Dennis Julien 12.09.2005 - endlich da

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chlini :-)
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Dennis Julien 12.09.2005 - endlich da

Beitrag von chlini :-) »

Sonntag, 11. September 2005
Ein langer und fauler Tag, ich freue mich auf morgen, denn kommt unser Baby heute nicht, wird die Geburt morgen eingeleitet. Wir verbringen den Abend vor dem Fernseher und um 9.00 Uhr verspüre ich die ersten Schmerzen im Bauch. Sind es wohl Wehen? Sie kommen im halb Stunden Takt und ich kann sie gut verschnaufen. Da ich nicht möchte dass mein Mann nervös wird, verheimliche ich es ihm und sage ich hätte Bauchschmerzen. Um 11.00 Uhr gehen wir ins Bett und Marco schläft sofort ein. Im Fernseher läuft der Tennismatch mit Roger Federer, den ich mir bis zum Schluss ansehe, denn ich weiss, dass es soweit ist. Die Wehen kommen nun schon alle 10 Minuten und sind sehr stark. Um Marco nicht zu wecken entscheide ich mich noch zu duschen bevor wir uns auf den Weg in den Spital machen. Er weiss noch von nichts und ich bin ganz chribelig.

In der Dusche ist es schon nicht mehr so lustig, denn die Wehen kommen stark und in 7 Minuten Abständen. Ich muss mich abstützen und gib komische Laute von mir. Hoffentlich wecke ich Marco nicht. Ich bin mich am anziehen und packe die Tasche fertig, da schaut mich mein grosser Schatz an, mit einem Blick den ich nicht beschreiben kann. Er weiss es, sieht es mir an. Und schon kommt die nächste Wehe.

Montag, 12. September 2005
Um 2.00 Uhr morgens telefoniere ich mit dem Spital und sie sagt mir ich solle doch noch ein Bad nehmen, wenn die Wehen alle 5 Minuten kommen kann ich ja vorbei kommen. Ich habe Schmerzen, starke Schmerzen, und als wir die Abstände messen sind es doch schon alle 5 Minuten. Wir warten noch eine Stunde ab und fahren dann in die Geburtsabteilung im Kantonsspital Winterthur.

Um 4.00 Uhr liege ich schon auf dem weissen Bett und habe starke und in sehr kurzen Abständen Wehen. Ich bin am Wehenschreiber angeschlossen und es kommt eine nach der anderen. Eine Infusion hilft mir wenigsten für eine kleine fünf Minuten Pause, aber nachher geht es schon wieder los.

Inzwischen war mal ein Schichtwechsel, so um 6.00 Uhr und nun betreut mich eine andere Hebamme. Das ist mir aber ziemlich egal, wenn nur die Schmerzen nicht so schlimm wären. Die Hebamme rät mir mal aufzustehen, vielleicht kann ich es so besser ertragen. Marco steht hilflos daneben und kann nichts für mich tun. Leider ertrage ich seine Berührungen nicht, aber er versteht das. Inzwischen hat sich der Schleimpfropf gelöst und Marco dachte schon dass es jetzt richtig los geht. Für eine halbe Stunde kann ich mich noch im Stehen halten, doch dann muss ich mich wieder hinlegen, so ist es am angenehmsten. Eigentlich wollte ich ja eine Wassergeburt. Sie haben mir auch schon die Badewanne gefüllt, doch leider schaffe ich es nicht dorthin, vielleicht das nächste Mal.

Um ca. 8.00 Uhr platzt endlich meine Fruchtblase, für einen Moment ein absolut angenehmes Gefühl. Doch die nächsten Wehen lassen nicht lange auf sich warten. Die Werte vom Baby sind immer noch gut, doch an mir zittert alles und ich habe meine Beine nicht mehr unter Kontrolle, doch ich weiss, nicht mehr lange und wir können unser Baby in den Arm schliessen. Um es besser zu ertragen bekomme ich Lachgas mit Sauerstoff, das ich immer bei einer Wehe einschnaufen kann, nur leider hilft dies auch nicht sehr. So schreie ich halt immer weiter und wecke wahrscheinlich alle Patienten im Gebäude (hihi, bin am nächsten Tag sogar heiser).

Bis um 10.30 Uhr geht es so weiter und dann ist der Muttermund endlich genug offen, damit die Presswehen kommen können. Das ist richtig angenehm im Gegensatz zu der Eröffnungsphase. Jetzt geht alles sehr schnell, ich presse und presse, merke leider kaum wann ich eine Presswehe habe, höre aber auf die Hebamme. Die ersten Haare kann Marco schon bestaunen. Jetzt verschlechtern sich aber die Werte des Baby, auch die Herztöne sind nicht mehr zu hören und es wird hektischer um mich. Falls es nicht weiter gehen soll möchten sie einen Dammschnitt machen, also presse ich so stark ich nur kann. Juhui das Köpfchen kommt schon raus und zwei Wehen später ist unser kleiner Schatz geboren, um 11.22 Uhr. Ein Junge, ich wusste es. Der schönste Moment in meinen ganzen Leben, den ich bestimmt nie mehr vergessen werde. Marco darf die Nabelschnur durchschneiden und wir dürfen unseren Jungen bestaunen. Er wird sofort untersucht, da es am Schluss doch sehr kritisch wurde und er die Nabelschnur um den Hals gewickelt hatte. Es ist aber zum Glück alles in Ordnung und endlich, nach über 14 Stunden dürfen wir Dennis in unsere Arme schliessen. Ich weiss nicht ob ich heulen oder lachen soll, und auch Marco kullern Tränen über sein Gesicht. Es ist der schönste Moment den es überhaupt geben kann, endlich sind wir eine Familie.
Zuletzt geändert von chlini :-) am Fr 15. Feb 2008, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Emerelle
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Beitrag von Emerelle »

@schaeren: Das hast du uuuh schön geschrieben, bin ganz gerührt! Ich muss leider noch etwas warten, bis wir unser Krümel im Arm halten dürfen :D Alles Gute zu eurem Familienglück :lol:
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chlini :-)
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Beitrag von chlini :-) »

@nadj2
Ich danke Dir, und wünsche Dir noch eine komplikationslose Schwangerschaft und eine schöne Geburt.
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Morgana

Beitrag von Morgana »

Herzliche Gratulation zur Geburt eures Sohnes! Für die gemeinsame Zukunft zu dritt wünsche ich euch alles Gute und viele unvergessliche Momente.

Liebe Gruss Morgana

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chlini :-)
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Beitrag von chlini :-) »

@Morgana
Danke Dir für Deine lieben Worte, wünsche Euch natürlich auch alles alles Gute für Eure Zukunft.
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Shirley
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Beitrag von Shirley »

Hallo!¨

Hui, das hast du aber schön geschrieben!! Ich habe gerade mitgefiebert und gelitten. Irgendwie sind mir gerade die Gefühle der eigenen Geburt hochgekommen.

Geniesst euer Glück und tragt Sorg zueinander.

Alles Liebe
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chlini :-)
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Beitrag von chlini :-) »

Danke Dir Shirley. Du hattest aber auch eine spannende Geburt. Bin auf Deine HP go gügsle.

Euch auch alles Liebe
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