Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Der Flohmarkt
Der Flohmarkt
©Hans Hartmut Karg
2014
Aufgeregt standen am Morgen
Sie vorm Bett der müden Eltern,
Hatten nur noch ihre Sorgen:
Wie kommt man zu fairen Geldern.
Eine alte Decke diente
Ihren Puppen als Auslage,
Damit Kunden man bediente,
Wenn die hatten eine Frage.
Verkaufslust lenkte ihren Blick
Auf die Kunden, auf die Waren.
Sie verkauften mit Geschick
Teddys, Puppen, alt an Jahren.
Einen ganzen Vormittag
Standen sie vor ihrem Haus.
Das war für sie keine Plag´,
Denn sie wollten endlich ´raus.
Und es kamen doch Passanten,
Kauften jenes, kauften dieses,
Einmal auch die fern Verwandten,
Denn man sagte sich: „Genieß´es!“
Als sie dann zum Essen kamen,
Waren sie ganz voller Stolz:
Vierzig Euro als Einnahmen,
Das war für sie sehr viel Holz.
Vor dem Fernseher zu hocken,
Das war ihre Sache nicht,
Und nur streiten und nur bocken
Stand ihnen nicht zu Gesicht.
Einfach hier nur zu verkaufen,
Das war ihnen Freude, Spiel,
Denn aktiv durchs Leben laufen
Ist Genugtuung – und Ziel.
*
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Die Kandidaten
Die Kandidaten
©Hans Hartmut Karg
2014
Nicht Weltwissen und Substanzen, die entscheiden,
Ob in Zukunft es die Menschheit denn noch gibt.
Unter Fremdbestimmung will sie ja nicht leiden,
Weil ein jeder Mensch sein freies Leben liebt.
Wissen denn die Kandidaten um das Manifest,
Dass die Wege so entscheidend sind
Und der Globus eigentlich ein Nest,
Den erhalten kann allein ein Schöpfungskind?
Das Erdenleben wird niemals erhalten bleiben,
Wenn nur Lobbyisten in den Parlamenten walten,
Denn wo Bürokraten Rechnungen nur schreiben,
Bleibt kein Raum, um Überlebensgröße zu gestalten.
Wir werden Kandidaten daran messen müssen,
Ob sie palavern und die Tatsachen verwässern
Oder demütiger bleiben und zu Gottes Füßen
Das Dasein mitentscheidender verbessern.
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Das Heisenbergphänomen
Das Heisenbergphänomen
©Hans Hartmut Karg
2014
Und wären Tag und Nacht die Himmel offen,
So könnte doch kein Tauglicher das überwinden,
Wo Unschärfe lässt Schärfe blind erhoffen
Und Mauerwerke sich an Steingebilde binden.
Wie soll die Welt stabiler lachen,
Wenn sie durch Weinen leider instabiler?
Wie soll sie denn verbessern alle Sprachen,
Wenn täglich sie entwickelt sich nur infantiler?
Wer seinen Ort genau benennt, ersehnt,
Der wird die Zeit nie ganz begreifen,
Bleibt provinziell am Kaufhaus angelehnt
Und wird nur in den Käffern spärlich reifen.
Wer seine Zeit genau erkennt und liebt,
Der wird am Ende keinen Ort exakt erkennen,
Mit dem die Weltweite den Geist anschiebt,
Damit wir Überlebensweisheit kennen.
So schwanken wir denn zwischen Ort und Zeit,
Bewegen uns zum Punkt – oder zu Sternen
Und sind leider im Spielzwang zu bereit,
Die ernste Lage mit Scheinheilen zu entkernen.
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Augenweide
Augenweide
©Hans Hartmut Karg
2014
Wenn diese Augen noch im Zwielicht sehen
Und über allen Wolken weiten Welt und Blick,
Können zum eignen Angesicht sie doch nicht gehen,
Denn sie sind stets in ihrer Raumlage zurück,
Die sich nur erst im Spiegelbildnis offenbart,
Anfangs erschrocken, tastend und recht zart
Mit Haaren, Brauen, Ohren, einem kleinen Bart,
Als bliebe alles weich und immer ausgespart.
Dabei hat diese Welt die Augen hart getroffen,
Sind sie bei mancher Leidenschaft ganz abgesoffen,
Und übersehen hat man ihre Not, den Trost.
Die Augenwelt bleibt nur als Weide dort erhellt,
Wo sie sich nicht den Wahrheiten entgegenstellt.
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Veränderungen
Veränderungen
©Hans Hartmut Karg
2014
Früher gings um ein Gespräch, um Unterhaltung,
Nicht um Bohnensorten im Café.
Die Wissbegierde war gekoppelt an die Haltung:
Man wollte weg von Muff und Kanapee.
Heute sitzen, stehen Leute mit der Tasse,
Die Sätze werden immer trivialer.
Ja, man entfernt sich weit von jeder Klasse,
Und viele Treffen enden jetzt banaler.
Wenn man doch Geistreichchancen bilden könnte,
So dass mit viel Humor im Denken bliebe man
Noch auf Niveau, mit dem die Welt versöhnte,
Was ungelöst man diskutieren kann.
Heute ist alles mehr und mehr Design,
Nur schauen, um geschaut zu werden.
Doch bleiben Augentiere nicht zu sehr allein
Und auf Effekt gerichtet, nur zum Erden?
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Bedrohungen
Bedrohungen
©Hans Hartmut Karg
2014
Als die Atommächte uns schlimm bedrohten,
Da diskutierten wir jung, frank und frei.
Wir wollten doch von Malta bis zu den Lofoten,
Dass dies Europa friedlich, liebenswert und offen sei.
Man kann als Alter heute sich nur wundern,
Dass es jetzt Ausspähung und Feindschaft gibt,
Auch Korruption – und wenig zu bewundern,
Weil alle Welt halt nur den Mammon liebt.
Wie weit haben wir uns so entfernt
Von Idealen und von Religionen?
Wie sehr sind unsre Herzen denn verhärmt
In allen neuen Krisenkriegsregionen?
Glaubten wir einst, wir wären wirklich frei
Von Lebensängsten und Bedrohungen,
So ist der Menschheit dies doch einerlei,
Denn wir beobachten deutlich Verrohungen.
Europa muss sich endlich wieder neu erfinden,
Die Ideale offenlegen, selbst gestalten,
Denn immer noch wächst unter Linden,
Was mehr sein kann, als bloßes Geldverwalten.
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Schlossleben
Schlossleben
©Hans Hartmut Karg
2014
Geboren in Armut mit freundlicher Geste,
Zwar glücklich, doch immer am Rande gelebt,
Dazu dennoch meine reine Weste
Und Ehrgeiz, der nach dem Höheren strebt.
Mein Reichtum ist heute mein Schatz,
Mit dem ich Bett und Arbeiten teile.
Sonst wäre das Leben doch für die Katz´,
Der Lebenslauf wäre nur Langeweile.
So leben wir zwei in einem Schloss,
Ein wenig hoch über den Wolken,
Wo unser Herz diese Erde erschloss,
Um unseren Himmelchen leise zu folgen.
Wir bauen mit unseren Träumen,
Wir fliehen da allem Verstören,
Denn zwischen Büschen und Bäumen
Blüht Lebenslust – und das Betören.
Leib, Geist und Seele brauchen die Nahrung,
Die antreibt hin zu den hellen Balkonen,
Damit der Bestand erhält jene Wahrung,
Die dort rettet die Gestaltungsregionen.
Sei lebhaft, Windspiel im Park!
Sehr edel bleibe der Adel,
Der vorantreibt den Weltgeist so stark,
Dass er freier wächst – und ohne Tadel.
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Provence
Provence
©Hans Hartmut Karg
2014
Mistral, du Meister der Lüfte,
Lavendel, du Meister der Düfte:
Nur hier findet Licht und Sonne
Verquickung, Milde und Wonne.
Knoblauch beherrscht alle Küchen,
Olivenöl voller Entzücken
Gibt den Urlaubern stetes Feuer,
Da ist uns doch nichts zu teuer.
So kommen wir gern in den Süden,
Fliehen dem Grauen, den Müden,
Denn Dein Landtraum beseelt
Haben wir doch die Sonne erwählt.
Lebendig, ein Hauch von Ewigkeit
Durchdringt das Land hier weit und breit.
Von der Alpenkette bis hinab zum Meer
Erleuchtet ein Funkeln alles Land umher.
Denn was abstößt, bleibt nicht erhalten,
Das Wärmende reift auch im Kalten,
Und wo die Trockenheit flimmert
Wird der Himmel vom Kalkweiß beschimmert.
Kein Landstrich gleicht Deiner Seele.
Selbst wenn ich anderes wähle,
Kehre ich immer zu Dir zurück,
Du Meisterin, Gottesgeschick.
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Liebesrausch
Liebesrausch
©Hans Hartmut Karg
2014
Du hast mich überall gepackt,
Geritten auf die schärste Art.
Das war die Himmelhöllenfahrt,
Bei der verbrannt mein grauer Bart.
Ja, Du, die immer schon und wieder
Trägst gern ein kleines, enges Mieder,
Damit die Lustbeweglichkeit
Erschließt uns tolle Leibfreiheit.
Es gibt bei uns die heißen Feste,
Bei denen Du als Allerbeste
Das Blut in Wallung bringen wirst,
Als Chance, Freude für den Fürst.
So fällt uns zu der schönste Ritt,
Mit dem ich Nähe hart erlitt
Und mit dem wir dann auferstanden,
Weil seelenreich wir uns verbanden.
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Der Kampf
Der Kampf
©Hans Hartmut Karg
2014
Langsam schleicht die Hand heran,
Greift nach meinen müden Waffen.
Weil ich ja nicht anders kann,
Hör´ ich endlich auf zu schlafen.
Mit dem Zucken in den Lenden
Spüre ich sie auf dem Rücken.
Schnell muss ich mich da umwenden,
Denn in mir wächst das Entzücken.
Seufend treibt die Lust mich weiter,
Bis Bewegung mich umfängt.
Jetzt ist alles Pferd und Reiter,
Wenn die Leidenschaft uns lenkt.
Kleiner Tod, komm´ rasch herbei,
Schleunige die Triebesnot.
Ach, die MEINE Du jetzt sei,
Rück´ alles ins rechte Lot!
Wenn wir abgekämpft daliegen,
Müde Dankesküsse tauschen,
Gibt es nichts mehr zu besiegen,
Nur noch stilles Atemlauschen.
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Rentnererwartung
Rentnererwartung
©Hans Hartmut Karg
2014
Sowie die Morgenröte bleibt,
weiß ich,
dass dies ein Regentag.
Was soll sein?
Bettruhe, Dämmerschlaf, Sinnieren?
Ich weiß es noch nicht.
Treiben, Getriebener, Treibender?
Von alledem nichts?
Nichts interessant, nichts uninteressant?
Alles schon da gewesen?
Alles schon gesehen?
Nur noch warten?
„Als er alt
und lebenssatt war,
legte er sich hin
und starb“.
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Ostersamstag
Ostersamstag
©Hans Hartmut Karg
2014
In kaltem Licht bleibt auferstanden,
Was auferstanden leben wollte.
Damit sind wir sehr einverstanden,
Weil Auferstehung man uns zollte.
Du, Gottes und Du, Heilig-Geist-Teil,
Hast für uns alles ausgelotet,
Was uns teilhaftig wird im Heil:
Tod, Teufel wurden ausgebootet.
Die Welt hast Du uns frei erwählt
Und mit dem Kreuzestod bewiesen,
Dass nur die Nächstenliebe zählt
Und Feindesliebe wir nachschießen.
So wird die Angst uns ganz verlassen,
Wenn wir die Hoffnung kommen sehen
Und in den nackten, leeren Straßen
Wir heiter in die Zukunft gehen.
Dein ist und bleibt die Auferstehung,
Der manche zweifelnd folgen müssen,
Denn die Verleumdung bleibt Versehung,
Mit der nur Judasfreunde küssen.
Das Osterfest kann uns so heilen,
Wenn dieser Glaube ernst gemeint.
Als Anspruch wir den Weltsinn teilen,
Ganz mit den Friedvollen vereint.
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Aprilfrische
Aprilfrische
©Hans Hartmut Karg
2014
Komm´ graue Wand im Windgewand
Und treibe mich in den April:
Der Regen überfällt das Land,
Dann wieder Sonne, lind und still.
Das Grün bedeckt die Pflanzenteile,
Die ersten Blüten fallen ab.
Nun dauert es nur kurze Weile,
Bis ich den Mai im Herzen hab´.
Im Windesland Saharasand
Wird von der Grünwelt überwachsen
Und treibt so manchen Blütenstand
Als Schatz aus vielen Blättermasken.
Die Frische treibt die Blüten aus,
Mit denen dieser Mildapril
Aufrüttelnd geht aus sich heraus,
Denn er weiß sicher, was er will.
*
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Ostermontag
Ostermontag
©Hans Hartmut Karg
2014
Das Werk ist nun vollbracht,
Im Fernsehen jetzt Alltag:
Der erste Witzbold lacht,
Der Tag hat wieder seine Plag´.
War da nicht was?
War da nicht Leiden, Sterben,
Der Has´ im Gras,
Beim Essen Eierscherben?
Schnell ist das Fest zuende,
Die Tage eilen weiter.
Gibt es denn da die Wende,
Mit der die Seele heiter?
Das Werk der Auferstehung –
Ist es schon abgeschlossen?
Bringt Ewigkeitsverwehung
Uns Leben, rote Rosen?
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Dichtersuche
Dichtersuche
©Hans Hartmut Karg
2014
Ich betete manchmal zum Herrn
Und lag auf meiner Hundedecke:
Die Welt so nah und doch so fern,
Damit ich sie vom Schlaf erwecke.
Wie soll ein Reim entstehen,
Wie Sprache Blasen schlagen,
Mit denen Weltbegehen
Kann Zukunftsrettung tragen?
Kann ich den Menschen sehen,
Wie er im Schicksal steht?
Kann ich den Tag begehen,
Noch ehe er verweht?
So wird des Dichters Stunde
Zum Kosmos aller Erden
Und gibt dem Freunde Kunde
Vom Sein – und auch vom Werden.
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Was soll man essen?
Was soll man essen?
©Hans Hartmut Karg
2014
Kalb, Rind und Schwein und Pute
Stehn elend im Schlachthof,
Gestäubt von der Stromrute,
Sodann das Blut abtroff´.
Hähnchen, Lamm, Fisch, bunte Eier
Vermag der Ostergast zu essen,
Dazu Würst´, Leber, Wachteleier:
Kann da die Seele noch genesen?
Dann gibt es Ferkel und Kaninchen:
Die Jungen sollen ja dran glauben,
Dazu Salat, Tarnvitaminchen:
Wir können uns alles erlauben!
Suppenfleisch und Wiener Schnitzel
Treiben die Hormone hoch.
Damit startet der Osterkitzel,
Bei dem es nach Opfer roch.
Essen wir, was Liebe sichert,
Kaufen wir, was Nähe leiht,
Mit der Mensch die Chance wittert –
Und sich ganz der Wolllust weiht?
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Winde treiben
Winde treiben
©Hans Hartmut Karg
2014
Immer noch tragen mich westliche Winde
Weit in den Tag der Freiheit hinaus.
Sie vertreiben das bange Gesinde
Ostwärts aus unserem schönen Haus.
Wie sollte dort die Stinksocke landen,
Die nur unser Gutmenschentum vernutzt?
Wie sollten bei uns die Kotzbrocken stranden,
Die unser Liebesnetz nur ausgenutzt?
Die Winde treiben doch jeden von uns,
Den einen in Faulheit, den andern in Fülle.
Die Arbeit ist sicher ein Teil von uns,
Sie entmachtet die ständige Armutshülle.
Wer nichts außer Wohlstand will,
Den treiben auch Winde zu uns.
Doch nur der sichert den Wohlstand still,
Der sich befreit von Hinz und Kunz.
Die Ehrlichen wollen wir haben,
Schmarotzbrocken bitte nicht.
Nur so wird Europa sich laben
An Fleiß und Wohlstandsgesicht.
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Mandelbäume
Mandelbäume
©Hans Hartmut Karg
2014
Nur einmal im Jahr
so richtig auffallen
und dann gleich
in Rosarot.
Anschließend
mit den
umgebenden Bäumen
sich hinter Grün
verstecken.
Bescheiden und harmlos
Elf Monate hindurch.
Doch einen Monat
sich mit der Blüte
brüsten.
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Handliebe
Handliebe
©Hans Hartmut Karg
2014
Heilende Hände wärmen die Seele,
Verlaufen sich magisch über dem Rücken
Und enden über schwärmenden Backen.
Ach, wenn ich mir Nähe stehle,
Ist mir Dein Bildnis ganzes Entzücken:
Auf hohen Stelzen stehen die Hacken.
Mild gleiten die Finger in tiefere Säle,
Entziehen sich schon neugierigen Blicken:
Der Kopf wirft sich seufzend in den Nacken.
Wenn ich so Deine Liebe erwähle,
Sie mich reizt zu tieferem Bücken,
Breitet sich unter mir weißes Laken.
Fast schnürt es mir die enge Kehle,
Die Handliebe hat ihre schönen Tücken
Und manchmal auch ihre wilden Macken.
Danach ist mir die liebe Nele
Mein Trost, füllt die bleiernen Lücken.
So kann die Lust langsamer weiterstaken.
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Credo
Credo
©Hans Hartmut Karg
2014
Das Höchste und das Heiligste ist es
ein Lehrer zu sein.
Weltgegenden,
in denen man das verwirft,
werden verrohen und veröden.
Der Lehrer ist gegen die Zoten,
gegen Dumpfgerede,
gegen das Gewaffel,
gegen die Klokultur,
gegen Dauergeschwätz.
Der Schaffende wird gebildet,
steht sittlich gefestigt in der Welt,
dichtet, schreibt Lieder, liest,
er singt, er musiziert, er unterhält sich,
ist kritisch, doch Freiheiten schaffend.
Das Höchste und Heilgste ist es,
Menschen zu fördern und zu fordern.
Das geht nicht ohne Schweiß und Mühe,
auch nicht mit Anbiederung,
jedoch mit Würde und in Liebe.
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