Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Viren der Menschheit
Viren der Menschheit
©Hans Hartmut Karg
2014
Es mag ja sein, dass unsre Menschheit
Schließlich von Viren ausradiert.
Ist das der Preis der großen Freiheit,
Mit dem man Völkerangst hofiert?
Das meinen viele Ideologen,
Damit sie selbst Fuß fassen können.
Wird da der Mensch nicht angelogen,
Soll er sich an die Angst gewöhnen?
Der erste Virus, unterschwellig,
Als Minderwertigkeit er geht,
Aus dem komplex und manchmal wellig
Die Übersteigerung entsteht.
Wer meint, sein Land, sein Volk und er
Wären weltweit schlecht anerkannt,
Der macht es jedem Frieden schwer,
Denn der Komplex frisst den Verstand.
Die Eifersucht ist jener Virus,
Der Minderwertigkeit verstärkt,
Denn mit dem bösen, kranken Nimbus
Kommt Kraft, die alles nur berserkt.
Nichts ist mehr sicher vor dem Ehrgeiz,
Der anerkennungsheischend schäumt:
Die Weltschönheit verliert den Reiz,
Wo sich die kranke Seel´ aufbäumt.
So erst entsteht Despotenmacht,
Weil sich dort diese Viren mehren
Und treiben in die Menschheitsnacht
Mit Töten und mit Kriegsversehren.
*
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Zerschlagung der Kausalität
Zerschlagung der Kausalität
©Hans Hartmut Karg
2014
Viele Verträge sind so gestaltet,
Dass sie Opfer und Armut schaffen.
Das Recht, das dieses positiv verwaltet,
Wird dafür Gute mit Unrecht bestrafen.
Wenn sich Europa entwickeln soll,
Braucht es neue Rechtswirksamkeiten,
Damit der eine nicht betrügt ganz toll
Und legal – ohne wirklich ehrlich zu streiten.
Denn manche Gesetze haben irre Lücken,
Lassen so schlimmes Unrecht zu.
Da kann der Fleißige sich noch so oft bücken,
Er kommt nicht an gegen Manipulation und Schmu.
Zerschlagt deshalb dort Vertragskausalität,
Wo der gute Mensch zum Opfer gemacht
Und Unrecht dabei in Fülle entsteht,
Weil Tätern nicht verwehrt die rechtliche Macht.
Und es muss endlich Wiedergutmachung geben,
Wo ein Täter Besitz auf andre überträgt,
Um im Gefängnis freudvoll zu erleben,
Wie außerhalb das Ergaunerte massiv zerlegt.
Wenn da die Politik nicht endlich eingreift
Und Rechtsverdrehern das Feld überlässt,
Weil kaum Rechtsbewusstsein im Kontinent gereift,
Werden Mensch und Wirtschaft schlimm gestresst.
Denn mit jedem Betrug verkommen die Sitten,
Arbeitsplätze sind dann in höchster Gefahr.
Wo der Einzelne dann am meisten gelitten,
Da ist kein Recht mehr wirklich und wahr.
Kausalitätszerschlagung
(Ergänzung)
©Hans Hartmut Karg
2014
Ja, kein Vertrag darf dort noch gültig bleiben,
Wo Täterrollen wild ihr Unrecht streuen
Und Opferrollen sie in Tränen treiben,
Weil nichts die Täter treibt zu stetem Reuen.
Die Wiedergutmachung muss daher wachsen,
Wenn niemand mehr Besitz kann übertragen,
Der unrechtmäßig und mit Finten und mit Faxen
In Scheinbesitzlosigkeit darf sich wagen.
Wir müssen endlich wieder solches Recht begreifen,
Das als ein Recht nicht automatisch gut,
Weil Gaunereien doch ständig nachreifen
Und Bürgern rauben Reichtum, Mut und Gut.
*
*
Zuletzt geändert von Hans Hartmut Karg am Do 23. Okt 2014, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Entscheidung am Morgen
Entscheidung am Morgen
©Hans Hartmut Karg
2014
Wenn eingeweiht die Seele kocht,
Die Morgenlüste heftig schlagen,
Das Licht noch trüb, auf kleinem Docht:
Nur stöhnend kannst Du Liebes sagen!
Wenn Dir das Blut schießt ins Gesicht,
Sich schließlich alle Kammern füllen,
Dann freut sich auch mein kleiner Wicht
Und kann den großen Hunger stillen!
Folgt dann dem Sturm die lange Ruhe
Und schiebt die Hand sich sanft in Deine,
Hol´ ich den Ring Dir aus der Truhe,
Denn heute wirst Du noch die Meine!
Der Morgen wird zur Wunderwelt,
Kein Hagel hindert das Verlangen,
Denn über uns das Himmelszelt –
Und unter mir die roten Wangen!
Das Liebesspiel ist eingelebt,
Teil unseres Menschheitsrituals:
Wer nicht nach der Vollendung strebt,
Wird nie Hüter des Liebesgrals!
So nimm die Gaben, die ich spende,
Bleib´ meine, lieber, kleiner Spatz.
Du hast so wunderbare Hände
Und bist mein allergrößter Schatz!
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Wenn eingeweiht die Seele kocht,
Die Morgenlüste heftig schlagen,
Das Licht noch trüb, auf kleinem Docht:
Nur stöhnend kannst Du Liebes sagen!
Wenn Dir das Blut schießt ins Gesicht,
Sich schließlich alle Kammern füllen,
Dann freut sich auch mein kleiner Wicht
Und kann den großen Hunger stillen!
Folgt dann dem Sturm die lange Ruhe
Und schiebt die Hand sich sanft in Deine,
Hol´ ich den Ring Dir aus der Truhe,
Denn heute wirst Du noch die Meine!
Der Morgen wird zur Wunderwelt,
Kein Hagel hindert das Verlangen,
Denn über uns das Himmelszelt –
Und unter mir die roten Wangen!
Das Liebesspiel ist eingelebt,
Teil unseres Menschheitsrituals:
Wer nicht nach der Vollendung strebt,
Wird nie Hüter des Liebesgrals!
So nimm die Gaben, die ich spende,
Bleib´ meine, lieber, kleiner Spatz.
Du hast so wunderbare Hände
Und bist mein allergrößter Schatz!
*
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Ja!
Ja!
©Hans Hartmut Karg
2014
Wird
bei
Dir
Dummheit
zur
Missetat
am
Freunde?
Ist
nicht
noch
schlimmer
die
Bosheit
als
Dauergast?
Sei
Du
Freund
mir
ohne
Missetat
für
immer!
Du
wirst
mir
geladen
an
die
feinste
Galatafel.
Dort
bist
Du
Helfer,
Ratgeber,
Liebender
und
Werthalter.
*
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Erziehungsmöglichkeit
Erziehungsmöglichkeit
©Hans Hartmut Karg
2014
Wer sich aufschwingt gar als ein Mann,
Der mit dem Kinde lehrend lebt,
Der baut es auf und bricht ihm Bahn,
Dass es stark wird, die Neugier bebt.
Wer herzensnah ein Kind begreift
Und an das eigne Kindsein denkt,
Bei dem ist Menschlichkeit gereift,
Weil er es hin zur Würde lenkt.
Es gibt nicht Generationenfeinde
Und Liebe ist kein Zeitproblem,
Wo gerne die Erziehungsg´meinde
Sieht Jugend als lieblich und schön,
Und Lehrkräfte mit hellem Blick
Leben mit ihren Edukanden
Im Jetzt, nicht im Sehnsuchtszurück
Und sehen da nicht nur Probanden.
In vierzig Jahren hatt´ als Lehrer
Ich Schüler gern im Unterricht.
So wurde ich zum Jugendehrer
Aus Weltsicht – und nicht nur als Pflicht!
Wer nur die Schwachen selektiert,
Der wird niemals zum Fördern kommen,
Denn wo nicht Sorge animiert,
Da ist uns der Respekt genommen.
Kind und Jugend sind doch Wert,
Einmalig in dieser Welt.
Wo man jammernd sich beschwert,
Ist die Zukunft schlecht bestellt.
*
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Warum?
Warum?
©Hans Hartmut Karg
2014
Warum sollen wir witzig den Tag begleiten,
Wo andere längst unser Werk niederreiten,
Die doch für die Welt nichts Wahres getan,
Als verbreitet ihren Bedürfniswahn?
Wie sollen wir da überhaupt noch zeugen
Und uns den windigen Socken beugen,
Wenn die doch nichts begriffen haben
Und sich nur an unserem Wohlstand laben?
Warum sollen wir uns denn noch weiter quälen
Und überhaupt noch Kartoffeln schälen,
Wenn andere zuschauen und nichts tun
Und dennoch genießen ihr alimentiertes Huhn?
Wer nur die Schöpfergaben will
Und das Freihalten hat zum einzigen Ziel,
Der wird sich auch bei niemandem beschweren,
Wenn Ausbeutungshaltungen Reichtümer verheeren.
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Alte entmachten
Alte entmachten
©Hans Hartmut Karg
2014
Die Alten zu entmachten,
Das ist manch Junger Ziel,
Und während die verschmachten,
Ist es für jene Spiel.
Den Starken zu entkräften
War stets des Schwachen Freude:
Sich an die Waden heften
Versprach den Dackeln Beute.
Doch wer die Alten schlachtet,
Der tötet auch Erfahrung.
Wer Wissen so entmachtet,
Dem droht Seelenenthaarung.
*
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Containerbrunnen
Containerbrunnen
©Hans Hartmut Karg
2014
Das kann ich für die Einkaufsmeilen
Hier in Deutschland nur empfehlen,
Was man da in Italiens Parkhauszeilen
Dem Bürger gibt zu freiem Wählen:
Man hat da einen Stahlblock hingestellt,
Aus dem auf Knopfdruck kaltes Wasser trudelt:
Wenn man 5 Cent einwirft und Tasten wählt,
Das Mineralwasser aus einem Hahnen sprudelt.
Für wenig Geld löscht man so seinen Durst,
Im Grünbereich ist so gar mancher Arme.
Er hat dann noch ein wenig Geld für eine Wurst,
Weil man sich hier mit seiner Not erbarmet.
So wunderkeimfrei und mit Kohlensäure
Bleibt auch der Arme in Italien gesund,
Womit der Staat erneut Zutrau´n erneuere,
Wenn sonst die Seele arm und krank und wund.
*
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Figur und Hintergrund
Figur und Hintergrund
©Hans Hartmut Karg
2014
In vielen Jahren sah ich nur Figuren,
Die vor mir standen – ohne weißes Hemd.
Sahen sie nicht aus wie Lemuren,
Bekannt nur mir – und eigentlich doch fremd?
In ihren tausend Nestelketten
Hatten Bedürfnisse sich tief verschlungen:
Mal mit, mal ohne Rauch und Zigaretten
Atmeten sie frei heraus mit eigenen Lungen.
Was vor mir stand, war mir – Beruf,
Und damit echte, hilfbereite Liebe.
Dafür kassierte ich zu dem Behuf
Viel Anerkennung – und auch tausend Hiebe.
Im Ruhestand verfolgt mich die Figur,
Die mir immer ans Leder wollte,
Weil sie dämonisch von Natur
Und ich naiv ihr Offenheiten zollte.
Doch langsam schiebt ein neuer Hintergrund sich vor,
Baut so verstohlen, breit und tief ein neues Lebensglück.
Am späten und herrlich umkränzten Rosentor
Mildert sich alles, was drohend zurück.
Nach vielen Jahren wird nun jener neue Hintergrund
Zu meinem wunderbaren Leben ganz im Späten,
Weil ich noch wuchern kann mit manchem Pfund
Beim Trinken, Radeln – und beim Unkrautjäten.
*
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An meine Rivalen
An meine Rivalen
©Hans Hartmut Karg
2014
Du willst die MEINE?
Bleib´doch alleine!
Wer MEINE Liebe will,
Der halte ja recht still!
Bei mir ist das Ziel:
Nur faires Spiel!
Man kann mich nicht besiegen,
Doch Nähe kann man kriegen.
Ich kooperiere gern,
Intrigen sind mir fern.
Ich hasse die Neidgeier,
Denn ohne ist man freier.
*
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Kampfposen
Kampfposen
©Hans Hartmut Karg
2014
Sehen Männer ihren Sinn
Nicht mehr in den Lebenslieben?
Treibt es sie zum Kämpfen hin,
Trachten sie denn nur nach Hieben?
Fing denn schlimm ihr Lebenslauf
An in tiefen, harten Gossen,
Wo kein Geld, kein Ziel, kein Kauf,
Keine Liebe sich ergossen?
Braucht ein Mann das Kampfgetümmel,
Stellt er sich denn gern in Pose –
Oder zeigt da nur ein Lümmel,
Dass er tief in der Psychose?
Krankhaft Anerkennung suchen,
Seinen Lebensstern gefährden,
Stets verschmähen Heim und Kuchen –
Das ist nicht im Sinn des Herrn!
*
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Wolkenblick
Wolkenblick
©Hans Hartmut Karg
2014
Gegraupelt und geschneit
hat es bei uns heute erstmalig.
Man rutscht noch nicht aus,
man muss keinen Schnee räumen.
Gleichwohl begrüßen wir
das Weiß über dem Braunen
und die erste klare Kälte,
denn nach langer Sommerzeit
liefert mir die Kälte wieder Sauerstoff,
die Atmung wird richtig frei
und klar geht mein Blick
zu den fliehenden Wolken.
*
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Die Schöne
Die Schöne
©Hans Hartmut Karg
2014
Erstmals von Weitem sah ich sie
Aus ihrer Gruppe aufzuscheinen:
So groß, so schön, so wundersam.
Bis dahin war mir manches nie
Ereignishaft im Lebensmeinen.
Langbeinig hob sie sich heraus,
Schritt lachend mit den Alterskleinen
Ganz stolz und voller Tatendrang,
Die Haare lang und glatt, nicht kraus,
Alles authentisch, nichts im Scheinen.
Die Anmut wars, die sie umgab,
Prinzipien des festen Seins,
Mit denen die Gewissheit wuchs.
Dadurch gedieh nun fest mein Tag:
Ihr Schicksal wurd´ recht bald auch meins.
So rank und schlank gedieh die MEINE,
Das Augenlachen war mein Stern,
Kein Tag mehr ohne leben konnte.
Mein Leben kam erst jetzt ins Reine,
Dafür hab´ ich bis heut´ sie gern.
*
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Es wird kälter
Es wird kälter
©Hans Hartmut Karg
2014
Über den südlichen Wäldern
treibt erster Graupelschauer
die fliehenden Wolken.
Wie lange noch
können wir unsere Geranien
am Hause blühen sehen?
Weiter im Süden
ziehen Kampfflugzeuge –
und es scheint kälter zu werden.
Dort kämpfen sie wieder,
immer wieder.
Hat uns nicht
die Sonne
verboten,
zu
den
Waffen
zu
greifen?
*
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Mieterunrecht
Mieterunrecht
©Hans Hartmut Karg
2014
Neulich las ich in der Zeitung:
„Alte Häuser wolln wir mieten.“
Leute, die in Not da leiden,
Woll´n nichts zahlen, woll´n nichts bieten.
Das scheint ja ein Geschäftsmodell:
Vermieter recht schlimm auszubeuten,
Weil die Versicherung nicht schnell
Hilft den besitzenden Hausleuten.
Denn da ist die Dreimonatsfrist
Wo die Vermieter ohne Schutz.
Das reicht den Mietern für die List,
Um wild zu hauen auf den Putz.
Alles werden sie monieren,
Schimmelstellen gut ausbauen,
Die Angst bei den Vermietern schüren,
Um ja recht stark da dreinzuhauen,
Herunterwirtschaften das Haus
Und ständig die Sanierung fordern.
Sie zahlen nicht und sind fein raus,
Wenn sie sich Rechtskundigkeit ordern.
Wer da sozial und christlich denkt,
Der wird erbarmungslos geschlagen,
Vermieter man als Täter denkt,
Die treiben nur ins Unbehagen.
Als Gutmensch warn sie einst geboren,
Vermieteten ein kleines Haus.
Zum Helfen immer auserkoren –
So suchten sie sich Alte aus.
Der Sohn dröhnte die Ohren voll:
„Fristlos ist Mutter gar gekündigt!“
Vermieter fanden das nicht toll,
Man sich an Mietern nicht versündigt!
Die Welt haben sie nicht verstanden:
Versicherungen taugten nicht,
Wo sie die Fristen noch nicht kannten –
Man machte sie zum Bösewicht!
Vermieter nicht gesichert waren:
Man schob sie in die Täterrolle,
Denn der Vermieter trägt Gefahren,
So trifft man ihn brutal ins Volle.
Du hast kein Recht mehr als Vermieter,
Wenn Du nicht abgesichert bist.
So wird das Mietrecht zum Verbieter,
Verängstigt Dich, weils Usus ist.
Ist erst der Schimmel kultiviert,
Zerstörungen im Haus erreicht,
Die Mieter kalt und ungeniert,
Dann haben es Anwälte leicht!
Was blieb den guten, alten Leuten
Die solches nicht verstehen konnten?
Waren sie nicht für Gnadenfreuden
In denen gute Sitten wohnten?
So nahmen sie sich denn das Leben –
Unrecht kann Sanftmut nicht ertragen.
Ein Staat, im Recht so schlimm daneben,
Wird ungerecht in Mieterfragen.
*
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Aufzeichnungen
Aufzeichnungen
©Hans Hartmut Karg
2014
Geteiltes Leid ist halbes Leid?
Mitnichten!
Denn wer enthauptet, hat nie Zeit
Sich nach Humanitas zu richten.
So zählen Bilder, Grausamkeiten,
Die Dummköpfe dazu verleiten
Schuld und Sünde abzustreiten,
Weil Radikale sie verbreiten.
Geteiltes Glück ist halbes Glück?
Mitnichten!
Glücklichsein verstärkt den Blick,
Mobilisiert Geschichten!
Zählen denn Bilder, Freundlichkeiten,
Wo kluge Köpfe sie nicht neiden
Den wirklich schönen Lebenszeiten,
Mit denen sie die Seelen weiten?
Zählst Du auf die Defizite?
Mitnichten!
Schatzsucher inmitten!
Freunde, Liebende im Dichten!
Aus Fremden werden so Bekannte,
Die Welt erweitern alle Lande,
Befreien das scheinbar Gebannte
Zur Neugier für das Unbekannte.
*
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Altersnerven
Altersnerven
©Hans Hartmut Karg
2014
Im Alter eckt doch alles an,
Das Wetter, Nachbar, liebe Frau.
So mancher wird zum Nörgelmann,
Dem alles scheint verlebt und grau.
Er projiziert die schwachen Nerven
Sogar auf jeden Autofahrer.
Um seine Waffen gut zu schärfen,
Wird sogar zum besten Weltbewahrer.
Er ist sicher gar oft im Recht,
Er hat ja auch Lebenserfahrung.
Doch ist nicht alles bei uns schlecht,
Nicht alles braucht Geschichtsverwahrung.
Die alten Nerven liegen blank,
Dann gängelt er die Ehegattin.
Er kennt nicht Skrupel, keinen Dank,
Die Streitereien treiben ihn...
Mit Alten hockt er im Kaffee,
Macht missmutig Weltpolitik.
Egal, ob Sonne oder Schnee:
Der Blick geht immer nur zurück.
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Im Alter eckt doch alles an,
Das Wetter, Nachbar, liebe Frau.
So mancher wird zum Nörgelmann,
Dem alles scheint verlebt und grau.
Er projiziert die schwachen Nerven
Sogar auf jeden Autofahrer.
Um seine Waffen gut zu schärfen,
Wird sogar zum besten Weltbewahrer.
Er ist sicher gar oft im Recht,
Er hat ja auch Lebenserfahrung.
Doch ist nicht alles bei uns schlecht,
Nicht alles braucht Geschichtsverwahrung.
Die alten Nerven liegen blank,
Dann gängelt er die Ehegattin.
Er kennt nicht Skrupel, keinen Dank,
Die Streitereien treiben ihn...
Mit Alten hockt er im Kaffee,
Macht missmutig Weltpolitik.
Egal, ob Sonne oder Schnee:
Der Blick geht immer nur zurück.
*
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Geschenk
Geschenk
©Hans Hartmut Karg
2014
Sie kam zwar aus der Enge der Provinz,
Doch um die Weite ihrer Stadt zu zeigen.
So wurde er bei ihr der Liebesprinz,
Zu dem sie sich nun konnte zärtlich neigen.
Sehr unvollkommen in die Welt geworfen
Wurden betrogen sie und abgezockt,
Litten an tiefen Wunden und den Schrofen,
Waren früh für das sorgenfreie Leben abgeblockt.
Da erst erkannten sie den Wert der Liebe
Als eine Gnade, als Himmelsgeschenk,
Heilend die Bosheit, Neid und alle Hiebe,
Weil in der Zweisamkeit sie küssend eingedenk.
Wäre die Welt nun ohne diese tiefen Herzen,
Die ihre Leiden immer trefflich heilen –
Sie wäre nur ein Jammertal mit lauter Schmerzen,
Kein Ort für ständiges Verweilen...
*
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Drei Gebete
Gebet 1
©Hans Hartmut Karg
2014
GOTT gehört die ganze Welt,
IHM gehört das Himmelszelt,
IHM gehört der Raum, die Zeit,
SEIN ist auch die Ewigkeit.
*
Gebet 2
©Hans Hartmut Karg
2014
GOTT allein besitzt die Erde
Ganz im Sein – und auch im Werde.
IHM allein gebührt die Ehre,
Dass niemand den Frieden störe.
*
Gebet 3
©Hans Hartmut Karg
2014
Lieber GOTT, mach´ mich fromm,
Dass ich in den Himmel komm´
Und auf meiner Lebensreise
Kröne DEINE Gnadenweise.
*
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Urologenschicksal
Urologenschicksal
©Hans Hartmut Karg
2014
So mancher gute Urologe
Wird doch zum Opfer seiner Taten,
Denn selbst in allen Theaterlogen
Riecht er von vornherein den Braten.
Im Einkaufzentrum ziehen Schwaden,
Es riecht da für ihn nach Urin,
Und der Geruch weist da auf Schaden
Und gibt der Welt so ihren Sinn.
Er kennt sich ja vorzüglich aus,
Weiß, was gesund und krank da schwebt.
Der Blick sucht sich den Kranken aus,
Den er behandelt, dass er lebt.
Die Nase muss sich kränken lassen,
Zwei Finger trösten sie dabei.
Doch kann er keinen Menschen hassen:
Das Leben ist halt, wie es sei.
Deshalb geht er zum Wald hinüber,
Dort gibt es keine Menschendüfte.
Er kommt erst später wieder ´rüber,
Wenn er verdrängt die Jammerklüfte.
Dann ist er Mensch und darf es bleiben
Und schenkt sich ein Glas Rotwein ein,
Muss keine Abrechnungen schreiben
Und ist mit seiner Welt allein.
*