Emily Laura 20.12.06 17:43
Am 19. Dez. habe ich noch zu jemandem gesagt, die Kleine würde wohl erst an Ostern auf die Welt kommen. Das hat unsere Emily wohl par nicht gepasst. So kam es, dass ich am 20. Dez (genau am errechneten Termin) nachts um drei Uhr mit einer Wehe aufgewacht bin. Phuu, dachte ich, dass die erste Wehe gleich so heftig ist. Auf dem Klo habe ich dann gesehen, dass ich etwas Fruchtwasser verloren habe. So habe ich mal im KH angerufen und der nette Herr meinte, wenn die Wehen nicht stärker werden, soll ich so um neun Uhr in der Klinik erscheinen. Die Wehen wurden aber immer stärker und so fuhren wir um halb sieben morgens ins KH. Die Abstände waren auf 7min geschrumpft. Im KH wurde ich mal untersucht, MuMu 4cm eröffnet. Dann durfte ich mein Einzelzimmer aufsuchen, wo ich die nächsten Tage verweilen würde. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass ich hier auch gebären würde. Also nix mit Gebärsaal. Die Kanadier gebären lieber im Zimmer. Zwei Stunden später verlangte ich nach einem Schmerzmittel. Die Hebamme zählte mir einige Möglichkeiten auf. PDA, Morphium, Lachgas oder ich könne doch mal auf einen Gymnastikball sitzen oder duschen gehen. Verdammt, ich sterbe beinahe vor Schmerzen, da will ich kein Rumturnen auf einem Ball. So bekam ich also meine PDA. Hatte höllische Angst davor. Mein Schatz hat mir aber gut zugeredet, es war zum Glück nicht schlimm.
Die Wehen zogen sich den ganzen Morgen und Nachmittag hin. Die Herztöne der Kleinen sackten immer wieder ab, wenn eine starke Wehe aufkam. Das veranlasste die Ärzte, mich nun ständig im Auge zu behalten. Ich musste auch an einer Sauerstoffmaske schnuppern. Sie sagten mir, dass wenn die Herztöne nicht besser werden, ein Kaiserschnitt nötig sei. Sie würden mich dann auf die „High Risk“ Abteilung verlegen. Mir war es egal, hauptsache der Kleinen geht’s gut. Eigentlich hätte ich noch zur Toilette gedurft, aber da die Hertöne schlecht waren, wurde mir ein Katheter gelegt.
Um 15:45 Uhr begannen dann die Presswehen und alles wurde vorbereitet. Mein Schatz wurde miteinbezogen, er musste mein Bein halten. Also presste ich stundenlang (na ja, okay, zwei Stunden). Ich hatte beinahe keine Kraft mehr, das Köpfchen rutschte einfach nicht ganz nach unten oder nur sehr langsam. Im Nachhinein habe ich das Gefühl, während den vielen Schmerzen hatte ich öfters wie ein Blackout. Ich erinnere mich an einige kleine Details überhaupt nicht mehr. Naja, jedenfalls rief der Arzt plötzlich, so, noch einmal pressen, dann ist sie da. Ich hätte ihm am liebsten einen Schuh ins Gesicht gefeuert (wenn ich einen angehabt hätte), denn das hatte er schon ein paar Mal zuvor behauptet. Als die Kleine dann wirklich ganz draussen war, bekam ich das irgendwie nicht mit. Sie schrie auch nicht in den ersten Sekunden. Jedenfalls schaute ich meinen Schatz an und in der Sekunde trugen sie die Kleine zum Bettchen mit der Wärmelampe. Mein Schatz hat natürlich alles ganz nahe erlebt, auf jeden Fall brach er plötzlich in Tränen aus. Ich riss meinen Kopf nach links und sah die Kleine dort liegen. Sie schrie ein paar Mal, dann lag sie ganz ruhig da und hatte die Augen offen. Sie schaute zu uns rüber, als würde sie uns sehen. In dem Moment war es um mich geschehen. Ich brach ebenfalls in Tränen aus. Erstens weil ich so erledigt war, zweitens hatte ich höllische Schmerzen aber die meisten Tränen waren Freudentränen. Die Kleine wurde untersucht, mein Schatz stand immer noch rechts neben mir und hielt meine Hand. Sein Blick war aber natürlich voll auf die Kleine gerichtet. Ich liess seine Hand los und sagte: „Geh sie dir anschauen. Geh zu deiner Tochter.“ Ich wusste, dass er hin- und hergerissen war, schliesslich wollte er mir auch beistehen. Er bahnte sich seinen Weg durch die Ärzte und stand nun vor ihr. Ich konnte das Ganze beobachten, ich sag euch, er war hin und weg. Mir brach es fast das Herz vor Glück. Dann wurde ich zusammengenäht, da mein Damm gerissen war. Zwei Minuten später brachten sie mir Emily und ich durfte sie lange im Arm halten. Diese feine Haut, die grossen Augen, die mich anschauten, ich glaubte zu Träumen. Ich hielt dieses kleine Bündel in meinem Arm und wusste, das ist meine Tochter. Und alle Muttergefühle waren sofort zum Leben erwacht.
Später wurde sie nochmals untersucht und dann durfte auch der Papa seine Tochter endlich im Arm halten. Er sass neben mir in einem Schaukelstuhl und hatte seine Kleine im Arm. Die Tränen kullerten über seine Wangen. Natürlich musste ich dann auch wieder heulen. Zwei Tage später durften wir dann schon nach Hause.
Ich werde diese Geburt nie im Leben vergessen. Vor allem den Moment nicht, als mir die Kleine in den Arm gedrückt wurde. Die Geburt war mühsam und schmerzhaft, aber wir haben das schönste Geschenk auf Erden bekommen, unsere kleine Emily Laura….. Wir sind unendlich dankbar, dass sie gesund und munter ist….
Emily Laura 20.12.06 17:43
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Emily Laura 20.12.06 17:43
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--Ihr seid unser grösstes Glück--
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Hallo Woodstock
Wir hatten ja den gleichen ET. Matthias kam genau 26 Stunden früher auf die Welt als Eure Emily Laura. Finde ich mega speziell. Mir sind auch gleich die Tränen gelaufen. Freu mich so für Dich, dass alles so gut gegangen ist. Geniesse Deinen kleinen Schatz. Bin auch gerade an meinem Bericht schreiben, aber ich denke, es geht noch etwas länger, da es bei mir etwas anders abgelaufen ist.
Liebe Grüsse und alles Liebe und Gute
Zigerli
Wir hatten ja den gleichen ET. Matthias kam genau 26 Stunden früher auf die Welt als Eure Emily Laura. Finde ich mega speziell. Mir sind auch gleich die Tränen gelaufen. Freu mich so für Dich, dass alles so gut gegangen ist. Geniesse Deinen kleinen Schatz. Bin auch gerade an meinem Bericht schreiben, aber ich denke, es geht noch etwas länger, da es bei mir etwas anders abgelaufen ist.
Liebe Grüsse und alles Liebe und Gute
Zigerli
Hallo Woodstock
Ich habe endlich Zeit deinen Geburtsbericht zu lesen. Hast in mit vielen gefühlen geschrieben. Bei den Turnübungen und dem Arzt den Schuh ins Gesicht schlagen musste ich Lachen.
Ach ja anders Land andere Sitten!
Ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit deiner Tochter. Und geniesse die kurze Zeit noch in Kanada.
Eienn lieben Gurss vom Dezember - Mami Mina
Ich habe endlich Zeit deinen Geburtsbericht zu lesen. Hast in mit vielen gefühlen geschrieben. Bei den Turnübungen und dem Arzt den Schuh ins Gesicht schlagen musste ich Lachen.
Ach ja anders Land andere Sitten!
Ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit deiner Tochter. Und geniesse die kurze Zeit noch in Kanada.
Eienn lieben Gurss vom Dezember - Mami Mina
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