Asperger Syndrom - Teil 4

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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*carina*
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von *carina* »

@Ausraster: Einen Ausraster, bei dem er agressiv wird, habe ich erst einmal erlebt. Was bei uns eher der Fall ist, dass E. ohne "ersichtlichen" Grund zu weinen anfängt und sich dabei oft in sein Zimmer zurückzieht. Selbst für uns, welche ihn gut kennen, ist nicht immer ersichtlich, wann die Situation kippt. Manchmal kann ich es vorher abfangen, sehr oft nicht.

@IV: Da E. erst mit 6 1/2 diagnostiziert wurde und am unteren Ende des Spektrums steht, haben wir keine IV-Anmeldung gemacht.

@Schule: E. ist erst im Kindergarten. Das ging bis vor kurzem gut, da die Kindergärtnerin den richtigen Draht zu ihm gefunden hat. Seit sie aber krank ist, ist der Kindergarten ein Problem.

@Us: Wir hatten gestern mal wieder eine typische Autistensituation. E. erhielt zum Geburtstag von seinem Gotti eine Musikdose, welche noch ein kleines Fach beinhaltet. Die Idee vom Gotti war, dass es als Schatzkästchen genutzt werden kann, was bei ihren Söhnen sehr gerne genutzt wird. Sie hat das Kästchen auch gefüllt, mit einem Autöli und einer kleinen Dynamotaschenlampe. Das "Schatzkästchen" interessierte ihn nie, nur die Musikdose. Und selbstverständlich darf nichts anderes in diesem Kästchen versorgt werden, ausser das Autöli und die Dynamotaschenlampe.
Gestern nun fand ich ihn mit dieser Musikdose, wie er die Musik laufen liess und selbstvergessen langsam an der Kurbel der Dynamotaschenlampe drehte.
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Sönneli24
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von Sönneli24 »

Hallo Mamis

Darf ich mich zu euch gesellen?
Bei uns ist zwar noch nichts definitives, aber unser Sohn wurde gestern für Abklärungen angemeldet.


Unser Sohn wird 3 Jahre alt. Hat einige Anzeichen auf Autismus.
Hat sehr viele Ausraster aus dem Nichts, keine Ahnung weshalb.
Autos ist seine liebste Beschäftigung. Er spielt zwar nicht damit, sondern macht eine lange Kolonne und schaut sie dann einfach an. Sobald man dann eines aus der reihe nimmt bekommt er einen Wutanfall. Sobald das Auto wieder am richtigen Platz steht ist alles wieder iO.

Auch kennt er seit er 2 Jahre alt ist alle Buchstaben, kann bis 30 Zählen und kennt die Automarken.
Er möchte nur bestimmte Kleidungsstücke anziehen sonst gibt's ein Geschrei.
Mit dem Essen wills auch nicht. Er ernährt sich nur von Brot und Pommes. Sobald man ihm was anderes zum probieren hinstellt geht das Geschrei los bis man es wieder weg nimmt. Probieren geht gar nicht.

Er ist oft in seiner eigenen Welt und zappelt mit den Armen herum. Es ist immer schwierig ihn da wieder raus zu bekommen.
Auch läuft er nicht.

So, das waren mal die wichtigsten Punkte.

Weiss jemand wie so eine Abklärung abläuft?

Liebe Grüsse
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*carina*
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von *carina* »

@Sönneli24: Herzlich Willkommen in unserer Runde. Wir haben die Abklärung gerade hinter uns, allerdings war unser Sohn mit gut 6 Jahren deutlich älter, als er abgeklärt wurde. Ich kann dir aber gerne beschreiben, wie das bei uns ablief: Zuerst gab es ein Gespräch nur mit uns Eltern. Da konnten wir unsere Beobachtungen erklären, und wir besprachen auch die Erwartungen von uns Eltern an die Abklärung. Wir erhielten auch einen Fragebogen, bei dem gewisse Verhaltensweisen erfragt wurden und die Ärztin sprach auch mit der Kindergärtnerin, um ihre Beobachtungen zu erfahren.

Die Tests waren zum einen einige Fragen, welche die Ärztin E. stellte. Oder Reihen und Muster, welche er nachbilden oder vervollständigen musste. Zum Anderen machte sie auch einige Rollenspiele mit Puppen oder Tieren, in denen E. Alltagssituationen nachspielen sollte. Oder sie zeigte ihm ein Kinderbuch und fragte, was die abgebildeten Personen (2 Kinder und ein Teddy) denken oder fühlen. E. durfte auch sein Lieblingsbuch mitnehmen und ihr zeigen (Aus Zeitgründen wurde aber nicht das ganze Buch angeschaut). Zum Schluss wollte sie noch sehen, wie E. sich bewegt, so musste er z.B. kurz auf einem Bein hüpfen.

Das Ganze lief eigentlich sehr spielerisch ab, dennoch wurde es E. zeitweise zu viel und er verkroch sich unter dem Tisch. Oder wollte sein Buch weiter zeigen dürfen. Mir wurde es als Mutter freigestellt, ob ich bei den Abklärungen dabei sein wolle oder ob ich ihn anschliessend wieder abholen möchte. Auf Wunsch von E. blieb ich dort. Er brauchte auch ganz klar meine Anwesenheit, um einen "sicheren Hafen" zu haben.
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Sönneli24
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von Sönneli24 »

@Carina

Danke für deine Antwort.
Da bin ich ja mal gespannt wie unser Junior da mitmacht. Ich glaube, er wird genau nichts von dem machen ;-) Macht er auch Zuhause nicht. Bücher schaut er gerne an, aber dann nur immer eine bestimmte Seite, alle andern sind da nicht wichtig.

Ich mach mir momentan sehr viele Gedanken wie das wird. Auch mit Kindergarten, Schule etc. Jetzt mal eines nach dem andern.
Wir sind schon seit 1,5 Jahren in der Physio weil er nicht laufen will. Er hat auch oft Angst sagt er. Aber von was, das sagt er nicht.
Einmal die Wocheh haben wir eine Früherziehung zuhause die mit Laurin arbeitet.

Wie läuft euer Alltag so ab mit einem Autisten-Kind?
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fläcki
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von fläcki »

@Sönneli24
Willkommen.
Bei uns lief die Abklärung ähnlich wie bei Carina. Es wurde ua. ein ADOS Test gemacht. Das ist der, bei dem sie versuchte, mit ihm zu spielen. Gucken ob er Rollenspiele macht, Perspektivenwechsel machen kann, sich animieren lässt :wink:
Anfangs lagen da einige Spielsachen und sie sah nur zu, was er nimmt oder spielt. Er nahm einen Laster und drehte an den Rädern und machte Motorengeräusche. Sie versuchte ihm immer mal wieder was anderes anzubieten, das wollte er aber nicht. Dann hatte es noch so ein Babyspielzeug, auch mit drehbaren Teilen und solchen zum drücken. Da drückte und drehte er auch recht lange dran rum. Als sie sich einmischte und auch mal drückte drehte er sich immer weg und irgendwann (daheim hätte er gehauen) ist er davongelaufen. Sie wollte noch mit ihm Geburtstag fürs Bäbi feiern, er wollte aber nicht und sie hatte recht Mühe, ihn vom Laster weg zu bekommen. Als sie ihn "hatte", machte sie Kuchen aus Knete und er sagte nur immer, das ist kein Kuchen, das ist Knete. Feiern wollte er nicht. Mitsingen erst recht nicht. Bei dem Puppenhaus-Spiel hat er wieder zum Laster gewechselt und das weinende Bébé, das sie ins Bettli bringen wollte mit dem Bagger aufgeschaufelt und weggeworfen...
Sie haben ein Buch geschaut, recht einfach, da hat er sich nur auf ein Detail versteift, das auf jeder Seite vorkam, die Geschichte hat er nicht verstanden. Und als sie die Tierstimmen aus dem Buch nachmachte und frage, wer denn da grad geredet hat, kam das logische: "Du dänk. Weisch das nümm?"
Dann hätte er ihr noch vorzeigen sollen, wie er Zähne putzt. Also ohne irgendwas, so wie Pantomime. Das hat er nicht verstanden. Sie vereinfachte es und er konnte dann zeigen wie ein Frosch hüpft. Wobei er nur einmal leicht andeutete und dann sagte, er wolle nicht. Am Schluss hatte er eine Krise, weil die Zeit um war und er seinen Laster noch nicht richtig geparkt hatte (was locker 15 Minuten dauern kann) und hat ein schönes Beispiel geliefert, wie das sonst so läuft.
Dann gabs noch den Entwicklungstest, in dem Wortschatz und Allgemeinwissen getestet wird und noch diese Puzzles, von denen Carina auch schrieb.
Zusätzlich Gespräche, Fragebogen und Beobachtungen, wie er sich sonst so verhält, während dem Gespräch (Er spielte eine Stunde mit einem dieser Cornets, aus denen ein Ball spickt, und spickte den an eine Wand). Beim zweiten Termin wollte er nicht in den Raum, weil es nicht der gleiche war, wie beim ersten Mal.
Bei den Tests waren wir dabei. Es wurde auch gefilmt. Das blinkende, rote Lichtchen musste sie abdecken, weil er deswegen die Kamera demontieren wollte :oops: Ich fand es sehr schräg, weil man, grad beim ADOS, "weiss" was erwartet wird, oder eben normal wäre und dann macht das Kind was total anderes oder gar nichts. Und die Fragebögen fand ich ernüchternd. Man erahnt ja auch dort, auf welcher Seite die Kreuze sein müssten, damit es "gut" ist.

Diese Ausraster auf die man keine Erklärung findet, oder weil man ein Auto aus der Reihe nimmt, die kenne ich. Nun, mit gut 4 ist es besser. Aber grad so mit 2,3... Wow. Oft hatten wir keine Ahnung, was los war. Oder eben, man durfte aus 10 roten Lego nicht eins wegnehmen und zu 10 anderen roten Lego legen. Er musste nicht mal dabei sein und merkte, wenn er zurück war, welches weg war und legte es wieder an den exakt selben Ort zurück. Und tobte und schrie. Inzwischen kommt er nur noch an (grad heute Morgen) und fragt, wer ihm sein Legohaus kaputt gemacht hat und wieso. Ich hatte am Abend zuvor einen Manöggu, der rumlag aufs Dach gesetzt... Er wir wütend, ich erkläre, er versteht. Und es ist mehr oder minder ok.
Es war in vielen Bereichen recht zwanghaft, das wurde besser, ist aber immernoch oft schwierig. Es muss alles immer gleich laufen. Reihenfolgen sind wichtig, Zuständigkeiten, Abläufe, Strukturen.
Irgendwann weiss man, wie man muss und es wird leichter, weil man bestimmte Dinge automatisch einfach macht, oder eben nicht. Inzwischen sehen wir die Welt wohl etwas anders und finden öfters den Grund für einen Ausraster oder erkennen viel früher, dass etwas nicht ok ist. Wir haben das Leben noch mehr angepasst und fragen uns gar nicht mehr, wie wir dahin kommen, wo andere mit neurotypischen Kindern sind, weil wir wissen, dass wir da gar nicht hin können oder müssen.

Wir machen sehr viel mit Bildern, da unser Sohn zwar gut spricht und versteht, aber er oft nicht erreichbar ist. Bilder erreichen ihn. Wir haben zB. so ein Fotobüechli, in dem er sieht, wie das Wohnzimmer nach dem Aufräumen aussehen muss (er spielt nicht in seinem Zimmer, weils oben ist). Es gibt also Bilder zu jeder Kiste, jedem Regal, dem aufgeräumten Zimmer. Seit wir das so machen, geht es recht gut. Ich muss auch nicht mehr reden und er muss mich nicht mehr hören... Dauern tuts immernoch ewig.
Bilder zum "was wir nicht tun. Hauen, beissen...", Eine Stoppkarte, Bilder um zu sagen, was er braucht.
Ich erkläre was wir vorhaben über Zeichnungen, wo wir, wie hingehen...
Wir zeichnen auch Ängste. Vielleicht wäre das ein Weg. Manchmal zeichnet er was (man erkennt nichts, er zeichnet zB auch keine Kopffüssler oder so, er malt nur oder krizzelt) und kann dann sagen was es ist. Und irgendwann merken wir, das ist die Angst, die dahinter ist. Oder ich lasse ihn sagen, was ich zeichnen soll und wir nähern uns dem Problem ganz langsam. Es ist wie alles, einfach eine sehr langwierige Sache.

Stereotypien (wie bei euch mit dem Hände flattern) haben wir auch und oft beruhigt er sich so. Da einige sehr laut und sehr ausschweifend sind und er das vorallem um Menschen herum macht (in der vollen Bäckerei) haben wir versucht Alternativen zu finden, die leiser sind oder weniger um sich schlagend. Daheim hilft Trampolin super. Was schwierig ist, wenn er nicht läuft. Auswärts haben wir Puzzles dabei, die wirken bei ihm ähnlich. Und viel Futter für den Kopf. Gehörschutz und Dächlikappe für die Eindämmung der Reize. Und wir gehen kaum weg.

Wie der Alltag läuft?
Langsam. Regelmässig. Strukturiert. Voller Diskussionen und Lärm. Nervenaufreibend. Kaum Abweichungen vom Üblichen. Daheim. Mit vielen Vorbereitungen auf jede Unregelmässigkeit, jedes Weggehen. Mit Vorarbeit, Nachbetreuung und viel Staunen darüber, wieviel Geduld man selber hat. Mit tausend Fagen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, die kein "ich weiss nicht" dulden.

Zum Ende menes Romans: Diese Abklärungen machen einerseits Angst und Stress, andererseits empfanden wir sie als sehr erleichternd. Plötzlich war es nicht mehr nur unser Gefühl, das sagte, etwas ist anders. Es war klar und eindeutig. Schwarz auf weiss. "Wir machen nichts falsch". Seit der Diagnose können wir uns auf diese andere Wahrnehmung einlassen und richtig darauf reagieren (oder es versuchen). Die Überforderung und Hilflosigkeit ist etwas gewichen. Wir wissen meist, was wir für Möglichkeiten haben. Es sind nun eher Sorgen und Ängste. Und Überlastung. Aber damit ist einfacher umzugehen.

Sönneli24
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von Sönneli24 »

@Fläcki

Danke auch Dir für deinen langen Text.
Hört sich recht anstrengend an.

Einiges das du schreibst könnte auch mein Sohn sein.
Laurin merkt auch sofort wenn ich was aus seiner sogenannten Kolonne nehme. Er muss auch nicht am Ort sein und wenn er zurück kommt merkt er sofort was und welche Farbe da fehlt.
Dasselbe mit Duplotieren. Auch mit Putzmittel etc. Mit allem was er hat macht er einfach nur Kolonnen.

Bei Büchern ist er auch oftmals nur auf etwas fixiert alles andere ist ihm egal. Wenn ich dann eine Seite umblättern möchte, gibt's ein Geschrei. Und das sind solche Töne die extem schmerzen in den Ohren. Quitschen, "geussen" etc.

Draussen mit anderen Kindern geht gar nicht. Auch da macht er mit seinen Autos die ich jeweils mit nehme Kolonnen am Boden oder auf einem Bänkli. Sobald andere Kinder sich ihm nähern und ein Auto weg nehmen ist die Hölle los.
Andere Eltern schauen mich dann immer so blöd an.... Ich fühle mich dann immer so hilflos.
Ich habe mich extrem von Leuten distanziert weil ich mich auf eine Art schäme. Hört sich komisch an ich weiss.

Phu ich sehe, es kommt einiges auf uns zu. Aber auch wir lernen damit umzugehen.
Auf jeden Fall ist unser Junior ein Schatz, speziell und für uns einfach einzigartig.
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tin
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von tin »

Ausfälle/Anfälle
wenn mein Sohn ausflippt (er schreit dann und schlägt um sich) bringe ich, wenn möglich, in sein Bett oder etwas vergleichbares "Weiches" damit erstmals nichts passiert.. Er ist erst im Kindergarten. Die Kindergärtnerin hat mich gefragt, was sie bei Anfällen machen sollte und ich habe ihr empfohlen, ihn in die "Bäbiecke", welche auch mit Matratzen ausgestattet ist, zu bringen. Zum Glück kam es bis jetzt im KiGa nicht so weit (holzaläng)

IV
Mein Sohn hat eine IV wegen eines Nieren/Blasenrückflusses. Asperger ist nicht angemeldet. Denkt ihr, ich sollte es versuchen? Die Abklärung begann etwa 1,5 Monate vor seinem 5. Geburtstag, wurde aber erst weit nach diesem beendet.. Man weiss ja nie, was für Kosten auf einem zukommen.. Bislang hat er keine Therapien, aber es gibt mir schon zu denken, was ich noch machen könnte...

Integrative Förderung
ich habe den IF-Antrag gerade von der abklärenden Psychologin schreiben lassen, dachte, so ein Titel in der Unterschrift würde der Sache mehr Gewicht verleihen. Im Antrag steht keine Diagnose (darf glaub nicht wegen dem Datenschutz), es ist einfach beschrieben, dass mein Sohn grosse Mühe mit Gleichalterigen hat.. (Das hat er wirklich, ohje, da weiss ich echt nicht weiter.. werde nachher noch einen Abschnitt darüber anhängen) Nun wird er 9 Stunden pro Woche im Kindergarten von der IF-Frau begleitet...

Kontakte
Mein Sohn kann nicht angemessen auf die anderen Kinder reagieren. Es gibt 2 Kinder im KiGa, mit denen er schon gespielt hat. Ansonsten, wenn ihn jemand zum Spielen auffordert, sagt er gar nichts oder verschwindet sogar unter dem Tisch. Wir wohnen in einem kleinen Nebensträsschen, sehr nahe am Kindergarten. mein Sohn stösst meist an der 1. Ecke auf andere KiGa-Kinder, die ihn freudig begrüssen. Er sagt dann nichts und geht erst wieder weiter, wenn sie um die Ecke gebogen sind..
Oft sehen wir dann auch ausserhalb des Kindergartens seine KiGa-Gspänli. Sie winken und rufen uns, also vor allem meinen Sohn, der darauf kaum reagiert. Oft gehen wir dann doch hin, weil meine Tochter es dann unbedingt möchte. (sie ist ganz anders, liebt Kinder, will alle zu sich nach hause einladen). ich bewundere die Kiga-Kinder, wie sie dann mit unglaublicher Geduld versuchen, meinen Sohn irgendwie ins Spiel einzubeziehen, erfolglos..Kürzlich haben sie ihn dann einfach zu einem Kletterbaum mitgezehrt. Da konnte er dann ein bisschen mitklettern (mitspielen wäre übertrieben)
Mein Sohn konnte aber auch schon äussern, dass er gerne dazu gehören würde und etwas traurig über seine "Nebenrolle" ist. Deshalb möchte ich so gerne etwas unternehmen..
Hat irgend jemand von euch eine Idee, was da helfen könnte?
Kennt ihr das?
Die IF-Frau ist bis jetzt auch noch nicht weiter gekommen, sie versucht einfach immer zwischen meinem Sohn und den anderen Kids zu vermittlen...
Sötis 2012
Knubbis 2009

Mistral
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von Mistral »

Nur kurz zum "alles in eine Reihe legen" ein Beispiel das in die Weihnachtszeit passt:
Unsere Tochter hat letzte Weihnachten einen Duplo-Zirkus bekommen, den hat sie sich sehr gewünscht. Sie hat dann wochenlang damit gespielt, nämlich alle Tiere in eine Reihe gestellt, jeden Tag genau gleich. Und die Verpackung studiert.

Sönneli24
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von Sönneli24 »

@Mistral

Laurin hat heute Morgen von der Nachbarin Duplo bekommen. Ein Set mit 3 Baustellenfahrzeuge. Was macht er? Natürlich alle Fahrzeuge in eine Reihe und auch die Verpackung studieren. ;)

Auch hat er Puzzle, auch da legt er alle Teile in eine Reihe und wehe ich nehme da eines weg...Uiuiuiui.....

Ich wünsche euch allen wunderschöne Weihnachtstage und feiert schön
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tin
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von tin »

Meiner stellt die Autos auch in eine Reihe, doch so dort stehend werden sie zu Menschen, oder benehmen sich etwas menschenartig: Er erzählt mir, sie würden telefonieren oder so.. die 2 die er immer besonders nahe zu einander stellt, werden demnächst auch heiraten und die kaputten sind die gemeinsamen Kinder...
Naja, habe wohl einen sehr sozialen Aspi :mrgreen:
Wünsche euch schöne (aufgereihte?) Weihnachten
Sötis 2012
Knubbis 2009

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Kathies Mama
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von Kathies Mama »

Mein Sohn hat immer die Playmobil-Sets ausgepackt, dann die Männchen aussortiert und mir gegeben mit dem Hinweis, "die brauche ich nicht". Gespielt hat er nur mit den Autos, Schiffen etc. und auch da war es mehr ein zusammenbauen, testen, was man alles damit machen kann (schwimmt es, kann es im Schnee/durch eine Pfütze fahren, kann man es anders zusammenbauen). Dann kam es in eine Kiste und wurde kaum noch benutzt aber trotzdem vehement gegen seine Brüder verteidigt. Elektrisch angetriebene Autos oder Züge wurden darauf getestet, wie stark sie sind, also mit Schnur alle möglichen anderen Fahrzeuge dran gebunden und geschaut wie lange er sie ziehen kann oder zwei Fahrzeuge zusammengebunden in entgegen gesetzte Richtungen fahren lassen und schauen, welches stärker ist, danach kamen sie ebenfalls in eine Kiste. Lego baut er leidenschaftlich gern zusammen, auch ganz grosse, technische für 12-jährige. Kaum sind sie gebaut stellt er sie auf sein Regal und niemand darf sie mehr anfassen - er sagt dazu, die sind nur "Dekoration". Spielen im eigentlichen Sinn macht er schon lange nicht mehr und hat es auch früher kaum gemacht. Vor allem Rollenspiele machte er nie. Er baute und bastelte lieber etwas. So richtig fiel mir das erst auf als seine Brüder grösser wurden und halt schon ganz anders spielten. Vorher dachte ich, dass Jungs da wohl einfach anders sind als Mädchen und er drum nicht so spielt wie seine grosse Schwester.

Wünsche euch noch schöne letzte Tage im alten Jahr und einen guten Rutsch ins 2015!

Liebs Grüessli
Daniela
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von Missdaisy »

Aufgereiht wird bei uns nicht, da ist meiner wieder mal sehr untypisch. :wink: Aber Verpackungen wegwerfen ist jedesmal auch immer so ein Krampf. Das muss ich immer heimlich machen und erst mal für eine Weile verstecken, falls er es merkt und die Situation eskalieren könnte, könnte ich es nochmals zurück geben.

@tin
Mein Sohn sagt auch nie etwas, wenn ihm die anderen Kinder auf der Strasse zurufen. Wenn ich dabei bin, mache ich ihn darauf aufmerksam, dass ihn das andere Kind gegrüsst hat, ob er denn nichts sagt? Aber gerade wenn ich ihn dazu auffordere, sagt er wohl absichtlich nichts.
Ich würde die IV mal anmelden. Gerade wenn die Abklärung bereits vor dem 5. Geb. begann, sind die Chancen ja recht gut. Der IV-Zuspruch wegen dem Nieren/Blasenrückfluss hat ja nichts damit zu tun, das werden sie dann schon sehr unterscheiden. Wir haben bei unserem Sohn das ADHS nun nicht noch separat dazu beantragt, da hier die Grenzen zur ASS nicht so klar sind. Die Medis z.B. werden nun komplett von der IV übernommen.

@Sönneli
Als unser Sohn noch kleiner war habe ich auch angefangen, grosse Spielplätze zu meiden. Ich hätte ihm die ganze Zeit hinterher rennen müssen und schauen, dass er kein anderes Kind schubst oder schlägt. Ich wurde dann natürlich auch von den anderen Eltern blöd angeschaut oder er wurde direkt von anderen angegangen, das mochte ich schon gar nicht. Es wurde dann zum Glück mit der Zeit besser.
Betreffend der Abklärung, die lief bei uns auch etwa so, wie die anderen schon erzählt haben. Allerdings war mein Sohn damals schon 6. Ich selber war auch nicht mit dabei, die Psychologin wollte es alleine mit ihm machen, da die Kinder halt auch nochmals anders reagieren, wie wenn die Eltern dabei sind. Es geht ja bei der Abklärung auch nicht darum, ob sie es "richtig" machen bzw. mit machen. Sondern sie schauen eben, was die Kinder machen, wenn sie eine solche Aufgabe bekommen. Also ob sie sich auf das Spiel einlassen können, was sie dazu beitragen oder eben nicht. Also keine Angst.

@carina
Ich musste wegen der Musikdose und dem Schatzkästchen schmunzeln. Ich glaube, das wäre bei uns auch so. Wenn da am Anfang ein Autöli und eine Taschenlampe drin ist, dann wäre das auch bei uns der Platz für immer so und ja nichts anderes. :wink:
Räuber 12/2005
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von Uluru »

@ IV-Anmeldung
Unser Sohn war bei der Abklärung 7 und ist am unteren Rand des Spektrums. Wir haben ihn bei der IV angemeldet und der Antrag wurde ohne Probleme angenommen. Ich würde es also auf jeden Fall probieren.
Grosser Bruder Rémy: 17.9.2006
Kleiner Bruder Cédric: 28.5.2010


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flipsy
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von flipsy »

@IV:haben den Antrag vor einigen wochen abgeschickt und noch keine antwort.
auch unser Sohn ist eher am unteren bereich des spektrums.

bei uns läuft es zwar ok, aber sehr streng mit den kids - es gibt so viele anlässe in der schule oder dem kiga, da ist es ein rumorganisieren die ganze zeit.

die ferien liefen gut, auch die weihnachten und der geburi unseres sohnes waren durchaus positiv, er freute sich erstmals über geschenke (letztes jahr mochte er das nicht, weil man nicht sehen kann, was drin ist im geschenk...und beim "happy birthday" hatte er einen riesen ausraster, schlug auf uns und fotoapparate ein-im nachhinein sagte er uns, wir hätten alle schrecklich gesungen.).
wenn ich so auf das letzte jahr zurückblicke, hat er viele positive fortschritte gemacht, mit der kleinen und grossen schwester spielt er sehr offen, auch mit figuren und es sind jetzt auch etwas "normalere" handlungen, wenn er spielt. vor monaten war noch überall ein vulkan oder ein ventilator und er rannte dazu armflatternd umher und interagierte weniger.

auch im kiga hat er einen buben, der ihn sehr mag, und sie spielen - wobei er mit kids ausserhalb der familie immer noch neben her rumrennt und laute Geräusche macht, also keine handlungen. oder dann eine art fangis.

andere kinder grüsst er auch nicht, wenn wir sie in einem anderen kontext als im kiga sehen..

eigentlich ist alles in allem gut, doch ich merke dann immer wieder die schwierigkeiten, wenn ein wechsel einer situation kommt. dann verweigert er sich immer noch recht stark. wenn er dann in der situation drin ist, läuft es erstaunlich gut.
aber heute in den kiga wollte er nicht ( es war heute der erste tag bei uns nach den ferien). er lag nur rum und ich musste ihn richtig hin zerren...er will nicht mehr gehen, weil er dort eben machen muss, was die lehrerinnen sagen

habe mir nun so einen time-timer angeschafft, vielleicht funktionieren dann die übergänge etwas besser.

wünsche allen viel power und alles gute im neuen jahr!!!
grosses meitli 11.06.2004 chline forscher 31.12.2009 böhnli 10.03.2011chline zwerg 9.10.2013

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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von konfetti39 »

@iv-antrag: wir bekamen die diagnose mit 7 jahren, atypischer autismus, wurde abgelehnt, da vor dem fünften lebensjahr keine anzeichen vorhanden waren.

gruss
konfetti39

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Garibalda
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von Garibalda »

so meld mich auch mal wieder...
wir sind nochn nicht weiter wegen der Abklärung... unser Hausarzt kann unser sohn nicht einfach überweisen er muss ihn erst mal gesehen haben... das werd ich nun in angriff nehmen...

@iv
ich dachte dases vor 9jahren sein müsste...

@Autos
ja die werden bei uns auch aufgereiht... und ja wehe eins kommt weg!! :lol: :wink:

@fläckli
danke für deinen langen text, vieles ist bei uns auch so...

so nun muss ich wieder weiter........

Manana
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von Manana »

Hallo zusammen

Danke für eure Tipps wegen dem Ausrasten. Es ist bei uns schon auch so wie bei andern, dass man zu Hause Lösungen gefunden hat um das Kind zu beruhigen und ich schaue auch darauf, dass es möglichst gar nicht soweit kommt. Das geht aber zu Hause wo sich alle an bestimmte Umgangsregeln gewöhnt haben ein gutes Stück besser als in der Schule.
Die Ausraster bei unserem Sohn waren mit 6 - 8 Jahren abnehmend. Jetzt wo er gegen 9 geht, finde ich,
nehmen sie wieder zu. Er ist auch sonst in einer schwierigen Phase, oft richtig trotzig und will alles selber entscheiden z.B. wann er die Hausaufgaben macht etc. Wenn ich dann was sage und ihn irgendwie ermuntere oder Lobe, macht er meist gerade das Gegenteil. Ob das wohl schon die "Vorpubertät" ist ?

Andere Dinge, wie Sachen sortieren oder Reihen machen die bei den Jüngeren Kindern auffallen, macht er jetzt weniger.
Aber es gibt immer wieder Dinge, die er tausendmal wiederholt und nicht mehr aufhört damit.
Die letzten beiden Jahre waren es Bügelperlenbilder, von denen hat er eine ganze Schublade voll.
Neu sind es jetzt die Loombänder mit denen knüpft er Bänder und Tiere nach Vidoes und dann auswendig. Nicht weil er die braucht, sondern einfach um des Tuns willen.

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Garibalda
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von Garibalda »

so nun hab ich heute bei meinem Hausarzt eine Termin gmacht und kann schon am montag hingehen! hab auch noch im SPZ angerufen und mich kurz informiert und gefragt wie ich nun weitergehen soll da der kia so doof getan hat. sie haben mir nun auch geraten über den Hausarzt zu gehen und fandens auch nicht ok wie der kia reagiert hat! findens aber auch gut das ich die Abklärung machen möchte! wir haben einfach eine Wartezeit von 2monaten... bin gespannt was uns da erwartet?!! :shock: :)

Sönneli24
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von Sönneli24 »

@Garibalda
Wir haben auch eine Wartezeit von ca 2,3 Monaten... Echt lange wenn man darauf wartet!!!
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fläcki
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Re: Asperger Syndrom - Teil 4

Beitrag von fläcki »

@garibalda
Wir wohnen im Kanton Bern, daher ist das bei euch vielleicht anders. Aber wir hatten von niemandem irgendeine Überweisung. Wir gingen zur Erziehungsberatung des Kantons und wurden von da zum Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst (KJPD) weitergeschickt. Das, weil sie bei der EB keine Autismusabklärungen machen.
Der Kinderarzt wusste von unserem Gang zur EB, hatte aber damit nichts zu tun, hielt es auch für unwahrscheinlich und wurde recht überrascht von der sehr deutlichen Diagnose. Er war halt der Meinung, ein Kind das redet, ist eher kein Autist...
Im Nachhinein bekam er einfach den Austrittsbericht vom KJPD. Seither werden wir von ihm auch gut und va. interessiert unterstützt.
Ich glaube ein KJPD gibts in jedem Kanton, bin aber nicht sicher.
Die Meinungen darüber gehen sicher auseinander, wie bei jeder Behörde. Wir sind sehr zufrieden und können es nur empfehlen, da es auch betreffend Kindergarten und Schule dann die Stelle ist, die, wenn es um eine ASS geht, beigezogen wird. Wir bekommen zB nun auch von da Unterstützung betreffend Kindergarteneintritt.

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