand nicht verrreist.

*

Hans Hartmut Karg
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Reisewege

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Reisewege

©Hans Hartmut Karg
2015

Wo Millionen sind gegangen,
Sehnsüchte um Schauen ringen,
Wollen wir auch hin gelangen,
Weil wir wohl gern Feuer fingen.

Ganz in Ötzis schöner Welt
Wollen wir zum Gipfel schreiten,
Nehmen Proviant und Zelt,
Um den Horizont zu weiten.

Magisch ziehen Wolkenfahnen
Über längst verwaiste Berge.
Da erst können wir erahnen,
Was den Ahnen Lebensstärke.

Liebe zu den Bergen, Bäumen,
Mehr, als zu den flachen Landen,
Damit wir niemals versäumen:
Sehen, wo sich Flügel spannten.

*

Hans Hartmut Karg
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Der eingebildete Kranke

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der eingebildete Kranke

©Hans Hartmut Karg
2015

Molière hat das richtig gesehen:
Die Kranken mögen leidend gehen.
Wird hypochondrisch unser Denken,
Kann man sich Mitleid immer schenken.

Es kränkeln Kranke ohne Seelen,
Wo sie sich aus dem Hoffen stehlen
Und immerzu als Jammerlappen
Herziehen mit den alten Schlappen.

Sie nerven mit Krankengeschichten
Und kommen mit Schreckensberichten,
Womit sie ihre Mitwelt krallen
Und ohne Warnung überfallen.

Dabei sind ihre Interessen
Nur Eigenspiegelung gewesen,
Denn suchen woll'n sie nur Empfänger
Und klagen lang – und immer länger!

Sie kreisen um den eigenen Leib,
Befindlichkeit wird Zeitvertreib!
Und nur, wenn alle auf der Flucht,
Üben sie manchmal Zungenzucht.

*

Hans Hartmut Karg
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Was für Ärzte!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Was für Ärzte!

©Hans Hartmut Karg
2015

Große Ärzte haben wir doch heute,
Operieren, heilen können sie so viel.
Informieren, offen untersuchen sie die Leute
Und Gesundheit ist und bleibt ihr großes Ziel!

Inzwischen heilen sie schlimme Tumore,
Schonend gar versorgen sie dann die Gewebe.
Chemotherapien machen auch Furore,
Damit der Patient am Ende weiter lebe.

Noch nie waren unsere Ärzte doch so gut,
Dass man auch schwer krank noch leben kann.
So geben sie uns ständig neuen Mut,
Heilen Arme, Kinder, Frauen – und den Mann.

*

Hans Hartmut Karg
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Das waren noch Zeiten!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das waren noch Zeiten!

©Hans Hartmut Karg
2015

Als die Magjaren noch nicht Bajuwaren,
Die Rosen noch keine Mimosen
Und die Vandalen noch in Sandalen
Kein Freundschaftsverhältnis hatten,

Begannen sie langsam in Scharen
Zu essen, oft mit Liebkosen,
Aßen Tiere vom Meer in Schalen
Sahen noch nicht die Blüten von Rosen.

Dann begannen sie wild zu wandern
Von einem Euroende zum andern,
Vermischten ihre Leiden und Lieben
Und folgten nur noch ihren Trieben.

Was waren das doch noch für Zeiten,
Als sie Horizonte konnten weiten,
Als sesshaft sie nicht, Nomaden,
Vermischten sich stetig auf Raten.

Selbst Neues konnten sie schaffen,
Ja, leider auch neue Waffen.
Doch mit wildem Aufbruchsgemische
Kam wieder jugendliche Frische.

Als die Magjaren nun nicht Bajuwaren,
Die Rosen anders als die Mimosen
Und die Vandalen ohne Sandalen
Ein Verhältnis zueinander hatten,

Begannen sie gern und in Scharen
Essend und trinkend zu liebkosen,
Erlösten sich von Wanderqualen
Und ersannen Gemüse und Rosen.

*

Hans Hartmut Karg
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Was für ein Segen!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Was für ein Segen!

©Hans Hartmut Karg
2015

In einem Wunderland zu leben,
In dem man auf Verständnis stößt,
Wo Arbeit, Fleiß und stetes Streben
Noch hilft, dass man Probleme löst.

Nicht andauernd sich Hilfen einzufordern,
Erfinderisch die Klugheit so im Land zu nutzen,
Das eigene Selbst bewusst heraus zu fordern
Die Fenster noch mit eigener Hand zu putzen.

Zu operieren ohne Trinkgeldgabe,
Bestechung zu verfolgen, hart bestrafen,
Erwirtschaften den eigenen Essenstisch
Und nicht nach Bettlerei schielen und gaffen.

Geordnet seine Straßen sauber fegen,
Die Bildung hoch und förderlich erhalten,
Sich nicht in irgendwelche faulen Häute legen
Und frei sein Tagwerk immer zu gestalten.

So haben einen großen Segen wir,
Wodurch wir dann bescheiden reicher werden,
Indem wir stetig werkeln, heute, hier,
Ein Leben aufbauen ohn' Kampfbeschwerden.

*

(Ironiegedicht)

Hans Hartmut Karg
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Erziehungsfragen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Erziehungsfragen

©Hans Hartmut Karg
2015

Dürfen denn Kinder schreien,
Wo immer sie dieses auch wollen?
Dürfen sie mit Normen verweilen,
Die stets vergessen ein Sollen?

Dürfen denn Kinder kränken,
Wenn sie scheinbar voller Frust?
Dürfen sie uns Unflätiges schenken,
Wenn dazu sie teufliche Lust?

Müssen Kinder herumtollen,
Alles anfangen und nichts abschließen?
Dürfen sie sich Einblicke holen,
Zerstören, was Erwachsene genießen?

Müssen Erwachsene kuschen,
Wo Kindermacht etabliert?
Dürfen Kinder alles verpfuschen,
Was den Elternruf ruiniert.

*

Hans Hartmut Karg
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Das Geheimnis der Liebe

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das Geheimnis der Liebe

©Hans Hartmut Karg
2015

Was ist wohl das Geheimnis einer Frau?
Ist es denn die Scheinunterwerfung,
Bei der sie nur als eitler Pfau
Ablegt die eigene Machtverwerfung?

Das Ordinäre hat jetzt Konjunktur
Und fragen muss man schon nach Sinn,
Wo vielfach nur die Geilnatur
Der Liebe einziger Gewinn.

Gibt es denn nur ein Saugen, Blasen,
Nur hüftbrutales Reiten, Wackeln,
Nur wildgewordenes Stöhnerasen –
Und immer nur das scheindevote Dackeln?

Nein, es gibt auch ihr wundersames Wesen,
Mit dem sie lieblich bleibt und ist.
Ja, es ist weich, kann aus den Augen lesen
Und Du wirst Mann, weil Du es selber bist.

Folgt sie frei ihrem Manne auf dem Fuß,
Wird sie ihn immer wieder überraschen:
Er spürt: Sie freut sich auf den nächsten Kuss
Und füllt auf seine Kosten keine Taschen.

Denn nur, wenn sie Geheimnis bleibt
Und niemals ganz entborgen sich entschleiert,
Weil Frau in Deiner Liebe lebt und leibt,
Wird sie es bleiben, die mit Dir auf Dauer feiert.

*

Hans Hartmut Karg
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Resteverwertung

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Resteverwertung

©Hans Hartmut Karg
2015

Werft nichts weg, was essbar ist,
Bewahrt es vor der Müllverderbnis.
Der Helfer, der Du selber bist,
Sättigt den Hunger, stärkt den Biss!

Brötchen in die Müllverbrennung?
Obst, Gemüse zum Container?
Wo der Nächstenliebe Nennung,
Helfen wir dem Armen, Penner!

Gib die Reste zur Verwertung,
Leere vor Urlaub Kühlschränke.
So verhinderst Du Entwertung,
Arme Dein Herz so beschenke!

Wen der Schöpfer reich beglückt,
Dass er Milde schenken kann,
Der wär' doch am End' verrückt,
Beschenkte er nicht Frau und Mann.

Die Kinderlein natürlich auch,
Müssten sie sonst Hunger leiden.
Man braucht etwas für den Bauch –
Schenken wir also mit Freuden!

*

Hans Hartmut Karg
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Plagegeister

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Plagegeister

©Hans Hartmut Karg
2015

Da freue ich mich auf die Abendstille,
Trinke Wein, leg' ab die Lesebrille,
Als am Balkonrand ich entdecke
Ameisen – und 'ne kleine Zecke.

Die Ameisen, sie wandern ihren Gang,
Den sie mit Duftstoffen markiert,
Unter der Tür ins Wohnzimmer hinein,
Hindurch zur Küche, wo der Essensschrein.

Dort holen sie für sich, für Königin und Nest
Was mir gehört – für sie ein wahres Sommerfest!
Versorgen daraus üppig ihre eigene Brut –
Und dieses finden wir nun gar nicht gut!

Also besorgen wir uns rote Döschen,
Auf die schön aufgemalt die Ameisen und Röschen.
Da lassen wir hinein sie fleißig kriechen,
Damit sie dort das Lockmittel auffressen und erriechen.

Das bringen sie dann in den eigenen Bau,
Verfüttern, was wir hingelegt so schlau –
Und nach zwei Tagen endlich dann die Wende:
Die Plage hat vorläufig nun ein erstes Ende!

Hoffen wir, dass endlich wir in Ruhe,
Sie nicht mehr kommen an die Essenstruhe.
Es reichen schon die Schnaken, vielen Fliegen,
Die uns den ganzen Tag piesackend pieken.

*

Hans Hartmut Karg
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Operationsglück

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Operationsglück

©Hans Hartmut Karg
2015

Wer oft so vielmals operiert,
Lokal betäubt und voll dabei,
Der weiß schon, was man da gespürt,
Wer gut, wer fein, wem's einerlei.

Der Patient spürt doch vorab,
Ob ein Arzt gern im Eingriffsraum,
Er stolz trägt seinen Äskulapstab –
Oder den Kranken sieht da kaum.

Kommst Du dabei an gute Leute,
Wird jeder Eingriff ein Spaziergang.
Der Patient wird nicht zur Beute,
Die Arztstimme hat guten Klang.

Da wirst Du gerne operiert,
Man spricht mit Dir und quält Dich nicht,
Entfernt den Tumor, der geniert
Und zeigt ein ernsthaftes Gesicht.

Wer so die Kliniken erlebt,
Der weiß die Dienste auch zu schätzen,
Wo man gezielt nach Heilung strebt
Und Tränen nicht die Augen netzen.

*

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Der Coach

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Der Coach

©Hans Hartmut Karg
2015

Endlich Menschen auszubilden,
Die zu Besserem geschaffen,
Sie bewaffnen mit den Schilden,
Mit vernunftbegabten Waffen!

Ja, man muss die Menschen rüsten,
Stärken ihre Besttalente,
Damit sie sich damit brüsten –
Selbst so manche lahme Ente...

Stärken, wo noch Schwäche ist,
Kritisch manches hinterfragen,
Gründen, wo noch Flachland ist,
An der Welt ja nicht verzagen!

Auch die Rechtslage verstehen,
Paragrafen adaptieren,
In ihnen auch Hilfe sehen,
Fragen – und sich nicht genieren.

Macht sie stark für den Beruf,
Alle Menschen brauchen das!
Denke auch an Deinen Ruf:
Förder', forder' – und gib Gas!

*

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