Die erhoffte, gelungene Spontangeburt nach dem Kaiserschitt

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Bäseli
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Die erhoffte, gelungene Spontangeburt nach dem Kaiserschitt

Beitrag von Bäseli »

Vorgeschichte:

Im April 2013 kam meine Tochter aufgrund BEL per geplantem Kaiserschnitt zur Welt. Ich konnte mich nie so recht damit anfreunden, dass ich zwar ein Kind hatte, aber keine Ahnung vom gebären. Umso wichtiger war mir beim zweiten Kind eine Spontangeburt. Mein Arzt gab mir grundsätzlich das okay dafür, erklärte mir aber, dass wir aufgrund der Vorgeschichte schneller die Geburt abbrechen müssen wenn es Komplikationen gibt. Der grosse Kopfumfang des Kleinen half nicht sehr mit, mir Mut zu machen...

Ich beschloss, den Sanfte Geburt Kurs zu besuchen und mich positiv darauf vorzubereiten, was ich auch tat.

Geburtsbericht:

Keine Übungs- oder Vorwehen in all den Wochen... und der ET rückte näher. Ich glaubte schon, der Kleine würde auf ewig in meinem Bauch bleiben. Befürchtete schon, einleiten zu müssen und somit dem Risiko bei einem erneuten Kaiserschnitt zu landen näher zu kommen. Mein erster Wunschtermin (6.9.) zog vorbei. Dann auch der ET (Samstag 13.9.).
Ab Freitag trank ich den Hebammentee, eine Mischung aus Ingwer, Zimt, Nelken und Verveine. Sonntags ging ich 2x spazieren – was versucht frau nicht alles…
Eigentlich wollte ich früh zu Bett, denn mein nächster Wunschtermin war der Montag, 15.9. Aber ich fand einfach keinen Schlaf. Also holte ich mir eine Tafel Schokolade und hörte noch etwas Hörbuch...

Am Montagmorgen war ich gegen 7 Uhr wach und hatte einen komischen Magen. Die Schokolade, so mein erster Gedanke. Ich blieb liegen und horchte in mich hinein. Schon sehr stark und häufig für Magenkrämpfe? Ich überwachte die Uhr... alle 10 Minuten so ein mensartiger Krampf. Hm... geht es nun doch noch los? Angst und Vorfreude reichten sich die Hand.
Bevor mein Mann los zur Arbeit ging sagte ich ihm kurz, er solle heute sicher gut erreichbar sein... Danach legte ich mich wieder hin und versuchte herauszufinden, was da in mir und mit mir vorgeht. Die Kleine ist montags zum Glück eh immer in der Krippe, so mussten wir uns nicht überlegen, was wir notfallmässig mit ihr anstellen würden. Gutes Timing.

Bis gegen 10 Uhr tigerte ich so etwas rum, mass die Abstände zwischen den Krämpfen (ca. alle 10 Minuten, teilweise aber auch deutlich weniger) und stellte fest, dass es sich doch teilweise schon arg heftig anfühlt. In all den Infos steht ja immer, dass man bei Übungswehen das weiter machen kann, was man macht, bei echten Wehen inne halten muss. Entweder bin ich ein Weichei oder es sind echte Wehen, dachte ich, denn ich musste effektiv inne halten und die Wehe veratmen.
Also entschloss ich mich, im Spital anzurufen und zu fragen. Die meinten, da sich ansonsten nichts weiter zeigt (kein Fruchtwasser verloren, kein Schleimpfropf der abging etc.) solle ich, wenn es mir recht ist, zuwarten bis die Wehen während einer Stunde alle 5 Minuten kommen und dann einrücken.
Ich informierte schon mal vorsorglich meine Eltern, die meine Kleine ja dann im Fall der Fälle übernehmen sollten…
Wenn ich lag kamen die Wehen ca. alle 7 Minuten. Wenn ich stand deutlich kürzer. Vor dem Mittag rief ich meinen Mann sicherheitshalber mal nach Hause.
So waren wir nun zusammen zuhause – und nun? Dasitzen und auf die nächste Wehe warten? Wir beschlossen zu versuchen, einen Film zu schauen („Her“ mit Joaquin Phoenix). Weit kamen wir nicht – denn: Um 14 Uhr hätte ich einen Kontrolltermin beim Facharzt gehabt. Also rief ich um 13 Uhr bei Praxisöffnung an um mitzuteilen, dass der Termin vermutlich wenig Sinn macht. Der Arzt meinte, ich müsse mich somit jetzt aber ins Spital begeben. Auf meine Antwort hin, dass die mich erst bei 5-minütiger Wehentätigkeiten sehen wollen meinte er, dann müsse ich zu ihm kommen. Was ja keinen Sinn macht. Ergo Spital angerufen, Bescheid gegeben, Eltern up-ge-dated und losgefahren.
Übel die Fahrt... vor allem wenn während einer Wehe eine Kurve kam *stöhn* Ich hatte ziemliche Angst, dass uns das Spital eh wieder nach Hause schickt weil wir viel zu früh einrückten. Auch hatte ich vielmehr das Gefühl, dass es doch jetzt gar noch nicht ernsthaft losgehen kann… Die 20minütige Fahrt zum Spital fühlte sich recht lange an und ich war sehr froh, als wir da waren.

Im Spital angekommen (es war ca. 14 Uhr) hatten wir, wie im Geburtsplan gewünscht, einen freien Platz in der Tiefgarage. Die Kliniktasche liessen wir mal im Auto… so recht glaubten wir noch nicht daran, dass es jetzt wirklich der Ernstfall ist.

In der Geburtenabteilung wurden wir direkt ins Gebärzimmer gebracht (das schönere grössere, welches in meinem Geburtsplan auch gewünscht war). Dort wurde ein CTG gemacht um die Herztöne abzuhören und die Wehen zu messen. Für mich gemessene und gefühlte alle 5-7 Minuten, meinte die Hebamme, dass sie lediglich alle 10 Minuten kommen. Dazu war der Gebärmutterhals noch 1cm lang und der Muttermund erst 1cm offen. Also alles noch sehr unreif.

So gingen wir auf Geheiss raus spazieren (ca. 14.45). In der schönen warmen Sonne mit Wehen *stöhn* Übel. Meinen Eltern sagte ich, dass wir vermutlich wieder nach Hause geschickt werden, sie aber die Kleine doch bitte mal sicherheitshalber so oder so abholen gehen sollten (sie hatten ja 1h Anfahrtsweg).
Eine Runde ums Spital, die man sonst in weniger als 10 Minuten schafft beschäftigte uns eine ganze Stunde lang. Ein wenig laufen, anhalten, sich beim Mann abstützen, Wehe veratmen, weiterlaufen, naja, eher weiterkriechen ;-) Es fühlte sich gaaar nicht gut an - aber es würde sich ja wenigstens lohnen wie sich später herausstellen sollte.

Gegen 16 Uhr waren wir zurück bei der Hebamme. Ich wurde recht lange ans CTG angeschlossen, da wir eine Messung brauchten, bei welcher der Kleine wach sein sollte. War er aber nie. Da wusste wohl jemand Bescheid um die Ruhe vor dem Sturm. Zudem war es sehr schwierig, dass das CTG kontinuierlich die Herztöne aufzeichnete. Wir verloren ständig das Signal. Mühsam.

Während dieser für mich gefühlten recht langen Zeit waren die Wehen ganz schön heftig und ich hatte Mühe, sie so zu veratmen, dass ich mich nicht verspannte. Meine Techniken anzuwenden gelang mir recht schlecht, da die Wehen so schnell kamen, dass ich mich gar nicht genug in Entspannung bringen konnte um etwas "wegzudriften". Dennoch versuchte ich immer wieder mich darauf zu konzentrieren, alles locker zu lassen, loszulassen, mich zu öffnen, den Mund bzw. das ganze Gesicht ganz entspannt zu haben, tief in den Bauch zu atmen, Liebe zu meinem Baby zu schicken. Mein Mann unterstützte mich indem er mich darauf hinwies wenn ich mich zu sehr entspannte (obschon es mir manchmal gar nicht mehr gelang mich nicht zu verspannen weil es einfach nur weh tat...). Auch half seine Rückenmassage sehr gut, da die Wehen nicht nur den Bauch sondern auch das Kreuz miteinbezogen.

Die Wehen kamen nun definitiv viel kürzer. Die Hebamme mass erneut nach: Der Gebärmutterhals war auf 0 zurückgegangen und der Muttermund war nun 2-3cm offen. Meine Angst wieder nach Hause geschickt zu werden erübrigte sich: Sie meinte ganz härzig „Jetzt lasse ich sie nicht mehr nach Hause.“
Um den Rückenschmerzen entgegenzuwirken empfahl die Hebamme einen Wechsel in die Badewanne zu machen. Ich empfand dies als recht früh, sie meinte aber, besser jetzt wo wir noch können.
Ich war inzwischen schon recht ausgenockt. Mir war total übel (ich hatte den ganzen Tag nichts gegessen) und ich fand die Schmerzen alles andere als erträglich. Ich wollte eigentlich einfach nicht mehr. Tja... geht nur halt nicht.

Während die Hebamme das Badewasser einliess und kurz weg war, ging ich auf Toilette. Während ich so dasass merkte ich, wie mir immer übler wurde und dass ich mich übergeben muss. Also umdrehen, vor die Schüssel hocken… und da platzte - super Timing - die Fruchtblase! Was für ein merkwürdiges Gefühl, wenn da einfach alles rausläuft... Ich setzte mich auf die Toilette, kriegte als Dank noch eine fette Wehe dazu und wollte einfach nur noch sterben. Ich dachte mir, wenn ich jetzt hier sterbe merkt es keiner, denn wegen des Badewannenwassers hörte mich mein Mann ja nicht.
Endlich kam er fragen ob alles gut ist und die Hebamme war auch wieder da... Und erklärte mir, dass ab jetzt ständig Fruchtwasser rauslaufen wird, was mir so gar nicht recht bewusst war. Strange.
Dann gings in die Badewanne. Zwischen den Wehen war das super, so im warmen Wasser. Aber die Wehe selber auf dem Rücken da liegend, aaaaauutsch. Ich wusste nicht wie ich liegen sollte und wie ich die Wehen am besten annehmen kann. Und ich mochte eigentlich auch langsam nicht mehr. Und fragte somit nach Ultiva, dem Schmerzmittel zum selber dosieren. Leider mussten wir erst noch ein Formular dazu ausfüllen (keine Ahnung warum wir das scheinbar zuvor nicht gemacht hatten?) und es dauerte alles ziemlich lange, während ich das Gefühl hatte, kaum mehr eine Pause zwischen den Wehen zu erhalten.
Da das CTG irgendwie nicht mehr gut funktionierte in der Wanne musste ich auf einmal raus. Ziemlich dringend wie mir schien. Dann hiess es, der Muttermund ist jetzt 5cm offen. Die Hebamme meinte, das wird sicher noch was in ihrer Schicht. Ich traute mich kaum zu fragen, wie lange ihre Schicht noch geht und war freudig erregt als sie meinte, bis 23 Uhr…

Noch ohne Schmerzmittel versuchte ich, die Wehen stehend am Bett zu verarbeiten. Die Hebamme brauchte nun noch das okay meines Arztes für das Ultiva und bestellte ihn auch gleich zur Geburt. Alles brauchte recht lange *stöhn* Inzwischen war es gegen 18.30 Uhr.
Da ich mich zwischen den Wehenpausen im stehen nicht genug erholen konnte, legte ich mich wieder hin. Dummerweise waren die Wehen im liegen viel stärker – und das Ultiva liess auf sich warten. Es gab noch eine Rückseite zum ausfüllen *ompf* und unterschreiben musste ich auch noch (in meinem Zustand…). Endlich hatte ich dann den Ultiva-Zugang und konnte damit bei Beginn einer Wehe einen Knopf drücken, der für die nächsten 60 Sekunden ein Schmerzmittel in mich pumpt um alles erträglicher zu machen. War es das? Keine Ahnung. Ich weiss ja nicht wie es ohne gewesen wäre. Ich fand es aber so oder so immer noch schlimm genug. Die Eröffnungsphase fühlte sich sowieso recht sinnlos an. Man hat Schmerzen – aber merkt ansonsten nicht, wozu die ganzen Schmerzen gut sind da man die Muttermundöffnung ja nicht selber bewusst wahr nehmen kann.

Mein Gesicht und die Hände, Füsse kribbelten auf einmal so komisch… Deshalb rief die Hebamme die Anästhesistin. Ich selber erinnere mich nicht recht an sie. Ich weiss nur, dass eine Frau da stand aber nicht was sie eigentlich da machte. Mein Mann erzählt: „Du hast dich in Schmerzen gewunden und es war sehr emotional und die Anästhesistin stand eiskalt daneben und ergoss sich in Theorien über die Wirkungen des Medikamentes.“ Sie ging auch null auf die Problematik des Kribbelns ein – irgendwie wirkte sie, als wäre sie das erste Mal bei einer Geburt dabei.
Die Hebamme mass nun wieder und es hiess: Muttermund 10cm offen, Kind kann kommen. Wie jetzt? Echt jetzt?

Die Schmerzen fühlten sich je länger je unerträglicher an weshalb ich fragte, ob ich nicht auf PDA umsteigen könne. Die Hebamme lachte nur und meinte, dafür sei es längst zu spät. Hm… okay…
Es verging eine weitere ½ h bis mein Arzt erschien. Ich selber kriegte dies im Schmerzdelirium gar nicht so recht mit. Er war einfach auf einmal da ;-)

Wahnsinnig wie der Körper selber weiss, was er zu tun hat. Fühlte ich bis vor kurzem noch keinen Drang zu pressen war er auf einmal da. Dieses massive Gefühl alles nach unten drücken zu wollen: Stuhlgang, Kind, alles ;-) Wir begannen im stehen, was sich grundsätzlich gut anfühlte, aber zum entspannend zwischen den Wehen nicht einfach war. Irritierenderweise sollte ich während dem pressen, bzw. schieben auch nicht atmen sondern die Luft anhalten. Bis ich das raus hatte dauerte es eine Weile und ob es nun falsch gewesen wäre auf meine Art, ich weiss es nicht. In so einem krassen Moment hört man nur noch auf den Profi. Die Hebamme dirigierte das alles aber sehr gut: Sie deutete mit dem Finger an wohin ich zu pressen hatte, wie lange usw. Ich fühlte mich bei ihr wirklich in guten Händen.
Mein Arzt wollte dann, dass ich mich aufs Bett lege. Rückenlage. Die dümmste Position wie ich denke? Es müsse sein, das Kind müsse jetzt raus. Hm... man fragt in so einem Moment nicht mehr nach, ob es das nicht auch anders kann. Ich muss aber auch sagen, dass ich es nicht sehr unangenehm fand, da ich während der Wehen so am besten entspannen konnte.
Pressen pressen pressen ... für wie lange? Keine Ahnung, die Zeit stand still. Die Köpfe der Anwesenden verschwammen zu lustigen Grimassen wie nach 3 Gläsern Wein (Ultiva sei dank) und ich war einfach nur noch in meiner "Arbeit".

Irgendwann fühlte ich, wie etwas unten raus kommt. Die Fruchtblase. Es hiess was von grünem Fruchtwasser. Ich kriegte es nur am Rande mit. Ich machte einfach weiter wie mir die Hebamme diktierte.
Mein Arzt sagte mir, er würde nun von oben etwas mitdrücken. Er drückte in der Wehe mit auf den Bauch. In der nächsten Wehenpause holte er sich – so erzählt mein Mann, ich selber habe das alles nicht mitgekriegt – einen kleinen Hocker. Er als eh schon recht grosser Mann auf einem zusätzlichen Hocker der von oben auf meinen Bauch drückt – es muss scheinbar recht surreal ausgesehen haben. Ich spürte von seiner Mithilfe kaum etwas, aber scheinbar hat er rechte Dellen in meinen Bauch gedrückt.
Die ganzen Presswehen taten immens weh und ich habe ziemlich laut geschrien (das merkte ich dann später im Wochenbett an meinem Halsweh…). Zur Motivation durfte ich dann das Köpfchen spüren welches schon leicht rausschaute. Was für ein Gefühl. Unglaublich dass all die Arbeit wirklich was bringt, da kommt wirklich was raus :-)
Dass der (grosse) Kopf inkl. Hand nun draussen war nahm ich nicht sehr bewusst wahr. Vielmehr dafür dass mich der Kleine mit dem sich schon draussen befindenden Händchen in die Schamlippe kniff ;-) Und dann noch 2 Wehen, es machte "fluuutsch", ein ganz lustiges, irgendwie cooles Gefühl und der Kleine kam komplett zur Welt (was sich anfühlte als würde ihn bis nach vorne an die Wand schmeissen…).

Als ich nach unten schaute lag da ein blutverschmiertes kleines Etwas: Mein Sohn! Wow! Sie wickelten ein Tuch um ihn und gaben ihn mir auf die Brust. Obwohl wir uns im Vorgespräch ausdrücklich gewünscht hatten, die Nabelschnur auspulsieren zu lassen kam die Hebamme sogleich mit der Schere an. Mein Mann fragte noch ob man nicht etwas zuwarten könne woraufhin sie meinten, das hätten sie schon. Mmmh, 1 Minute vielleicht? Nun gut, wir hatten weder die Kraft noch Musse dies auszudiskutieren und liessen sie machen… Wie lange die ganze „Austreibungsphase“ ging? Wir erinnern uns beide nicht mehr… 1h? 1 ½ h?
Jetzt erstmal ausruhen, geniessen, entspannen... dachte ich. Falsch gedacht.

Mein Arzt zupfte an der Nabelschnur (was ich als sehr unangenehm empfand) und ich sollte die Plazenta rausdrücken. Drücken mit einem Babylein in den Armen ist gar nicht so einfach irgendwie... man will sanft sein und soll pressen. Hm... Und eigentlich wollte ich nur in Ruhe gelassen werden. Was ich auch mehrmals lautstark verkündete. Obschon natürlich ohne Erfolg.

Die Plazenta kam dann problemlos und komplett raus und es war sehr faszinierend, sie zu betrachten. War meine erste Geburt durch den Kaiserschnitt überklinisch und sauber, so hatte ich wohl dieses Mal umso mehr das Gefühl alles sehen zu wollen. Faszinierend dieses Ding, an welchem mein Kleiner all die Monate hing.

Nun endlich Ruhe... dachte ich, und zwar wieder einmal falsch. Denn nun musste untersucht werden wie stark meine Verletzungen sind und diese genäht werden. Was für ein Stress! Spritzen in den Schambereich (aua), rumgefummel und immer noch keine Ruhe. Aber immerhin schön zu hören, dass die Verletzung viel geringer als befürchtet sei. Es handle sich um einen Riss der aber sehr gerade verlaufe und somit gut verheilen sollte. Fein!

Babylein lag die ganze Zeit auf mir, aber so recht geniessen konnte ich den Moment noch nicht. Zuviel Jubeltrubel drumherum. Im Gebärzimmer nebenan gab es leider eine Not-Sectio, weshalb meine Hebamme los wollte bzw. musste. Es reichte noch kurz um mir eine Decke über die Beine zu legen (ich hatte den meeega Schüttelfrost! Kein Wunder durch all die Erschöpfung…) und den Kleinen zum ersten Mal anzusetzen. Während draussen auf dem Flur eine grosse Hektik und schnelle Schritte zu vernehmen waren nuckelte mein Kleiner das erste Mal an meiner Brust.

Als sich die Lage draussen stabilisiert hatte kam eine neue Hebamme (Schichtwechsel) und nahm ihn für die Messungen: 3150gr und 50cm und alles soweit gut *fröi*
Ich wollte eigentlich dringend auf Toilette. Da mir aber leider auf den Beinen innert Kürze schummrig wurde, durfte ich nicht. Wir versuchten es dann mit einem Nachttopf. Aber sind wir ehrlich: Es ist nicht einfach liegend in ein Bett zu pieseln… keine Chance…
Dann wurde das Bett geholt und ich konnte „ins Trockene“ umziehen. Wie im Geburtsplan angedacht war das Zimmer nur einzeln belegt *fröi* So konnten wir in Ruhe ankommen und assen irgendwann nach Mitternacht mal einen Teller mit Kartoffeln und Gemüse. Ich war kurz vor dem verhungern!

Ich bin mit meinem Geburtsablauf grundsätzlich sehr zufrieden und sowieso überglücklich, dass ich spontan gebären konnte und alles so gut ging. Im Vergleich zum Kaiserschnitt bei der Kleinen (Grossen *grins*) habe ich jetzt wirklich das Gefühl, GEBOREN zu haben was mir sehr wichtig ist.

Allerdings empfand ich die erste Zeit des Bondings alles andere als schön. Bei der Kleinen war nach dem Kaiserschnitt alles getan und wir konnten die ersten Stunden in absoluter Ruhe im Gebärzimmer einander bestaunen und beschnuppern. Jetzt war es nach der Geburt einfach noch soviel Jubeltrubel und ich konnte gar nicht richtig "ankommen". Das hat mich schon etwas gestresst.

Was ich als mega Vorteil einer Spontangeburt vs. Kaiserschnitt empfinde ist, wie schnell man in der Lage ist, selber zum Baby schauen zu können und wie schnell man selber wieder mobil ist. Bei der Kleinen musste ich mehrere Tage der Schwester klingeln, damit sie sie mir aus ihrem Bettchen holt, konnte nicht seitlich liegen (ergo nicht im liegen stillen), ging nach Wochen das erste Mal länger raus usw. Das ist jetzt ganz anders und fühlt sich toll an ♥
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:-( Mis Stärnli ♥ *17.02.2012

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Sunnebluemä
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Re: Die erhoffte, gelungene Spontangeburt nach dem Kaisersch

Beitrag von Sunnebluemä »

Gratuliere zum 2. Schätzchen! Wie toll, dass du nun spontan gebären durftest. Nach dem Stress der allerersten Stunden, konntest du deinen Sohn ja nun richtig geniessen. :) Alles Gute!
Akrobatin ♥ März 2011
Schauspielerin ♥ Mai 2013

Fledermaus

Re: Die erhoffte, gelungene Spontangeburt nach dem Kaisersch

Beitrag von Fledermaus »

Herzliche Gratulation!!!!! Geniesst die Zeit :-)

Nun bin ich aber doch noch gespannt : wie gross war der Kopf denn schlussendlich? ;-)

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Bäseli
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Re: Die erhoffte, gelungene Spontangeburt nach dem Kaisersch

Beitrag von Bäseli »

Der Kopfumfang war wirklich 37,5cm - und als ob das nicht genug wäre hatte der Kleine bei der Geburt auch noch das Händchen neben dem Kopf...
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:-( Mis Stärnli ♥ *17.02.2012

Fledermaus

Re: Die erhoffte, gelungene Spontangeburt nach dem Kaisersch

Beitrag von Fledermaus »

Uiii ja das ist wirklich gross. Vorallem dagür, dass das Kind sonst ja nicht so riesig ist ;-) Meine hatten 800g resp. 1kg mehr als dein Kleiner. Und waren 5 bzw 4 cm länger. Kopfumfang war bei beiden aber "nur" 36cm.

Schön, dass es trotz "Dickkopf" so gut geklappt hat :-)

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Bäseli
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Re: Die erhoffte, gelungene Spontangeburt nach dem Kaisersch

Beitrag von Bäseli »

Ich habs zum Glück nur nicht so empfunden :-)
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:-( Mis Stärnli ♥ *17.02.2012

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