Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Beamerglück
Beamerglück
©Hans Hartmut Karg
2014
Ihr, die Ihr Folien beschriftet,
Die Ihr Papier kopiert ohn´ Maß und Ende,
Die Ihr dadurch den Wissensanspruch stiftet –
Für Euch scheint das des Glückes Wende.
Doch mit dem Rechner alles senden –
Ist das nicht unser Clou der Zeit?
Wir wollen alle nichts verschwenden
Und sind zum Umweltschutz bereit!
Direkt netzwärts präsentiert
Vorträgt der Beamleader sein Werk.
Er, der jetzt exzellent vorführt,
Er überwindet manchen steilen Berg.
Doch bleibt dabei immer die Frage:
Wie heißt des Werkes Urheber?
Kommt es da nicht zu einer Klage,
Wenn rechtskundig ein kleiner Streber?
*
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Träumende Schwerelosigkeit
Träumende Schwerelosigkeit
©Hans Hartmut Karg
2014
In wiegendem, gleitendem Wippen
Verwandelt sich mein inneres Auge,
Trägt ein Flüstern auf den Lippen,
An dem ich mich spiegelnd festsauge.
Der Flugblick zum Mond
Gelingt schon auf Erden,
Wenn Fantasien den Sonntag suchen:
Verflogen sind alle Beschwerden.
Sonderbar verschoben
Die Punkte als wiegendes Zerren
Mit dem Blickfang nach oben.
Entzaubert sind Geister und Herren.
In der träumenden Schwebe
Bleibt so die Zeitlosigkeit,
Die ich noch ein wenig erlebe,
Suchend nach Grenzen der Endlosigkeit.
Hell bleibt mir mancher Zustand,
Überstaubt stehen die Bäume,
Abseits ruht der Verstand –
Endlos bewegen sich treibende Räume.
Wie schön ist die aufhellende Welt,
Wenn aus Jemeinigkeit ich erwache,
Weil die Blüte mir wieder zufällt
Und ich mit der Liebsten lache.
*
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Vom Totenreich
Vom Totenreich
©Hans Hartmut Karg
2014
Das Totenreich ist immer offen
Und heute hat es ihn verschlungen,
Der lange zwischen Angst und Hoffen
Sich immer wähnte bei den Jungen.
Lebst Du, liebst Du in Liebesjahren,
Bleiben Dir Frauen-, Herrentage,
Zu denen Gnadenseelen fahren,
Weil sie erfüllt Antwort, nicht Frage?
Das Totenreich lebt schlundgebunden
Und fragt nicht, wer da kommen wird.
Egal, ob unversehrt, mit Wunden,
Nichts bleibt im letzten Holzgeviert.
Das Tote selbst zu überwinden,
Mit dem wir makelhaft bespannt,
Indem wir immer bei den Kinden
Bezaubern, was in fremdem Land?
*
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Morgenmärchen
Morgenmärchen
©Hans Hartmut Karg
2014
Wenn wir noch gar nicht recht erwacht
Beginnt es in Dachrinnen laut zu rascheln,
Entdecken wir früh am Balkongeländer
Zwei Eichhörnchen munter beim Essenfassen.
Sie hüpfen hin, sie hüpfen her,
Ein jedes will so mehr und mehr –
Und während wir den Lärm ertragen,
Bleibt uns Erstaunliches zu fragen:
„Warum habt Ihr uns die Walnüsse geklaut,
Mit denen wir die Feldraine schmücken wollten?
Warum habt Ihr auf den Balkon gebaut,
Wo schon andere längst Nüsse holten?“
Sowie wir hadern mit den Gaben,
Haben die Hörnchen längst vergraben,
Was einstmals nur unser Vorhaben –
Woran wir später uns köstlich laben!
*
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Wenn die Sonne
Wenn die Sonne
©Hans Hartmut Karg
2014
Die Töne meiner Geige begleiten
Lange Sonnenabendlichter
Und tragen Dir Wellen zu,
Die als Korpuskeln lebhafter reisen.
GIB´ MIR, WIE DIR,
WAS DORT IM WIR
ALS WELTGESPÜR
VOR UNSRER TÜR
LEBENDIG HIER.
Die letzten Sommerabendstrahlen
Begleiten uns zur stillen Nacht,
In der wir nicht mehr sind,
Was wir vordem einst waren.
*
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Wenn...
Wenn...
©Hans Hartmut Karg
2014
Wenn in den freien Staaten
Nur noch Verquerungen des Rechts
Verschleiern Böses und Untaten,
Wird der Bürger Sklave allen Schlechts!
Wenn Zerstörungen dann möglich werden,
Die heimlich und heimtückisch wabern,
Niemand Deine wirklichen Beschwerden
Ernst nimmt, weil nur alle labern,
Wird das Eigentum mit Füßen nur getreten,
Wohlstand bedroht und tief zersetzt.
Da hilft dann auch kein starkes Beten,
Wenn Eigentümer nur brüskiert, verletzt.
Nicht mehr lange werden sie dann sein:
Freude, Freiheit, Nächstenliebe, Frieden.
Denn wo die Täterschaft gemein,
Wird sie dem Schutz die Stirne bieten.
Wach auf, o Politik, o Christ,
Der Du doch nur den Frieden willst,
Der Du doch auch ein Vorbild bist,
Im Finden erst den Schutz, die Neugier stillst!
*
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Unser aller Leben
Unser aller Leben
©Hans Hartmut Karg
2014
Unser aller Leben
könnte so schön sein,
wenn wir uns
Fehler und Schwächen
eingestehen könnten
und sie nicht als Stärken
missbrauchen würden,
denn sie fördern kein Entzücken.
Von daher
wäre es an der Zeit,
dass die Politik endlich
wieder einmal Störenfriede,
Heimtückische
und Verhinderer
packen würde,
mit Gesetzen zumal,
um endlich erneut
dem Guten Leben
Pate zu sein.
*
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Überleben
Überleben
©Hans Hartmut Karg
2014
Überlegen wir nicht zu viel?
Überleben wir noch?
Und wie?
Verzweifle nicht
an den Tagesgeschäften,
denn sie werden
Dir bleiben.
Erfreue Dich
an dem Nahen:
Sonne,
Mond,
Sterne,
Wind,
Regen,
Blumen,
Liebe.
So wird
Dein
Überleben
zum
Bildnis
und
Wagnis
für
andere.
*
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Totenumgang
Totenumgang
©Hans Hartmut Karg
2014
Des Menschen Schicksal bleibt bestehen:
So werden denn die Lebenden
Schließlich zu Leidenden,
Die Leidenden zu Toten.
Wofür?
Um Platz zu schaffen für die Jungen?
Wozu?
Um Neuem Neues angeregt zu geben?
Warum?
Weil Leben immer endlich bleibt?
So wird ein großer Mann
Ganz klein hinaus getragen,
Bei dem wir immer gute Worte fanden.
Sein Angedenken, uns stets erinnernd,
Wird unsere Seele denn bereichern?
*
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Rettung
Rettung
©Hans Hartmut Karg
2014
Hätten wir die Dichtkunst nicht –
Wir wären lange nicht am Leben.
So weicht doch mancher Bösewicht,
Wir können andern Freude geben.
Die Welt ist schon ein Narrenschiff:
Ständig wird durch ein Dorf getrieben,
Was kopflos, unfair, ohne Schliff
Nur selber kann sich ständig lieben.
Gedichte sind mein Trost und Schild
In diesen rechtsverbogenen Zeiten:
Gar manche Täter siegen wild,
Die Opfer müssen immer leiden.
Lese ich die Gedichte dann
Von Dichterinnen und von Dichtern,
Werde befreit ich, ganz als Mann,
Bestrahlt von guten Seelenlichtern.
Das ist die Rettung, die wir suchen
Und der nichts selbstverständlich ist.
Wir wollen doch ein Dasein buchen,
Das höher ist, als jeder Mist.
*
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Mutterdiktatur?
Mutterdiktatur?
©Hans Hartmut Karg
2014
Da will anständig ich dem Enkelkindchen gratulieren,
Doch da ist nichts, kein Telefon, kein Weg mir offen,
Alles hat der AB scheinbar für mich verschlossen.
Dabei wollte ich immer nur
Dem Enkelchen ein wenig Nähe geben,
Das fern von mir in Fremdem lebt.
Ich leide, weil mir das verhindert wird.
Ich leide, weil mein kleines Kindchen
Nun leider von mir denken wird:
„Du bist an mir nicht interessiert!“
Ich, der ich liebe wie kein Zweiter,
Ein Opa, dem die Seele brennt
Und dessen Herz jetzt blutet.
„Gib mir, mein Gott, den Segen des Gesprächs!“
Warum hat denn der Herrgott
Solch´ Mütterherzen selbst geschaffen,
Die ihren Kindern Welten stehlen,
Dazu Vielfalt und helle Zukunft?
*
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Mozarts Zauberflöte
Mozarts Zauberflöte
©Hans Hartmut Karg
2014
Musik ist alles, was bewegt,
Seelennatur so stark belebt.
Sie, die bereitet und erregt,
Was immer uns im Innern weht.
Die Prüfungen erlauben Dir
Verbesserung, und geben mir
Das Bild des Einzelnen im Wir
Als Herzenswunsch und Elixier.
Die Liebe schließlich rettet dann
Vor Drohungen und Opfergang
Und lässt uns in dem süßen Wahn,
Dass Sonnenstrahlen binden an.
Und Sonne führt uns immer an,
Uns Erdlinge im Lebenskahn
Und rettet Frau, Kind, rettet Mann,
Bringt uns dem Himmel näher ´ran.
Selbst in der Not der Revolution
Findet Wolferl den rechten Ton,
Denn nicht der Tod ist Ziel im Streit,
Sondern Versöhnung weit und breit.
*
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Morgenhimmel
Morgenhimmel
©Hans Hartmut Karg
2014
Weißteppichflecken, Schäfchen
bedecken den ablaufenden Himmel.
Schon wird mir
erste Herbstmorgenkühle spürbar.
Die wärmende Zudecke
ersetzt leichteres Sommertuch.
Endlich weniger Hitze,
endlich weniger Feuchte!
Um den zehnten August herum
kippt immer das Wetter.
Der Sommer geht langsam.
Und doch ist
nach Regentagen
die Sonne wieder mächtig.
Bange wird mir noch nicht.
*
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Der Personalmentalismus
Der Personalmentalismus
©Hans Hartmut Karg
2014
Nie gab es für die Menschen je mehr Freiheit,
Als angelegt in der Person und ihrem Wandel.
Doch was macht sie zum Wandel denn bereit?
Sind es die Sprache, die Symbole, gar der Handel?
Ja, es ist schon gezielt Denkförmigkeit,
Die mit dem Inneren korrespondiert,
Gar diskutiert, erörtert und recht weit
Zu Werthaltungen hinführt, animiert.
Nur was das Denken so wahrnehmen will,
Wird Teil beständiger Person,
Bei der stabiles Wissen führt zum Ziel:
Authentischwerden, reif, als Lohn.
Auch Anpassung ist manchmal Stärke,
Wenn Denken und Person im Dialog,
Denn erst ein Austausch schafft die guten Werke,
Mit der das Ich die Schöpferleistung an sich zog.
Des Menschen Wille bleibt sein Himmelreich,
Selbst wenn ihn viele Götter locken,
Denn die Person bleibt der Intimbereich,
In dem Mentales bringt Geheimes auf die Socken.
So kann das Ich nicht mehr entfremden,
Wenn es mobil in Denkgebäuden wurzelt,
Um sich gegen Bedrohungen zu wenden,
Damit das Selbst nicht aus dem Dasein purzelt.
Erst wenn die Ich-Person zum Du-Denken erweckt,
Wird sie autenthisch, hin zum Eigenen,
Bei dem die Freiheit dann bewusst entdeckt
Und jener Weg führt zum Bescheidenen.
*
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Inklusionsleistung
Inklusionsleistung
©Hans Hartmut Karg
2014
Zu meinem Lehreranbeginn
Stand da ein kleines, stilles Glück:
Kinder zu fördern war mein Sinn –
Manchmal sogar mit Silberblick.
So auch mein Rollstuhlmädchen,
Das fördern ich nun sollte,
Dass es noch heut´ im Lädchen
Erfolgreich wirkt – weil ich es wollte.
Da bin ich mächtig stolz bis heute,
Man gab ihr keine zwanzig Jahre.
Heut´ lebt es noch, bedient die Leute,
Und grau sind ihr die ersten Haare.
*
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Adelheid von Burgund
Adelheid von Burgund
(931 – 999 n. Chr.)
©Hans Hartmut Karg
2014
Was wären denn schon die Ottonen
Ohne die große Adelheid?
So konnte sie die Welt belohnen
Mit Milde, Stärke, Freundlichkeit.
Wanderkönige die Eltern,
In der Westschweiz wohl geboren,
Kam heraus sie aus den Wäldern,
Ward zur Kaiserin erkoren.
Gebildet und von hohem Sinn
Beherrschte sie ja schon vier Sprachen.
Mildtätigkeit war ihr Gewinn
Gegen den Not- und Armutsdrachen.
Vergesst sie nicht, die hohe Frau
Aus frühem Mittelalter!
Sie wusste immer sehr genau,
Wer Herrscher und wer nur Verwalter.
Als Kind bereits ganz früh verlobt,
Gekrönt mit 16 in Pavia,
Italiens Königin, die man lobt –
So war sie für die Armen da.
Doch ward ihr Ehemann vegiftet,
Ließ schutzlos seine Frau zurück.
Der Berengar, weit abgedriftet,
Hatte die Witwe schon im Blick:
Heiraten sollte sie der Sohn,
Italiens Krone zu erlangen.
Das war für sie nur Frauenhohn –
Da nahm der Markgraf sie gefangen.
Doch ihr gelang beherzt die Flucht.
Mit ihrem Töchterchen, der Emma,
Nahm in Canossa sie Zuflucht,
Befreite sich aus dem Dilemma,
Indem sie Otto zu sich rief,
Den Großen, Witwer, Magdeburg,
Und der sogleich auch zu ihr lief,
Besiegte den Bergengar-Schurk´.
Und wieder einmal in Pavia
Heiratet Otto Adelheid.
Schon als sie ihn erstmalig sah,
War sie für diese Lieb´ bereit.
Er wird nun König von Italien
Und setzt sich gleich ganz groß ins Werk,
Macht Berengar zum Ministerialen,
Vasall wird der, nicht kleiner Zwerg!
Odilo reimt in seinem Werk,
Dass Adelheid Otto bestärkt:
„Der edle König Otto dann
Durch sie die Kaiserkron gewann.“
Das Weltreich Roms deutscher Nation
Mit Kaiserkron nun ganz besiegelt,
War der Nunkaiserin der Lohn,
Auch, weil die Ungarn längst gezügelt:
Bei Augsburg auf dem Lechfelde
Hat Otto Eins mit heil´ger Lanze
Und Bischof Ulrich im Schlachtfelde
Verteidigt so das Christenganze.
Als Otto starb, verhindert´ sie
Erbstreitereien unter Söhnen.
Sie wollte Hass und Krieg ja nie,
Daran mussten sie sich gewöhnen.
Als Otto Zwei auch bald verschied,
Regierten zwei ganz große Frauen,
Doch stimmt nicht das Rivalenlied,
Mit dem Odilo reingehauen.
Theophanu und Adelheid,
Die Schwiegertochter, Schwiegermutter,
Waren zum Hoftag stets bereit –
Die Lande standen gut in Butter.
Doch Adelheid zog sich zurück
Und kam ins wärmere Italien.
Sie schrieb Briefe mit weitem Blick
Für Klöster, gegen die Lapalien.
Erst als Thephanu verstarb
Und Otto Drei selbst herrschen konnte,
War sie es, die fürs Geben warb,
Weil sie sich selbst im Geben sonnte.
Gern stiften, Selz und, ja, auch Meißen
Mit Sachsen- und dem Doppelpfennig,
Denn Gott hatte ihnen verheißen:
Viel geben, das heißt: Ja nicht wenig!
Als Vorbild jene hinzuführen
Zum Glauben aus Mildtätigkeit,
Das wollte sie ja selber spüren,
Das war Anliegen – und Freiheit.
Die Mutter aller Könige,
Die Kaiserin der Kaiser,
Gab niemals nur das Wenige,
Wurde zum Gebepreiser.
Ihr Grab ist leider längst verschwunden,
Kaum einer kennt noch ihren Namen.
Heilt denn die Zeit so unsere Wunden,
Ist nicht Vergessen unser Rahmen?
Denn erst die Würde dieser Frauen
Hat Frauen bei uns stark gemacht,
Befreite sie aus ihrem Grau
Und aus des Mittelalters Nacht.
Hätte man sich doch noch erinnert –
Es hätte Hexen nie gegeben,
Denn wo die Nächstenliebe flimmert,
Bleibt Milde, Nähe, Gutes Leben.
*
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Nachtheilung
Nachtheilung
©Hans Hartmut Karg
2014
Wenn keine Liebe mehr
Die Müdigkeit kann schlagen,
Holt Mond die Sterne her
Und kann mir alles sagen.
Die Augen zu, die Ohren taub,
Der Körper längst verschlossen,
Weg von mir Lärm und Licht und Staub
Und alles, was verdrossen.
Kein Weltsinn kann mich mehr erreichen,
Auch Amor liegt im Schlafgewand,
Weil Windhauche mich überstreichen
Und fernab bleibt der Wüstensand.
So träumt mein Seelchen heimlich weiter,
Verzaubert von der Dämmernacht
Und steigt auf jene Himmelsleiter,
Auf der die ganze Schöpfung lacht.
Erquickt vom Schlaf, erneut geladen
Mit Energie und weitem Sinn
Vergibt die Nacht mir manchen Schaden
Und treibt zu neuem Tagwerk hin.
*
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Jugendfleiß
Jugendfleiß
©Hans Hartmut Karg
2014
Die Faulheit ist die Tagestugend,
Mit der die Dummheit Schule macht?
Was ist denn das für eine Jugend,
Die unsre Fleißigen verlacht?
Jaja, das war zu allen Zeiten,
Dass Jugend Altenfleiß verwarf,
Doch wird sich Unlust dort verbreiten,
Wo Faulheit sich einigeln darf.
Natürlich ist die Jugend gut –
Mit ungefähr neunzig Prozent.
Doch sei der Gute auf der Hut,
Wenn Nullbocker Arbeit verpennt.
Der Großteil unsrer heut´gen Jugend
Ist fleißig und sehr gern gesehen.
Das ist Teil jener großen Tugend:
Erwachsene als Vorbild sehen!
Fleiß bei uns auch ein Begehren,
Ohne die Arbeit zu verachten,
Denn wo sich die Berufe ehren
Da wird man auch die Arbeit achten.
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Die Faulheit ist die Tagestugend,
Mit der die Dummheit Schule macht?
Was ist denn das für eine Jugend,
Die unsre Fleißigen verlacht?
Jaja, das war zu allen Zeiten,
Dass Jugend Altenfleiß verwarf,
Doch wird sich Unlust dort verbreiten,
Wo Faulheit sich einigeln darf.
Natürlich ist die Jugend gut –
Mit ungefähr neunzig Prozent.
Doch sei der Gute auf der Hut,
Wenn Nullbocker Arbeit verpennt.
Der Großteil unsrer heut´gen Jugend
Ist fleißig und sehr gern gesehen.
Das ist Teil jener großen Tugend:
Erwachsene als Vorbild sehen!
Fleiß bei uns auch ein Begehren,
Ohne die Arbeit zu verachten,
Denn wo sich die Berufe ehren
Da wird man auch die Arbeit achten.
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Ach, Wladimir,
Ach, Wladimir,
©Hans Hartmut Karg
2014
Du trauerst immer noch
Den alten Zeiten nach.
Und dabei hast Du so ein schönes Land!
Du hast den Baikal, den Ural,
Das riesige Sibirien,
Du hast die halbe Welt
In Deinem großen Staat,
Die Tundra, Taiga,
Reiche Bodenschätze,
Erdgas, Wald, Erdöl,
Und alle achten Dich,
Auch die im Ausland.
Du selber meinst,
Du wirst verachtet!
Kein Mensch verachtet Dich,
Denn Frieden wollen alle haben.
Sie wollen mit Dir Lebensfreude teilen.
Doch wenn so manche Kräfte treiben,
Wird nur der Tod die Saaten ernten.
Man liebt Dich doch im Ausland,
Schätzt dort Deine Kompetenz.
Und dennoch nagt ein Wurm,
Den Du nur schlagen kannst,
In Deinem Innern.
Wenn Du dem Trauma
Deiner frühen Jugend
Wirklich noch entgehen willst,
Höre nicht auf den Mummenschanz.
Auch Deutsche, Engländer, Franzosen
Lieben ein Russland ohne Groll.
Du brauchst doch keine kleinen Nischen!
Sei doch so nobel, wie die großen Zaren waren,
Und christusedel, wie die vielen Popen!
Dann wird man mit den Jahren,
Dich loben als den großen Wladimir –
Auch ohne Krieg und Zobel.
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Eifersucht
Eifersucht
©Hans Hartmut Karg
2014
Eifersucht tötet alles,
Was Freiheit vermag,
Denn sie will immer besitzen.
Eifersucht schränkt alles ein,
Gespräche, Bilder und Nähe,
Präsenz und kindliche Freude.
Eifersucht muss rasend kontrollieren,
Kontrollwut, Rechtfertigungszwang ausüben,
Enge dem Objekt der Begierde auferlegen.
Eifersucht verhindert Glück und Segen,
Denn selbst der Gottheit wird Zutritt verweigert,
Wo heilend sie helfen könnte.
Eifersucht lebt aus Komplex und Zwang,
Verkrampft in der kranken Seele,
Die Liebe mit Besitzanspruch tauscht.
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