Onchao
Onchao hat geschrieben:Schliesslich haben sie ihr eigenes Leben.
Das ist ein Schlagargument! Es ist ein in Mode gekommene Lebensart und typisch für unsere Zeit!! Natürlich haben sie ihr EIGENES Leben! Aber was bedeutet das denn genau!?? WEnn sie alt werden und Hilfe brauchen, dass ich dann sage: Sorry, ihr habt ja genug Geld und euer eigenes Leben - schaut selber! Wobei das noch ein blödes Beispiel ist, denn diese Art Hilfe ja meist sehr belastend ist für die Angehörigen!! Ach es is so traurig! Mensch kann gar nicht mehr Mensch sein! Wahrscheinlich würden sie uns sowieso NIE um Hilfe beten, da sie ja wie gesagt, unabhängig und ihr eigenes Leben leben wollen...
Hier mit den Kindern reden wir ja aber nicht mal von Belastendem. Es geht hier um Fun-Zeit!!!! Raus in die Natur, wunderbares erleben mit meinen wunderbaren bald 7-jährigen!! als sie noch Babies waren konnte ich es ja noch verstehen (aber nicht so gut akzeptieren!) Heute kann ich es nicht mehr verstehen und akzeptieren...? Naja, bleibt einem ja nix anderes übrig, oder? Klar ist es auch immer noch ein wenig Arbeit und es braucht Nerven, aber doch niemals so, wie wenn man selber Eltern ist!! Im Gegenteil, ICH würde das geniessen und denken, "ach, es geht doch immer gleich mit Kindern, zum Glück hab ich diesmal nicht die Hauptverantwortung!!!" Es ist doch ein Teilen, ein AnTEIL haben!!! Ich verstehe die Leute ehrlich nicht, die meinen, alles müsse immer im Individual-Dasein gerechtfertigt werden! Ok, wenn sie nun wirklich reisen würden, meine Schwigis, immer unterwegs, leidenschaftlich, aber nein, es gibt ihr einfach alles immer zuviel zu tun!! Aber Jahre zuvor lamentieren wegen fehlenden Enkeln, und nun haben sie welche und es sind und bleiben die Einzigen in der Familie!! Diese Zeit wird für sie niemals wiederkehren und wenn sie vorbei ist, werden sie wieder jammern!!! Das weiss ich jetzt schon!!!!
Wegen dem "Erbe", das man von der Familie mitträgt: Meine Mutter war eine Stillgeburt. Sie ist aufgrund dessen in manchen Bereichen geistig "behindert". Man merkte das aber nicht unbedingt. Man hatte das damals auch nicht mit Förderschulen und Therapien kompensiert - im Gegenteil, meine Mutter wurde "geschont". Darunter litt vorallem ihre Selbständigkeit! So, und nun kam ich als sehr selbständiges Kind daher. Mein Vater war GsD nicht so und liess mir vieel Freiheiten (ich wäre eingegangen!!!) Ich kannte als Kind keine Furcht!! Nie! Ich kann mich nicht erinnern, je Angst gehabt zu haben. Was ich kenne ist Heimweh, denn ich musste/wollte oft zu den Grosseltern in die Ferien, aber der Grossvater war ein Böser, leider, schlug meinen Vater als Kind und war auch als alter Mann sehr grimmig drauf!
Meine Mutter wurde je älter ich war, umso unselbständiger! Dauernd hatte sie Sorgen und Ängste, die ich ihr versuchte zu nehmen. Ich als Jüngere bekam am meisten ab und habe meine Mutter sehr oft versucht zu beruhigen und beschwichtigen.... meist waren es so Hirngespinste von ihr und ich wollte ihr mit "gesundem Menschenverstand" aufzeigen, dass es unsinnig war, sich so zu ängstigen. Die Versuche waren fast immer erfolglos. Sie musste 3-4x während meines Heranwachsens in eine Psych. Klinik. Ach ich könnte da noch viel erzählen, lasse es aber lieber

Nur soviel, es war in unserer Familie niemand in der Lage, uns Kinder/Teenager oder überhaupt uns in der Familie zu unterstützen! Niemand! Auch deshalb, oder gerade deshalb, reagiere ich wohl ein wenig allergisch, wenn mir jemand sagt: Wir leben halt unser eigenes Leben!
Mein Sohn ist aufgrund seiner rezessiven Genen (von meiner Mutter, die nun mal ein ängstlicher Mensch ist) und denen von GG (seine Grossmutter und auch er ein wenig, sind da belastet) ein ängstliches Kind geworden! Hat Angst, dass ich sterben könnte, hat Phasen, wo er glaubt, das automatische Garagentor hätte mich verschluckt

, hat Angst in der Nacht und schläft seit er 4.5 jährig ist nicht mehr alleine, und und und. Letztes Jahr ging es einige Monate wieder während des Sommers.... Ja, ich versuche geduldig zu sein!! Sehr sogar! Ich habe, viele Fehler gemacht, durch die Desensibilität, die ich entwickelt hatte. Mein Sohn war schon als Baby hochsensibel. Ich wollte es nicht wahrhaben und dachte, indem ich es "ignorierte" würde es verschwinden! ich muss lachen über diese Schlussfolgerung die ich unbewusst zog!! Heute bin ich ja durch 6.5 Jahre "trial and error" schlauer! Aber trotzdem ist es manchmal schwer! Das wollte ich wohl in meinem letzten Post sagen, dass es Tage gibt, wo ich am Abend einfach die "schnautze voll" habe von diesem ewigen Beschwichtigen. Aber GsD bin ich ja sensibel genug und mit grossem Mitgefühl ausgestattet, so dass ich immer wieder reflektieren kann!!
So, das war jetzt ein wenig lang! Ich weiss, es ist totales Egogelabber

Aber ich glaube es hat gut getan! Bin momentan etwas gefrustet, da so vieles ungewiss ist und nur ein "Aussitzen" weiterhilft... Ich glaub, ich fange wieder zu joggen an!!
Euch allen ein wunderschönes Ausklingen der Ostern! Wettertechnisch sieht es nicht so heiter aus...