wunderschöne Geburt unseres Sohnes ...

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früsch gwäsche
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wunderschöne Geburt unseres Sohnes ...

Beitrag von früsch gwäsche »

Unser liebster Schatz,

während ich hier sitze und schreibe, schläfst du ganz friedlich in deiner Wippe. Wir können’s noch immer nicht glauben, dass du jetzt endlich bei uns bist! Schliesslich mussten wir 9 lange Monate auf dich warten. Dein Mammi blickt gerne für dich zurück.

Für Mammi und Pappi war nach der Geburt deiner grossen Schwester rasch klar, dass wir uns ein Geschwisterchen für sie wünschen. Es sollte auch nicht lange dauern, denn für uns war klar, dass ihr zusammen aufwachsen sollt und somit einen kleinen Altersabstand ideal ist. Der Dezember war angedacht um mit üben zu beginnen. Mammi hat ausgerechnet, wann der Eisprung ist und du dich dann hoffentlich auf den Weg zu uns machst. 2 Wochen später, am 30. Dezember machte Mammi einen Schwangerschaftstest, der negativ ausfiel. Etwas enttäuscht akzeptierten wir das Resultat. Am 31. Dezember hätte Mammi eigentlich ihre Tage bekommen müssen, welche jedoch ausblieben. Es musste also nochmals einen Test her, welcher Mammi am 1. Januar durchführte. Völlig überraschend war da eine feine plus-Linie zu sehen! Wir freuten uns riesig! Du hattest dich also doch auf den Weg gemacht!

Mammi hatte eine traumhafte Schwangerschaft. Mir war nie übel, musste nie brechen und hatte erst gegen Schluss der Schwangerschaft Beschwerden wie Rückenschmerzen. Zum Glück war Endspurt und somit deine Geburt absehbar. Deine Eltern verbrachten die letzten Wochen vor deiner Geburt wie auf Nadeln. Fürchterlich ungeduldig fieberten wir deinem errechneten Geburtstermin vom 12. September 2013 entgegen.

Am Dienstag den 10. September hatte dein Mammi Vorbesprechung mit der Beleghebamme. Sie tastete auch Mammis Bauch ab um zu schauen, ob du richtig im Becken liegst. Alles war in Startposition. Die Beleghebamme untersuchte auch vaginal, ob sich der Muttermund bereits etwas geöffnet hat. Etwas erstaunt sagte sie, dass dieser bereits ca. 3cm geöffnet sei. Dies gab Anlass, das weitere Vorgehen intensiver zu besprechen. Mammi wurden verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen, u.a. das venöse Einleiten, was durch den bereits leicht geöffneten Muttermund sehr sanft dosiert gemacht werden könne. Dieser Vorschlag gefiel Mammi am Besten, denn sie hatte Angst vor einer plötzlichen Sturzgeburt oder sonstigen Überraschungen. Die Frauenärztin von Mammi unterstützte den Vorschlag, erklärte Mammi, dass du vielleicht nur einen kleinen „Anstupser“ brauchst und dann von ganz alleine kommst. Sie sollte Recht behalten!

Mittwoch, 11. September 2013 um 7:30 kommt dein Grosi um auf deine Schwester aufzupassen. Mammi und Pappi nehmen Abschied und fahren in’s Spital. Dort erwartet uns bereits unsere Beleghebamme Ursula. Es ist ein beruhigendes Gefühl zu wissen, wer uns erwartet und wer uns die ganze Geburt hindurch begleiten wird. Ursula führt uns in ein Untersuchungszimmer wo Mammi an’s CTG angeschlossen wird um zu schauen, wie es dir geht. Alles tiptop und unauffällig. Mammi wird ein Venenzugang gestochen, Blutdruck gemessen und einen gewünschten Einlauf gemacht. Die Infusion – welche an einem Gerät angeschlossen wurde um kontrolliert Flüssigkeit abzugeben – wird gegen 10.00 Uhr eingeschaltet. Es darf also losgehen! Jeweils nach 15 Min. wird die Dosis minim erhöht. Gegen 11.00 Uhr spürt Mammi das erste leichte Ziehen. Spazieren auf dem Gang ist angesagt. Gegen 11.45 Uhr dürfen wir auf der Station unser Zimmer beziehen und zu Mittag essen. 12.30 Uhr: Langsam wird das Ziehen etwas intensiver. Wann es wohl richtig losgehen wird?
Um 13.00 Uhr wird das Ziehen nochmal intensiver aber nach wie vor aushaltbar. Wir besprechen mit Ursula, dass wir gerne in die Cafeteria gehen würden. Sie stimmt dem Vorhaben zu und wir vereinbaren, dass wir gegen 13.45 Uhr langsam Richtung Gebärsaal kommen sollen. Noch auf dem Weg zur Cafeteria werden die Wehen plötzlich intensiver. So intensiv, dass Mammi vor einem Bild stehen bleibt und die Wehe veratmet. Nun gut, weiter geht’s Richtung Cafeteria. Pappi holt Kaffee und für Mammi eine Cola, damit du schön wach bleibst… Pappi liest Zeitung, Mammi fühlt sich immer mehr unwohl und muss sich während den Wehen fürchterlich konzentrieren, damit sie keine Gesichtsakrobatik macht. Um 13.45 gehen wir langsam zurück auf die Station und zum Gebärsaal. Die Wehen sind nun wirklich regelmässig, so dass dein Mammi sie Ursula auch als Geburtswehen beschreibt. Mammi soll auf das Bett um CTG zu messen. Dies erweist sich als schwierig, da die Wehen stark sind und sich durch das Krümmen von Mammi der CTG-Gürtel immer wieder verschiebt. Also runter vom Bett auf den Gymnastikball. CTG in Ordnung, dir geht es blendend und du bist entspannt. Plötzlich fühlt Mammi einen Druck Richtung Schambein und einen Drang zu pressen. „Bist du sicher?“ fragt Ursula. Ich denke schon…!? Pappi lässt sofort Wasser in die Gebärwanne und Ursula untersucht mich: Muttermund ist um 8cm geöffnet! Nun aber rasch in die Wanne!

15.00 Uhr: Mammi liegt in der Wanne und meine Frauenärztin kommt herein. Sie hat’s doch noch durch den Verkehr geschafft. Muttermund ist nun komplett geöffnet, nur bist du noch nicht ganz nach unten gerutscht. Trotzdem darf Mammi vorsichtig pressen. Plötzlich verlässt mich der ganze Mut und ich flehe deinen Pappi an, dass er etwas unternehmen soll, ich sterbe vor Schmerzen! Es ist so auswegslos! Genau so hat sich dein Mammi auch während der Austreibungsphase deiner Schwester gefühlt. Ich höre, wie meine Frauenärztin in scharfem Ton zu mir sagt: „So Frau Z., ihr Baby ist in den nächsten paar Wehen da! Helfen sie ihrem Baby jetzt auf die Welt!“ Huch… Scheinbar kennt sie solche Anfälle von Frauen. Ich reisse mich zusammen, denn ich weiss ja, dass es nur diesen einen Weg gibt: Pressen und dir auf die Welt helfen! Ich habe wieder Mut und Kraft und presse und presse… Plötzlich höre ich, wie Ursula zu meiner Frauenärztin sagt: „Jetzt… Er kommt!“ und flutsch ist dein Kopf draussen. Himmel tut das weh!!! Ich will fliehen, weiss aber, dass es jetzt bald vorbei ist! Noch einmal pressen und … 15.28 Uhr, du wirst mir auf den Bauch gelegt. Welch Wunder! Ich kann nur noch heulen und wimmern und dir immer wieder sagen, wie sehr wir uns gefreut haben, dass du zu uns kommst. Wie hübsch du bist! Du siehst genau so aus wie deine Schwester damals…

Tausend Gedanken, eine unendliche Freude überströmt uns. Wir haben es geschafft, du bist bei uns! Herzlich willkommen, kleiner Prinz!!! Geboren am 11.9.2013, 15.28 Uhr, 4120g, 53cm.

Dein stattliches Geburtsgewicht überzeugt uns: es war die richtige Entscheidung einzuleiten.
Zurück auf dem Gebärbett wird Mammi zusammengeflickt und Pappi hält dich im Arm. Mammis Herz schwelgt dahin. Nun findet Mammi auch etwas Zeit um stolz auf sich zu sein. 

7 Wochen nach deiner Geburt denken wir immer noch gerne an deinen Geburtstag zurück. An dem Tag bist du uns geschenkt worden. Du bereicherst unser Leben so sehr und wir sind so glücklich, dass du bei uns bist!

Danke dürfen wir deine Eltern sein! Danke hast du uns ausgewählt! Wir lieben dich…!!!
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Smilla12
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Re: wunderschöne Geburt unseres Sohnes ...

Beitrag von Smilla12 »

Herzlichen Glückwunsch! Schön, dass alles so gut gelaufen ist. Mein Sohn hatte fast genau die gleichen Masse :-). 4150g bei 53 cm. Er kam im Juli 3 Tage vor ET zur Welt. Auch er hat eine grosse Schwester, welche noch klein (19 Monate alt) ist.

Alles Gute und weiterhin viel Freude an eurem Prinzen!


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früsch gwäsche
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Re: wunderschöne Geburt unseres Sohnes ...

Beitrag von früsch gwäsche »

Liebe Smilia,

jetzt erst sehe ich deinen Eintrag!
Vielen lieben Dank!

Ich wünsche auch dir mit deiner kleinen Familie grosse Freude und alles erdenklich Gute!

Liebi Grüessli :-)
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Minchen
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Re: wunderschöne Geburt unseres Sohnes ...

Beitrag von Minchen »

So ein schöner Geburtsbericht :) *Tränchen wegwisch*
Wow.. wusste gar nicht, dass Frau H. so nen scharfen Ton drauf hat.. ;) Aber hat dir glaub's grad geholfen, gell?

*dich virtuell drück* (persönlich ein ander mal wieder gell ;) )
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