Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Beseelt
Beseelt
©Hans Hartmut Karg
2014
Die Welt hat Dornen ausgefahren,
Und keiner, der am Stechen hindert.
So kommt global es mit den Jahren,
Dass nur das Böse überwintert.
Doch selig sind, die Gutes tun,
Niemanden übervorteilen.
Sie können in der Seele ruh´n -
Und in der Liebe auch verweilen.
Beseelt von ihrer Herzens Stärke
Vermögen sie dem Erdenkreis
Die Sprache und die Blicke geben
Als Glaubens-, Religionsbeweis.
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Die Welt hat Dornen ausgefahren,
Und keiner, der am Stechen hindert.
So kommt global es mit den Jahren,
Dass nur das Böse überwintert.
Doch selig sind, die Gutes tun,
Niemanden übervorteilen.
Sie können in der Seele ruh´n -
Und in der Liebe auch verweilen.
Beseelt von ihrer Herzens Stärke
Vermögen sie dem Erdenkreis
Die Sprache und die Blicke geben
Als Glaubens-, Religionsbeweis.
*
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Der Weißkopfseeadler
Der Weißkopfseeadler
©Hans Hartmut Karg
2014
Mit mächtigen Schwingen vor Bergen
Schwebt er an die Beute heran,
Gleitet über die Fichtenkronen,
Weil er wunderbar fliegen kann.
Dann weilt er über dem See,
Hat plötzlich die Beute erspäht,
Die sich sonnt in niederem Wasser –
Doch nun ist es für sie zu spät.
Die kräftigen Krallen erfassen
Am Rücken den großen Fisch.
Der Adler wird ihn nicht lassen:
Gedeckt ist nun reich der Tisch.
Der Fisch sieht letztmalig Wasser,
Wird über die Wipfel getragen,
Hin, hoch hinauf in den Horst:
Nichts kann er jetzt mehr wagen.
Der mächtige Adler zerteilt
Die Beute vor seinen Jungen.
Den Fisch das Schicksal ereilt,
Gefressen von Schnäbeln mit Zungen.
*
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Herze mich!
Herze mich!
©Hans Hartmut Karg
2014
Trage mich, herze mich,
Binde Dein Band an meines,
Damit ich mit Dir, immer nur Dir,
Erlebe die Liebe als Reines.
Entmachte die Ängste vor unserem Kuss
Und versöhne zuvor unsere Seelen,
Denn das bleibt der höchste Göttergruß:
Sich mit Dir ganz zu vermählen.
So herze mich mit Deiner Weiblichkeit
Und gebe mir dadurch die Stärke,
Dass ich zu Liebkosungen werde bereit:
Vollenden wir heilige Werke.
*
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Steht den Frauen die Befreiung denn im Wege?
Steht den Frauen die Befreiung denn im Wege?
©Hans Hartmut Karg
2014
Hat Emanzipation den Frauen das gebracht,
Was sie so immer schon haben wollten?
Zogen sie damit je in Betracht,
Dass nun andere Mächte sie sich holten?
Mag diese Freiheit auch süß erscheinen
Und mancher Frau echte Größe geben,
So werden andere dafür beweinen,
Was ihnen genommen im tätigen Leben.
Wer nur in Männerkleidung geht
Das andere Geschlecht kopiert,
Ist das dann ein Konzept, das steht,
Wenn man nur nach Verwandlung giert?
So bleibe bei allen Freiheitsprozessen
Die Suchbildanfrage der Frau zentral,
Denn an ihr kann die Welt nur genesen,
Wo diese Bilder schmecken nicht schal.
Die Natur der Frau ist ein einziger Segen
Und treibt uns hin zu weiter Kultur,
Wenn Frauen sich nicht auf Kopien verlegen,
Die holzschnittartig und Gegennatur.
*
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Lieber Wladimir Putin
Lieber Wladimir Putin
©Hans Hartmut Karg
2014
Die Welt ist aus den Fugen und sie nähert sich dem Gau,
Wie sie vor hundert Jahren schon zerrissen hat die Länder.
Ach, Wladimir, Du, Zar, der Du bist wirklich schlau:
Verwerfe, dass dem Globus nicht zuwachsen blut´ge Ränder.
Du bist so mutig und für uns intelligent,
So mächtig und bisher unendlich wichtig,
Weil man Dich auch in deutscher Sprache kennt
Und weil Du vieles siehst so wirklich richtig.
Doch springe über Deinen Schatten, über Deinen Lauf,
Bei dem Du tausendfach seelisch gelitten.
Klettere über den Abgrund hoch hinauf,
Womit Russland sein Ansehen so souverän bestritten.
Dein Großvater hat Lenin und den Stalin gut bekocht,
Die Stein- und Erzzeitgötter haben ihn dadurch geprägt.
Das splitternde Sowjetimperium, es hat Dich tief geschockt,
Und Deinen Bruder hat der Leningrader Hunger umgelegt.
Den Vater traf im Nahkampf die Granate
Und machte aus dem Starken einen deutschen Sündenfall.
Als dann auch noch der Westen so begehrlich nahte,
Kam es zu einem wirklich tiefen Seelenknall.
Doch merke, Herrscher, dass die Welt nicht sicher wird,
Wenn man sie wild im Taumel zur Glorie erklärt.
Die Gottheit wird auf Dauer nur Dein eigener Hirt,
Wenn Russland sich der nackten Herrschaftsmacht erwehrt.
Ach, Wladimir, Du Zar mit übergroßer Macht,
Begreife doch, dass diese Welt ist wirklich endlich
Und dass traurig am Ende nur der Tod uns lacht,
Wenn wir ihm dienen und dabei nur bleiben schändlich.
Denke nicht an Iwan, denke an Deinen Großen Peter,
Der seine Residenzen an der Newa schuf –
Als Bauherr und als Neuerer und als Vertreter
Für Euer Wunderland - und für der Russen Ruf.
Du kannst doch auch Dein Land so reich gestalten,
Indem man nicht mit Macht die Länder okkupiert.
Lass´doch vor Recht die Gnade walten
Und nicht, dass irgend jemand eine Klinge führt.
Wir hoffen auf den weisen und den guten Herrn,
Dass er die Menschlichkeit als Gottesziel begreift,
Und dass am End´ er jeder schlimmen Neigung fern
Mit seiner Weltmacht ohne Weltkriegsstreben reift.
*
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Warum noch erfinden?
Warum noch erfinden?
©Hans Hartmut Karg
2014
Da tüftelt einer stundenlang
Und schlägt sich Nächte um die Ohren.
Ihm wird um die Gesundheit bang:
Ach, wär´ ich nie geboren!
Er rechnet, denkt, baut auf, verwirft,
Das Forschen wird zur Qual.
Sein Geist ist´s, der noch tiefer schürft –
Er hat ja keine Wahl.
Dann, als er schon am End´ sich wähnt,
Gescheitert und vom Pecht gegeißelt,
Ein Lichtblitz durch die Ganglien strömt:
Jetzt ist die Tat gemeißelt!
Erfunden hat er nun das Ding
Und das Patent gehört nur ihm.
Global ist das leider gering:
Man klaut die Leistung ihm.
Ein halbes Jahr danach im Netz
Sieht er sein Ding kopiert:
Das Plagiat bleibt ein Gehetz,
Das keinen animiert.
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Da tüftelt einer stundenlang
Und schlägt sich Nächte um die Ohren.
Ihm wird um die Gesundheit bang:
Ach, wär´ ich nie geboren!
Er rechnet, denkt, baut auf, verwirft,
Das Forschen wird zur Qual.
Sein Geist ist´s, der noch tiefer schürft –
Er hat ja keine Wahl.
Dann, als er schon am End´ sich wähnt,
Gescheitert und vom Pecht gegeißelt,
Ein Lichtblitz durch die Ganglien strömt:
Jetzt ist die Tat gemeißelt!
Erfunden hat er nun das Ding
Und das Patent gehört nur ihm.
Global ist das leider gering:
Man klaut die Leistung ihm.
Ein halbes Jahr danach im Netz
Sieht er sein Ding kopiert:
Das Plagiat bleibt ein Gehetz,
Das keinen animiert.
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Der Klodeckel
Der Klodeckel
©Hans Hartmut Karg
2014
Egal, wohin die Not Dich führt,
Egal, wohin Du fährst:
Probleme sind schon hergeführt,
Selbst wenn Du Dich noch wehrst.
Hundert Systeme hab´ ich schon
Gesehen, wenn am Klo man sitzt.
Man glaubt, Rückzug sei der Lohn,
Doch mancher drückend schwitzt.
Die Brille wackelt überall,
Der Deckel ist gebrochen
Mit einem überlauten Knall –
Und es hat schlimm gerochen.
Gibt es denn kein Klo, das nicht wackelt,
Gibt es denn kein Patent, das trägt?
Muss denn der Mensch da ganz verdackelt
Erleiden, was sich wild bewegt?
Wo ist jener Brillenerfinder,
Der endlich ein System kreiiert,
Bei dem im Sommer wie im Winter
Die Brille ständig arettiert?
*
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Der Alphaglaube
Der Alphaglaube
©Hans Hartmut Karg
2014
Denken sollte sich doch bilden
Im Austausch, Lernen und mit Wissen.
Doch manche wollen sich einbilden,
Die Glaubensmacht ja nicht vermissen.
Deshalb entwickeln sie Feindbilder,
Erheben Denken hin zum Glauben,
Heben Gewissheiten auf Schilder,
Die anderen die Freiheit rauben.
Der Alphaglaube sieht nur sich,
Egal, ob mit Gott oder ohne.
Er presst und nötigt gern auch Dich,
Damit er herrschend Dich bewohne.
*
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Geburtstagsgedicht
Geburtstagsgedicht
©Hans Hartmut Karg
2014
Dir sei, so wünschen wir von Herzen
Gesundheit, Glück und Gottes Segen
Beschieden, niemals schlimme Schmerzen
Und Menschen, die Dich hegen, pflegen.
Dein´ Seele sei für alle offen,
Gepaart mit Lebensfreude, Liebe.
Erfüllt werde Dein stetes Hoffen
Mit Glück, das komme, immer bliebe.
So wünschen wir Dir alles Gute,
Die Nähe zu den besten Menschen,
Vom Schicksal keine schlimme Rute
Und Freude mit den nächsten Menschen.
Bleibe so, wie wir Dich ja kennen:
Gesellig, freundlich, gut gelaunt.
Lass Dich bei Deinem Namen nennen,
Und manchen, der Dich auch bestaunt.
Dazu den hellen Sonnenschein,
Der uns den Wonnetag bereitet
Und guten, feinen, dunklen Wein,
Der dieses Fest nun an begleitet.
Du hast den Tag heute verdient.
Dein schönes Jubiläumsfest,
An dem wir alle wohl gesinnt
Gern schmausen nur das Allerbest´.
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Musik
Musik
©Hans Hartmut Karg
2014
Die ganze Welt versteht die Sprache,
Die ohne Paragrafen lebt,
Die Dich belebt ganz ohne Rache,
Wenn erster Klang im Raume steht.
Je mehr man Dummheiten begreift,
Die allerorten Dasein pflügen,
Desto tiefer Musica reift,
Weil diese Töne niemals lügen.
Niemand kann sich tätlich einnisten,
Wenn die Musik das Zepter schwingt.
Sie kann auch prächtig da ausmisten,
Wo Dummheit in der Gosse ringt.
Musik bleibt edel und unsterblich,
Klingt, wo nichts singt und wo nichts lacht.
Dort wird die Menschlichkeit erst erblich,
Wo mit Musik Freiheit erwacht.
Was Kämpfer aus den Tönen machen
Ist nie die Schuld der schönen Töne,
Denn wo die Totenköpfe lachen,
Ist nichts, das sich mit uns versöhne.
Musik bleibt unsere Zauberwelt,
Die Seele, Herz und Ohr begleitet,
Damit wir stets gut aufgestellt,
Wenn uns die Melodiemacht leitet.
*
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Des Alten Leben
Des Alten Leben
©Hans Hartmut Karg
2014
Hoch in den Bergen weiß er schon,
Dass er allein wird bleiben.
Wo nur der Adler gibt den Ton,
Wird ihn der Tod entleiben.
Das Schicksal kennt ja seine Macht
Und weiß, wann er muss gehen.
Er lebt deshab sehr mit Bedacht:
Die Bergwelt will er sehen.
Ein Windspiel wird sein Herz erfrischen,
Denn er lebt da, wo seine Welt.
Und dort, wo nie ein Seelenfischen
Braucht er kein Lob und kein Entgelt.
Er lebt allein in seiner Hütte,
Weil alle ausgezogen sind.
Da bleibt ihm auch nur eine Bitte:
Trag´ mich noch lange, Götterwind!
Er schlägt sein Holz, raucht in den Bart
Und lebt einsilbig Tag und Nacht.
Braucht er die Hand, die ach so zart
Sein´ Lebenslauf still überwacht?
Wenn er einmal wird scheiden,
Dann bleibt von ihm nichts hier.
Natur muss da nicht leiden:
Zurück kommt Wald und Tier.
*
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Meine Gäste
Meine Gäste
©Hans Hartmut Karg
2014
Meinen Gästen sei immer die Tafel gedeckt:
Wein, Bier, Tee, Kaffee kann fließen,
Damit man ja den Genuss nicht versteckt:
Im L e b e n soll man genießen!
Dazu möchte ich nur gute Gespräche,
Unterhaltung mit Singen und Lachen,
Damit sich da keine Eifersucht räche –
Weg bleiben die üblen Drachen.
Es ist nicht mehr leicht in unserer Zeit
Gastlichkeit herzlich zu führen,
Denn viele Menschen sind allzu bereit,
Berechnend ihr Päckchen zu schnüren.
Nicht jeder, der kommt, ist auch ein Gönner,
Nicht jeder ein Freund der Familie.
Der Nassauer kommt auch im Jänner,
Isst Teures mit Freundin Olivie.
Man muss heute da schon wählerisch sein,
Denn viele wollen nur riechen,
Wie Du Deinen Wohlstand trägst daheim,
Um Dir ins Herze zu kriechen.
Den Gastlichen ausnehmen ist das Ziel,
Das, hinter Sozialengagement versteckt,
Tarnt so des Schmarotzers übles Spiel,
Weil er nur agiert ganz verdeckt.
Deshalb muss ich wieder wählerisch denken,
Auswählen, wer die Einladung verdient.
Nur dem kann man Vertrauen schenken,
Der auch die Freundschaft würdig bedient.
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Meinen Gästen sei immer die Tafel gedeckt:
Wein, Bier, Tee, Kaffee kann fließen,
Damit man ja den Genuss nicht versteckt:
Im L e b e n soll man genießen!
Dazu möchte ich nur gute Gespräche,
Unterhaltung mit Singen und Lachen,
Damit sich da keine Eifersucht räche –
Weg bleiben die üblen Drachen.
Es ist nicht mehr leicht in unserer Zeit
Gastlichkeit herzlich zu führen,
Denn viele Menschen sind allzu bereit,
Berechnend ihr Päckchen zu schnüren.
Nicht jeder, der kommt, ist auch ein Gönner,
Nicht jeder ein Freund der Familie.
Der Nassauer kommt auch im Jänner,
Isst Teures mit Freundin Olivie.
Man muss heute da schon wählerisch sein,
Denn viele wollen nur riechen,
Wie Du Deinen Wohlstand trägst daheim,
Um Dir ins Herze zu kriechen.
Den Gastlichen ausnehmen ist das Ziel,
Das, hinter Sozialengagement versteckt,
Tarnt so des Schmarotzers übles Spiel,
Weil er nur agiert ganz verdeckt.
Deshalb muss ich wieder wählerisch denken,
Auswählen, wer die Einladung verdient.
Nur dem kann man Vertrauen schenken,
Der auch die Freundschaft würdig bedient.
*
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Windwetter
Windwetter
©Hans Hartmut Karg
2014
Windzerren kommt von Nordost,
Umwirbelt die schönen Häuser.
So manches gediegene Fenster
Muss nun Deine Schneemacht spüren.
Wir bleiben schon bei der kargen Kost,
Wenn sich die Seelen entäußern.
Wir träumen für tausend Gespenster,
Die unsere Nächte schüren.
An den Eisen glänzt längst der Rost,
Dazu muss ich mich nicht mehr äußern.
Doch wird es für uns alle ernster,
Wenn Wolken die Schneewände schnüren?
Wieder trägt der kalte Nordost
Die Trockenheit in die Häuser.
Du, Liebster, schließe die Fenster,
Denn ich will Deine Wärme spüren.
*
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Was für ein März!
Was für ein März!
©Hans Hartmut Karg
2014
Forsythien, Magnolien und Mandelbäumchen
Verbreiten farbenfrohes Gelb bis hin zum Rosarot,
Wiegen uns in die schönsten Sommerträumchen
Und treiben weg Graunebel, Eisestod.
Vor einem Jahr ließ Frost die Kälte starren,
Bis in die Häuser, Glieder tiefer kriechen.
Die Dächer mussten unter Schneelast knarren,
Man konnte überall nur Eisestode riechen.
Doch welch ein März begegnet uns da heuer,
Erwacht im Sonnenglanz mit milder Wärme!
Erloschen sind endlich die Heizungsfeuer,
Schon kehren heim die ersten Vogelschwärme.
Früh grünt der Rasen und die Bäume schlagen aus,
Es duftet nach viel lebensfroher Erde.
Gelüftet wird das alte Winterhaus,
Und in der Ferne weidet die Schafherde.
Der Frühling öffnet uns dies Freudenjahr,
Ja, Sonne gibt Warmwasser und viel Strom,
Nimmt uns heuer die Windgefahr,
Und auch vom Eis sind wir prächtig verschont.
Die Lebenslust treibt uns jetzt schon hinaus
In grüne Wälder und in die Hausgärten.
Der März kommt heuer wirklich ganz groß ´raus,
Wird uns zum Sonnengott – und zum Gefährten.
*
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- Geschlecht: männlich
Tropezianer
Tropezianer
©Hans Hartmut Karg
2014
Das waren am Strand noch Zeiten,
Als in St. Tropez viele besoffen,
Nachtschwärmer die Lokale bereiten
Und man auf die Liebe konnt´ hoffen.
Heute ist alles anders hier,
Es gibt keine Events, keine Großen.
Der Normaltourist trinkt sein Bier,
Am Markt findet er Knoblauch und Rosen.
Alt sind heute die Anspruchsbestände,
Anspruchsloser wird Zeitlichkeit.
Keine „Brischitt“ zeigt Busen und Hände,
Nichts erstrahlt mehr in Zweisamkeit.
Mit dem Hippie-Schicksal war Ende,
Was einst als Ereignis gedacht.
Dann kam die Touristenwende,
Bei der nichts mehr aufgewacht.
Wo die Playboys und Schönen einst spielten
Und dem Jet-Set den Stempel aufdrückten,
Sich küssten und Händchen hielten
Und stets zueinander rückten,
Da ist heute Durchschnittstourismus,
Der – wie auf Capri – die Masse sucht
Und mit einem kleinen, exotischen Schuss
Die billigsten Möglichkeiten bucht.
Den Nimbus vergangener Tage
Überformt demokratische Einförmigkeit.
So wird die Zukunft zur Frage,
Ob die Erwartung noch führt die Freiheit.
*
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- Geschlecht: männlich
Besterne mich
Besterne mich
©Hans Hartmut Karg
2014
Besterne mir mein Liebesnest
Mit Herzlichkeit und Lustbarkeiten,
Damit ich weiß, dass Du erst west,
Wenn wir einander oft begleiten.
Nichts kann mich von Dir wieder trennen,
Wenn wir in Seelengröße fallen
Und wir die Kosenamen nennen,
Die unser Glück schützen vor allen.
Besterne mir die nahe Welt
In der wir miteinander hausen.
Du bleibst mein allergrößter Held,
Fernab von Schindern – und Banausen.
*
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Alterslast
Alterslast
©Hans Hartmut Karg
2014
Sie ist zu nichts mehr zu gebrauchen,
Ganz hoch betagt sitzt sie im Sessel,
Kann wenig essen, wenig rauchen
Und lebt das Alter ganz als Fessel.
Doch regen Geistes sieht sie alles
Und hat dafür den Kommentar,
So dass dann stets im Fall des Falles
Sie mitteilt, wie es früher war.
Zwar hat sie scheinbar keine Macht,
Doch steuern will sie immer noch,
Bewertet vieles unbedacht
Und wird manchmal zum echten Joch.
So weiß sie oft auch alles besser,
Vermag treffsicher zu streiten,
Wirft Sätze, die dann wie ein Messer
Die Mitwelt bringt zum Dauerleiden.
Warum muss manche Alterslast
So spätes Leiden noch verteilen,
Damit selbst mancher seltene Gast
Nicht lange will bei ihr verweilen?
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Sie ist zu nichts mehr zu gebrauchen,
Ganz hoch betagt sitzt sie im Sessel,
Kann wenig essen, wenig rauchen
Und lebt das Alter ganz als Fessel.
Doch regen Geistes sieht sie alles
Und hat dafür den Kommentar,
So dass dann stets im Fall des Falles
Sie mitteilt, wie es früher war.
Zwar hat sie scheinbar keine Macht,
Doch steuern will sie immer noch,
Bewertet vieles unbedacht
Und wird manchmal zum echten Joch.
So weiß sie oft auch alles besser,
Vermag treffsicher zu streiten,
Wirft Sätze, die dann wie ein Messer
Die Mitwelt bringt zum Dauerleiden.
Warum muss manche Alterslast
So spätes Leiden noch verteilen,
Damit selbst mancher seltene Gast
Nicht lange will bei ihr verweilen?
*
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An meine Enkel
An meine Enkel
©Hans Hartmut Karg
2014
Kämpfet nicht, Ihr Enkelkinder,
Wir brauchen keine Kriege mehr,
Die nur den Tod heraufbeschwören
Und führen uns zum Tränenmeer.
Der Kluge kultiviert die Welt,
Er zeichnet, rechnet, komponiert,
Der Dumme bleibt kriegseingestellt,
Wird mit dem Töten konfrontiert.
Küsst lieber, schlagt die Rattenfänger,
Lauft allen Kriegstreibern nur weg,
Denn jeder Krieg dauert doch länger
Und bleibt Verheerung, Mordbeleg.
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Kämpfet nicht, Ihr Enkelkinder,
Wir brauchen keine Kriege mehr,
Die nur den Tod heraufbeschwören
Und führen uns zum Tränenmeer.
Der Kluge kultiviert die Welt,
Er zeichnet, rechnet, komponiert,
Der Dumme bleibt kriegseingestellt,
Wird mit dem Töten konfrontiert.
Küsst lieber, schlagt die Rattenfänger,
Lauft allen Kriegstreibern nur weg,
Denn jeder Krieg dauert doch länger
Und bleibt Verheerung, Mordbeleg.
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Der Mann
Der Mann
©Hans Hartmut Karg
2014
Ach ja, er wechselt ja zu gern
Und lobt dann trotzdem seinen Herrn,
Der ihm verborgen bleibt und fern:
Die Frauen sind des Pudels Kern!
Er schlägt sich täglich ganz allein
Mit Seinesgleichen nur zum Schein,
Genießt das Leben und den Wein
Und will cool, hart und männlich sein.
Vom Land kommt er in diese Stadt,
Wo er die tollsten Mädchen hat.
Dort schreitet er so gern zur Tat:
Nichts nimmt er an, nicht mal ´nen Rat.
Als Mann fühlt er sich immer stark,
Denkt niemals an des Todes Sarg,
Auch nicht, wo Schwäche sich verbarg,
Weil er sein Macholicht bewarb.
Er fühlt sich bei den Prahlern wohl,
Selbst wenn die Köpfe dort recht hohl,
Hat keine Angst, nie Hosen voll,
Versöhnt sich selten ohne Groll.
Ach ja, es bleibt der Mann im Manne
Am Ende nur bei s e i n e r Kanne,
Wirkt königlich an jeder Pfanne,
Damit der Amor ihn entspanne.
*
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Die schönen Tage
Die schönen Tage
©Hans Hartmut Karg
2014
Das waren noch die Wundertage,
Als man beisammen diskutierte,
Wild reagiert´ auf jede Frage
Und sich für Dummes nicht genierte!
Dann kam die Zeit der Psychowelle:
Jetzt musste man sich kontrollieren,
Man antwortet´ nicht auf die Schnelle
Und kann an Status viel verlieren.
Und als die Marktfreunde sich fanden,
Sie nur noch einkauften und schauten,
Ganz fremd jetzt beieinander standen
Und auf die nächsten Schnäppchen bauten,
Da kam das Junge ganz zum Alten:
Man g l a u b t e nur noch, jung zu sein,
Doch war man fleißig beim Verwalten,
Fuhr Schi und brach sich manches Bein.
Wie war das früher mit der Jugend,
Der ich einst angehören durfte?
Da ging es nicht um Norm und Tugend,
Wenn man im Auto fleißig kurvte.
Die Nächte waren für uns Tage,
Ganz hellgeliebt von langen Küssen,
Weltlich die Welt und offen Frage,
Ganz ohne Not und ohne Büßen.
Die Zeit war schön, lieblich besetzt,
Und alles jügendlich und laut.
Manche der Lippen war benetzt,
Die Scham nicht immer eingebaut.
Es leuchteten die stillen Nächte
Als Glückssterne in dieser Welt.
Man schwörte auf die Liebesmächte,
War damals frei- ganz ohne Geld.
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Das waren noch die Wundertage,
Als man beisammen diskutierte,
Wild reagiert´ auf jede Frage
Und sich für Dummes nicht genierte!
Dann kam die Zeit der Psychowelle:
Jetzt musste man sich kontrollieren,
Man antwortet´ nicht auf die Schnelle
Und kann an Status viel verlieren.
Und als die Marktfreunde sich fanden,
Sie nur noch einkauften und schauten,
Ganz fremd jetzt beieinander standen
Und auf die nächsten Schnäppchen bauten,
Da kam das Junge ganz zum Alten:
Man g l a u b t e nur noch, jung zu sein,
Doch war man fleißig beim Verwalten,
Fuhr Schi und brach sich manches Bein.
Wie war das früher mit der Jugend,
Der ich einst angehören durfte?
Da ging es nicht um Norm und Tugend,
Wenn man im Auto fleißig kurvte.
Die Nächte waren für uns Tage,
Ganz hellgeliebt von langen Küssen,
Weltlich die Welt und offen Frage,
Ganz ohne Not und ohne Büßen.
Die Zeit war schön, lieblich besetzt,
Und alles jügendlich und laut.
Manche der Lippen war benetzt,
Die Scham nicht immer eingebaut.
Es leuchteten die stillen Nächte
Als Glückssterne in dieser Welt.
Man schwörte auf die Liebesmächte,
War damals frei- ganz ohne Geld.
*