mein 2. Sohn ist 11 Monate alt und wird noch jeweils am Morgen, am Abend und in der Nacht (je nachdem 1-3x) gestillt. Er ist ein "schlechter Esser", d.h. er isst mittags etwas Brei oder vom Tisch, aber nicht viel, dasselbe beim Zvieri und Znacht. Am liebsten mag er MuMi. Lange Zeit habe ich ihm nach den Mahlzeiten noch MuMi angeboten, möchte ihm dies aber vorallem tagsüber abgewöhnen. Mit dem Resultat, dass er Nachts öfter kommt und sich dann offenbar sättigt.
Nachts nehme ich ihn zu uns ins Bett und stille ihn. Zugegeben, ich bin jeweils zu müde, ihm x-mal den Nuggi anzubieten oder ihn weinen zu lassen - ich "hänge" ihn einfach "an" und er schläft so recht schnell wieder ein. Gemäss "meiner" Mütterberaterin sollte er in seinem Alter aber schon längst keine Nachtmahlzeit mehr bekommen - was halten Sie davon? Verwöhne ich ihn so tatsächlich?
Wie bereits in anderen Antworten erwähnt bin ich selber der Meinung, und habe vielfach die Erfahrung gemacht, dass die Stillmahlzeiten in der Nacht die letzten sind, die abgestellt werden und nicht die ersten. Nun hat jedoch jede Fachperson ihre eigenen Erfahrungen und ihr im Laufe der Zeit angesammeltes Wissen. Grundsätzlich bin ich aber noch immer der Meinung, dass das Stillen nebst der Nahrung noch viele andere Bedürfnisse der Kinder "stillt" und daher nicht schlecht sein kann. In unserer hochziviliserten INdustriegesellschaft hat das Stillen jedoch keine Lobby und wird nach wie vor nicht als Goldstandard, was es ja eigentlich ist, betrachtet.
Lassen Sie doch einfach mal den Brei weg und gebenihm das gleiche, was der Rest der Familie isst in einem eigenen Teller mit eigenem Besteck. Tipp: Boden unter seinem Stuhl grosszügig und weiträumig mit einer Plastikdecke abdecken, es geht am Anfang viel auf den Boden. Lassen Sie ihr machen wie er will. Das wird mit Gabel oder Löffel oder mit den Händen sein. Das ist auch gut so, denn wir Menschen wollen erst mal alles be"greifen", sprich wir müssen mit den Händen lernen. Wenn Sie sehen, dann ihm etwas besonders schmeckt, dann sollte dieses Nahrungsmittel öfters auf den Tisch kommen. Mit der Zeit lernt er, alles zu essen was auf den Tisch kommt. Meiner Ansicht nach hat der bis dahin aber noch etliche Monate Zeit.
Nachts stillen ist aus meiner Sicht nicht veröhnen, sondern Urbedürfnisse stillen.
Zudem möchte ich aktuell einen Abendschoppen einführen - zum einen in der Hoffnung, dass er besser schläft (oder noch lieber ganz durchschläft), zum anderen, weil ich langsam ans definitive Abstillen denke. Bisher bekam er Bimbosan, wenn er Abends mal gehütet wurde oder auswärts schlief, doch das verschmäht er nun (bei mir wie auch meinem Mann).
Kein Wunder, den bei Ihnen ist die Brust ja in griffweite! und bei Papie, wenn Mami daneben sitzt besteht auch keine Notwendigkeit die Flasche zu nehmen.
So habe ich auf verdünnte Vollmilch gewechselt, mit dem selben Resultat. Ebenso, wenn ich einen Zusatz mit Schoggigeschmack reingebe. Das lief nun 3 Abende so, mit dem Resultat, dass ich ihm am Schluss doch noch die Brust gab. Heute hab ich sie ihm verweigert

Versuchen Sie es alle paar Tage wieder. Allerdings bin ich der Meinung, dass das Verweigern der Brust, ganz speziell am Abend, nicht der richtige Weg scheint. Kinder verarbeiten in der Nacht den vergangen Tag und all die vielen Eindrücke, die dieser hinterlassen hat. Ein Kind bis zum Alter von 2 Jahren nachts und manchmal auch tagsüber zu Stillen ist völlig normal.
Vielen Dank zum Voraus für Ihre Ratschläge!
Mit freundlichen Grüssen
Desroches
PS: wie ich lese, haben auch sie es lange so gehandhabt, dass ihr Kind abends an der Brust einschlief. Wie ist dies gelaufen, dass es selber einschlafen konnte, und in welchem Alter? Bei uns war es auch lange so, dass mein Sohn an der Brust einschlief, inzwischen schläft er in meinen Armen ein, weswegen ich auch schon von aussen kritisiert wurde (im Zusammenhang mit auswärts schlafen).
Wir haben unsere Kinder erstmals ausswärts zum Übernachten gegeben (versucht!) als Fabrizio (Stillkind) bereits 1 1/2 Jahre alt war. Resultat: sie fanden es toll aber nur bis es ans Einschlafen ging. da wollten sie dann wieder zu uns zurück. Wir haben einfach versucht diese sehr intensive Zeit mit unseren Söhnen zu geniessen. Wenn es möglich war, gingen wir aus und eine Nachbarin passte auf die Kinder auf. Wenn nicht, dann habe ich mich alt wieder abgeschminkt und wir blieben zu Hause.
Jedes Kind löst sich selbst von seinen Eltern sobald es das notwendige Selbstvertrauen genossen hat. Je mehr wir als Eltern uns dagenen wehren, dass die Kinder uns brauchen, umso länger dauert es, bis die Kinder von sich aus auf Distanz gehen können, wollwn.