20.-24.8.2007: Kinderwunsch-Sprechstunde

Fachleute antworten jeweils eine Woche lang auf Eure Fragen
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°10°

Beitrag von °10° »

Guten Tag Herr Imthurn

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen hier Fragen zu beantworten! :D

Seit 5/ 6 Monaten messe ich die basaltemparatur und beobachte die zerfixschleim qualität. Ich habe vorangehend etwa gleich lange nicht hormonell verhütet.

Ich habe nun gemerkt, dass ich niemals durchsichtigen, spinnbaren zerfixschleim habe, er ist immer nur milchig und klumpig. Die menge nimmt zwar gleichzeitig mit tempi anstieg und mittelschmerz zu, aber eben unverändert in der Konsistenz.

Ist diese Tatsache relevant für unseren Kinderwunsch? Können Spermien trotzdem "durchkommen"?
Kann ich etwas tun, um die qualität des zerfix schleims zu verbessern?

Vielen Dank für Ihre Antwort und einen schönen Tag! :D


Liebe Carolina84

Dem herzigen Bild auf der Seite entnehme ich, dass Sie schon glückliche Mutter sind. - Herzliche Gratulation!

Nun, da Sie offensichtlich gerne ein zweites Kind möchten, spüren Sie schon jetzt nach 6 Monaten mögliche Schwachstellen in Ihrer Fruchtbarkeit auf. Falls Sie aber noch jünger als 35 sind, dürfen Sie sich ohne Stress schon noch etwas Zeit geben.

Da nun aber ein möglicher Sterilitätsfaktor vorliegt, wie zäher Schleim am Tag des Eisprungs, ist es doch ratsam, schon jetzt den Schleim von Ihrem/Ihrer FachärztIn kontrollieren zu lassen. Häufige Ursachen für einen zähen Schleim am Tag des Eisprungs (sonst aber normal!) sind Infektionen oder Voroperationen am Gebärmutterhals.

Beste Grüsse

B. Imthurn

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F. Scarpi
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Beitrag von F. Scarpi »

Grüezi Herr Imthurn

Hier meine Frage:
Ich habe einen Sohn, der am 14. Juli 07 nach sekundärer Sectio zur Welt kam. Für diese Schwangerschaft hatten mein Mann und ich 1,5 Jahre "geübt".
Zu meinem grossen Schreck habe ich kürzlich gelesen, dass nach einem Kaiserschnitt die Fruchtbarkeit wegen der Narbe in der Gebärmutter vermindert sein kann.

Stimmt das??
Ist das bei allen Frauen so, d.h. stellt die Narbe immer eine gewisse Behinderung für die Spermien dar, oder ist das nur dann so, wenn die Narbe dick/verwachsen ist?

Ich mache mir deswegen Sorgen, da ich bald wieder schwanger werden möchte!

Besten Dank für Ihre Antwort!


Guten Tag Friendly Scarpi

Eine Sectio, d.h. ein Kaiserschnitt, ist in der Regel kein Sterilitätsfaktor. D.h. Sie brauchen keine Angst zu haben, dass Sie wegen der Sectio nun Probleme haben werden, nochmals schwanger zu werden.

Wenn Sie jedoch innerhalb eines Jahres nicht schwanger werden, muss zwar eine Abklärung durchgeführt werden, wobei aber auch dann die Sectio kein spezielles Problem darstellt. Selbstverständlich muss man bei dieser Abklärung auch die Durchgängigkeit der Eileiter überprüfen, da gelegentlich (auch unbemerkte) Infektionen im Wochenbett zu einem Verschluss der Eileiter führen können. Das kann aber nach jeder Geburt vorkommen, unabhängig davon, ob das Kind auf dem üblichen Wege oder mittels Kaiserschnitt geboren wurde.

Ich hoffe, Sie damit etwas beruhigt haben zu können.

B. Imthurn
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wuscheline81
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Beitrag von wuscheline81 »

guten tag

ich weiss, dies ist eigentlich ein kiwu forum, aber ich hoffe sie können mir trotzdem weiterhelfen, wurde ja auch durch die behandlung schwanger...


ich bin in der 9. woche schwanger, heute gemäss ES (wurde ausgelöst) 7+6/8+0. (ich persönlich habe allerdings eine theorie, die auch sein könnte, dass der ES erst 4 tage später war)

wie beurteilen sie den bisherigen verlauf?

1. US bei 4+1: sehr gut aufgebaute GSH, winziger punkt zu sehen

2. US bei 6+2: sehr kleine FH zu sehen, 3.7mm. gem. FA wirklich
eigentlich zu klein, allerdings noch in der spannweite gemäss tabelle (3+6 - 6+3 möglich)

3. US bei 6+5: FH auf 9.7mm gewachsen, wachstum sehr gut, immer noch eher klein, aber durchaus immer noch in der spannweite (4+4 - 7+0 möglich)

4. US bei 7+2: FH weiter gewachsen auf knapp 12.5mm, wachstum etwas langsam für 4 tage. allerdings auch immer noch in der spannweite (4+6 - 7+3 möglich) und ausserdem war eine fruchtanlage zu sehen, SSL wurde auf 5.4mm gemessen

meine FA meinte, die ss verlaufe zwar etwas a-typisch, aber immerhin sei etwas gewachsen und es war beim letzten US die fruchtanlage zu sehen. was uns sorgen macht, ist dass noch keine herzaktivität zu sehen war. sie habe es aber durchaus auch schon erlebt, dass dieser erst ende der 8., anfang 9. ssw zu sehen sein. nun hab ich übermorgen bei 8+2 den nächsten US, da MUSS das herz dann zu sehen sein, ansonsten muss ich zur AS :o(

was halten sie davon? entschuldigen Sie bitte dass es so lang wurde, aber ich wollte ihnen wirklich möglichst genau sagen wie es steht. wir versuchen seit fst 5 jahren ss zu werden, hatte schon 2 FG (bei 4+4 und bei 4+6) und hab natürlich angst :-(

danke für ihre antwort und ihren super service!

gglg sandra


Liebe sandra

Ich verstehe Ihre Ängste sehr gut. Leider kann ich Ihnen aber trotz Ihrer detaillierten Schilderung keine definitive Antwort geben. Wichtig ist, dass keine voreiligen Schlüsse gezogen werden, was ja Ihre Frauenärztin richtigerweise auch so macht.

Ich drücke Ihnen beide Daumen, dass alles gut geht!

B. Imthurn
♥ Schuel-Mungg 05/09 ♥
♥ Chindi-Zwirbel 07/11 ♥

♥ Zuckermüüsli 07/16 ♥

bicelina

Zu tiefer HCG-Wert

Beitrag von bicelina »

Guten Tag Prof. Imthurm

Ich bin nach einem Kryoversuch mit 3 Embryonen schanger. Beim Bluttest wurde allerdings nur ein HCG-Wert von 68 ermittelt (ES+17), oder in SW 4+3. Bei meinem ersten Kind (auch Kryo) hatte ich sogar ein Tag früher bereits 350. Jetzt mache ich mir grosse Sorgen. Ist es womöglich eine Eileiterschwangerschaft oder droht eine Fehlgeburt? Wann und wie würde sich eine Eileiterschwangerschaft bemerkbar machen, mein US-Termin ist bei 6+6.

vielen Dank für Ihre Antwort


Guten Tag bicelina

Es gibt verschiedene Schwangerschaftstests mit verschiedenen Normwerten. Insofern darf aus einem einzigen Wert kein Schluss gezogen werden ausser dem, dass Sie glücklicherweise schwanger sind. Wichtig ist nun der Verlauf. Wenn Sie beunruhigt sind, dürfen Sie Ihre/n behandlende/n Ärztin sicher auf Ihre Bedenken ansprechen.

Alles Gute!

B. Imthurn

pharao

Beitrag von pharao »

guten tag herr prf. imthurm

mein man und ich wünschen uns seit 1.5 ein 2.kind,aber ohne erfolg.
letzten montag waren wir bei meiner frauenärtzin wegen dem kinderwunsch,sie sagte sie meldet uns bei der kinderwunsch klinik in baden an..da habe ich sie noch gefragt,ich hätte seiten 1.5 jahren wo wir nicht mehr verhüten,habe ich immer so schmierblutungen vor der richtigen mens,diese schmierblutungen gehen meistens immer 4-7 tage vor mens beginn. sie hatte mir das hormon Cyclacur verschrieben.
als ich zu hause war habe in die packungsbeilage gelesen von diesem hormon,und habe gelesen,das dieses hormon bei fraue angewendet wierd wo keinen zyklus haben,keine mens,und kein eisprung.und man das nicht nehmen darf wen man schwanger ist..
da dachte ich nur ich habe immer einen regelmässigen zyklus,bekomme meine mens immer,und eisprung habe ich auch jeden zyklus.
ich hab mich dann im internet schlauf gemacht und über stand das gleiche von diesem hormon. da habe ich noch nach gefoscht wegen meiner schmierblutung,und ich fand immer das kann sein das ich eine gelbkörperschwäche habe und zum dies zu behandeln ,wäre Utrogestan das richte hormon.
ich habe das auch meiner frauenärtzin gesagt,aber sie verschrieb mir dieses Cyclacur..

jetzt frage ich mich warum meine frauenärtztin mir diese hormon verschrieben hat,und was soll ich machen wen ich während der behandlung von dieser Cyclacur schwanger werde? ich kann ja erst schwangerschafts test wen die mens nicht kommt...??????

danke für ihre antwort


Grüezi Pharao

Eine Vorblutung ist eine Zyklusanomalie, welche, wie Sie richtig bemerken, meist eine Gelbkörperschwäche anzeigt. Zur Behandlung von Zyklusanomalien können verschiedene Hormonprodukte eingesetzt werden. Eines davon ist Cyclacur, ein anderes Utrogestan. Beide Produkte haben ihre Vor- und Nachteile. Es muss individuell entschieden werden, welches eingesetzt wird.

Cyclacur fördert das Schwangerwerden nicht, verhindert eine Schwangerschaft aber auch nicht. Wenn Sie das Cyclacur mit dem positiven Schwangerschaftstest absetzen, passiert nichts Ungünstiges.

Ich hoffe, Sie damit beruhigt zu haben.

Beste Grüsse

B. Imthurn

rosarot

Beitrag von rosarot »

Sehr geehrter Herr Prof. Imthurm,

bei meinem Mann, 34, und mir, 32, besteht Kinderwunsch seit anderthalb Jahren. Bei meinem Mann wurden 2 Spermiogramm gemacht, das erste ganz „normal“ in einem Labor hier vor Ort. Das war grenzwertig, das zweite, einen Monat später, bei einem Andrologen in Zürich. Bei letzterem wurde ihm eine Teratozoospermie G-Pattern nach Kruger bestätigt sowie eine Varikozele zweiten Grades, wörtlich stand im Befund „Mittelgradig beeinträchtigte Zeugungsfähigkeit bei deutlicher Motilitätseinschränkung. Mein Mann hat 3 Monate Trental eingenommen, nimmt es aber derzeit nicht mehr.

Bei mir wurde bisher ein Zyklusmonitoring mit Blutentnahme am 4ten und 22 ZT gemacht. Die Hormonwerte waren soweit in Ordnung, auf dem Schall sah auch alles gut aus. Ich habe regelmässige Zyklen mit einer Hochlage von 15 Tagen. Einige Zyklen habe ich Temperatur gemessen, der Anstieg ist deutlich und die Hochlage wie schon geschrieben auch nicht zu kurz. Mittlerweile lasse ich das Messen (vor dem Kinderwunsch habe ich mit NFP 4 Jahre verhütet und ich kenne meinen Zyklus recht gut) und benutze ab und an LH-Sticks, durch die Veränderung des Zervixschleims kann ich den Eisprung aber deutlich erkennen.

Meine Frauenärztin meinte, eine Untersuchung der Eileiterdurchlässigkeit sei nicht unbedingt notwendig, bei der Blutentnahme wurde auch auf Chlamydien getestet (negativ) und ich hatte niemals irgendwelche Infektionen (die ich bemerkt hätte).

Wir haben demnächste einen Termin in der Kinderwunschsprechstunde in Luzern.

Wie stehen sie zu einer unstimulierten IUI? Sind die Chancen da erheblich schlechter?

Würden sie auf jeden Fall vor einer IUI eine Untersuchung der Eileiter machen? Wenn ja via Ultraschall oder via Röntgen?

Und wie sehen sie die möglichen Langzeitnebenwirkungen der Präparate die bei der hormonellen Stimulation eingesetzt werden? Die Studien wiedersprechen sich da ja, aber ich habe erst jüngst einen Artikel in der FAZ zu diesem Thema gelesen ( http://tinyurl.com/2cn4gt ) nach dessen Lesen ich noch mehr Fragezeichen im Kopf hatte.


Sehr geehrte rosarot

Herzlichen Dank für Ihr Dankesworte. Soweit auf diesem Wege möglich, beantworte ich die Fragen sehr gerne.

Nun, zu Ihrem Anliegen:
Seit bald 20 Jahren wird diskutiert, ob Eierstock-stimulierende Hormone krebsfördernd sind. Einzelne Studien in den frühen 90er-Jahren glaubten dies auch nachweisen zu können. Nachfolgende wesentlich grössere und besser gestaltete Studien konnten dies aber nie bestätigen, jedoch auch nicht definitv ausschliessen (was aber immer sehr viel schwieriger ist).

Im Wissen darum sollten Stimulationen vorsichtshalber nur durchgeführt werden, wenn sie wirklich nötig sind, in einer begrenzten Anzahl und nur von kompetenter Hand.

Inseminationen können im unstimulierten Zyklus erfolgen. Das Paar muss sich aber im Klaren sein, dass die Schwangerschaftschancen geringer sind als im stimulierten Zyklus.

In der Regel führen wir vor Inseminationen eine Überprüfung der Eileiterdurchgängigkeit durch. Welche Methode gewählt wird, hängt von den Präferenzen und Möglichkeiten des einzelnen Zentrums ab.

Viel Erfolg!

B. Imthurn

rosarot

Beitrag von rosarot »

PS: Ich habe ganz vergessen, Ihnen für Ihre Mühen und die Beantwortung der Fragen zu stellen. Vielen Dank!

Moreen

Beitrag von Moreen »

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Imthurn

Als ehemalige Patientin von Ihnen (hab Ihnen per PN geschrieben, wer ich bin) freut es mich natürlich ganz besonders, Sie hier bei swissmom zu lesen! Dank Ihnen und Ihrem tollen Team dürfen wir heute dankbare und glückliche Eltern dreier quitschfidelen Jungs sein...

Schön, dass Sie sich die Zeit nehmen, um all die vielen Fragen rund um den Kinderwunsch zu beantworten.

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude und Erfolg in Ihrem Beruf; grüssen Sie mir bitte auch Ihre Mitarbeiter ganz herzlich...

Liebe Grüsse, Moreen


Liebe Moreen

Herzlichen Dank für Ihr wirklich nettes Mail. Das ist ja fast etwas Werbung für uns hier am Unispital in Zürich.

Ich freue mich über Ihr Glück und das Glück von jedem einzelnen Paar von ganzem Herzen. Ich darf Ihnen sagen, dass wir nicht nur fachlich ein sehr erfolgreiches Team sind. Es ist für mich immer wieder eine Freude zu sehen, wieviel Herzblut bei uns vergossen wird auch von Teammitgliedern, welche mehr im Hintergrund wirken, um den häufig verzweifelten Paaren helfen zu können. Zwar können wir heute 2 von 3 Paaren zu einem Kind verhelfen. Umso enttäuschter sind wir, wenn es nicht zum Erfolg kommt. Aber wir kämpfen darum, dass wir unser Ziel, nämlich eine gesunde Mutter mit einem gesunden Kind und einem stolzen Vater, noch häufiger erreichen.

Nochmals herzlichen Dank für die lobenden Worte und auch Ihnen und Ihrer Familie alles Gute!

B. Imthurn

schöggeli

Beitrag von schöggeli »

Sehr geehrter Herr Imthurm

Ich hatte vor rund einer Woche meine erste IUI. Nehme jeden Morgen Progesteron. Nun hatte ich heute immer mal wieder Flüssigkeitsabgang aus der Scheide. Kann es sein, dass ich eine Zyste habe (hatte schon seit längerem immer wieder Schmerzen im rechten Unterbauch, mein FA hat jedoch auf dem Ultraschall nie etwas aussergewöhnliches gesehen) und wie beeinträchtigt das meine Chancen auf eine erfolgreiche IUI?

Mit freundlichen Grüssen


Grüezi Schöggeli

Nun, Flüssigkeitsabgang aus der Scheide an sich ist noch nichts Besonderes. Allerdings kommt es auf Konsistenz, Menge und Geruch an.

Ich gehe davon aus, dass die Durchgängigkeit der Eileiter überprüft wurde. Verschlossene Eileiter können nämlich Flüssigkeit ansammeln, man nennt einen solchen Eileiter "Sactosalpinx". Diese Sactosalpinx kann sich gelegentlich über die Gebärmutter und die Scheide entleeren, was eine Frau dann als etwas schwallartigen Flüssigkeitsabgang bemerken kann. - Das ist aber nur ein Beispiel von mehreren Möglichkeiten für ungewöhnlichen Flüssigkeitsabgang aus der Scheide.

Viel Erfolg!

B. Imthurn

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*Gummibärli*
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Beitrag von *Gummibärli* »

Guten Tag Herr Imthurm

als erstes: Herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit nehmen für die vielen Fragen hier im Forum! Ich finde das super!

Nun zu meiner Frage:
Ich hatte im nov.04(9SSW) und April05(11SSW) je eine FG. Danach wurde ich schnell wieder schwanger.Die SS danach verlief dann gut, mit Unterstützung von Utrogestan in den ersten 12SSW.
Nun hatte ich im Juni wieder eine FG, diesmal aber sehr früh. Es wurden diverse Untersuchungen gemacht.
Bei mir besteht nun der Verdacht auf PCO. Ich habe unregelmässige Zyklen (32-50 Tage), Zysten (deswegen schon hospitalisiert)höhere FG-Rate, Perlenkette im US, leichtes Übergewicht. Der Hormonstatus ist aber gut ausgefallen. Was wiederum ja nicht in`s PCO-Bild passt.
Meine Ärztin wollte mir ursprünglich Metformin verschreiben. Sagte mir auch, dass damit das FG-Risiko evtl. gesenkt werden könnte. Nun hat sie mir es doch nicht verschrieben, da si einfach zu unsicher ist.
Nun kann ich das nicht ganz verstehen, da das FG-Risiko ja gesenkt werden könnte... :?:
Ich habe nun mit der Storchenschnabel-Urtinkur zwei Mal einen schönen 31er Zyklus hingekriegt... und nehme in der zweiten Zyklushälfte Bryohyllum, was die Einnistung ja unterstützen könnte. (auf Eigeninitiative). Meine FÄ hat mir jetzt Folsäure in höherer Dosis verschrieben (5mg täglich), dies könne einer FG auch vorbeugen.
Ausserdem müsste ich ab positivem SS-Test wieder das Utrogestan nehmen (200mg pro Tag)

Was denken Sie darüber? Würden Sie an meiner Stelle einen anderen FA konsultieren und eine Zweitbeurteilung machen lassen?
Ich bin unsicher und möchte das FG-Risiko doch senken, so weit es möglich ist...

Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Gibt es was, dass ich auch noch


Guten Tag Gummibärli

Zur Behandlung der ungewollten Kinderlosigkeit hat man heute diverse sehr wirksame Therapien zur Hand. Wesentlich schwieriger ist die Behandlung von wiederholten Fehlgeburten. Von wiederholten Fehlgeburten (habituelle Aborte) spricht man, wenn nacheinander 3 Fehlgeburten auftreten. In der Regel wird erst dann eine (aufwändige!) Abklärung vorgenommen. Gelegentlich findet man die Gründe, häufig aber auch nicht. Sicher einer der häufigsten Gründe ist Rauchen.

Zur Behandlung stehen je nach Ursache verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Allerdings ist der Nutzen von nur wenigen Therapien wirklich belegt. Die gilt auch für das Metformin beim PCO-S, bei dem bekannt ist, dass das Fehlgeburtsrisiko erhöht ist. Deswegen kann ich die Zurückhaltung Ihrer Frauenärztin sehr gut verstehen.

Eine neue Möglichkeit besteht in der Polkörperdiagnostik (PKD). Die Anwendung dieser Methode erwägen wir dann, wenn die übliche Abklärung keine Ursache auffinden lässt. Mit der PKD kann man in der Eizelle feststellen, ob chromosomale Veränderungen vorliegen, welche für die Fehlgeburten verantwortlich sind und nur diejenigen Eizellen befruchten, welche keine chromosomalen Auffälligkeiten enthalten.

Wenn Sie sich detaillierter informieren möchten, können Sie sich unsere Kinderwunschbroschüre herunterladen. - Viel Spass beim Lesen!
( http://www.repro-endo.usz.ch/NR/rdonlyr ... wunsch.pdf )

B. Imthurn
üses Luuswiibli `06 u dr chlyy Prinz '08 hei Versterchig übercho!
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schöggeli

Beitrag von schöggeli »

Guten Tag Herr Imthurm

Vielen Dank für ihre Antwort. Ja die Durchgängigkeit der Eileiter wurde überprüft und dort war alles in Ordnung. Seltsam ist jedoch, dass ich seit dieser Untersuchung immer wieder diese Schmerzen im Unterbauch habe. Kann das durch diese Untersuchung entstanden sein?

Mit freundlichen Grüssen

Guten Abend schöggeli

Wenn die Schmerzen im unmittelbaren Zusammenhang mit der Eileiteruntersuchung aufgetreten sind (innerhalb von Tagen), kann ein Zusammenhang bestehen. Ansonsten ist eine Verbindung zur Untersuchung der Eileiter eher unwahrscheinlich. Informieren Sie Ihren Frauenarzt aber auf jeden Fall über Ihre Beschwerden.

Nochmals viel Erfolg!

B. Imthurn

emeliee

Beitrag von emeliee »

Guten Tag Herr Professor Imthurn

Besten Dank für Ihre Antwort.

Ich habe ja 3 erfolglose ICSI's hinter mir. (1x in Baden, 2x in Bregenz, Transfer mit jeweils 2 Eili möglich)

Sie schreiben in einer anderen Antwort an eine Userin, dass bei der Uniklinik Zürich von 3 Paaren 2 schwanger werden.
Würde es für uns Sinn machen, zur Uniklinik Zürich zu wechseln?
Ich bin 38 und möchte nochmals einen Versuch wagen.

Freundliche Grüsse
Emeliee


Guten Tag Emeliee

Ja, heute kann an einigen guten Schweizer Zentren, wozu wir am Unispital Zürich erfreulicherweise auch gehören, nachweisbar und mit externen Kontrollen überprüft 2 von 3 Paaren zu einem Kind verholfen werden. Dies ist natürlich keine Garantie, aber sicher eine sehr gute Chance, v.a. wenn man die häufig äusserst ungünstige Ausgangslage berücksichtigt. Individuell kann die Chance noch höher, aber auch tiefer liegen. Dies muss unter Berücksichtigung der persönlichen Faktoren in einem Gespräch vor Behandlungsbeginn mit dem Paar besprochen werden. Dabei müssen aber auf jeden Fall auch die immer vorhandenen Risiken und Belastungen dargelegt werden.

Wie ich in einem anderen Beitrag erläutert habe, sollten nach 2 (oder auch 3) erfolglosen Behandlungszyklen die Schwangerschaftschancen nochmals eingehend beurteilt werden. Nur wenn die Chancen weiterhin gut aussehen, macht es Sinn mit der Behandlung fortzufahren.

Um nun bei Ihnen zu beurteilen, wie Ihre individuellen Chancen aussehen, müsste ich mit Ihnen zusammen die gesamte Situation in einem gemeinsamen Gespräch anschauen. Wenn Sie das möchten, können Sie sich gerne bei mir oder einer meiner ebenfalls spezialisierten oberärztlichen Kolleginnen (Frau Dr. Ruth Stiller und Frau Dr. Katharina Schiessl) für eine Besprechung anmelden (Email-Anmeldung: endo@usz.ch) und mir vorher möglichst viele Unterlagen zu Untersuchung und bisherigen Behandlungen zusenden. Da ich eine gut ausgebuchte Sprechstunde habe, bitte ich Sie aber um Verständnis, wenn die Besprechung erst in einigen Wochen stattfinden könnte.

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage

B. Imthurn

emeliee

Beitrag von emeliee »

Endschuldigen Sie, nochmals ich.

Habe vergessen zu erwähnen, dass wir bei der 3. ICSI das IMSI-Verfahren angewendet haben.

Freundliche Grüsse
Emeliee

Engel
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Beitrag von Engel »

Guten Tag Herr Professor Dr. med. Bruno Imthurn

Nach 3 ICSI und 6 Kryo-Transfers bin ich (beim 6.Kryotransfer Total 9. Transfer ) schwanger geworden. Dem Kleinen geht es soweit gut, bis auf die Oesophagus Atresie, welcher er im Kispi ZH operiert wurde und 4 Wochen dort war und ich 1 Woche im Frauenklinik.

Wir hätten evt. gerne ein 2.

was würden sie uns raten, Insemination zuerst versuchen (evt. mit Akupunktur begleitet (3 IUI bezahlt die KK) oder gleich mit ICSI versuchen ?
Muss sagen, dass der 6. Kryoversuch bestimmt dank Akupunktur geklappt hat.

Wir sind uns unschlüssig denn was ist wenn wir ICSI machen und evt. Kryos übrig blieebn ? ein 3. käme für uns im Moment nicht frage.

Vielen Dank für Ihre Bemühungen uns zu schreiben.


Lieber Engel

Leider kann ich aufgrund Ihrer Angaben nicht beurteilen, ob in Ihrer Situation eine IUI Sinn macht oder nicht. Da Ihnen Ihr/e KinderwunschspezialistIn zu ICSI und nicht zu IUI geraten hat, scheint die IUI (intrauterine Insemination) jedoch nicht aussichtsreich zu sein. Sprechen Sie aber Ihre/n KinderwunschspezialistIn auf jeden Fall auf diesen Punkt nochmals an.

Wir bieten seit einiger Zeit auch an unserem Zentrum Akupunktur im Zusammenhang mit dem Embryotransfer an und machen damit sehr gute Erfahrungen. Auch wenn es für mich im Einzelfall plausibel ist, dass die Akupunktur die Schwangerschaftschance (vielleicht entscheidend)gefördert hat, sind aber grosse Untersuchungen widersprüchlich. So ist nicht klar, ob die Akupunktur im allgemeinen Durchschnitt die Schwangerschaftschance verbessert. Bestimmt lässt sich aber sagen, dass die Akupunktur sicher nicht schadet und zur Entspannung und Zufriedenheit der Patientin und des Paares beiträgt.

Weiterhin viel Erfolg!

B. Imthurn
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miffy

Beitrag von miffy »

Guten Tag Herr Imthurn

Erstmals herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen.

Ich bin mitte 30, habe bis September 2006 während ca. 16 Jahren die Pille genommen.

Seit Oktober 2006 wünschen wir uns Nachwuchs. Im Mai 2007 bekam ich unerwartet Blutungen und es wurde eine Eileiterschwangerschaft diagnostiziert, die mit zweimaliger Gabe von Methotrexat behandelt/beendet wurde. Die gesamte Prozedur war sehr nervenaufreibend und dauerte zwei Monate.

Wir müssen nun noch einen Zyklus abwarten und dürfen danach wieder mit üben beginnen.

Die Angst bei mir ist gross, dass ich erneut eine Eileiterschwangerschaft durchmachen muss.

Macht es Sinn, die Eileiterdurchgängigkeit zu prüfen oder andere Tests zu machen, bevor wir wieder aktiv üben?

Herzlichen Dank

miffy


Grüezi miffy

Nun, eine Eileiterschwangerschaft hat nicht zwingend eine Reduktion der Fruchtbarkeit zur Folge, v.a. auch wenn der Eileiter, wie in Ihrem Falle, erhalten werden konnte. Darum würde ich momentan die Eileiterdurchgängigkeit nicht abklären. Anders sieht es jedoch aus, wenn nach 6-12 Monaten keine Schwangerschaft eingetreten ist.

Bedenken muss man, dass diese Eileiterdurchgängigkeitsprüfungen in seltenen Fällen zu Infektionen der Eileiter führen können, was insbesondere in Ihrer Situation dann gar nicht gut wäre.

Dass Ihr Risiko auf eine erneute Eileiterschwangerschaft erhöht ist, davon muss man leider ausgehen. Aber ob es mehr oder weniger erhöht ist, lässt sich mit einer Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit nicht klären. Auf jeden Fall lässt sich sagen, dass Sie aufgrund von Erfahrungswerten trotzdem bei einem nächsten Mal eine grosse Chance auf eine normale Schwangerschaft in der Gebärmutter haben.

Wenn Ihre Angst vor einer erneuten Eilieterschwangerschaft aber sehr gross ist, kann sicher einmal aus diesem Grunde eine IVF diskutiert werden. Zwar ist auch bei der IVF das Eileiterschwangerschaftsrisiko keineswegs null, aber wesentlich kleiner als bei einer einfach mit normalem Geschlechtsverkehr eingetretenen Schwangerschaft.

Ich drücke Ihnen die Daumen, dass das nächste Mal alles gut geht!

B. Imthurn

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maichäferli
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Beitrag von maichäferli »

Guten Tag Herr Imthurn.

Auch wir wünschen uns seit 2 jahren ein Baby. Im Sept. 06 war ich dann auch Schwanger, verlor aber dann die Zwillinge in der 12 SSW.
Nun hat mir meine Frauenärztin für diesen Zyklus Utrogestan verschrieben, die ich vom 17.- 26 Zt genommen habe. Da der Test vor 2 Tagen negativ war, hab ichs dann auch wider abgesetzt. Nun habe ich bis jetzt überhaupt keine Anzeichen für die Mens. Meine Temperatur steigt dazu auch noch weiter an. Kann das sein, dass nach dem absetzen von Utrogest die Mens einfach später kommt, wenn ja, wieviel später etwa? Meine FA weilt momentan in den Ferien, daher kann ich sie natürlich nicht erreichen, und wäre um eine Antwort von Ihnen sehr dankbar.
Herzlichen Dank
Maichäferli


Guten Tag maichäferli

In der Regel setzt die Mens bei nicht-schwangeren Frauen trotz Utrogestananwendung ein oder dann innerhalb von 10 Tagen nach dem Absetzen.
Ist es möglich, dass Sie den Schwangerschaftstest zu früh gemacht haben? Dann würde ich ihn nochmals wiederholen. Vielleicht sind Sie doch schwanger!

Viel Glück!

B. Imthurn

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thinkpink
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Beitrag von thinkpink »

Guten Abend Herr Dr. Imthurn

Ich habe Ihnen gestern meine Geschichte geschildert und dass mein Mann zwar viele Spermien hat mit genügender Beweglichkeit aber 0 % normalen Formen (am Kopf). Meine Frage nun, dürfen wir uns denn Hoffnung machen, dass es mit der künstlichen Befruchtung klappt, auch wenn das Resulatat beim erneuten Spermiogramm bei 0 % liegt? Würden sie uns im erneuten Fall vom 100 % deformierten zu einer IVF oder zu einer ICSI raten?
Mein Mann hat ein starkes Immunsystem, er ist sehr selten krank. Jedoch raucht er seit ca. 15 Jahren täglich Cannabis. Halten Sie es für möglich, dass das alle Spermien deformieren kann? Es ist uns einfach ein Rätsel, dass er so viele Spermien hat die auch genügend beweglich sind, und dennoch sind alle missgebildet. Auch mein Frauenarzt kann sich das nicht erklären bei den restlichen guten Werten... :( Und sie glauben ja auch, dass das nicht alleine von der aktuen Darminfektion kommt...

Herzlichen Dank für Ihre Auskunft.

Thinkpink


Liebe Thinkpink

Die Spermaanalyse ist eine heikle Sache. Aus diesem Grunde nehmen die Teammitglieder unseres Labors regelmässig an externen Qualitätskontrollen teil. Gerade die Form der Spermien ist schwierig in der Beurteilung. Deswegen rate ich auf jeden Fall vor weiteren Massnahmen dazu, das Spermiogramm (in einem erfahrenen Institut) zu wiederholen.

Falls wiederum 100% der Spermien fehlgeformt sind, sind die Aussichten auf eine Schwangerschaft mit der ICSI am grössten. Bei der IVF ist das Risiko maximal, dass es nicht zur Befruchtung kommt.

Über den Einfluss des Konsums von Cannabis auf das Spermiogramm ist mir nicht viel bekannt. Immerhin kenne ich eine Untersuchung aus den frühen 90er Jahren, welche zeigt, dass bei Mäusen mit chronischem Cannabiskonsum die fehlgeformten Spermien massiv zunehmen. Ein Versuch, das Cannabisrauchen einzustellen, ist damit sicher empfehlenswert.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend

B. Imthurn

bicelina

Wann Blutung nach Fehlgeburt?

Beitrag von bicelina »

Guten Tag Herr Prof. Imturm

Meine Befürchtungen wegen nicht-intakter Schwangerschaft (HCG war 4+3 nur 68) haben sich leider bewahrheitet. Gestern war es noch bei 30. Man sagte mir ich solle Utrogestan absetzen, die Blutung würde dann kommen. Regelt der Körper, die Abstossung von alleine oder macht man in der Regel danach noch Nachuntersuchung? Wann spätestens sollte Blutung kommen? Wann kann ich frühestens mit nächster Stimulation beginnen?

vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort

Liebe bicelina

Schade! Es tut mir leid, dass nun doch nicht gut aussieht. Immerhin ist die Schwangerschaft ein gutes Zeichen, dass es dann doch noch zum Erfolg kommt.

Wir kontrollieren den hCG-Wert, bis er nicht mehr nachweisbar ist. Mit dem abfallenden hCG und dem Utrogestan-Stop wird die Blutung bald einsetzen. Ich warte zumindest die zweite Mens ab, bis ich mit einer neuen Stimulation beginne.

Ich hoffe für Sie, dass es das nächste Mal dann definitv klappt!

Herzliche Grüsse

B. Imthurn

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Kuschelmonster
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Beitrag von Kuschelmonster »

Sehr geehrter Herr Dr. Professor Imhturn

Ich habe da von einer „Werbeanzeige“ bei Urbia.de gelesen, welche „behauptet“ dass das folgende Produkt/Medikament die Spermien wieder auf Fordermann bringen soll. Es handelt sich hierbei um das Produkt: Orthomol Fertil. Leider kann ich dieses Präparat im Arzneimittel Kompendium der Schweiz nicht finden.

Kennen Sie dieses Präparat?
Wenn ja, was halten Sie davon?



Ferner habe ich bei verschiedenen anderen Personen gelesen, dass mindestens 2 Spermiogramme gemacht werden, um ein aussagekräftiges Resultat zu erhalten. Bei meinem Mann (43) wurde bis jetzt aber erst ein Spermiogramm gemacht (Mitte Juli). Das Resultat hierzu werden wir aber erst Mitte September erhalten.

In welchen Abständen müssen die Spermiogramme gemacht werden, damit man daraus die richten Schlüsse ziehen kann?
Müssen überhaupt mehrere Tests gemacht werden?



Ich (39) hatte bereits mehrere (6) Hormonstimulationen mit Serophene (ZT 3 – 7 jeweils 100 mg) wobei „nur“ in 4 Versuchen ein oder mehrere Follikel herangereift sind. Dach dem Auslösen des ES musste ich dann Utrogestan nehmen (400 mg vaginal).

Mein Hormonstatus sei gut, dennoch habe ich sehr verkürzte Zyklen. Im Normalfall (ohne Gabe von Utrogestan) ca. 19 – 20 Tage (was in meinen Augen ganz klar zu kurz ist und von einer Gelbkörperhormonschwäche her führt).


Momentan sind wir im 2. Zyklus ohne Hormongabe. Dennoch konnte ich mittels dem Clearblue Fertilisationsmonitor sowie mittels der Thermometerkurve ganz klar einen ES am ZT 10 ermitteln. Jetzt bin ich beim ZT 13.

Macht es Sinn, dass ich jetzt wieder das Utrogestan nehme (in der schwachen Hoffung, dass eines der Spermien den Weg zum Follikel gefunden hat)? Ansonsten hätte dieses ja sicherlich bedeutend zu wenig Zeit um sich einzunisten.

Bis zum heutigen Tage sind wir immer noch kinderlos, wobei ich vor einen Jahr spontan schwanger wurde, aber nach 7 Wochen leider eine FG hatte.


Vielen lieben Dank für Ihre Antworten und Bemühungen.

Herzlichst Kuschelmonster


Guten Abend Kuschelmonster

Es gibt nur wenige Medikamente und Nährstoffe, die nachgewiesenermassen einen günstigen Effekt auf die Fruchtbarkeit des Mannes haben. Eine Schwangerschaft unter diesen Substanzen ist leider noch kein Beweis, dass sie wirken. Denn nur sehr selten ist die Fruchtbarkeit so eingeschränkt, dass die Chance auf eine Schwangerschaft ohne medizinische Unterstützung null ist, so dass es sich ohne weiteres auch um einen Zufall hat handeln können.

Diätetische Massnahmen mit dem Ziel einer Gewichtsreduktion sind bei Übergewicht sicher förderlich. Sie verbessern nicht nur die persönliche Fitness, sondern auch die Fruchtbarkeit. Wieweit Zusatzstoffe wie Vitamine und Spurenelemente hilfreich sind, ist gemäss schulmedizinischer Ansicht ungeklärt. Immerhin lässt sich sagen, dass sie meist nicht schaden.

Sofern das Spermiogramm in Ordnung ist, genügt eine Spermaanalyse. Da aber die Spermaqualität auch unter normalen Umständen teilweise stark schwanken kann, ist bei verändertem Spermiogramm eine Zweituntersuchung nötig. Damit kann geklärt werden, ob es sich beim ersten Spermiogramm um eine normale Schwankung oder um eine nachhaltige und weiter abklärungsbedürftige Veränderung handelte .

Serophen wird eingesetzt, um Eizellreifungsstörungen zu behandeln. Ein Symptom einer Eizellreifungsstörung ist die Gelbkörperschwäche. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass die Gabe von Progesteron (=Hormon im Utrogestan) alleine zwar die Gelbkörperschwäche und damit auch den Zyklus, nicht jedoch die Eizellreifung normalisieren kann.

Die meisten Schwangerschaften mit Serophene treten in den ersten 3-4 Behandlungszyklen ein. Bin ich da nicht erfolgreich, muss man über den Wechsel der Behandlung nachdenken. Dabei kommt bei Frauen über 38 bereits schon in dieser Phase auch die IVF zur Diskussion. Die IVF ist zwar eine anspruchsvolle, aber auch die erfolgreichste Therapie, allerdings nur wenn das Alter dies auch zulässt. So sinkt beim Mann die Fruchtbarkeit mit dem Älterwerden langsam und stetig ab. Bei der Frau hingegen ist die Fruchtbarkeit bis 35 ziemlich stabil, fällt dann aber bis 45 auf fast null ab. Und eine IVF kann nur die Schwangerschaftschance bieten, welche das Alter für ein Paar vorsieht (es sei denn, es werden gespendete Eizellen von einer jungen Frau benützt). Das ist der Grund, warum ich Frauen über 35 rate, nicht zu lange zuzuwarten, sondern bei Kinderwunschproblemen frühzeitig fachärztliche Unterstützung zu suchen.

Alles Gute und viel Erfolg!

B. Imthurn



Liebe ForumteilnehmerInnen und -leserInnen

Damit verabschiede ich mich von dieser Kinderwunsch-Sprechstunde. Ich danke Ihnen allen, die Sie aktiv mitgemacht haben und so interessante Fragen gestellt haben. Es hat mir Spass gemacht, Ihnen weiterzuhelfen. Ich würde mich freuen, wenn ich den einen oder anderen guten Hinweis habe geben können.

Dieses Forum kann natürlich den direkten Kontakt mit Ihrer ÄrztIn nie ersetzen. Deswegen rate ich, bei offensichtlichen Problemen sofort, bei Frauen unter 35 nach 1 Jahr und bei Frauen über 35 nach 6 Monaten unerfülltem Kinderwunsch Ihre/n FrauenärtzIn oder Ihre/n KinderwunschspezialistIn zu kontaktieren.

Zusätzliche Informationen erhalten Sie auch auf unserer Homepage (www.repro-endo.usz.ch) unter "Informationsbroschüre". Weitere empfehlenswerte Adressen von KinderwunschspezialistInnen finden Sie auch auf der Website des "Vereins Kinderwunsch" (www.kinderwunsch.ch).

Herzliche Grüsse und alles Gute aus Zürich

Bruno Imthurn
Der Neurotiker baut Luftschlösser, der Psychopath bewohnt sie und der Psychiater kassiert die Miete... :roll:

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