Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Im Hotel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Im Hotel

©Hans Hartmut Karg
2014

Gar manche lehnen Reisen ab,
Leben in ihrer Dattelwelt
Mit Smartphone und mit manchem App –
So ganz auf Schweigen eingestellt.

Sie schimpfen auf die Reiselust,
Bewegen sich vom Bett zum Stuhl
Und kompensieren Dattelsucht
Mit Toleranz – so gegen Null.

Dabei ist Duldung angesagt,
Wer im Hotel die Tage lebt,
Weil er sich aus der Deckung wagt
Und nun nach Neukontakten strebt.

Man lernt so Fremde endlich kennen,
Besonderheit, die anders sprießt.
Man muss selbst keine Titel nennen,
Weil jeder gleich – nicht gleicher ist.

Da wird man nachdenklich, bescheiden,
Man muss sich ja nicht profilieren
Und lernt das Anderssein gut leiden –
Prüft auch die eigenen Manieren.

So kann man Rüpeln herzlich raten,
Zwei Wochen im Hotel zu leben.
Wer Vorurteile nicht will braten,
Kann da gut nach Verständnis streben.

*

Hans Hartmut Karg
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Freiheitsonett

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Freiheitsonett

©Hans Hartmut Karg
2014

Vereinnahmen wollen sie immer nur uns,
Dich, Freund, natürlich – und den Hinz und den Kunz!
Dann werden sie uns registriert verlachen
Und wissen geheim, was wir wo und wann machen.

So haben wir keinen Überblick mehr
Und darüber freut sich die Wirtschaft doch sehr,
Denn je mehr wir uns mit Konsum verschulden,
Desto eher müssen wir die Verfolgung dulden.

Wo bleibt die Freiheit?

Ich sage Euch jetzt:

Mit Bargeld bezahlen, mit Bargeld verreisen,
Keinem einzigen Banker Ausgaben vorweisen,
Das kaufen, was man im Augenblick will,
Reserven im Geldbeutel in aller Still,
Stets sehen, wie viel in der Geldbörse liegt,
Ob über mein Ausgeben Konsumverzicht siegt,
Heimlich ein wenig ganz Süßes kaufen,
Zu den Geburtstagen freigebig laufen,
Manchmal in einem Resort residieren
Und in der Hosentasche Münzen spüren:
Keine Plastikkarte kann jemals geiler sein,
Als ein Geldschein bei strahlndem Sonnenschein,
Mit dem wir ein wenig über die Stränge schlagen,
Wenn wir uns an Lachs und Trüffel laben.

*

Hans Hartmut Karg
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Gebet zum 09. 11. 1989

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gebet zum 09. 11. 1989

©Hans Hartmut Karg
2014

Herr, lass Friedenstauben, Lichtballone steigen
Und uns mit Ost und West, mit Nord und Süd versöhnen,
Uns demütig zu Deinem Reiche neigen
Und uns nicht an die Weltgewalt gewöhnen.

Gewaltfrei sei Dein Erdenhaus,
Weil die Gebete endlich greifen.
Dann gehen wir gestärkt hier ein und aus
Und können so in Zukunft friedlich reifen.

Friedlich war einst der Umsturz auch im Osten,
Gebete hatten alle dazu eingeladen.
Als Kinder jenes Lichtes konnte man nun kosten,
Was vorher öde und voll Menschenschaden.

Ihr Freigesprochenen habt uns gezeigt,
Dass wir im Sehen miteinander,
Denn wo sich demütig der Himmel neigt,
Da gibt es auch ein freundlich´ Beieinander.

Den Frieden müssen wir schon selber stiften,
Auch wenn wir um den Segen Gottes flehen,
Denn nach wie vor müssen wir Grenzen lüften,
Damit die Zukunft friedlicher kann gehen.

Im Licht der Gottesbotschaft hilf dem Sollen,
Du, Friedefürst, Erlöser und auch Schöpfer
Dass wir die Friedensrettung wirklich wollen,
Zurückdrängen, wo religionsverachtend Köpfer.

Die eine Welt ist zwar die Gotteswelt,
In der die Auferstehung weiter blüht,
Doch ist nicht der ein wahrer Held,
Der sich um Streit und Kampf bemüht.

Die Wachsamkeit bleibt uns niemals erspart,
Es gibt kein Ende der Geschichte,
Denn wo sich Teuflisches mit Dummheit paart,
Brauchen wir friedenstiftende Gedichte.

*

Hans Hartmut Karg
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Angst und Mut

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Angst und Mut
(Sonett)

©Hans Hartmut Karg
2014

Die Angst überwinden, wenn sie Dich bedroht,
Mut finden – auch wenn schief das Lot,
Haltung bewahren bei schlimmen Exzessen,
Die uns von außen gern wollen entwesen:
So wächst dem Tüchtigen Rückgrat zu,
Aus Unklarheit wird ein klar formender Schuh,
Mit dem die Angst zum Ängstchen verkommt,
Der Mut nun jenem Eiferchen frommt,
Bei dem jede üble Drohdummheit stirbt,
Weil sie doch nur mit Papiertigern wirbt,
Dem Redlichen endlich das Recht erschließt,
Weil er nicht länger fürs Unrechtsein büßt.
So wird im Staate manches Recht erst gewahrt
Und dem Bürger bleiben Kummer und Armut erspart.

*

Hans Hartmut Karg
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Rückschau und Vorschau

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Rückschau und Vorschau

©Hans Hartmut Karg
2014

Wir wollen zusammen sein!
Wir wollen nicht immer verlieren,
Sondern auch einmal gewinnen!

Was war das für ein Jubel,
Als die Mauer fiel!
Wir haben uns vereinigt,
Vergesst das niemals!
Wir können doch so VIELES!
Wir beantragen nichts,
Wir erfinden lieber.
Begreift das endlich!

Künftig sagen wir Euch:
Die Tore sind weit offen -
Für alle gutmenschlichen Erfinder.

*

Hans Hartmut Karg
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Es war schön!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es war schön!

©Hans Hartmut Karg
2014

Nach wundervollen, schönen Jahren
Solltest Du um die Liebe wissen,
Die lebensvoll konntest Du küssen:
Wir meisterten so die Gefahren.

Die Liebe unserer Jugend lacht´:
So war das Leben uns ein Leichtes
Für alles und für hoch Erreichtes
Hat Dir das Kraft und Mut gebracht.

Essen hab´ ich Dir gekocht,
War beste Mama unserer Kinder,
Habe geheizt, nicht nur im Winter
Und nie auf meine Macht gepocht.

Getragen habe ich auf Händen
Dich, der Du frei durchs Leben gehst,
Wenn Du den Mann im Leben stehst,
Mit mir und zwischen unseren Wänden.

So Du nicht bist, werd´ ich Dich missen:
Ich bleibe Dein auch ohne Tage.
Stelle mir heute keine Frage,
Weil wir um unsere Liebe wissen.

*

Hans Hartmut Karg
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Rummel und Schummel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Rummel und Schummel

©Hans Hartmut Karg
2014

Manche meinen: Alles sei nur Markt,
Wo Bedürfnis das Verlangen parkt,
Bis es die Befriedigung findet
Und Verzicht den Gierneid überwindet.

Rummel, hell bewegt, lauter Basare,
Als seien sie die einz´gen Leitpulsare,
Die dem Leben Glück und Wohltat schenken,
Ohne Planung, ohne Rechnung und Nachdenken.

Wer nur Rummelmärkte kennt
Und sie seine wahre Lebensheimat nennt,
Der verkennt bei Fast Food, Cola, Braten,
Dass auch anderes im Leben anzuraten.

Und auch Schummeleien sind global,
Mehren sich und gelten als normal,
Wo die Armen immer ärmer werden,
Krankheiten gedeihen – und Beschwerden.

Ohne die Kontrollen nur verführt,
Was nicht fair wird reguliert,
Denn die Billigfuseleien
Stärken nur die Schweinereien.

Wo dagegen Recht – und Starkkontrollen
Gut hervortreten in vielen Rollen,
Da kann man auf eine Zukunft bauen,
Mit der wächst das sichere Vertrauen.

Niemand muss sich übervorteilt fühlen
Und den Hass mit Alkohol bespülen,
Wenn bei Kirmes und bei Rummel
Alles ohne Angst – und ohne Schummel.

*

Hans Hartmut Karg
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Erhellung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Erhellung

©Hans Hartmut Karg
2014

Wem die Sonne das Antlitz erhellt,
Den kann der Schatten nicht finden:
Das Gesicht, das Strahlen bestellt,
Wird dann von Freundlichkeit künden.

Wo die Sonne ein Antlitz erleuchtet,
Da kann es der Mond nicht strafen,
Keine stinkende Teufelshorde
Macht den Leuchtenden mehr zum Affen.

Harmonie hat ihn so eifrig gepackt,
Sein Leben ist danach süchtig,
Dass er, halb schlafend, selig erwacht
Und lebt, was ihm dabei erst wichtig.

Mag der Einzelne nun die Welt erleuchten,
Die Sonne wird er niemals erreichen:
Selbst wenn sich die Augen sehnsuchtsvoll feuchten
Müssen irdische Strahlen den Schatten weichen.

Doch bleibt mancher teuflischen Horde
Am Ende doch nur eigene Qual:
Die an der Himmelspforte
Treten allein in den Wundersaal.

Das Licht in der offenen Sehnsucht
Treibt die Neugier des ewigen Guten
Und rettet mit ergreifender Wucht
Das Beste für unser Zumuten.

Wo sich Reinewigkeiten zeigen,
Erstrahlen die rettenden Lichter,
Und wo wir uns demütig neigen,
Da erwachen auch freundliche Dichter.

*

Hans Hartmut Karg
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Flötenkonzerte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Flötenkonzerte

©Hans Hartmut Karg
2014

Flötenschmeicheleien im Radiosender,
Begleitung umspielt elegant,
Was über dem Geist der vielen Länder
Mit unserer Seele verwandt.

Im Weltall sinniert der Astronaut:
„Wie klein ist doch der Blaue Planet!
Eure Kriegspropaganda ist viel zu laut,
Haltet ein, sonst ist alles zu spät!!!“

So hören wir Flötenkonzerte,
Weil wir Kriegstreibereien nicht wollen.
Wir schätzen das Weiche, nicht Härte,
Denn wir wollen genießen, nicht grollen.

*

Hans Hartmut Karg
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Die Stimme

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Stimme

©Hans Hartmut Karg
2014

Wenn Deine Stimme erklingt,
Erst verhalten, dann selig werbend,
Zu den Koloraturen hochsingt,
Fast immer am Limit, dann sterbend,

Gelangt Musik zu höheren Weihen,
Will so an nichts mehr erkalten,
Tanzt hin zu lebend´gem Befreien
Und trinkt aus den Klangschalenwelten.

Die Stimme übergleitet die Noten
Zu weiterem Sinneseinleiten,
Lässt hinter sich alle Zoten
Und kann so die Seelen weiten.

Kein Windgerücht vermag die Geister
Vom Klangbildnis jemals zu trennen.
Kein Feistgericht ist dort der Kleister,
Bei dem Sänger Freiheit benennen.

Die Stimme trägt Sinn zum Olymp
Und erweitert so Horizonte.
Selbst wenn das Universum sich krümmt,
Ist es näher bei unserm Belmonte.

*

Hans Hartmut Karg
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Das mag ich nicht!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das mag ich nicht!

©Hans Hartmut Karg
2014

Ich mag nicht jene, die nur Missgunst schüren,
Nie solche, welche Minderwertigkeitskomplexe kultivieren,
Auch nicht die bösen Wadelbeißer, die laut schreiend bellen
Und anderen den Werdegang verbauen und verstellen.

Wer hinterfränkisch andere schlechtredet,
Lügt und betrügt, die Teufelchen anbetet,
Die Lebensleistung anderer verlacht
Die eignen Unzulänglichkeiten fest bewacht,

Den Nächsten umso hinterlistiger ausschmiert
Und andere mit Halb- und Unwahrheit verführt –
Wie soll man den als Menschenfreund erhalten
Und mit ihm gar noch Freundschaften gestalten?

*








Hans Hartmut Karg
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Die europäische Idee

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die europäische Idee

©Hans Hartmut Karg
2014

Europa hat in langer Weltgeschichte
Ideen ausgedacht, in denen Freiheit lebt.
Personen und Regionen sind dabei Gewichte,
Mit denen man nach Vielgestaltigkeiten strebt.

Das wird nicht überall wirklich verstanden,
Denn das geht nur mit Hierarchieverzicht.
Vom Baltikum bis zu den Niederlanden
Prägt Freiheit so Europas Weltgesicht.

Den Diktatoren und den Radikalen ist das Schwäche,
Und die Ermüdung scheint ein letzter Trost.
Doch die Erfindungen sind jene starken Bäche,
Mit deren Leistung uns Wohlstand umtost,

Was auch im Mittelstand mit großer Nähe
Erwachsen aus Lehrstand, Nährstand, Wehrstand,
Damit man damit Freiheitssamen säe,
Verantwortung trägt für den Kontinent, das Land.

Wie sollen Menschen das von außen her verstehen,
Die Aufklärung, Reformation nie kannten?
Wie kann man in den Friedenskontinent freiheitlich gehen,
Wenn man nur Krieg erlebt, den Dienstahl und nur üble Banden?

Nur wer nicht bildungsfern, ja bildungsfeindlich bleibt
Und sich in Wildexzessen gar im Netz verliert,
Dagegen dichtet und erfindet, Lieder schreibt –
Und wen man ideologisch nicht so leicht verführt,

Der wird sich mit Europa identifizieren,
Weil er selbstkritisch auch kritisch die Zeiten spiegelt,
Lässt dann mit Neuem SEINE Welt Europa animieren,
Da er sich nicht in seiner Eindimentsionalität einigelt.

*

Hans Hartmut Karg
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Du und ich

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Du und ich

©Hans Hartmut Karg
2014

Du und Ich,
WIR ZWEI,
Ich und Du:
Eine stete
Liebesgeschichte!
Wobei?
Im Lebenslauf.
Wie?
Mit hohem Sinn!
Weshalb?
Aus
Ich und Du
wurde
ein
WIR.

*

Hans Hartmut Karg
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Buß- und Bettag

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Buß- und Bettag

©Hans Hartmut Karg
2014

Der Buß- und Bettag ist gestrichen!
Kauf-, Konferenz- und Produktionstag
ist er nun – wie alle anderen auch.
Tut dennoch Buße und verzweifelt nicht!
Das Gebet wird Euch stärken!
Die Pflegeversicherung
wird ohnedies
teurer werden.
Ein
eingesparter
Religionsfeiertag
rettet
noch
keine
Finanzen!

*

Hans Hartmut Karg
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Der Ring

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Ring

©Hans Hartmut Karg
2014

Das Schicksal war in, außer mir,
Weil sie mich in den Arm nicht nahm.
Das brachte doch Ziele herfür,
Doch war das oft nur Kinderkram.

Ist Liebe Freiraum – und Verbrechen,
Wenn sie bedingungslos im Glauben
Ermittelt und verheilt Gebrechen
Bei Wissenden – nicht nur bei Tauben?

Könnte ich trauen, auch zu lieben,
Höre ich dann, was andere brauchen?
Ist es nicht mit den menschlich´ Trieben,
Dass sie im Dasein Bindung rauben?

Wer Liebe auch als Liebespfand
Versteht, begreift die Liebeslaube:
Was längst zentriert im Egoland,
Weiß nichts von einer reifen Traube.

Du, der Du doch mein Leben trägst,
Weil Du mir ohne Wenn und Aber,
Du, der Du wundersam erregst,
Führe mich zum Kandelaber.

Des Herzschlags Änderung bleibt Ding,
Mit dem ich Dich freigebend freie,
Weil wir mit unserem Ehering
In Genealogie uns reihen.

*

Hans Hartmut Karg
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Seelenheil

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Seelenheil

©Hans Hartmut Karg
2014

Die Welle später Tage ist mein herrlich Weib,
Das, so lebendig und mit Flügelschlägen,
Zwar ernst – doch fein zum Zeitvertreib –
Und oftmals als Bedenkenträger.

Mein Seelchen ist mein Bleiberecht
Auf dieser Erde, die oft reichlich konfus.
So rettet mich das andere Geschlecht,
Denn Schönes taugt – von Kopf bis Fuß.

Das ist mir Tragsymbolik und kein Fetisch,
Weil alles mein, was Dein auch ist.
Wir brauchen dazu keinen fremden Derwisch,
Weil Du allein mir nah und Rettung bist.

Du füllst mir Tage, greifst die dunklen Nächte,
Zitronengeld leuchtest Du aus der Fülle,
Bekämpfst damit die üblen Mächte,
Zerstörst des Teufels angejahrte Hülle.

Wo Deine Seele gibt der meinen Wasser,
Weil sie bereichert jede Quellenlage,
Zerstört kein übler Bindungshasser
Die Heiligkeit mit einer bösen Frage.

Du, Heilsamkeit, Geschlecht, erquicke, heile mich,
Wenn trüb gestimmt mein Abendläuten.
Ich war und bin im Leben ja nichts ohne Dich:
Du gibst allein mir Glück mit Deinen Freuden.

*

Hans Hartmut Karg
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November

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November

©Hans Hartmut Karg
2014

Geboren wurden sie
im nebligen November.
Der Tag bedeckt
von Früh bis Spät
mit Grautönen.
Novemberhimmel,
Keine Sonne,
wenig Licht.
Totengedenken.
Alles wartet
auf den
ersten
Schnee.

*

Hans Hartmut Karg
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Meine Welt

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Meine Welt

©Hans Hartmut Karg
2014

Dies ist schon meine Welt –
So wie sie war und ist.
Ja, sie ist gut bestellt,
Weil Du mir nahe bist.

Ich lasse sie mir nicht schlechtreden,
Auch wenn es immer Schlimmes gibt,
Denn es ist wie in alten Veden:
Erkennen kann nur, wer da ehrlich liebt.

Ja, es gibt viele Schwerverbrecher,
Die Idioten und die Schwerenöter.
Doch es gibt auch die Herzensbrecher
Und solche, die auf Erden wie die Drachentöter.

Die Welt ist wirklich schön,
Auch wenn wir dies nicht sehen.
Da gibt es tausend Berge, Seen,
Die wir gern schauen – und begehen.

Ja, meine Welt ist immer sehr real –
Und doch kein Marketingprojekt,
Denn nichts ist in der Welt banal,
Das voller Leben und Geheimnis steckt.

Natürlich muss der Staat die Menschen schützen,
Damit Gutmütigkeit nicht ausgebeutet wird,
Und Liederliches kann dem Bösen nützen,
Weil seine Machtgelüste er gerade dort erspürt.

Denn meine Welt ist Deine Welt, ist unsere Welt
Und sollte überall die Hand zum Frieden reichen.
Dann geht es nicht immer nur um Gold und Geld,
Wo Menschenmutige den harten Fels erweichen.

*

Hans Hartmut Karg
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Die Mietnomadin

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Die Mietnomadin

©Hans Hartmut Karg
2014

Ein Leben lang hat sie die Leute angelogen,
Sich schön geredet, dass es für sie passt.
Sie ist oftmals von Haus zu Haus gezogen
Und manches Mal kam sie sehr nah dem Knast.

Früh hat sie stets die Männer ausgebeutet,
Zuerst mit Sex – und dann gezielt mit Lüge.
Damit hat sie ihr Dauerleben eingeläutet,
Das immer mehr trug pathogene Züge.

Beraterin, das war der Job, den sie für sich erfand.
Sie log, dass sie gar Liegenschaften hätte,
Ein Haus und vormals einen Ehestand:
Sie trinke/kiffe nicht und greife nie zur Zigarette.

Sie tat, als käme sie der Mietzinszahlung nach,
Doch jeden Tag erfand sie ihre Forderungen, Wünsche,
Trieb die Vermieter rasch ins schlimme Ungemach,
Denn unbotmäßig überzogen waren alle Wünsche.

Man glaubt es nicht, was solche Menschen da vermögen,
Für die es keine Schuldgefühle, keine Skrupel gibt,
Weil sie nur sich und ihre eigenen Ziele mögen,
Im Tollhaus immer bleiben laut und selbstverliebt.

Die Mietnomadin kennt nur ihre eigene Welt,
Gleichwohl weiß sie in Szene sich zu setzen,
Schaut, dass bei ihr kommt an die Gunst, das Geld –
Und sie wird gegen die Vermieter hetzen.

Sie bringt am Ende gar nichts auf die Reihe,
Verdreckt, verbaut, versaut die schönste Wohnung,
Und keinen gibt es, der da um sie freie,
Deshalb gibt es für die Vermieter keine Schonung.

Sie findet sich natürlich immer toll,
In ihrer Dreistigkeit einheimisch und geborgen.
Den Mund nimmt sie ja immer täuschend voll,
Denn alles lässt sie sich von anderen besorgen.

Für alle Mietnomaden gibt es doch nur ein Gesetz:
„Was ich allein will, das soll auch geschehen!“
So spinnen weiter sie trickreich ihr Netz,
Mit dem erbarmungslos sie durch das Leben gehen.

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Freudenmädchen

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Freudenmädchen

©Hans Hartmut Karg
2014

Wenn Ihr vergebt, wollen wir uns schon bessern
Und unsre Liebesdienste allen offerieren.
Niemand soll unser Liebeswerk verwässern,
Und wir, wir wollen uns dafür auch nicht genieren.

Wenn Du als Mann erwachst, soll Dir mein Lächeln zeigen,
Wie meine Gunst Dir leichterdings Entspannung lieh.
Du suchst auf Erden manche zarten Geigen,
Doch immer Himmel haben wir hienieden nie.

Das Handwerk, dem wir uns so leicht verschrieben,
Bleibt Spiel für den nur, der noch spielen kann.
Wir wollen immer gut die vielen Männer lieben
Und bauen auf – da steht der rechte Mann!

So loben wir Dein gutes Stehvermögen
Und sagen Dir, Du seist für uns der Beste.
Wir treiben jeden an, dass er verwegen
Uns treibt, so hart, so gut – und immer feste.

So geht ein jeder von uns – aufgebaut,
Belebt – und ist für diesen neuen Tag gerüstet,
Damit er sich als Mann zu leben traut,
Wenn wieder einmal nach uns ihn gelüstet.

Zu Amors Strand ziehen Dich jene hin,
Die im Lustgarten auch noch Lust empfinden.
Hier haben Trieb und Lust den tiefer´n Sinn,
Wenn wir die Liebe jederzeit ganz neu erfinden.

*











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